gesetzt hat Wenn auch nicht verkannt wird, daß die derzeitige Lage der Schnmckwarenindustrie keine günstige ist, aber nicht allgemein von einer schlechten Lage gesprochen werden kann, so hätte man doch erwartet, daß der bedrängten Lage der Arbeiterschaft Rechnung tragend eine Zulage erfolgt wäre. Dies ist mn so mehr begründet, als die Löhne der hiesigen Schmuckwarenindustrie gemessen an denen der benachbarten Industrie sowie Schwcsterstädte Gmünd und Hanau und teilweise auch andere Industriezweige am Platze, zurückstehen. Unbestritten ist ferner, daß Pforzheim in bezug auf verteuerte Lebenshaltung mit an erster Stelle der süddeutschen Städte steht. Die Bersammlung schließt sich der Erwartung der Schlichtungskommission an, daß bei besserem Geschäftsgang unbedingt eine Regelung entsprechend den berechtigten Wünschen der Arbeiterschaft erfolgt.
Im Zusammenhang mit dieser Frage kam zum lebhaften Ausdruck, daß der Steuerabzug in besonderem Maße auch von der Pforzheimer Arbeiterschaft als eine große Härte empfunden wird und eine Erleichterung dringend geboten ist. Betont wurde, daß es Pflicht jedes Staatsbürgers ist, dem finanziell schwer bedrängten Reiche die notwendigen Mittel zur Erfüllung der Aufgaben nicht vorzuenthalten. Darum erklärte man fich im Prinzip mit dem Steuerabzug vom Lohn einverstanden, denn diese ratenweise Steuerzahlung bedeutet gegenüber der seitherigen viertel- oder halbjährlichen Steuerentrichtung, bei dem höheren Steuersatz für den Arbeitnehmer einen Vorteil.
Beschlossen wurde, die Zentralleitung des Verbandes Deutscher Gewerkvereine (H.D.) und unsere parlamentarischen Vertreter aufzufordern, dahingehend zu wirken, daß das Reichseinkommensteuergesetz zur Erleichterung für die Arbeitnehmer in folgender Weise geändert wird:
Das steuerfreie Einkommen wird von 1500 Mark auf 3800—5000 Mark heraufgesetzt. Demzufolge auch bei niederen Einkommen ein geringerer prozentualer Abzug vom Verdienst stattfindet, etwa von 5 Proz. an statt 10 Prozent ünd derselbe sich progressiv steigert bis 75 Prozent bei den höchsten Einkommen. Bei Einkommen von etwa 30 000 Mark an fällt das Existenzminimum weg. Das steuerfreie Einkommen soll auch von der Gemeindebesteuerung frei bleiben. Ferner sind Kurzarbeiter beim Steuerabzug besonders zu berücksichtigen durch staffelweise Herabsetzung des prozentualen Steuerabzuges, so daß Kurzarbeiter bei 24 stündigex Wochenarbeitszeit vom Steuerabzug frei sind. Weiterhin ist zu erwirken, daß bei monatlicher bezw. vierteljährlicher Ablieferung des Steuerabzuges durch den Arbeitgeber an die Steuerbehörde die dadurch anfallenden Zinsen der abgezogenen Steuersummen dem Arbeitnehmer zu gute kommen.
Der Widerwillen der Arbeiterschaft gegen den Steuerabzug resultiert besonders daraus, daß nur bei ihnen und den Gehaltsempfängern die Steuer an der Quelle erfaßt wird, während Alle, die einem selbständigen Erwerb nachgehen, Selbst- einschätzer sind und so Gelegenheit finden ihre Einkommensverhältnisse zu verschleiern. Es sind daher geeignete Maßnahmen zu treffen, um auch die Selbständigen und den Besitz zu einer ihrem wirklichen Einkommen entsprechenden Steuer heranzuziehen, z. B. steuerliche Erfassung der bäuerlichen Bevölkerung in der Weise, daß ihre Lebensmittel zum eigenen Unterhalt, trotz der Selbstversorgung, genau so wie dem Industriearbeiter, der sie kaufen muß, zum Marktwerte als Einkommen berechnet und versteuert werden.
Außerdem muß mehr Ucbersichtlichkett und Vereinfachung a« Stelle der Kompliziertheit des Systems treten.
Die Arbeiterschaft wird sich dann mit dem Steuerabzug abfinden.
Württemberg.
Weil der Stadt, 28. Aug. (Buben mit Pistolen.) Beim Schafhüten spielte ein IKjähriger Bursche mit einem Revolver. Die Waffe entlud sich und die Kugel traf den jungen Menschen so unglücklich, daß er nach kurzer Zeit verschied. Er ist von Schafhausen gebürtig.
Heidenheim, 28. Aug. (Der Mörder ein russischer Kriegsgefangener.) Einer gräßlichen Mordtat hat sich der 28 Jahre alte ehemalige russische Kriegsgefangene Josef Orlowski von Wilatschow, Gouvernement Kalisch, der zuletzt in Ballendorf OA. Ulm bedienstet war und gestern von Beamten der Landeskriminalpolizei, unterstützt durch Landjägermannschasten, festgenommen werden konnte, schuldig gemacht. Er hat am Sonntag, den 22. August 1920, in einem Waldweg bei Heldensingen OÄ. Heidenheim den 72 Jahre alten früheren Postboten und
Schuhmacher Johannes Junginger von Heldenfingen hinterrücks angefallen, mit einem Prügel zu Boden geschlagen und sein Opfer wenige Schritte abseits des Wegs geknebelt und beraubt. Der Täter ist geständig.
Ulm, 28. Aug. (Gegen Schiebertum und Wucher.) Am 25. August 1920 hielt der Ortskartell der christl. Gewerkschaften von Ulm, Neu-Ulm und Umgebung, dem auch der württ. Eisenbahnerverband, Bezirk Ulm, angeschlossen ist, eine Vertretersitzung ab, in der die Versorgung der Bevölkerung mit Obst und Kartoffeln besprochen wurde. Bei dieser Sitzung ist darauf hingewiesen worden, es dürfe nicht Vorkommen, daß Obst und Kartoffeln außerhalb des Landes verschoben werde, solange die württ. Bevölkerung nicht versorgt sei. Auch soll eine etwa einfetzende, wucherische Preissteigerung tatkräftig bekämpft werden. Alle, die Erzeugnisse der genannten Art abgeben, sind in ihrem eigenen Interesse gebeten, sie in erster Linie an die nächstwohnenden Verbraucher zu liefern. Das Zurückhalten der Erzeugnisse, um einen höheren Preis zu erzielen, muß energisch bekämpft werden. Die Erzeuger und Händler, die mit diesen Dingen zu tun haben, mögen bedenken, daß der gesamte Güterverkehr einer Kontrolle unterliegt. Es wäre bedauerlich, wenn die Arbeiter- und Angestelltenschaft, von der Not getrieben, zur Selbsthilfe greifen müßte. Bei vernünftigem Vorgehen wird sich der Herbstverkehr in geordneter Weise abspielen und eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung ermöglichen. Von der Regierung wird verlangt, daß die noch vorhandenen Kriegsgesellschaften in kürzester Zeit aufgelöst werden. Die Vertretersitzung nahm einen ruhigen Verlauf.
Tettnang, 28. Aug. (Hopfen.) Die Hopfenpreise ziehen weiter an. Am Donnerstag abend kaufte ein Hopfenhändler von einem Großproduzenten eine Partie Frühhopfen mit 10 Zentner zu 3000 Mark pro Zentner. .'
Vermischtes.
5 000 Heringe aus Solidarität dem Verderb preisgegeben.
Stettin, 27. Aug. Der Dampfer „Rußland", der eine Ladung von 5 000 Fässern Heringen hatte, ursprünglich für Königsberg bestimmt war und wegen des dort ausgebrochencn Hafenarbeiterstreiks nach Stettin fahren mußte, ist hier seit seinem Eintreffen Mitte Juli nicht gelöscht worden, da die Hafenarbeiter vermuteten, der Dampfer sei des Hafenarbeiterstreiks wegen in Königsberg umgekehrt. Infolge der langen Liegedauer bei der Sommertemperatur ist der größte Teil der Heringe in Fäulnis übergegangen und für die menschliche Nahrung unbrauchbar geworden. Trotzdem von ärztlicher Seite auf die große Gefahr der Uebertragung von Krankheiten hingewiesen worden ist, wollen sich die Hafenarbeiter nicht dazu verstehen, den Dampfer zu entladen.
Das kleinere Uebel. „Ist hier auch die Maul- und Klauenseuche, Herr Bürgermeister?" — „Dös net, aber an Haufen Sommerfrischler hab'n wir."
Neueste Nachrichten.
Berlin, 30. Aug. In einer Unterredung, die ein Korrespondent des Berliner Tageblattes mit einem Vertreter des Wehrkreiskommandos über die Lage in Ostpreußen hatte, äußerte sich letzterer über die weitere militärische Entwicklung: Die Lage sei ganz ungewiß. Die Gerüchte von großen russischen Truppenansammlungen seien wahrscheinlich sehr übertrieben. Bemerkenswert aber sei die Tatsache, daß die Polen an der Grenze Gräben und Verschanzungen mit der Front nach Deutschland bautet,. Sie fürchten offenbar eine Verbindung Deutschlands mit Rußlands. Ob die Polen sich damit begnügen werden, ihr Land vom Feinde befreit zu haben, oder ob sie über die Grenze hinaus maschieren werden, bleibe abzuwarten.
Kattowitz, 30. Aug. An der Beerdigung des Dr.Milewsky nahmen nach Mitteilungen eines polnischen Blattes ungefähr 15 OM Personen teil. An der polnischen Grenze erwartete eine Militärkapelle mit 3 Kompanien Militär den Leichenzug. Die polnische Regierung und der polnische Landtag waren offiziell bei der Feier vertreten.
Reichenberg in Böhmen, 30. Aug. Die Neiße ist infolge anhaltenden Regenwetters angeschwollen. Die Tal- sp:rre kann das Wasser, das über die Mauer-hinwegstürzt, nicht mehr fassen. Das Wasser steigt ständig, sodaß eine Katastrophe befürchtet wird.
Wien, 29. Aug. Die Blätter melden, daß der Niederösterreichische Länderbund beschlossen habe, für Sonntag, den
IS. September, mit allen dem Bund angeschloffenen N einigungen eine große nationale Kundgebung für den Abschluß Deutsch-Oesterreichs an Deutschland und Weitung an Oesterreich, sowie gegen die Vergewaltigung der deutU°ü Stammesbrüder in den Abstimmungsgebieten zu veranstalt
Stockholm, 30. Aug. Die Walzwerke der Aktien»» sellschaft Uddeholm in Munkfors ßnd gestern Nacht Ret gebrannt. Der Schaden wird auf vier bis fünf Millionen Kronen geschätzt.
Rom, 29. Aug. Das Zeppelin-Luftschiff „L 1" da« als erstes lenkbares Luftschiff die Alpen überflogen bat ist heute Nachmittag hier gelandet. — Laut Jdea Nazionale hat der Heilige Vater den Polen angeraten, nicht über die Grenze hinauszugehen und bei den Friedensverhandluna»» einen versöhnlichen Geist zu zeigen. ^ "
Genua, 29. Aug. Durch einen Brand, der infolae einer Explosion auf einem Frachtkahn entstand, wurden 2g Frachtschiffe vernichtet, die mit Waren beladen waren. Per- sonen kamen nicht zu Schaden, dagegen ist der Materialschaden bedeutend.
Paris, 29. Aug. Präsident Deschanel ist vollständig wiederhergestellt und wird vor dem Wiederzusammentritt des Parlaments die Geschäfte wieder übernehmen. — Nach de« „Petit Parisien" wird Millerand im September Köln, Bonn Mainz und Worms besuchen und nach dreitägigem Aufenthalt in den Rheinlanden eineinhalb Tage Ln Straßburg und Kolmar zubringen, um dann nach Aix-les-Bains zu reisen. - Nach einer Bukarester Havas-Depesche wird sich der rumänische Minister des Aeußern nach Athen begeben, um mit Venizelos über den Anschluß Griechenlands an die sogenannte „kleine Entente" zu verhandeln.
London, 29 August. Der Völkerbund gibt bekannt, daß verschiedene Regierungen Nansen 1 Million Pfund Sterling zur Verfügung gestellt haben, die nötig waren, um die Heimschaffung der gegenwärtig in Deutschland, Rußland, Sibirien und Turkestan befindlichen 5M MO Kriegsgefangenen zu Ende zu führen.
London, 29. Aug. Der australische Ministerpräsident, Hughes, wird zur ersten Vollversammlung des Völkerbundes' in Genf persönlich erscheinen Die „Morning-Post" erklärt diese Tatsache damit, daß die Japaner auf dieser Tagung das Problem der Raffengleichheit zur Sprache bringen wollen. Darüber ist man anscheinend iu Australien sehr beunruhigt und befürchtet, daß die Japaner eine Mehrheit für ihren Vorschlag erhalten könnten.
London, 29. Aug. Gestern nachmittag ist die Kaserne im Westen von Belfast von Sinn-Feinern angegriffen worden. Es kam zu einer Schlacht, bei der es viele Verletzte gab. Polizei und Truppen mußten mehrmals mit dem Bajonett Vorgehen, um die Meuterer zu vertreiben. — Nach dem „Matin" ist gestern 24 mal in Belfast Feuer angelegt worden.
London, 29. Aug. Tschitscherin hat die polnische Regierung gebeten, die weiteren Verhandlungen in einer Stadt Esthlands abzuhalten.
Washington, 28. Aug. Der Marinesekretär Daniels hat mitgeteilt, daß der Panzerkreuzer „Pittsburg" den Befehl erhalten habe, von Reval nach Danzig zu gehen, um die Amerikaner zu schützen.
Peking, 29. Aug. Nördlich von Hunan breitet sich die Cholera im Gebiete von Tschili aus. Viele Dörfer in der Umgebung der Pecking-Hankau-Eisenbahn sind schwer heimgesucht worden. Ganz Nördchina ist infolge Ausbleiben? der Frühjahrs- und Sommerregenfälle von einer Hungersnot bedroht. Dazu kommen noch die Zerstörungen, die durch große Heuschreckenschwärme angerichtet wurden.
Zum Generalstreik in Württemberg.
Die Lage des Generalstreiks am Samstag Abend.
Stuttgart, 29. Aug. Im Laufe des Samstag. Nachmittags ergab sich vom Generalstreik in Württemberg folgendes Bild: In Heilbronn herrschte bis 2 Uhr der einfache, von da an der verschärfte Generalstreik. In Ra vensburg wurde
Art Wt nicht non Ari.
Roman von H. Hill.
S7j (Nachdruck verboten.)
Der Graf hatte offenbar nur auf ihren Eintritt gewartet, um die Rolle des mit dem Tode Ringenden so gut zu agieren, als er es eben vermochte. Er fing an, auf eine beängstigende Weise zu stöhnen, zu röcheln und die Augen zu verdrehen. Ohne die vorhin gemachte Entdeckung wäre das junge Mädchen davon sicherlich abermals getäuscht worden; jetzt aber war es freilich nutzlos vergeudete Mühe.
„Sie sollten sich und mir die Fortsetzung der unwürdigen Maskerade ersparen," sagte sie kalt, indem sie hocherhobenen Hauptes nahe der Tür stehen blieb. „Es ist zwecklos; denn ich weiß, daß dies Zimmer vor kaum zwei Stunden leer war. Ich weih, daß all dieser Aufwand von Aerzten und Pflegerinnen, von Bandagen und stimulierenden Arzneien eitel Gaukelei und Spiegelfechterei gewesen ist. Ich weiß, daß ich unter betrügerischen Vorwänden hierhergelockt worden und eine Gefangene in diesem abscheulichen Hause gewesen bin. Nun aber hat das schmachvolle Spiel ein Ende."
Sie hatte sich mit ihren Worten nicht direkt an den Grafen gewendet; aber die Wirkung ihrer Worte offenbarte sich am deutlichsten in seinem Benehmen. Mit einem unartikulierten Laut hatte er plötzlich Decken und Betten von sich geworfen und saß nun auf dem Bett- rand, vollständig angekleidet, und mit den Bandagen, die seinen Kopf umhüllten, einen unbeschreiblich widerwärtigen Anblick bietend. Ter Ausdruck seines Gesichts war wegen her Verbände nicht zu erkennen, aber das tückische Glitzern seiner Augen verriet zur Genüge, wie es in seinem Innern aussehen mochte. Er ließ die Komtesse ruhig ausreden; bann wandte er sich mit einem abscheulichen Auflachen gegen Weigelt.
D« wären wir also glücklich auf einen Holzweg geraten, und jetzt gibt es für uns nur einen einzigen Pfad,
um wieder aus dem Walde herauszukommen. Je schneller wir ihn einschlagen, desto rascher und sicherer werden wir am Ziele sein. Geh jetzt vor allem hinunter, um den Mann nbzufangen, den wir erwarten, und um ihm zu sagen, daß wir seiner für jetzt nicht bedürfen. — Ah, da ist er schon, wie ich vermute."
Die legten Worte waren durch das schrille Anschlägen der Hausglocke veranlaßt worden. Weigelt aber zauderte noch, dem Befehl zu gehorchen, indem er mit einem unge- > wissen Blick zu der Komtesse hinübersah. Der Mensch auf dem Bette mußte wohl erraten, was ihn zögern ließ, denn er fuhr ungeduldig fort:
„Hier wird alles seine gehörige Ordnung haben — darum brauchst du dir keine Sorge zu machen. Die Iohannsen und ich, wir sind vollkommen ausreichend, um dafür zu sorgen, daß das gnädige Fräulein sich ruhig verhält. Aber damit die gebotene Vorsicht nicht außer acht bleibe, kannst du ja zum Ueberfluß die Tür dieses Zimmers hinter dir verschließen. Bis du zurückkommst, wird sich nichts Schreckliches zwischen un» dreien ereignet haben."
Der Kammerdiener nickte und ging. Aber Edith bemerkte sehr wohl, daß er, bevor er die Tür hinter sich schloß, einen raschen Blick des Einverständnisses mit der angeblichen Hausdame tauschte. Es erschien ihr wie ein Einverständnis, in das der Graf nicht mit eingeschlossen war. Aber wenn sie daran irgendwelche Hoffnungen für sich selbst hätte knüpfen wollen, so würde sie rasch genug enttäuscht worden sein durch den Ausdruck des Hasses, den sie alsbald in den auf sie gerichteten, stechenden Augen des Fräulein Iohannsen lesen konnte.
Sie verharrte noch immer in einem stolzen und verachtungsvollen Schweigen. Es war gewiß nicht Furcht oder Unentschlossenheit, was ihr die Kehle zusammen- schnürte. Ihre Entschlüsse waren gefaßt, und nichts in der Welt würde imstande sein, sie zu erschüttern. Aber sie wollte, abwarten, was man in bezug auf sie beabsichtigte, ehe sie handelte, und darum hinderte sie den Elenden, der ihr Schicksal in seinen Händen zu haben glaubte, nicht, sich weiter in höhnischen Reden zu ergehen.
„Sie sind allzu klug gewesen, meine Gnädigste," sagte er, nachdem er sie lange angeseh?n hatte. „Und Sie haben uns damit vortrefflich in die Hände gearbeitet. Hoffentlich sind Sie ja in diesem Augenblick eingedenk, daß niemand etwas von Ihrem Hiersein weiß, und daß Ihre Angehörigen Sie nicht finden würden, auch wenn sie Himmel und Erde zu diesem Zweck in Bewegung setzten."
Und dann, indem er das höhnische „Sie" aufgab und wieder zu der gewohnten, vertraulicheren Anrede zurückkehrte, fügte er hinzu:
„Selbst wenn du das Unglück hättest, hier dein Leben zu verlieren, würden deine Mutter und dein Großvater um die Genugtuung kommen, den Ruhm deiner Tugenden auf die Nachwelt zu bringen, denn sie würden nie erfahren, wo sich deine letzte Ruhestätte — wie es so poetisch in den Romanen heißt — befindet."
„Rechnen Sie nicht zu fest darauf," erwiderte die Komtesse, die noch immer ihre Haltung bewahrte. „Wer bürgt Ihnen dafür, daß ich meiner Familie nicht doch eine Mitteilung über meinen gegenwärtigen Aufenthalt habe zukommen lassen?"
„Wer mir dafür bürgt?" lachte er. „Meine eigenen Augen und Ohren. Noch an diesem Morgen bin ich aus Schloß Donnersberg gewesen und habe mich davon überzeugt, daß sie dort in voller Unkenntnis darüber waren. Dein überschlauer Vetter von Reckenburg hat sich, wenn ich nicht irre, aufgemacht, dich zu suchen. Aber em von mir gewähltes Versteck aufzuspüren, ist er denn doch nnyr schlau genug. Du bist also zum letzten Male vor die Entscheidung gestellt, und ich rate dir dringend, dich nacy der vernünftigen Seite hin zu entschließen. Denn oi Folgen könnten schlimmer sein, als du dirs träume läßt. Aber ich bedauere, dir nur sehr wenig Zett zu Ueberlegung lassen zu können — nicht mehr als em pa Minuten. Denn sobald Weigelt wieder da ist, mutz o Sache ins reine gebracht werden — so oder so." - .
Edith stand unbeweglich und würdigte ihn 'emerA wort mehr. Aber sie war gewillt, ihre Ehre uno y Leben zu verteidigen bis auf den letzten Blutstropj (Fortsetzung folgt.)
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