Stuttgart, 24. Mm. (Erleichterungen im Kartoffelverkehr.) Durch eine Verfügung der Landeskartoffelstelle find nunmehr Er- teichteniiMn im Klsinverkehr mit -«peffekartoffeln der Ernte 1919 « Kraft getreten. Jeder württembergische Kartoffelverbraucher Arnn 25 Mund Kartoffeln alter Ernte inner- oder außerhalb sei­nes Wohnorts von einem Erzeuger oder Kartoffelbesitzer un­mittelbar erwerben. Der Versand bedarf der Genehmigung des Ortsvorstehers, der die Versandmarken ausstellt. Der zuläflige Höchstpreis beträgt 20 Mark für den Zentner im Kleinhandel, mr Erzeugerpreis samt Aufbewahrungsgebühr 15.40 Mk.

Bernhausen a. Fildern, 25. Mai. (Mord.) Am Pfingst- Eiamstag abend halb 10 Uhr würde der Kassier des Darlehens- ßassenvereins Arnold von vier unbekannten Männern in seiner Wohnung ermordet. , Die Nachbarschaft hörte einen furchtbaren Schrei und eilte herbei. Die Täter, die es aus die Kasse des Gemordeten abgesehen hatten, flüchteten und konnten bis heute «cht ausfindig gemacht werden. Die Erregung über die grau­same Tat ist groß.

Hiezu wird noch gemeldet: Der Tod trat durch Strangulation vm. Am Tatort wurde ein rotes Taschentuch mit den Buchstaben L. K. aufgefunden. Als Täter kommen, lt.Filderbote", vier junge Leute im Alter von 25 Jahren in Betracht, die es auf die Kasse abgesehen hatten. Die Mörder riefen am Hause den Namen des Ermordeten, worauf dieser öffnete. Zwei von den Mordbu­ben hielten Wache. Ein Mädchen aus der Nachbarschaft -hörte Arnold noch einige Laute rufen, was zur Entdeckung des Mordes führte.

Eßlingen, 25. Mai. (Ungebetene Gäste.) Bei einer Hoch- rritsfeier in einer hiesigen Filialgemsinde hatte man sich gründ­lich mit Gebäck vorgesehen, das in einem Nebengelaß aufbewahrt wurde. In der Nacht zuvor stellten sich Spitzbuben ein und ließen sämtliche sieben leckere Hefenkränze mitlaufen. Jminerhin waren die Diebe rücksichtsvoll genug, das übrige Backwerk, Kuchen und Gugelhopf, der Hochzeitsgesellschaft zu lassen.

Plochingen, 25. Mai. (Schwere Ausschreitungen.) Am Wngstsamstag kam es aus dem hiesigen Bahnhof zu großen Aus­schreitungen der Fahrgäste eines von Kirchhcim eintreffenden Personenzuges, denen der Anschluß nach Ulm durch zu spätes Eintreffen entgangen war. Da ihrem Verlangen auf Einstellung eines Sonderzuges nicht nachgekommen werden konnte, kam es >u Tätlichkeiten gegen die Bahnbeamten. Zu Hilfe gerufene Bahnbedienstete schlugen die Angreifer, hauptsächlich junge Bur­schen, in die Flucht. Verletzungen trugen beide Teile davon; von den Angreifern mußte Mach ein junger Bursche von Wolf- jchlugen in das hiesige Johanniterkrankenhaus verbracht werden. Schwere innere Verletzungen lassen an seinem Aufkommen Mei­ßeln.

Heilbrom,, 25. Mai. (Der Sturm auf die Kaserne.) Bor dem hiesigen Schwurgericht begann die Verhandlung gegen 16 Angeklagte, meist junge Leute von 1722 Jahren, die im Juli v. Js. einen Sturm auf die Kaserne ausführten, ein Maschinen­gewehr entwendeten, Telephondrähte zur Kaserne abschnitten und schließlich beim Versuch, einen Minenwerfer fortzuschleppen, zu schweren Ausschrsitugen und Schießereien schritten. Dabei wurde einer der Beteiligten erschossen. Die Anklage lautet auf Landes- sriedensbruch.

Winnenden, 25. Mai. (Todesfall.) Am Pfingstmontag starb der Stadtpfarrer a. D. Otto Umsrid, der bekannte Führer m der Friedensbewegung. Er war von 18901913 Pfarrer in Stuttgart. Er war Vizepräsident der Deutschen Friedensgssell- schaft. Als solcher war ihm der Nobelpreis zugedacht. 1913 er­blindete er, zuletzt wurde er gemütskrank. In der Heilanstalt Winnenden hat ihn nun der Tod erlöst.

Roltiveil, 24. Mai. (Zureden mit Handgranaten.) Unter den Arbeitern der Oskar Grotz'schen Nudelfabrik in Bietz bei Balingen herrschte die übliche Verstimmung wegen ungenügender Revolu­tionsgewinne. Um nun den Einwohnern von Metz zu zeigen, daß doch noch ein Mann in Metz sei, warf der durch die hohe Schule der Matrosenficherheitskompagnie gegangene, 23jährige, im übrigen ganz ordentliche Monteur Martin Blickte nachts 2 Uhr gegen den Eingang des Grotzschen Hauses zwei Handgranaten, die überzeugend wirken sollten und auch eine kräftige Sprache re­deten. Aber nur eine explodierte und verletzte nur einige Fffter- schsiben. Um diesen ganz dummen Streich (Verbrechen gegen das Sprengstoffgesetz) erhielt der offenbar durch die großen Revolu­tionssprüche verführte Angeklagte vom Schwurgericht ein Jahr und fünf Monate Gefängnis unter Anrechnung von zwei Monaten Untersuchungshaft. Hoffentlich wird er aus dieser neuen und teuren Lehrzeit bald begnadigt.

Zur karloffelversorgung.

Nach monatelangem Mangel stehen zurzeit Kartoffeln reich­licher nr Verfügung. Es handelt sich um gute württembergische

Ware, die jetzt nach Beendigung der Aussaat herauskommt. Nach den Erslchrungen der Vorjahre ist damit zu rechnen, daß die Zufuhr nach einiger Zeit bedeutend nachläßt und dann bis zum Auftreten der Frühkartoffeln wieder eine längere Pause in der Anlieferung Eintreten wird. Der Preis für die Frühkartoffeln wird voraussichtlich um die Hälfte höher sein, als der gegenwärtige Kartoffelpreis. Es empfiehlt sich für die Hausfrauen, aus diesen Gründen von dem gegenwärtigen Angebot reichlich Gebrauch zu machen, umsomehr als die Fleischverjsorgung infolge des unge­heuren Seuchenzuges in unserem Land in nächster Zeit eine Verschlechterung erfahren wird und bei der Brotversorgung, die m zunehmendem Maß auf die Auslandszufuhr angewiesen ist, Schwierigkeiten, wenn auch nicht wahrscheinlich, so doch nicht völ­lig ausgeschlossen sind. Der ungenügende Absatz in den letzten Tagen hatte zur Folge, daß -größere Sendurigen württembergischer Kartoffeln außer Landes gegeben werden mußten, die infolge ver­säumter Bedarfseiudeckung vielleicht später unseren Hausfrauen fehlen.

Baden.

Duriach, 24. Mai. In der Munitionsfabrik von Genschow wurde ein Treibriemen im Werte von 15 000 Mark gestohlen. Der Riemen wurde dann zerschnitten und das Leder nach Pforz­heim verkauft. Die Diebe und Hehler sind bereits verhaftet.,

Wilferdingen (A. Durlach), 25. Mai. Eine aufregende Szene bot sich heute mittag den Reisenden des von Pforzheim nach Karlsruhe fahrenden Personenzuges Nr. 2312. Kurz vor dem Einfahrtssignal stellte sich die in Singen (Amt Durlach) wohnhafte Ehefrau Voltz auf das Gleis. Der Führer konnte den Zug nicht mehr > zum Stehen dringen, sodaß die Frau vom Zuge überfahrn wurde. Sie trug ein kleines Kind auf den Ar­men, das merkwirrdigerweiise unbeschädigt davonkam, während die Frau abends 5 Uhr gestorben ist. Wie erzählt wird, ist die Ursache der schrecklichen Tat in Familienzwistigkeiten zu suchen.

Dadenweiler, 22. Mai. Das Ministerium des Innern hat den Aufenthalt der KurfremLen hier bis zu 14 Tagen sreigegeben. Sollte eine Verlängerung nötig sein, so ist das aufgrund eines ärztlichen Zeugnisses gestattet.

Kippenheim (Lei Lahr), 24. Mai. Unter dem hiesigen Rind- viehböstand hat ein großes Sterben eingesetzt. Die Krankheit, die zuerst wie Maul- und Klauenseuche auftritt, verläuft aber viel bös­artiger; die Tiere brechen nach den ersten Anzeichen zusammen und können vielfach nicht mehr notgeschlachtet werden. Auch aus anderen Orten wird, lt.Lahrer Ztg.", ähnliches, berichtet. In einzelnen Orten Württembergs tritt die fürchterliche Krankheit ebenfalls auf.

Donauelchingen, 24. Mai. Eine bestialische Tat hat die le­dige Dienstmagd Nußberger aus Weizen, die in Unadingen im Dienst stand, begangen. Sie hatte einem Kinde das Loben ge­schenkt und versuchte es gleich nach der Geburt zu erwürgen. Als ihr das nicht gelang, schnitt sie dem Kinde mit eiiem Messer den Kopf und die Aermchen ab, um die Leiche in eine Schachtel packen zu können.

Vermischtes.

Sozialisierung der Papierfabriken. Der Zeitungskrach in Schwaben hat begonnen. Es sind bis jetzt nicht weniger als fünf Blätter in Konkurs geraten, die nun mit allen Maschinen zu haben sind. Eine zahlreich besuchte Versammlung der Buch­druckergehilfen Augsburgs beschloß einstimmig, eine Entschließung der Rsichsregierung zu übermitteln, wonach die Buchdruckergehil- fen Augsburgs in der fortgesetzten Papierpreissteigerungen eine schwere Bedrohung ihrer Existenz erblicken. Als wirksames Ge­genmittel fordern sie die sofortige Sozialisierung der Papier­fabriken.

Ein frecher Raubzug. Einen frechen Raubzug veranstaltete in der Nacht zum Sontag eine Berliner Räuberbande nach Pa- rendorf, einem Orte der abseits der Straße Velten-Nauen im Walde liegt. Sie drangen in das Gehöft des Gemeindevor­stehers gewaltsam ein, sielen über den Vorsteher her, knebelten und fesselten den alten Mann und begannen dann zu plündern. Als die mit Karabinern und Pistolen bewaffnten Räuber im Ort erschienen waren, hatten sie erklärt, daß sie die Avantgarde der Roten Armee seien. Als zufällig in der Ferne die Musik er­tönte, die von einem Verein eines Nachbarortes herrührte, glaubte der Gemeindevorsteher, die Kompagnie der Roten Armee rücke heran, und es blieb ihm nichts übrig, als die bewaffnete Bande in sein Haus zu lassen. Als die Verbrecher mit ihrer Beute wie­der verschwinden wollten, wurde es im Dorfe lebendig. Die Räu­ber aber fuhren mit den RufenStraße frei!" los und eröffneten ein Gewshrfeuer aus die von allen Seiten heraneilenden Dorfbe­wohner. Der Lehrer und sechs beherzte Männer nahmen die

Verfolgung auf. Als sie die Räuber eingeholt hatten, fanl>° ! nur noch zwei Mann vor. Die übrigen Räuber wiwJ" ^ Walde entkommen. Sie hatten 50 000 Mark in barem ^. Kleidungsstücke sowie Lebensmittel geraubt.

Freier Handel. In Wien wurde der Handel mit

Lebensmitteln freigegeben. Infolgedessen sind die Preise oemn Es handelt sich vornehmlich um Eier und Kartoffeln. «r ern hatten den größten Teil ihrer Kartoffelernte zurM-iüE m der Hoffnung, daß dafür höhere Preise zu erzielen seien Ä bieten die Bauern, bei denen man noch vor kurzem kein«? bensmittel erhalten konnte, selbst Kartoffeln und Eier an und sogar gezwungen, die Marktpreise zu unterbieten. """ Wahnsinnige Papierpreise. Ein Bogen Kanzleipapier ^ jetzt 31 Pfg. Ankauf, ein Vogen Packpapier 1 Mk. bis 120 M Trauerbriefumschläge 40 bis 70 Pfg. ' E,

Aufhebung der INarmeladebewirlschaflung. Mit gang der zuständigen Regierungsstellen ist die Marmeladezwar^ Wirtschaft in der Weise aufgehoben worden, daß den F<ckriken^ Herstellung und der Absatz von Marmeladen vollstäMg geben wird. Der bestehende Höchstpreis ist aufgehoben wmlM Die Reichswirtschastsstelle -für Obstkonserven und Marm2 wird für dm Rest des ablaufenden Wirtschaftsjahres nur M den Zucker an die Marmeladensabriken verteilen und eine KontrA über die Verwendung des Zuckers übernehmen. In ganz FK. deutschland wird man diese Maßnahme mit Freuden bMüstn Bedauerlich ist nur, daß für den Rest des laufenden WichM-,

jahres unseren Hausfrauen der Marmeladezucker noch WMsün der Alarmeladenfabriken entzogen wirb.

Die Probe zum Politiker. Ein aller Holländer, der erforsch« wollte, in welcher Richtung die Anlagen seines Sohnes lirm, stellte eines Tages auf den Tisch des Sohnes eine Flasche Mich und legte eine Bibel sowie eine Banknote daneben, worauf er sich auf die Lauer legte, um zu sehen, wie die Probe ausfallen wM Wenn er die Bibel wählt", sagte sich der Alte,so stchj ch Sinn nach dem Buch, und dann wird er vielleicht Priester. Km er die Banknote wählt, so fft es der Kaufmann in ihm, der sich gellend macht. Und wenn er sich zuerst für die Flasche interessiert ja, dann endet er vielleicht als Säufer." Gleich darauf kam ch Sohn pfeifend herein. Er sah etwas verwundernd auf die U scherung auf dem Tisch, aber dann bedachte er sich nicht lmiU sondern steckte die Bibel unter den Arm, stopfte die Note die Tasche und nahm einen tüchtigen Schluck aus der Misch? worauf er seines Weges ging.Haha!'" lachte der Me M rieb sich vergnügt die Hände.Der Junge wird weder Geistliche nach Kaufmann, er wird als ein großer Politiker enden!"

Neueste Nachrichten.

München, 25. Mai. In einer Mitteilung stellt dir Münchener Polizeidireklion fest, daß die schon seit länge« Zeit angestellten Nachforschungen bis jetzt keinerlei Anhalts­punkte dafür er eben haben, daß sich General Lüttmtz, Oberst Bauer und Major Bischof in Bayern aufhalten. Di, Nachforschungen werden aber, wie die Polizeidirektion ver­sichert, . mit allem Nachdruck fortgesetzt werden. Wie di, Berliner Abendblätter melden, befinden sich Oberst Bauer und Kapitän Ehrhardt in Budapest, wo sie organisatorist tätig seien. Der Haftbefehl gegen den früheren Rechtsanwalt Bredereck wegen seiner Tätigkeit im Dienste der Kappregir- rung ist vom Reichsgericht aufgehoben worden; das Ver­fahren selbst schwebt noch.

Ludwigshrlfev, 25. Mai. Zu den Ausschreitungenu der Anilinfabrik berichtet die mehrheitssozialistischeWh Post", daß der vernünftige Teil der Arbeiterschaft den Vor­gang bedauert und verurteilt. Die Demonstration war ei« Folge der kommunistischen, syndikalistischen und anarchistisch!! Agitation, die seit Monaten namentlich im Oppauer Wer getrieben wird und besonders bei dem jüngeren Teil da Arbeiterschaft Erfolg hatte. Die Gefahr, daß die Anilin fabrik infolge der Ausschreitungen stillgelegt und von de» Franzosen besetzt wird, ist durch Verhandlungen der Gewerl- schaftsführer vorläufig abgewandt. Die Verhandlungen Äe die Lohnforderungen gehen weiter und es ist zu hoffen, de! sie zu einem befriedigenden Ergebnis führen werden.

Sangerhausen, 26. Mai. Nach Mitteilungen de Magistrats ist es noch ungewiß, ob am 6. Juni die Bürge ihr Wahlrecht ausüben können, da bei dem jüngsten PB Kommunisten die Wählerlisten a f dem Rathaus vernicht haben. Die Kommunisten hatten auch in anderen mittlere

Art IW nicht von Art.

Roman von H. Hill.

AH (Nachdruck verboten.)

Ich verstehe vollkommen, Herr Graf und ich werde nicht ermangeln, nach Ihren Wünschen zu ver­fahren. Die gewünschte Aufstellung soll in meiner Kanzlei sofort in Angriff genommen werden, und sie soll Ihnen sofort nach ihrer Fertigstellung zugehen."

Sehr wohl ich rechne darauf, daß Sre sich beeilen werden. Dafür, daß Ihre Mühewaltung entsprechend honoriert wird, werden Sie schon selbst zu sorgen wissen. Und nun, da das Geschäftliche glücklich erledigt ist, darf ich Sie wohl einladen, eine Flasche Wein mit mir zu trinken. Ich spüre nach dem vielen Reden eine verdammte Trockenheit im Halse."

So weit aber ging die Selbstüberwindung des alten Herrn doch nicht, daß er es über sich gewonnen hätte, eine solche Einladung anzunehmen. Er antwortete mit einer ebenso höflichen als bestimmten Ablehnung und bat um die Erlaubnis, sich zu verabschieden, da er den Wunsch habe, der Frau Gräfin seine Dienste zur Verfügung zu stellen, sofern sie geneigt sei, ihn zu empfangen.

Der Graf hatte nichts dagegen einzuwenden, aber mit einer gewissen Hast setzte er hinzu:

Selbstverständlich werden Sie keinem Menschen ein Wort über das Mitteilen, was hier zwischen Ans ver­handelt worden ist der Gräfin ebensowenig wie meinem Onkel, dem Major Brandenfels. Es braucht niemand etwas davon zu wissen, daß ich den Wunsch habe, das Barvermögen so bald und so vollständig als möglich in die Hand zu bekommen. Es hat doch auch wohl niemand ein Recht, sich darum zu kümmern, wenn ich etwa die Absicht hätte, mir einen Rennstall einzurichten oder in Monte Carlo die Bank zu sprengen."

Der I, itizrat versicherte, daß Unterredungen, die er mit einem .. .enten führe, stets vollster Verschwiegenheit ge­wiß sein dürften, und zog sich nunmehr rasch zurück.

als fürchte er, daß das Benehmen dieses Erden ihn schließ­lich doch noch um seine Haltung bringen könnte.

Als er draußen auf dem Korridor war, sprach er bei sich selbst:

Ich werde den Polizeirat daraus aufmerksam machet!, ob der 'Mörder des alten Grafen nicht vielleicht da drinnen zu suchen sei. Diesen brutalen Gesellen halte ich sehr wohl für fähig, seinen eigenen Vater umgebracht zu haben, nur um sich in den Besitz seines Vermögens zu bringen. Nie habe ich so viel Nichtswürdigkeit und Ver­worfenheit auf einem menschlichen Gesicht gelesen wie auf dem seinigen."

Aber als er zwei Stunden später diesen Vorsatz wirk­lich ausführte und dem Polizeirat in dem Eisenbahnabteil erster Klasse, in dem sie gemeinschaftlich die Rückfahrt nach der Hauptstadt machten, seine Eindrücke mitteilte, schüttelte der erfahrene Kriminalist den Kopf.

Ein fauler Bursche, das gebe ich Ihnen ohne weiteres zu; aber die Anzeichen weisen nach einer anderen Rich­tung hin. Er war, wie ich zweifelsfrei feststellen konnte, gestern so schwer betrunken, daß er die Tat nicht hätte ausführen können, selbst wenn er den besten Willen dazu gehabt hätte. Ich sprach mit dem Arzt, der ihn behandelt hat, und dessen Gutachten- wohl keinen Zweifel zuläßt. Auch hatte ich eine längere Unterredung mit dem Frei­herrn von Reckenburg, Hessen Urteil für mich ebensoviel wiegt wie das meiner tüchtigsten Beamten. Auch er war anfänglich sehr geneigt gewesen, den jungen Grafen zu verdächtigen, aber er ist davon bald abgekommen zu­gunsten einer anderen Annahme, die nach meinem Dafür­halten manches für sich hat. Er wird die gefundene Spur gemeinsam mit den örtlichen Polizeiorganen weiter verfolgen, und ich habe Grund zu glauben, daß er zu einem Ziele gelangen wird. Es trifft sich sehr gut, daß von Reckenburg gerade jetzt im Schlosse» war."

Ich fürchte aber, daß seines Bleibens dort nicht mehr lange sein wird," warf der Iustizrat ingrimmig ein.Die Äußerungen des Herrn Grafen ließen keinen Zweifel dar­über, daß er diesen unbequemen Vetter sobald als möglich loszuwerden wünscht."

Sagte rr das?" fragte der Polizeirat nachdenklich.

Nun, wir werden ja sehen, wie die Dinge laufen Daran, daß der Freiherr ganz und gar das Feld räume» wird, ist wohl nicht zu denken. Und wenn er sich ent­schließt, statt im Schlosse im Dorfgasthof Wohnung Z» nehmen, so wird damit den Zwecken her Unterlucbung vielleicht sogar noch besser gedient sein."

12. Kapitel

Es ließ sich nicht leugnen, daß MademvrMe Luise Leblanche ein recht reizvolles, weibliches Wesen war. D» gütige Natur hatte sie mit einer schlanken Taille, einem üppigen Wuchs, brennend roten Lippen, dunklen, glänzen­den Augen und einem sehr pikanten bräunlichen Tenn ausgestattet also mit einer Fülle von Vorzügen, deren Hälfte bereits hingereicht haben würde, um ein normaler Männerherz in Flammen zu setzen. .

Sie war denn auch daran gewöhnt, einen Gegenstand männlicher Bewunderung zu bilden und sie glaubte, ew unbedingtes Recht darauf zu haben, während sie ihre» seits ihr Herz wohl in acht nahm und in ihren JE ständnissen kaum jemals über die Grenzen einer bei am Deutlichkeit im Grunde doch ziemlich harmlosen Koketten hinausging. ,

In der ersten Zeit nach ihrer Ankunft auf Schloß Donnersberg war der Gendarmeriewachtmeister Roth oyn allen Zweifel der am meisten bevorzugte ihrer Vereyr gewesen; aber die Sachlage hatte sich merklich gW""-, ' seitdem zugleich mit seinem jungen Herrn auch der Kamm, diener Weigelt auf der Bildfläche erschienen war. konnte zwar in seiner äußeren Erscheinung kaum em Vergleich mit dem hübschen, frischen und stattlichen meister aushalten, denn er war von ziemlich dürftiger statt und hatte ein recht verlebtes Aussehen; aber das Schmeicheln und Scharwenzeln verstand er sich gleich besser als der ehemalige Kavallerist, de,sen m , terien immer einen kleinen Anflug urwüchsiger -llumcy ^ keit hatten, und Mademoiselle Leblanche war eben > echte und rechte Evastochter, der nichts lieblicher emg - als eine faustdicke Schmeichelei. (Fortsetzung sorg -

ad kleineren <! wie in Sänger He Banken ge; Berlin, 1

Reichswehrmini

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als Generalque als Chef der A> Berlin, 2 dem Munsterla dortigen Trups xeil hat sich daß sie berert werden am Fr steinischen Moc Berlin, 2 hingewiesen, n sondere auch d stellung von ei Produktionspol solche Männer gramm schaffei in Spaa, sowei wie Deutschlan Berlin, 2 demBerlins! gestellt wurde, promittierende Polizeikommiff nur ein Stück offenen Grabe Berlin, l steigt weit al Etwa 32000 von höchstens hundertste Te Unterkommen Stimmen der Nachkriegszeit vorzubeugen, Wohnungsnot

Erixhlwe jröder", d rmansk in hrung des m Mannscl pitän, der ffagier, di rden, muß lkenntnis, n Romans ddooli stür i Bodensee den Verum

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Es beste! ung der Vors «ngen (Vers 10. Novembe:

Hienach züglich, spätes anzuzeigen.

Der Or Notschlacbtunc anschrift anzu Vor Bei Kommunalver Ueber die ungen vgl. di Den 21.

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