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78. Jahrgang

Deutschland.

Stuttgart, 22. April. Gegenüber den Berliner Meldungen, da« sich der Reichsausschuß des Zentrums mit überwiegender Mehrheit gegen eine Reichstagskandidatur Erzbergers ausge­sprochen habe, erfahren wir: Der Reichsausschuß hat sich mit Kr Kandidatur Erzbergers überahupt nicht befaßt, da er gar nicht die zuständige Instanz ist, die über die Aufstellung der Kandidaten für die Reichstagswahlen zu entscheiden hat. Die Entscheidung über eine Wiederaufstellung Erzbergers liegt bei her Württ. Zentrumspartei und bei der Organisation seines «ngeren Wahlkreises.

Stuttgart, 22. April. /Der württembergische Mittelstands- Hund hat an die Nationalversammlung einen Protest gerichtet gegen die Erhöhung der Telephon- und Postgebühren, die den gesamten Mittelstand vernichtend treffen muffe. Uebertarife der öffentlichen Verkehrsanstalten würden einen Rückschritt be­deuten, die Schwierigkeiten vermehren und außerdem Handel und Gewerbe vernichten. Wenn die Tariferhöhung durchgehe, ko bleibe für den gesamten Mittelstand nur noch der Steuer- sireik übrig, der automatisch eintreten werde.

Stuttgart, 22. April. (Von der Landwirtschaftskammer.) Die Tagung der Landwirtschaftskammer, die am 28. ds. Mts. beginnt und zwei bis drei Sitzungen in Anspruch nimmt, wird sich mit folgenden Gegenständen beschäftigen: Beratung des Entwurfs einer Geschäftsordnung für die Kammer. Festsetzung des Tätigkeitsgebiets und Ankauf eines Hauses für die Kam­mer, Uebernahme des Württ. Landwirtschaftlichen Wochen­blatts, Festsetzung der Aufwandsentschädigung für die Mit­glieder der Kammer, Beratung des Haushaltsplans für 1920, Ausbringung der Geldmittel bis zum Einzug der Umlage, Zu- tvayl weiterer Mitglieder in die Landwirtschaftskammer, Bil­dung von Ausschüssen, Mahl von fünf Delegierten in den Deut­schen Landwirtschaftsrat. Sodann sollen die Fragen der Zwangswirtschaft, der Lieferungsverträge, der Produktions- sorderung und die Abgabe von Tieren an Frankreich und Bel­gien besprochen werden.

Leipzig, 22. April. Wie dieLeipziger Neuesten Nachrich­ten" erfahren, ist beim Reichsgericht die Untersuchung gegen Kcchh-Lüttwis und Genoffen wegen Hochverrats in vollem Gange. Die Bekanntgabe der Namen der Beschuldigten wird erst dann erfolgen, wenn die Voruntersuchung abgeschlossen ist. Die Unabhängigen in Sachsen haben die Einigung mit den Mehrheitssozialisten abgelehnt.

Essen, 22. April. Eine im städtischen Saalbau abgehaltene Massenversammlung wies in einer einstimmigen Entschließung auf die erneute schwere Gefahr hin, die dem Ruhrrevier aus dem Wuppertal und dem Belgischen Land droht, und fordert, baß kein Mann der Reichswehr von Esten abrückt. Die Ent­schließung richtet an die Regierung und die Behörden das bringende Ersuchen, den Herd der spartakistischen Ruhestörer gründlich zu säubern und die Spartakistenherrschaft im Wup­pertal und Belgischen Lande zu brechen. Beruhigende Er­klärungen der Behörden dieser Gebiete werden erzwungen oder beruhen auf Angst vor Rache. Die Entschließung fordert wei­ter, die bisher lächerlich geringe Waffenabgabe sowohl im Ruhr- aebiet wie im Belgischen Land und Wuppertal mit den schärf­sten Mitteln zu erzwingen, da jedes Entgegenkommen als Schwäche ausgeleat wird.

Berlin, 22. April. Die Wahlen zum ersten Reichstag der mutschen Republik werden nunmehr am Sonntag, 6. Juni, sicher stattfinden. Die Nachricht von einer neuen Verschiebung des Termins entspricht nicht den Tatsachen.

Berlin. 21. Avril. Der nächste Heimschaffungsdampfer

»Nankai Maru' mit Familien aus Japan und China ist in für Eisenbahner und Verwaltungsarbeiter. ReichsfinanzmftO-

^-"..^ ' . ^ ' " ^ ' Der Dr. Wirth weist auf die finanzielle Tragweite ves Antrag»

hin. Die Zuschläge würden mindestens 2 Milliarden Mark b* tragen Trotzdem müsse aber dem Anträge zugestimmt we»- den. Der Munster erklärte, wir ständen mitten drin» in ein« neuen, großen Lohn- und Gehaltsbewegung.

Für Donnerstag 1 Uhr stehen Wahlvorlage» ans der L»- gesordnung.

Das Militärversorgungsgesetz lm Aussch«tz.

Nach der Regierungsvorlage sollen jährlich gewährt werd» eme Grundrente und Schwerbeschädigtenzulage. Bei ein» Minderung der Erwerbsfähigkeit um 20 Prozent 480 Marl Grundrente, um 30 Prozent 720 Mark, um 40 Prozent SSD Mark, um^50^ Prozent 1200 Mark Grundrente nebst^120 Mar»

^canrar rucaru mrr Mimuen aus ^zapan uns is,yma m m Sabang angekommen und am 16. April von dort nach Port Said in See gegangen. Der Dampfer wird etwa am 24. Mai voraussichtlich in Hamburg eintreffen.

Die deutsche Nationalversammlung.

Berlin, 22. April. Eine müde Rede des Herrn Baerecke (D.-N.), danach eine zwar frische, aber weder dem Inhalt noch der äußeren Form nach überragende Ansprache des jüngsten Reichsminffters Köster, endlich eine Aussprache, die in partei­politische Plattitüden ausartete, und als man 4 Stunden der Sitzung glücklich hinter sich hatte, mußte man wirklich lagen, daß der Gegenstand, der als erster am Mittwoch zur Debatte stand, einer würdigeren Behandlung wert gewesen wäre. Die Uebergriffe der Polen, denen es darauf ankommt, ven ganzen Durchgangsverkehr nach Ostpreußen lahmzulegen, wenn nur ihre nationalistischen Instinkte befriedigt werden, hatten einige Deutschnationale mit Unterstützung der Mehrheitsparteien zu bek.

der bekannten Interpellation veranlaßt. Nach Inkrafttreten des Versailler Friedensvertrages haben die polnischen Gewalt­haber den Verkehr von Ostpreußen nach dem Reich durch uner­trägliche Maßnahmen erschwert. So bestand hinreichender Anlaß zu einer wirkungsvollen Kundgebung der deutschen Volksvertretung.

Die deutsche Regierung muß unser Recht nachdrücklich gel­tend machen, sagte Herr Baerecke als Wortführer der Inter­pellation, damit Ostpreußen nicht das Gefühl bekommt, vom Reiche verlassen zu sein. Herr Köster unterstrich diese Forder­ung von sich aus mit großem Nachdruck. Die Polen seien ver­pflichtet, uns Durchgangsfreiheit zu gewähren. Durch aller­hand taktische Manöver haben sie bisher noch immer ein end­gültiges Abkommen in dieser Frage absichtlich hinausgezogen. Jetzt endlich sei es gelungen, die Verhandlungen in Paris wie­der aufzunehmen und ein vorläufiges Einvernehmen sei bereits erzielt. Bei der polnischen Gesandtschaft in Berlin und beim Obersten Rat der Entente wurde schärfster Protest eingelegt.

In der Aussprache ergriffen das Wort die Abgeordneten Wolfs-Tilsit (S.), Heidsiek (D.), Dr. Pfeiffer (Z.), Graf Dohna (deutsche Volksp.), Schulz-Bromberg (D.-N.) und später noch Henke Von den Unabhängigen. Der Sozialdemokrat beging die Ungeschicklichkeit, die polnische Gewalttätigkeit als Früchte der früheren konservativen Politik zu kennzeichnen. Die beiden Vertreter der Rechten traten ihm dann mit Schärfe entgegen. Da hatte man die Bescherung und der ganze Effekt des schönen Aktes verpuffte. Weil Graf Dohna und Herr Schulz dem neuen Außenminister etwas am Zeuge flicken wollten, sah sich am Ende gar der Herr Reichskanzler höchstselbst veranlaßt, in die Debatte einzugreifen und Herrn Köster zu verteidigen.

Endlich ging man zum zweiten Punkt der Tagesordnung über und erledigte debattelos in 3. Lesung den Gesetzentwurf über die Verlängerung von Patenten und Gebrauchsmustern. Darauf folgte die zweite Beratung des Entwurfes eines Reichs­ausgleichsgesetzes, die nach unwesentlicher Aussprache in 2. und 3. Lesung zur Annahme führte. Die 2. Lesung des Entwurfes eines Gesetzes über die Veranlagung der Besitzsteuer schließt sich an. Das Besitzsteuergesetz selbst soll auf Beschluß des Aelte- stenausschuffes nicht mehr erledigt werden, da die nötige Zeit hierfür fehlt. Es sind daher nur die Bestimmungen heraus- aenommen, die sich auf die Veranlagung des Zuwachses nach dem geltenden Besitzsteuergesetz und auf die Veranlagung zum Reichsnotopfer beziehen. Die Vorlage wird nach kurzer Er­örterung in zweiter Lesung angenommen.

Nachträglich auf die Tagesordnung gestellt wird dann ein Antrag aller Parteien auf Gewährung von Teuerungszulagen

Schwerbeschadigtenzulage, um 60 Prozent 1440 Mark neb,. 240 Mark, um 70 Prozent 1680 Mark nebst 360 Mark, um 80 Prozent 1920 Mark nebst ^0 Mark, um 90 Prozent 2160 Mar« nebst 600 Mark, bei Erwerbsunfähigkeit 2400 Mark Grundrente und 720 Mark Schwerbeschädigtenzulage. Alle Parteien habe» Anträge auf Erhöhung der Grundrente eingebracht. Die Mehr­ausgabe stellt sich auf 2 bis 2>j Milliarden gegenüber der Re­gierungsvorlage. Von Regierungsseite wurde hierzu im Aus­schuß der Nationalversammlung erklärt, daß eine derartige Mehrbelastung für das Reich unerschwinglich sei. Es wurde gebeten, über die Beträge der Regierungsvorlage nicht hiiv- auszugehen. Die Deutschnationale Volkspartei zog ihren trag darauf zurück. Der Antrag der Unabhängigen wurde av- gelehnt. Der Antrag der Mehrheitsparteien auf eine Mehr­ausgabe von 1,02 Milliarden Mark wurde unter der Voraus- setzung angenommen, daß die Fraktionen unter Berücksichtigung der Regierungserklärung dazu Stellung nehmen. Nach tz 2» soll eine Ausgleichszulage neben der Grundrente gewährt wer­den, wenn der Beschädigte vor dem Eintritt in den Militär- einen Beruf ausgeübt hat, der erhebliche Kenntnisse »ä« Fähigkeiten erfordert. Die Ausgleichszulage beträgt ein Vier­tel bis zur Halste der Rente.

Ausland.

Basel, 22. April. Nach einer Meldung des PariserJour­nal haben sich Lloyd George und Nitti vor der Konferenz schriftlich auf folgendes Programm geeinigt: Die Lntwafstmng Deutschlands wird gefordert und Androhung der wirtschaft­lichen Blockade. Zugleich wird eine Politik der Annäherung eingeleitet, wenn nötig, vermittelst einer neuen Konferenz «» Deutschland, was einer Revision des Versailler Vertrags und einem Wiederaufbau Deutschlands mit der Unterstützung de» Alliierten gleich zu stellen wäre. Die Frage der Wiedergut»

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für sicher, aber Frankreich sei mit den vorgeschlageneu Mittel» und Wegen nicht einverstanden.

Zürich, 22. April. Pariser Meldungen aus San Re»»» besagen, daß die vorgestern abgehaltene Konferenz beschlösse» habe, die Zahl der Ententekommisstonen in Deutschland werte» zu erhöhen, um die Entwaffnung Deutschlands bester üb«- wachen zu können. Fach begründet eingehend seinen Stand­punkt, der ihn zur Besetzung der deutschen Städte bestimmte.

Die Konferenz erhob gegen sein Vorgehen keine Vorwürfe.

Genf, 22. April. Die Pariser Presse gibt jetzt offen _

einmütig zu, daß die von Millerand gegenüber Deutschland

befolgte Gewaltpolitik in San Remo sowohl beim englisch«»

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Art!W nicht «sn Art.

Roman von H. Hill.

(Nachdruck derbsten.)

Nirgend verweilte der Graf lieber als in diesem Raume, in den er sich nach jeder Mahlzeit zurückzuziehen pflegte, um zu rauchen, zu lesen oder wohl auch ein kurzes Schläfchen zu tun. Auch an diesem Abend vor dem großen Feste hatte er sich ziemlich frühzeitig von den übrigen Schloßbewohnern verabschiedet, um hier seinen Gedanken nachzuhängen. Er hatte sich in einen der großen Klubsessel niedergelassen und eine Zigarre an- gezündet. Aber sie war schon wieder erloschen, noch rhe er mehr als ein paar Züge getan hatte. Die Vor­stellungen, die seinen Geist beschäftigten, waren offenbar von recht unerfreulicher Art; denn um seine Mundwinkel lag ein sorgenvoller Zug, und tiefe Falten hatten sich in seine Stirn eingegraben.

Da wurde an die Tür geklopft, und auf das erstaunte Herein!" des Grafen, der es nicht gewöhnt war, hier gestört zu werden, schob sich die Gestalt des Majors Vrandenfels über die Schwelle.

Seit der kleinen Szene im Park waren schon beinahe anderthalb Stunden vergangen; aber man hätte fast glauben können, daß die Aufregung über jenes Erlebnis noch immer in dem alten Herrn nachwirke. Wenigstens waren seine stischen Wangen noch etwas höher gerötet als sonst, uni> m seinen blauen Augen lag ein ganz eigener Glanz.

Ich bitte wegen meines Eindringens um Entschul­digung, verehrter Herr Graf," sagte er in seiner ange­nehmen Weise, die immer etwas unwiderstehlich Bestechen­des und Einschmeichelndes hatte.Ich weiß wohl, daß er schon ziemlich spät ist, und daß Sie es nicht lieben, um diese Zeit einen Besuch zu empfangen. Aber es lag mir sehr viel daran, Sie noch an diesem Abend zu sprechen, »r handelt sich um meinen Neffen und wenn die Sache nicht dringend wäre, würde ich mir gewiß nicht heraus- «ttromme« habe», Tie damit -» behellige»."

Die weitschweifige Vorrede schien nicht sonderlich nach dem Geschmack des Grafen; aber seine Erwiderung war doch so artig und zuvorkommend, wie seine Erziehung es dem Schloßherrn zur Pflicht machte.

Bitte ich freue mich, Sie zu sehen, lieber Herr Major! Wollen Sie die Güte haben, Platz zu nehmen und sich mit einer Zigarre oder einer Zigarette nach Ihrem Belieben bedienen. Wenn Sie wegen meines Sohnes kommen, so sind sich unsere Gedanken begegnet; denn auch ich habe mich eben im Geiste mit ihm beschäftigt. Hoffent­lich ist es nichts Unerfreuliches, was Sie mir von ihm zu berichten haben."

Sein Gesichtsausdruck bewies zur Genüge, wie wenig zuversichtlich diese Hoffnung war, und sie wäre ja auch schon durch die ersten Worte des Majors zerstört worden; denn mit einer Offenheit, die den Grafen eigentlich hätte in Erstaunen setzen müssen, sagte er:

Ich fürchte, daß mein Neffe wenig oder gar keine von den Eigenschaften besitzt, die seine gegenwärtige und künftige gesellschaftliche Stellung von ihm fordert."

Mit einem leichten Stirnrunzeln erhob Rüdiger von Bredow-Donnersberg den Kopf.

Wohl möglich, lieber Freund," erwiderte er etwas kühler als zuvor.Aber, wenn es sich wirklich so ver­halten sollte, entbinde ich Sie gern von der peinlichen Notwendigkeit, sich irgendwelche Sorge darüber zu machen."

Sie wollen sagen, es ginge mich nichts an. Aber Sie müssen schon verzeihen, wenn ich dieser Auffassung nicht ganz zustimmen kann. Die Verantwortlichkeit für seine Erziehung fällt doch in erster Linie auf mich, und es kann mir nicht gleichgültig sein, wenn der junge Mann mich durch sein Benehmen bloßstellt. Es mag ja sein, daß seine an­geborenen Eigenschaften dabei die größte Rolle spielen Eigenschaften, die auch durch die allerbeste Erziehung nicht zu beseitigen gewesen wären. Aber man wird ihm doch nachdrücklichst klar machen müssen, daß er sich eifriger als bisher in der Kunst der Selbstbeherrschung zu üben hat."

Jetzt machte der Graf kein Hehl mehr aus seinem Er­staunen. Dieser liebenswürdige, geschmeidige Gentleman, d«r itz« ga»r »osätziG «schienen «ar, irgendeinem Mensche»

ernstlich zu widersprechen, hatte sich ja mit einem Male auf eine höchst sonderbare Weise verwandelt. Er trat beinahe herrisch auf, und aus seinen Augen blitzte eine fast noch stärkere Energie als sie in seiner Rede zum Ausdruck kam.

Sie sind sehr kategorisch, Verehrtester," erwiderte e». Ich leugne keinen Augenblick, daß es auch mir um Vieles angenehmer wäre, wenn meinem Sohne einige von dev Eigenschaften fehlten, die er an den Tag legt; aber Sie sind wirklich im Irrtum, wenn Sie glauben, die Verant­wortlichkeit dafür tragen zu müssen. Sie fällt schon des­halb ganz und gar auf mich allein, weil ich durch mei» Verhalten gegen seine Mutter den eigentlichen Anlaß zu seiner verfehlten Erziehung gegeben habe. Hätte ich mich nie von ihr getrennt, so würde auch unser Kind unter anderen Einflüssen ausgewachsen sein."

Der Glanz in den blauen Augen de» Majors wurde noch schärfer.

Wenn ich diese Worte richtig deute und ste kaffe» eigentlich nur eine einzige Deutung zu so find sie nicht eben schmeichelhaft für mich, Herr Graf!"

Nicht doch," protestierte der Graf, der seine Uebe» eilung einsehen mochte.So war es durchaus nicht g» meint. Ich habe die felsenfeste Ueberzeugung, daß Sie an ihm getan haben, was nur immer möglich war, und ich werde dafür stets Ihr dankbarer Schuldner bleiben. Ich wollte nur sagen, daß es möglicherweise der mil­dernde und veredelnde Einfluß eines weiblichen Wesens gewesen ist, der seiner Jugend gefehlt hat. Und dan» dürfen Sie überhaupt wegen meiner Aeußerungen nicht zu streng mit mir ins Gericht gehen. Ich gestehe offen, daß mir die nun, sagen wir: die Sonderbarkeite» meines Sohnes stärker auf die Nerven fallen, als ich «r zeigen mag. Was ist es denn, das Sie heute im b«- sonderen gegen ihn vorzubringen haben?"

Was mich empört, ist die Art, wie er seine Halb­schwester zu behandeln wagt. Vor wenig mehr als einer Stunde machte mich der Zufall zum Zeugen einer Szen«^ die für den jungen Herrn, wenn er wirklich mein Soh» gewesen wäre, vermutlich mit einer sehr scharfen ZurechK Weisung geendet habe» würde." «Fortsetzung folgt.)