besetzen. Sie erklärten, daß sie bis zur deutschen Grenze von 1914 gehen würden und dort stehen bleiben würden, da sie Po­sen als deutsches Gebiet betrachten. Ich fragte die Offiziere, ob auch deutsch Soldaten und Offiziere in der russischen Armee seien. Darauf erklärten sie, daß in ihrem Regiment sich keine deutschen Soldaten befinden, daß aber in anderen Truppen­teilen Deutsche wären. Die verlumpte Armee ist in der Tat »r diszipliniert. Zum Schluß sagte der Berichterstatter: Es aber zweifelhaft, ob, wenn eines Tages der Befehl zum kzug kommt, die Armee die Disziplin bewahren würde und »«»kehren werde.

Vom Völkerbundsrat.

Ga« Sebastian, 4. Aug. Die öffentliche Sitzung des Völ- terbundsrats wurde gestern vormittag um 11 Uhr eröffnet. Der Uat ammullierte den Artikel 3 der Resolution vom 16. Januar M20, der der Regierung des Saargebiets sämtliche Kosten der Grenzkommission aufbürdet. Auf den Bericht Tittonis hin wurde beschlossen, auf die Tagesordnung der erstenVölkerbunds- versammlung die Frage der Blockademaßnahmen zu setzen. Der Rat schlägt der Versammlung vor, eine internationale Blockade­kommission für die Organisation eines Aktionsplanes zu ernen- «e«. Gemäß dem Bericht von Quinones de Leon beschloß der Rat, die Vereinigten Staaten zur Teilnahine an der Jnter- »ationalen Verkehrskonferenz einzuladen, sowie allen anerkann­ten Regierungen die Tagesordnung der Konferenz und das diesbezügliche orientierende Material vorzustellen. Nach Anhö­rung des Berichts von Cunha beschloß der Rat, den Plan der internationalen Konferenz für Hygiene auf Schaffung eines ruternationalen Amts für Hygiene zu genehmigen und der Völ- -erbundsversammlung vorzulegen. Gemäß dem Bericht von Bourgeois beschloß der Rat, die Veröffentlichung der Doku­mente bezüglich des Völkerbunds durch die internationale Uni- verßtätskommission in Brüssel zu subventionieren.

Der Mieterverein hat den Antrag gestellt, anzuord­nen, daß Kündigungen von Mietverträgen nur mit Geneh­migung der Gemeindebehörde zulässig find. Auf den Antrag der Wohnungskommission wird beschlossen, von Erlassung ei­ner solchen Bestimmung abzusehen, weil unter den gegenwär­tigen Verhältnissen die Frage, ob mit oder ohne Grund gekün­digt, nur eine nebensächliche Rolle spielt und das Mieteinig­ungsamt auf Anruf jederzeit in der Lage ist, Kündigungen für unzulässig zu erklären. Der Gemeinderat gibt dabei dem Wunsch Ausdruck, daß sich Vermieter- und Mieterkreise vertra­gen und nicht bei jeder Gelegenheit die Sache aufs Aeußerste treiben sollten.

Der von Stadtschulthciß Knödel nachgesuchte Erho­lungsurlaub von 3 Wochen, von etwa Mitte August ab, wird genehmigt.

Rechnungssachen bildeten den Schluß der Sitzung.

Reuenbürg, 4. Aug. Der Enzgau-Sängerbund 1834 gegründet, beabsichtigte am 30. Aug. 1914 die Feier seines 25jährigen Bestehens zu begehen. Da brach der Krieg aus und statt zu edlem Sängerwettstreit mußten die Sänger mit vielen Tausenden hinausziehen zum Kampf für Deutschlands Schutz und Ehre. Nun soll lt. Beschluß der Gauversammlung in Gräfenhausen vom 25. April ds. Js. am 15. August diese Feier auf dem Maienplatz in Neuenbürg vor sich gehen. Sie ver­spricht nach dem reichhaltigen Programm zu schließen, einen besonderen Kunstgenuß. Außer einem Massenchor, an welchem

gesamte öffentliche Meinung mit dem Rufe: Heraus mit de» notwendigen Zucker zur Rettung unserer Bienenzucht! "

Wür.»^»»»uerg.

Stuttgart, 4. Aug. (Unsere Rentner.) Der Deutsche Rent­nerbund, Ortsgruppe Stuttgart, hielt kürzlich eine Ausschuß­sitzung ab. Auf einmütigen Wunsch erklärte sich Landragsab­geordneter Hiller bereit, den Vorsitz zu übernehmen. Als 2. Vorsitzende wurde Frl. Martha Hagmaier, als Schriftführer Karl Bock Kaufmann, als Kassier Emili Hettler Privatmann i« Stuttgart, Hauptstätterstraße 87 an den Neuanmeldungen zu richten sind gewählt. In den engeren Ausschuß wurden weiter berufen Frau Wilhelmine Eberhard, Richard Levers Privatmann und Johannes Schlee Privatmann. Mit den wei­ter in Württemberg bestehenden Ortsgruppen soll zum Zweck der Gründung eines Landesverbandes Fühlung genomnwn werden. Für Anfang September ist eine weitere Mitglieder­versammlung in Aussicht genommen.

Stuttgart, 3. Aug. (Gegen den Oelwucher.) Infolge der Freigabe von Ocl und Fett und der bisher beschlagnahmten ein­heimischen Ernte von Oelfrüchten suchen bereits Zwischenhänd­ler und Schieber die Preise der Saaten von Reps und Mohn aufs Doppelte, Drei- und Vierfache zu treiben. Wer sein Geld nicht unnötig verschleudern will, warte ruhig ab, denn es sollen für Milliarden Fettwerte im Reich vorhanden sein, die jetzt zu billigem Preise und auf alle Fälle billiger in den Handel kom­men, als zu diesen Wucherpreisen. Wenn seither für 1

Aus Stadr, Bezirk und Umgebung.

sämtliche zum Feste erscheinenden Vereine teilnehmen werden, Reps 70-80 Pfennig bezahlt wurde, und heute 3 Mark M etwa 15 Vereme zu Ehren des deutschen Liedes nn Männer-,^hr pro Pfund verlangt wird, so kommt das Liter aus

Neuenbürg, 4. Aug. (Gemeinderatssitzung am 3. August 1920.) Im Sitzungssaal ist ein Bild der Familie Kraft, wel­cher die hiesigen Einwohner so viel Gutes verdanken, aufge­hängt. Die Bilder sind von dem in Karlsruhe wohnhaften Herrn Konstantin Kraft auf Ansuchen gestiftet, von Herrn Ge­meinderat Heinzelmann gefällig zusammengestellt, einfach aus- gesichmückt und von Herrn Igel in passenden Nahmen gebracht worden.

In das Bürgerrecht mit Nutzung wird ausgenommen: Aakob Kaupp, Hilfsarbeiter von Wittlensweiler.

Stadtbaumeister Stribel erläutert an Hand vorliegender Pläne die Möglichkeit des Ausbaus der Mühle-Was­serkraft durch Vertiefung des Unterkanals. Nach eingehen­der Aussprache wird dem Stadtbaumeister der Auftrag zur Vorbereitung des Ausbaues erteilt.

Die Allg. OrtskrankenkasseNeuenbürg will in ihrem neu erworbenen Gebäude im Unterstock eine weitere Wohnung einbauen. Der Gemeinderat sichert den üblichen städtischen Zuschuß zu.

In Anwesenheit des Stadtbaumeisters werden sodann noch die Vorgänge beim Straßenbau NeuenbürgWaldrennach Ende letzter Woche besprochen. Der von den städt. Behörden Angenommene Standpunkt, daß der neueste Bauarbeiter-Tarif «tf Notstandsarbeiter keine Anwendung finden könne, wurde seitens des Gemeinderats nicht beanstandet. Die Arbeit ist am Montag ausnahmslos unter den seitherigen Beding- «ugen wieder ausgenommen worden.

Bestimmt wurde, daß Krieger-Witwen auch Heuer Wieder 1 Rm. Holz unentgeltlich erhalten sollen.

Auf eine Eingabe des Reichsbunds der Kriegsbeschädigten wegen Wiedereröffnung des Bads im Schulhaus kam gum Ausdruck, daß die Wiedereröffnung über die Dauer der Hei- zongsperiode in Aussicht genommen ist.

Zufolge Ministerialverfügung vom 1. Juli 1920 können 'die Teuerungszulagen zu den Taggeldern der Gemeinde! atsmit'glieder erhöht werden. Der Ge- «keinderat verzichtet auf eine solche Erhöhung für die Sitzungen. Für besondere Dienstverrichtungen werden die gesetzlich zuläs­sigen Teuerungszulagen festgesetzt.

Die Gebühren des Totengräbers für Grab- Herstellung werden um 100 Prozent erhöht; davon trägt die Stadt 50 Prozent. Für ein Familiengrab sind künftig 500 a« die Stadtkasse zu bezahlen, von Auswärtigen 50 Prozent «ehr. Die Gebühren des Leichenbesorgers und der Leichen­besorgerin werden um 50 Prozent erhöht.

gesang ihre Stimme erschallen lassen. Die Jubiläumsvereine erhalten Erinnerungs-Münzen und Diplome. Hoffen wir, daß der Veranstaltung, die unter der Schicksalstücke eine recht unliebsame Verschiebung erfuhr, günstiges Wetter beschieden ist. Um auch den Kleinen eine Freude in dieser trüben Zeit zu be­reiten, wird im Anschluß an die Feier am Montag, den 16. August ein Kinderfest auf Veranlassung des Liederkranzes mit Beschenkung unserer Jugend veranstaltet werden, auf das sich unsere Jugend nach jahrelanger Pause gewiß heute schon freut.

Neuenbürg, 5. Aug. In schweres Leid wurde gestern nachmittag die Familie von Gipsermeister Bacher versetzt. Wie schon öfters spielte das 2 L! jährige Söhnchen in dem an den Leerlaufkanal der früheren Pappenfabrik angrenzenden Garten. Durch irgend einen Umstand scheint es unbemerkt ins Wasser gestiirzt zu sein und wurde, als man nach chm suchte, bald darauf am Rechen der Bügeleisenfabrik gefunden. Die sofort unter Beiziehung eines Arztes unternommenen Wiederbele­bungsversuche hatten leider keinen Erfolg.

w.

Die Bienenzucht vor dem Untergang.

Es ist allgemein bekannt, daß es dieses Jahr keinen Honig gibt. Seit 4 Jahren waltet ein Unstern über der Bienenzucht und bringt den Imkern eine Periode von mageren Jahren. Das schlimmste ist das heurige, das nun nach der ergebnislosen Nachtracht mit einem totalen Fiasko endigt. Es ist in den meisten Gegenden nicht an die geringste Honigernte zu denken. Das Bienenwetter, d. h. dasHonigen der Natur" hat ver­sagt. Die Bienen haben keinerlei Vorräte, nicht einmal bis zum Winter. Die Mehrzahl der Völker verhungert jetzt schon oder steht unmittelbar davor, was sich schon aus dem Heraus­werfen und Aufzehren der eigenen Brut bemerkbar macht. Hoff­nung wäre nur möglich, wenn wir Imker genügend Zucker zur Einfütterung hätten. Die Reichszuckerstelle und das Reichs- Wirtschaftsministerium wollten schon zur Frühjahrsfütterung keinen Zucker Herausrücken; erst nach den Vorstellungen des Landesvereins erhielten die Imker ein notdürftiges Quantum Zucker und dieses, was auch eine neue Errungenschaft ist, durch Zwischenhandel, mit der Bedingung, daß die Imker diesen Zuk- ker zur Frühjahrsfütterung verwenden, zur Ueberwinterung den Bienen jedoch genügend Honig belassen werde, da dieses Jahr weiterer Zucker nicht zur Verfügung stehe. Der Landes­verein wandte sich nochmals an das Reichswirtschastsministe- rium und fragte, was geschehen solle, wenn es dieses Jahr kei­nen Honig gebe. Dann stehe ja die ganze Bienenzucht vor dem Ruin. Nun ist diese Befürchtung zur Tatsache für die Bienen und Imker geworden. Nicht nur die Imker allein haben ein Interesse an der Bienenzucht, sondern auch die Landwirtschaft und mit ihr die gesamte Volkswirtschaft, denn was soll gesche­hen, wenn im Frühjahr und Sommer die Obstbaumblüte wie überhaupt alle blühenden Pflanzen nicht mehr von den Bie­nen befruchtet werden? Deshalb wenden sich die Imker an die

25 ein Preis der nicht im Verhältnis des überall so laG sam durchgreifenden Abbaus steht.

Stuttgart, 4. Aug. (Vom Schlachtviehhof.) Der dritte freie Viehmarkt am Stuttgarter Schlachtviehhof hat die Hoff­nungen, die an die Aufhebung der Zwangswirtschaft geknüpft worden sind, noch mehr als seine beiden Vorgänge erfüllt. Waren in der vergangenen Woche die Händler und Metzger teil­weise noch nicht im Besitze der Aufkaufscheine, so stand der gest­rige Markt ganz unter dem Zeichen des freien Auf- und Ver­kaufs. Schon beim Marktbeginn zählte man an zugeuiebencn Tieren 400 Stück Großvieh, 234 Kälber und 23 Schweine. Dazu kamen noch mit Zugverspätung 45 Stück Großvieh aus dem Be­zirk Ochringen. Auch die Qualität der Ware war wieder größ­tenteils gut, teilweise vorzüglich. Der Kälber- und Schwcim- markt war in wenigen Minuten ausverkaust; aber auch aus dem Großviehmarkt entwickelte sich rege Kauflust; insbefondeii fand gute, fleischige Ware raschen Absatz, so r> nur 23 StA Händlervieh von der Fleischversorgung ükn riiomm-'n werden mußten, die sie mit 25 eigenen Stücken nach Köln aussührte. So ist es also der Landwirtschaft und dem Handel bisher ge­lungen, trotz der starken Verseuchung iws Landes und tro- der dadurch notwendig gewordenen Bernchrsbeschränkungeu im Wege des freien Aufkaufs das erforderliche Schlachtvieh für Stuttgart aufzubringen, und es nt kaum daran zu zweifeln, daß bei dem neuen Viehaufbringungsverfahren das Hauptbe­darfsgebiet , des Landes auch künftig direkt, durch Anlieferung aus Ueberschußbezirken ausreichend mit Fleisch versorgt werden kann.

Stuttgart, 4. Aug. (Der Polizeiwachtmeister als Verfüh­rer). Vor dem Wuchergericht hatte sich der Gastwirt IM Halft wegen Schleichhandels zu verantworten, da er gegen einen Strafbefehl von 1 Woche-Gemngnis und 800 Geldstrch Einsprache erhoben hatte. Er berief stch ltWürtt. Ztg." da­rauf, daß der Stuttgarter Polizei brnmrenverein mit 190 Per­sonen Lei ihm essen wollte und daß - in Stuttgarter Polizei­wachtmeister ihm geraten habe, sich hintenherum mit Fleisch und Wurst einzudecken. Er tat dies. Seine Strafe wurde von der Wucherkammer mit Rücksicht auf den Rat des Polizeiwacht- lmisters auf 3 Tage Gefängnis und 800 Mark Geldstrafe er­mäßigt.

Oberndorf, 4. Aug. (Der eigene Nachruf.) Der verstor­bene Freiherr Oskar von Münch hat seine Todesanzeige selbs: verfaßt. Sie lautet:Todesanzeige. Oskar Münch, der der Adelstitel niederlegte, verschied am 1. August 1920 zu Heil- bronn. Die Beschlußfassung über einen am 25. Februar 181? bei dem Amtsgericht Horb gestellten Bemündigungsaytrag hat er nicht erlebt, doch hat Professor Wilmanns in Heidelberg am 25. Juli 1920 ein seine Bemündigung verlangendes Gutachter, abgegeben. Münch wünschte sein ganzes Leben lang dem Bi- terlande sich nützlich zu machen. Durch .unsäglich schwer» Schicksal wurde sein Leben erfolglos ausgelöscht. Wegen seine: früheren Eigenschaft als Reickistaasabaeordneter erfolgt dich

Art läßt nilht im Art.

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Roman von H. Hill.

(Nachdruck verboten.)

Nicht ohne weiteres. Man tappte vielmehr anfänglich noch ganz im Dunkeln. Da ich Ihnen gegenüber mit offenen Karten spiele, kann ich mich auch darüber unum­wunden aussprechen. Und ich will Ihnen sagen, wie es kam, daß Sie verdächtigt wurden."

Kurz unb^Lsr berichtete er ihm von dem bedeutsamen Fund, den oMMendarmeriewachtmeister mit dem blut­befleckten Brieffetzen am Orte der Tat gemacht hatte, und von seiner eigenen Entdeckung auf dem Löschblatt derSchreib- mappe des ermordeten Grafen. Auch von dem Eifer, den -er Major Brandensels gezeigt hatte, dies verräterische Löschblatt aus der Welt zu schaffen, setzte er ihn ohne jeden Rückhalt in Kenntnis.

Der Doktor aber unterbrach ihn an dieser Stelle seiner Erzählung mit einer etwas ungeduldigen Bewegung.

Wenn Sie stch in dieser Beobachtung nicht etwa doch enttäuscht haben sollten, so muß ich wohl annehmen, daß es von dem Herrn Major sehr gut gemeint war. als er mich in dieser Weise zu schützen versuchte, obwohl ich durch­aus nicht erraten kann, was ihn dazu veranlaßt haben sollte. Die etwas sonderbare Art jedoch, in der Sie mich am Tage nach dem Morde auszufragen versuchten, wird mir jetzt einigermaßen verständlich. Ich also sollte der Empfänger des Briefes gewesen sein, von dem man neben der Leiche des Ermordeten ein blutbeflecktes Bruchstück vorgesunden? Nun wohl, Herr Baron, ich stehe nicht an. Ihnen zu erklären, daß ich einen solchen Brief des alten Grafen niemals erhalten habe."

Der Freiherr ließ stch Zeit, sein Gegenüber mit dem scharfen Blick des geübten Physiognomikers zu mustern, und erst, als er auf seinem Gesicht die Bestätigung für die LMMHaftigkeit seiner Versicherung gelesen zu haben glaubte, erwiderte err

Diese Erklärung, die ich freilich gern schon viel früher gehabt hätte, »st sehr interessant und von großer Wichtigkeit. Ich ziehe diese Erklärung nicht in Zweifel, aber Sie dürfen mir im Anschluß daran eine weitere Frage nicht verübeln. Warum, wenn Sie einen solchen Brief von dem Grafen nicht erhalten hatten warum sahen Sie sich dann veranlaßt, das Fest lange vor seinem Abschluß zu ver­lassen, und warum sind Sie seitdem nie mehr auf dem Schlosse erschienen? Nicht einmal, um der für einen so häufigen Gast doch sehr naheliegenden Verpflichtung zu einem Kondolenzbesuch zu genügen?

Es ist mir zu meinem Bedauern nicht möglich, diese Frage zu beantworten, Herr Baron."

Wohl ich kann Sie nicht mit Gewalt dazu bringen. Vielleicht aber teilen Sie mir mit, ob Sie von irgend je­mandem etwas über die zweite Hälfte des Briefes er­fuhren und ob Sie dadurch zu Ihrer nun, nennen wir es: eiligen Abreise von Donnersberg veranlaßt wurden."

Zum ersten Male huschte es wie der Schatten eines Lächelns über Doktor Odemars feines Gesicht.

Sie erwarten also, daß ich mich selbst einer erbärm­lichen Feigheit beschuldige?" fragte er.Denn, wenn ich jetzt zugestände, daß ich geflohen sei, weil jemand mir mit der zweiten Hälfte dieses ominösen Briefes gedroht und weil ich gefürchtet hätte, durch diesen Brief in einen Kon­flikt mit den Gerichten zu kommen, so würde ich mich gleichzeitig der vollkommen berechtigten Verachtung jedes anständig denkenden Menschen preisgeben. Nein, Herr Baron, es geschah nicht aus diesem Grunde, daß ich den Donnersberger Gasthof verließ. Und ich habe von der zweiten wie von der ersten Hälfte des Bttefes erst soeben durch Sie erfahren. Vorher hatte ich auch nicht die dunkelste Ahnung, daß ein solches Schreiben existiere, und daß es bei der Untersuchung des Mordfalles eine Rolle gespielt habe."

Der Freiherr lehnte sich in seinen Sessel zurück, und jetzt war ein Ausdruck ehrlichsten Bedauerns in dem Blick,

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Zweifel, daß der Schriftsteller die Wahrheit sprach, und « beklagte es darum nur um so tiefer, daß er ihn nicht b> wegen konnte, die ganze Wahrheit zu enthüllen. Aber ff sagte sich, es würde ein fruchtloses Beginnen sein, ih» durch weiteres Drängen zur Preisgabe eines Geheimnisses bestimmen zu wollen, das er mit solcher Energie fefthiell Er mußte also versuchen, auf einem anderen Wege seine« Ziele näherzukommen.

So wenig erschöpfend auch Ihre Mitteilungen waren/ sagte er,zur Klärung der rätselhaften Angelegenheit können sie doch immerhin einiges beitragen. Einstweilen bleibt freilich noch vieles in Dunkel gehüllt. Ich habe an die Möglichkeit gedacht, daß der Schurke, der den Mock vollführte, sich des Briefes mit kluger Berechnung bedient hat, um den Verdacht auf einen Unschuldigen zu lenkeil und daß ein Gefühl persönlichen Hasses ihn bestimmt habe, gerade Sie als Opfer zu wählen. Aber ich bin an diesen Vermutung doch wieder irre geworden; denn es ist wohl mehr als unwahrscheinlich, daß Sie einem Diener Auloh gegeben haben sollten, Sie so tödlich zu hassen."

Mit augenfälligem Erstaunen hatte Doktor Odemar aus» gehorcht.

Einem Diener?" wiederholte er.So wäre es als» ein Diener, den Sie für den Mörder halten?"

Ich bin meiner Sache noch nicht ganz sicher. Ab« es haben sich Umstände ergeben, die mich veranlassen, de« Tun und Treiben eines im Schlosse bediensteten Manne» während der fraglichen Zeit nachzuforschen. Es Handel! sich um einen gewissen Weigelt, den Kammerdiener de»

inngen wrapen uovunersvarj). .

Es war sonderbar, eine wie niederschmetternde Wm kung diese Eröffnung auf den Schriftsteller heroorbrachn Er sah völlig verstört aus, und es kostete ihn ersmM Anstrengung, seiner Stimme einen leidlich ruhigen Kla«t

zu geben, als er fragte: . ^

Und welche Beweggründe sollte dieser Manu t-ya« haben» de» Later seines Herrn zu ermorden Q

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