Höften. Am Ende beider Monate waren je 61 Oberämter davon betroffen. Die Schweineseuche und Schweinepest war Ende Juli neu ausgebrochen in 3 Oberämtern, 3 Gemeinden, 3 Ge­höften.

Erhöhte Anrechnung Kriegsdienstzeit. Dem Reichstag ist der Entwurf eines Gesetzes über eine erhöhte Anrechnung der während des Krieges zurückgelegtsn Dienstzeit zugegangen. Da­nach wird bei der Berechnung von Ruhegehältern und Renten «ach dem Reichsbeamtenegsetz von 1907, dem Offizierspensions- ^setz von 1906 und dem Mannschaftsversorgungsgesetz von 1S06 zu der in dem Zeitabschnitt vom 1. August 1914 bis 31. Dezember 1918 im Reichs- oder Militärdienst wirklich ver­brachten Zeit soweit sie nicht schon bisher doppelt zu nehmen ist sofern sie mindestens sechs Monate betragen hat, die Hälfte hinzugerechnet werden. Nach einem weiteren Entwurf, der demnächst dem Reichstag zugehen wird, wird allen Beamten, die im Kriege auch nicht Kriegsteilnehmer Dienst getan haben, auf ihr Besoldungsdienstalter der Zeitraum von 4>- Kriegsjahren D-Lfach angerechnet. Diese Bestimmung gilt auch ftir Lehrer.

Res.-Jnf.-Regt. 247. Die Kriegsteilnehmer und Angehö­rigen dieses Regiments haben sich bekanntlich zu einer Verei­nigung zusammengetan mit Sitz in Ulm und Stuttgart. Ne­ben der Mithilfe zur Erlangung von Unterstützungen aus den während des Krieges gesammelten Geldern soll die Pflege der alten Kameradschaftlichkeit der Hauptzweck sein. Politische oder militärische Fragen werden nicht verfolgt. Am 15. August fin­det in Göppingen (im Saale der Liederhalle), ein sogenannter Verbandstag statt, worauf alle früheren Kameraden des Regi­ments aufmerksam gemacht seien. Anmeldungen nimmt der S. Vorsitzende: Kamerad Karl Teufel, Zuffenhausen, Nlrich- straße 20, entgegen.

Das Ende der Seifenrationierung. Bei der Bewirtschaf­tung von Seife und Seifenpulver sind nunmehr die letzten Reste der Rationierung in Fortfall gekommen, indem künftighin auch Seifenpulver ohne Marken bezogen werden kann. Ebenie wer­den die Bezugscheine, welche bisher bei Lieferung von Teste zu industriellen und gewerblich« Zwecken eingereiht werden mußten, für die Folgezeit aufgehoben. Ts Lleibr zunächst noch die Bezugsscheinpflicht für das an Wäschereien und ähnliche gewerbliche Betriebe abzugebende lose Seifenpulver bestehen.

Aus der Landarbeiterbewegung. Der Zentralverband der Forst- und Landarbeiter schreibt uns: In letzter Zeit laufen täglich Anfragen bezügl. der neuen Lohnsätze von Seiten der Arbeitgeber und Dienstboten bei uns ein. Wir müssen daraus entnehmen, daß ein größerer Teil der in Frage kommenden In­teressenten mit den neuen Tarifsätzen noch nicht vertraut ist. Die Löhne der Dienstboten und Landarbeiter wurden am 13. Juli durch folgenden Beschluß der Arbeitgeber- und Arbeitnehmer­verbände neu geregelt.Zufolge Vereinbarung der beteiligten Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände vom 13. Juli d. I. wird zu den vom 1. Januar 1920 an giftigen Lohnsätzen des Lohntarifes für die Landwirtschaft mit Wirkung vom 10. Juli d. I. an ein Zuschlag von 30 Prozent für Schweizer, Knechte «nd Mägde mit voller Verpflegung, von 50 Prozent für Tag­löhner und Taglöhnerinnen mit voller Verpflegung und ein sol­cher von 60 Prozent für Schweizer, Knechte, Taglöhner und Taglöhnerinnen ohne Verpflegung an Stelle der am 22. April d. I. vereinbarten, auf 1. Mai L. I. in Geltung getretenen Teuerungszuschläge festgesetzt. Diese Vereinbarung wird bis zum 1. Januar1921 abgeschlossen. Der Paragr. 6 Abs. 1 des Lohntarifes findet entsprechende Anwendung. Zugleich wird der Antrag gestellt, diesen Nachtrag zum Tarif für allgemeinver­bindlich zu erklären." Demzufolge betragen die derzeitigen Sommerlöhne für Taglöhner bei voller Verpflegung in der Lohnklasse 2 1,50 Mark und in der Lohnklasse 3 90 Pfg., für Taglöhner ohne Verpflegung in Lohnklasse 2 2,80 Mark in Lohnklasse 3 2,50 Mark. Für Taglöhnerinnen bei voller Ver­pflegung in Lohnklasse 2 80 Pfg. in Lohnklasse 3 65 Pfg. Fm Taglöhnerinnen ohne Verpflegung in Lohnklasse 2 2 Mark, in Lohnklasse 3 1.70 Mark Stundenlohn. Für Schweizer mit voller Verpflegung beträgt der Wochenlohn in Lohnklasse 2 K4 Mark, in Lohnklasse 3 52 Mark. Für Schweizer ohne Ver­pflegung in Lohnklasse 2 196 Mark in Lohnklasse 3 183 Mark. Für Knechte bei voller Verpflegung beträgt der Wochenlohn in Klasse 2 48 Mark, in Klasse 3 44 Mark. Für Knechte ohne Ver- pflegung in Klasse 2 157 Mark in Klasse 3 137 Mark. Diese Lohnsätze erhöhen sich für Arbeiter mit 3jähriger ununterbro­chener Dienstzeit ab 1. Juli auf Grund des Paragr. 1 Ziffer v «m 10 Prozent. Die Lohnsätze für Arbeiter unter 20 Jahren

sind entsprechend abgestust. Lohntarife sind durch die Landes- geschästsstelle des ZentralverbandeS der Forst- und Landarbei­ter in Leutkirch zu beziehen.

Wiir»»«-mverg.

Stuttgart, 10. Aug. (Maul- und Klauenseuche.) Wegen starker Ausbreitung dieser Seuche wurde dsr ganze Stadtdi­rektionsbezirk Stuttgart (dazu Alt-Stuttgart, Cannstatt, Unter­türkheim, Wangen und Dgerloch) als Sperrbezirk erklärt mit Ausnahme des Städt. Vieh- und Schlachtviehhofs, der noch als Beobachtungsgebiet gilt.

Stuttgart, 9. Aug. (Truppenverschiebungen.) Von zu­ständiger Seite wird mitgeteilt: Im Laufe des Montags wur­den von der Lehrbrigade Döberitz folgende Truppenteile in ihre Standorte zurückbefördert: 2. Reichswehr-Schützen-Regiment 25 nach Gmünd, 2. Reichsw.-Schützen-Batl. 4 nach Villingen, Radf.-Komp. Jäger-Batl. 26 nach Weingarten, Maschinenge­wehrzug d. 2.-25 nach Stuttgart, Stab 3. Abt. und 6. Batterie 13 nach Ludwigsburg und Stab Nachrichten-Abteilung 13 nach Cannstatt.

Obertürkheim, 9. Aug. (Erwischt.) Der in voriger Woche nach Unterschlagung von 70 000 Mark flüchtig gegangene Le­bensmittelbeamten Karl Nieffer ist in Hamburg festgenommen worden. In seinem Besitz befanden sich noch etwa 30000 Mark und für 5000 Mark Kleider.

Kirchheim u. T., 10. Aug. (Geld wie Heu.) Ein uner­hörter Preis wurde in Jesingen bei der Versteigerung des dortigen Gemeindeobstes erzielt. Der zu 317 Zentner geschätzte Ertrag brachte einen Erlös von 19 885 Mark, also im Durch­schnitt 62,74 Mark Po Zentner! Das ist der höchste Erlös, den die Gemeinde je erzielt hat. Im vorigen Jahr wurden für 1060 Ztr. 18 421 Mark vereinnahmt oder 17.65 Mark pro Zentner im Durchschnitt. Daß solche Preise für die diesjährige allgemeine Preislage des Obstes keine Norm bilden werden, darf als selbstverständlich, angenommen werden. Die Steigerer bestanden, wie derTeckbote" mitteilt, durchweg aus Arbeiter­kreisen.

Bebenhausen, 10. Aug. (Nochmals der Selbstmord.) Wie von dem Vorstand des Postamts mitgeteilt wird, hat sich die Postgehilfin Elise Frey wahrscheinlich in einem Anfall von Schwermut selbst entleibt, an dem Tag, wo sie aus ihrer Stel­lung, die durch einen Kriegsbschädigten besetzt wurde, ausschei- den sollte. Dienstliche Verfehlungen liegen in der Tat nicht zugrunde.

Möhringen OA. Horb, 10. Aug. (Zum Fall Münch.) Zu der Nachricht von der einwandfreien Feststellung der geistigen Erkrankung des verstorbenen Freiherrn von Münch erfährt der Schwarzw. Bote" von zuständiger Seite: Eine Sektion des Gehirns ist noch gar nicht erfolgt, sondern das letztere zur Un­tersuchung an das pathologisch-anatomische Institut Heidelberg weiter gegeben worden. Erst nachdem diese zu Ende geführt, wird der Streit, der so viele Jahre lang die Oeffentlichkeit be­schäftigte, ob v. Münch zurechnungsfähig oder geistig gestört war, seine endgültige Erledigung finden. Im übrigen sei noch festgestellt, daß von vier Sachverständigen-Gutachten, die erst in den letzten Monaten wieder mit dem Geisteszustand v. Münchs sich beschäftigten, drei davon sich dahin aussprachen, daß derVer- storbene geschäftsfähig gewesen sei.

Aalen, 10. Aug. (Preisabbau.) Eine gutbesuchte Gewer­bevereinsversammlung beschäftigte sich u. a. mit dem Preis­abbau. Daran nahm auch der Stadtvorstand, Oberbürgermei­ster Schwarz, teil. Er äußerte, sich zu dieser Frage sehr ein­gehend. Die Vorstände der Textilbranche, der Kleinkaufleute und der Innungen legten ebenfalls ihre Meinung dar. Schließ­lich wurde ein Vorschlag des Stadtvorstandes angenommen, durch eine Kommission aus allen Kreisen u. Berufen die Frage für den ganzen Bezirk bearbeiten zu lassen. Ueberraschend wa­ren die Mitteilungen, daß in einigen Artikeln sich die Preis­kurve bei Einkäufen bereits wieder aufwärts bewege.

Langenburg, 10. Aug. (Der Mord.) Der auf dem alten Schloß in Thierberg bedienstete fürstliche Förster Hang hatte seit einiger Zeit Spuren von Wilderern in seinem Revier ent­deckt. Gegen 7 Uhr früh fielen zwei Schüsse. Der Pflichtgetreue Beamte wurde dann im Park gegen Jungholzhausen von Forst­beamten erschossen aufgefunden. Der tödliche Schuß war dem Förster aus einer Fichtenkultur durch Wilderer beigebracht worden. Förster Hauck stand anfangs der 40er Jahre. Er hinterläßt eine Witwe mit vier unmündigen Kindern.

Tettmmg, 10. Aug. (Hopfen.) Die Hopfenpreise bewe­gen sich in steigender Tendenz. Ende letzter Woche wurden bis

vergeblich gemacht worden sein. Die Analyse des Frü2°^ für unseren Bezirk verzeichnet eine schwache Ernte mg 38004000 Zentner, gegen 8000 Zentner im veraan?^ Jahr. Ebenso bringt der Späthopfen eine sog. Gipfelernt- ^ um ein Viertel gegen das Vorjahr schätzungsweise zurückblch

Baden.

Brötzingen, 10. Aug. Deser Tage wurde am des Friedhofs ein Gedenkstein für die Familie des Bl^- Meisters Theodor Bossert errichtet, welche, lt.Pforzh vom Schicksal hart mitgenommen worden ist. Der Vater?,' nach Ausbruch des Krieges zum Heer berufen wurde ist gefallen und später nach Brötzingen überführt worden s-i Frau und 2 Töchter im Alter von 10 und 13 Jahren sind «ü der großen Typhusepidemie 1919 am 11. und 12. März ben. Alle vier schlafen jetzt, wie der Denkstein verkündet «! engem Raum vereint dem Friedensmorgen zu. ' ^

Gernsbach, 9. Aug. Das schwere Unwetter, das am letzte» Donnerstag bei Kirschbaumwasen in den Gärten durch Haaed schlag große Verwüstungen anrichtete, hat auch in den L düngen bös gehaust. Von der Gewalt des Sturmes kann um sich einen Begriff machen, wenn man erfährt/daß die stärkste» Bäume nicht nur entwurzelt, sondern vielfach geknickt und zer­splittert wurden. Viele hundert Festmeter Holz sind don dem^ Orkan zu Boden geschmettert worden. "

Karlsruhe, 9. Aug. Eine schwere Mordtat ist in der NM zum Sonntag zwischen den Vororten Mühlburg und Daxlanden verübt worden. Drei Taglöhner und zwei Frauenspersonen überfielen den Kriegsinvaliden Taglöhner Otto Schwall M Daxlanden, schossen ihn nieder und raubten ihn aus. Der Tot« war auch durch Messerstiche derart zugerichtet worden, daß sein, Persönlichkeit erst am Sonntag abend erkannt werden konnte- er wird als rechtschaffener und fleißiger Mann geschildert. '

Müllhrim, 9. Aug. Im Bezirk haben seit dem Jahre 191, nicht weniger als 72 selbständige Handwerksmeister ihren Be­ruf aufgsgebn und sind Landwirte geworden.

Vom Schwarzwald, 8. Aug. Seitens der Zeitungsdruii- papierfabriken ist bekanntlich die allgemeine Klage, daß cs ih­nen an Rohstoffen fehle. Wie nun dieser Mangel künstlich er­zeugt wird, wobei Papierfabriken noch sehr lohnende Schiebn­geschäfte machen, zeigt unter manch anderen Vorgängen noch folgendes: In den Waldungen einer Stadtgemeinde dci Schwarzwaldes lagert bereits seit über 2 Jahren Papierholz insgesamt Wohl 2000 Ster. Als nun Langholz 5. und 6. Klassi den Papierfabrikn als Papierholz abgegeben wurde, haben dich dasPapierholz" in Ausnützung der mächtig hinaufschnellende« Langholzpreise als Langholz weiter verkauft. Da natürlich viele Gemeinden auf dem Schwarzwald an Papierfabriken Holz lie­fern, ist dieser Fall sicher nicht vereinzelt. Aus solchen Vorgän­gen sieht man also, wie Rohstoff- und Papiermangel künstlich erzeugt werden und wie frivol die Druckpapierpreise dann aus Mangel an Rohstoffen in schauderhafter Höhe gehalten wer­den. Man möchte doch wahrhaftig annehmen, daß sich die Pa­pierfabrikn mit ihren Riesengewinnen aus der Paplererzcugung zufrieden geben könnten, aber der Wucherteufel veranlaßt sie zu Holzschiebungen und die Zeitungsverleger sind gezwungen, den Lesern die geistige Nahrung immer mehr zu verteuern. (Schw. Bote.)

Triberg, 9. Aug. Zu der Auffindung der Leiche eines un­bekannten jungen Mannes in den Triberger Wasserfällen wird weiter berichtet: Die Leiche lag an einer Stelle, die der Fall stark unterwaschen und unter den Wurzeln mächtiger Tannen eine Höhle herausgebildet hatte. Touristen, die dort oben dir wildherrlichen Felsengruppen photographiert hatten, waren an! den schrecklichen Fund gestoßen und hatten sofort Anzeige er­stattet. Der Tote trug Sportshosen, farbige Weste, dunkli Jacke und Weiße Wäsche; sein Name dürfte, wie die Erhebungen ergaben, Heinrich Grunewald sein. Die aus der Tatsache, das Geldbeutel und Uhr fehlten, geschöpfte Vermutung, daß es sich um einen Raubmord handelt, ist inzwischen zur Gewißheit ge­worden, doch konnte der Täter noch nicht festgestellt werde«. Umfassende Erhebungen sind im Gange.

Rohrbach bei Heidelberg, 9. Aug. In der Nacht M Sonntag wurde ein Dienstmädchen im Garten ihrer Herrschaft geknebelt und bewußtlos aufgefunden. Drei unbekannte Ein­brecher sollten das Mädchen gebunden, vergewaltigt und ver­letzt haben.

Art IW nicht so« Art.

Roman von H. Hill.

(Nachdruck verboten.)

Ein paarmal war sie nahe daran, eine diesbezügliche Frage an den Kammerdiener zu richten. Aber ihr Stolz hielt sie schließlich davon ebenso gebieterisch zurück, wie die verschlossene Miene des Mannes, dessen Gesicht ihr nie­mals abstoßender und widerwärtiger vorgekommen war wie jetzt.

Edith erinnerte dies Gesicht in ganz merkwürdiger Weise an irgendein anderes, das sie recht gut kennen mußte, ohne daß sie imstande gewesen wäre, darüber klar zu werden, wo es geschehen sein möge.

Jedenfalls sehnte sie mit fieberhafter Ungeduld den Augenblick herbei, wo dies frevelhafte und schmachvolle Gaukelspiel zu Ende sein würde, und vielleicht würde sie ihren Entschluß, dies Ende hier im Hause abzuwarten, doch noch geändert haben, wenn sie geahnt hätte, aus eine wie harte Probe ihre Fähigkeit des Ertragens noch gestellt werden sollte.

DieHausdame" hatte sich nach Beendigung der Mahl­zeit eingefunden, und ihr Aussehen wie ihr Auftreten ent­sprachen durchaus den Andeutungen, die Doktor Pittius in bezug auf ihre Charaktereigenschaften gemacht hatte. Edith ftihlte sich von dem Gesicht und von dem Wesen der Per­son sehr unangenehm berührt, und sie beschränkte darum diese erste wie die folgenden Unterhaltungen mit dem Fräulein Iohannsen auf das unumgänglich Notwendige.

Die Hausdame führte sie in ein Gemach des ersten Stockwerks, das sie ihr als das einzige verfügbare Schlaf­zimmer bezeichnete, mit dem Hinzufügen, daß es ihr frei­gestellt sei, das Wartezimmer tagsüber zu benutzen und « gewissermaßen als ihren Salon zu betrachten.

Bon diesem Auskunftsmittel Gebrauch zu machen, sah sich die Komtesse allerdings gezwungen; denn das Schlas- sÄbchen war in Wahrheit kaum mehr als eine halbdunkle, uvla«bere Kammer, die auf einen engen, finsteren Hof

hinausging und den denkbar unbehaglichsten Aufenthalts­ort für eine verwöhnte junge Dame darstellte. Nach einer schlaflos verbrachten Nacht beeilte sich Edith am nächsten Morgen, ihre Toilette zu beenden, nur um diesem ab­scheulichen Raume entfliehen zu können, im Vergleich zu dem das Wartezimmer wirklich den Namen eines Salons verdiente. In diesem verbrachte sie dann den ganzen fol­genden Tag, ohne daß irgend etwas geschehen wäre, um ihre brennende Ungeduld zu befriedigen. Sie bekam keinen anderen Menschen zu Gesicht als den schweigsamen Weigelt, der sie beim Essen bediente, und die Hausdame, die sich in langen Zwischenräumen erkundigte, ob sie ,einen beson­deren Wunsch habe. Natürlich fragte sie sehr häufig nach dem Ergehen des Kranken im zweiten Stock, den sie sich als einen Sterbenden vorstellte; aber die einzige Auskunft, die sie erhielt» bestand in einer stereotypen Wiederholung der Erklärung, daß, wenn von einer Veränderung über­haupt die Rede sein könne, dies eher eine Veränderung zum Schlimmeren als zum Besseren sei.

Der Doktor Pittius ließ sich weder heute noch am nächsten Tage bei ihr blicken, aber da die Komtesse in ihrer qualvollen, nervenzerrüttenden Langweile den Platz am Fenster kaum noch verließ, sah sie ihn ein paarmal, wie er das Haus verließ, oder wieder betrat.

Bis dahin hatte die Beschäftigung mit ihrem eigenen traurigen Schicksal und die Angst um den geliebten Mann sie kaum dazu kommen lassen, darüber nachzudenken, wie man in Schloß Donnersberg ihr langes Fernsein und das Ausbleiben einer Nachricht ausgenommen haben möge. Als nun aber auch der dritte Tag angebrochen war, ohne daß man sie davon in Kenntnis gesetzt hätte, daß die Vorkeh­rungen für die entsetzliche Zeremonie getroffen seien, fiel ihr die Vorstellung, daß man in Donnersberg anfangen könnte, sich um sie zu ängstigen, um so schwerer auf die Seele. Man glaubte sie ja nach ihrer Ueberzeugung im Hause des Grafen Steinkirch, aber man wußte auch, daß sie an Wäsche und Kleidung nicht mehr mitgenommen hatte, als für eine einzige Nacht notwendig gewesen wäre, und man mußte es darum sehr auffällig finden, daß sie bei einer un­vorhergesehenen Verlängerung ihre« Besuches nicht um die

Uebersendung weiterer Toilettengegenstände ersuchte. Des­hab trug sie Weigelt, als er das Frühstücksgeschirr entfernte, auf, die Hausdame zu einer Unterredung zu bitten, und als Fräulein Iohannsen erschien, drückte Edith den Wunsch aus, Schreibmaterial und Briefpapier zu erhalten.

Die scharfen, durchdringenden Augen des Mädchens musterten sie mit einem mißtrauischen Blick.

Wenn es vielleicht Ihr Wunsch ist, sich Wäsche und Kleider kommen zu lassen, so brauchen Sie sich nicht zu bemühen," sagte sie.Dafür ist bereits Sorge getragen worden."

Erstaunt und verständnislos sah die Komtesse auf. Es war doch ganz unmöglich, daß man sich hinter ihrem Rücken mit ihren Angehörigen zu diesem Zweck in Verbindung gesetzt haben sollte. Schon das einfachste Gebot der Klug­heit mußte es dem Manne da oben verboten haben, da eine Benachrichtigung von ihrem Hiersein doch unzweifel­haft keinen anderen Erfolg gehabt hätte als den, daß jemand von ihren Angehörigen erschienen wäre, um sie heim- zuholen. So suchte sie nach einer anderen Erklärung uiro

gte: .

Das heißt, man hat, ohne mich zu befragen, solche egenstände hier für mich gekauft?"

Nein. Man hat Ihre eigenen von Schloß Donnerr- rg kommen lassen. Ich war in diesen letzten Tagen >o schäftigt, daß ich vergaß, Ihnen schon früher Mitteilung won zu machen. Die Gegenstände werden Ihnen jedoch zt sofort in Ihr Zimmer gebracht werden."

Aber auf welche Art um des Himmels willen -

Wie es bewirkt wurde, weiß ich nicht. Ich habe mW cht darum gekümmert. Aber ich glaube, daß es durch n Diener Weigelt mit Hilfe Ihrer Kammerzofe gchcheh , und daß man das Mädchen in dem Glauben netz, achen würden in das gräflich Steinkirchsche Palais g acht werden."

Ein tiefer Atemzug der Erleichterung hob Ediths ^run. -wohl ihr Gesicht vor Beschämung darüber brannte, v an sich erlaubte, ohne ihr Vorwissen derartige Matz ihmen zu treffen. , .

Stenerpflici oder nicht ' (erhalt dur men sich h sammensetzl Mark zu 7! «nd bei E geschuldete Steuerpfliö so erfolgt tragsteuer, zu richten; «en Sinn, auf den Ei düng von richtete Kal Höhe erstal Voraussetzi deS Einko richten hak finanzämte scheidung r

Das i geheiratet, «nd zu de bis heute r laufen zwk Zustande h sich finden, biel ledige Paare die mer- und l gefunden, i zu legen, d Möglichkeit nicht nötig, Obdach, da pon ihnen bestenfalls zusprechen, alle Tage c Mütter, die oder Gescht wesend ist, einige Tag

Das § die dem El es sich an Genüssen" wohnen geld um i wandern a andern.

Das i schüft der , ges begonr

Eine ! Der Volks! züglich der Porte von vorherige ( lichen Paßf aiitreten, k schickt werd

Herabs band deutsl tigkeit ab garnpreise rungsbedin

Keine

schrieben: Zuckers bei größere M schifft und frachtung i werden. A nisterium , der Ziffern Reiche" ein Handelsmil sicht auf d des Landes ladung gel Zuckerdurch aus dem l die englisch aus dem s kommt ein« dl Frage.

Müni

geberverbä ,M. A. A. zufolge voi wenn nicht liche Arbei rine solche Streiks so schreiten.

Wies

Straßenba!

französische

die Erfülle langen auf varkeit best Saar! Saarbrücke sämtliche rungskomir des Saar!- Dort, Zeche Kais