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Woche» trächtig, hat zu aufen

Luise Ott, Witve.

Deutschland.

Berti«, 31. Ion. Die Deutsche demokratische Fraktion der Wmtzischen Landesversammlung hat folgenden Antrag Friedig v. Een. eingebracht:Die Staatsregierung zu ersuchen, be'w Reichswehrministerium dahin zu wirken, daß die infolge Verringe­rung unseres Heeres nur noch teilweise benützten Exerzier-, Tr ip- penübungs- und Schießplätze soweit als möglich verkleinert und die freiwerdenden Teile, soweit sie nicht gemäß Len Beschlüssen der Landesversammlung vom 3. Dezember 1919 für den Dienst der körperlichen Ertüchtigung unserer Jugend gebraucht werden, unver­züglich im Interesse unserer Bolksernährung für die lrmdwirtschast- stche Benützung sreigegeben werden."

Berlin, 31. Jan. Der Zentrumsabgeordnete Schlack hat an den S. Ausschuß der Nationalversammlung einen Antrag eingebracht, worin die Reichsregierung ersucht werden soll, durch eine Verlud- nung di« Existenz der unabhängigen Presse sicherzustellen. In der Verordnung möge besonders bestimmt werden, die Wiedererrichtung der Reichswirtschaftsstelle für Papierholz, die am 1. Oktober 1919 aufgehoben wurde.

Berlin, 30. Jan. In Schlesien ist vielfach das Gerücht ver­breitet, zwischen der französischen und deutschen Regierung sei ü'ier Oberschlesien ein Pakt geschlossen worden. Darnach gedenke Deutsch­land dauernd auf das Saargebiet zu verzichten. Oberschlesien aber solle beim Reich bleiben, auch ohne daß zuvor eine Abstimmung noch darüber entscheide. An diesem Gerücht ist, wie wir mit allem Nachdruck feststellen wollen, kein wahres Wort. Es handelt sich da offenbar um eine der vielen ententistischen Ausstreuungen, die Ver­wirrung in die deutschen Reihen treiben sollen. Die deutsche Re­gierung denkt gar nicht daran, auf das Saargebiet zu verzichten, vrch nach wie vor bleibt es Pflicht jedes in Oberschlesien beheima­teten Deutschen, sich aus die Abstimmung zu rüsten und bei ihr seinen Mann zu stellen.

Prinz Max zum AusNeserungsbegehreu der Entente.

Prinz Max hat der Bitte eines amerikanischen Journalisten, Parke Brown, entsprochen, und sich über das Auslieferungsbegeh­ren der Entente geäußert:

Die Frage, ob ich es für vaterländische Pflicht halte, daß der einzelne Deutsche sich dem Auslieserungsoerlangen freiwillig fügt, möchte ich dahin beantworten: Das ist Gewissenssache. Man kann denen die höckste Bewunderung nicht versagen, die sich ohne falsche Hoffnung aus Gerechtigkeit einem grausamen und rachsüchtigen Feinde preisgeben, um ihrem Lande Schwierigkeiten zu ersparen. Aber es ist sinnlos, Steine auf die Männer zu werfen, die es ab- lchnen, sich zu stellen. Es ist möglich, nach bestem Gewissen Ihre Frage mit ja wie mit nein zu beantworten. Darüber ater kann kein Zweifel sein, daß unsere Feinde das Ausliefcrungsverlangen nicht aus moralischen Beweggründen stellen, sondern nur aus Mo­tiven niedrigster Rachsucht. Die Richterhaltung der Entente war schon während des Krieges pharisäisch und verächtlich. Aber da­mals standen dahinter gewisse Illusionen der Völker, die man als mildernde Umstände ansehen konnte. Hunderttausende unserer Feinde sind in den Tod gegangen in dem Glauben, nicht allein für Re Interessen ihres Vaterlandes, sondern auch für Recht und Ge­rechtigkeit und eine bessere Wettordnuny zu kämpfen. Die Täusch­ung ist heute völlig zerstört. Die alliierten und assoziierten Re­gelungen sind dgrch die Fortsetzung der Blockade während des Waffenstillstandes, durch den Versailler Vertrag und seine Hand­habung schuldig geworden an Not und Tod non Millionen und sie haben nicht blind gehandelt, sie haben planmäßig das europäische Ehaos hekbeigesührt, während sie alle Machtmirtel in der Hand batten, das große Retmngswerk der Weltgeschichte zu vollbringen. Wenn diese Regierungen heute als Hüter der göttlichen Gesetze über die Angehörigen der Völker, die ihnen zum Opfer gefallen sind, wegen Verstößen gegen die internationale Moral zu Gericht sitzen, so ist das Blasphemie.

Wir Deutschen sollten uns nicht darüber täuschen, daß von An­gehörigen unseres Volkes während des Krieges schweres Umecht begangen worden ist: aber es wäre eine Lüge und ein nationales «nd internationales Verbrechen zugleich, wollten wir unseren Fein­den dos moralische Recht zubilligen, darüber Richter zu sein. Sie waren während des Krieges schuldig wie wir und sie haben will­kürlich den Krieg und seine Scheußlichkeiten in den Fr'eden hinein­getragen, ohne Not. Ich trete jetzt durchaus dafür ein, daß eine internationale Konferenz die internationalen Verbrechen scststellt. sie der Weltverachtung preisgrbl und sie sühnt. Aber hinter ihr muß das Gewissen der Völker und das Verantwortungsgefühl ge­genüber der Menschheit Stehen. Sie darf nicht ein Richterauslchuß verbündeter Raubstaaten sein. Die internationale Konferenz, die das moralische Recht zum Richter hätte, existiert noch nicht und sie kann nicht geschaffen werden, bis der Friedensvertrag von Ver­sailles revidiert und seine Gesinnung von den siegreichen Völkern «bgeschworen ist.

Der deutsche Elsenbohnerverband für die Akkordarbeit.

Berlin, 31. Jon. Der aus 50 Mitgliedern bestehende erweiterte Vorstand des Deutschen Eisenbahnerverbands hat nach zweitägiger Beratung in geheimer Abstimmung mit 41 gegen 13 Stimmen einen Beschluß gefaßt, in dem es u. a. heißt: Dem neuen Vorstand wird die Ermächtigung zur Unterzeichnung des abgelchDssenrn neuen Teilvertrags erteilt. Es muß nach wie vor daran fcstge- halten werden, daß die Akkord- oder Stücklohnarbeit für Re Eisen- bahnreparaturwerkstätten ungeeignet und nicht zu empfehlen ist. Ohne seinen grundsätzlichen Standpunkt aufzugeben, jedoch Hinblick auf die außerordentlichen Schwierigkeiten, in denen unser Verkehrswesen sich befindet, und in dem Bestreben, an dem 'Bieder «rfrichten unseres Wirtschaftslebens nach Kräften mitz.umrken.

billigt der erweiterte Borstand die Erklärungen der Tarisverhand- lungskommission vom 28. Jaunar, wonach sie bereit ist, auch über ein Mkordsystem mit der preußischen Eisenbahnverwältung zu ver­handeln. Dabei spricht der Borstand zuversichtlich die Erwartung aus, daß es den vereinigten Kräften nach Einkehr des vollen PflichLewußtseins aller Kollegen gelingen wird, die als Notstands­maßnahme eingesührte Akkordarbeit baldigst wieder und endgültig zu beseitigen.

Ein Dort Hladeuburgs.

Hannover, 31. Jan. Zur Auslieferungssrage hat gestern Feld­marschall Hindettburg in einer kleinen Ansprache Sleuung genom­men, die er an die Teilnehmer einer großen Kundgebung gegen die Auslieferung des Kaisers und der von -er Entente der Verletzung des Kriegs- und Völkerrechts beschuldigten Persönlichkeiten richiete.

Nach dieser Protestversammlung zog eine mehrtausendköpfige Menge vor die Wohnung des Eisenbahndirektionspräsidenten Wese- ner, bei dem sich Hindenburg zu Besuch aushielt. Sie brachte dem Heerführer eine begeisterte Huldigung dar, auf die Hindenburg mit folgender kurzer Ansprache antwortete:Unsere Zurunkt liegt !m Vertrauen auf Gott und die Jugend. Wir müssen arbeiten, fest zusammenhalten und nicht den Mut verlieren, mutig in die Zukunft sehen und für den Ausbau unseres Vaterlandes arbeiten". Unter Absingung vaterländischer Lieder zerstreute sich der Zug.

Pforzheim, 31. Jan. Nach zweitägigen Verhandlungen über die Neuregelung der Löhne in der hiesigen Schmuckwaremndustrie haben, lt.Psorzh. Anz.", die Gewerkschaften einen neuen, ge­mäßigteren Vorschlag eingereicht, zu dem Stellung zu nehmen der Ausschuß des Arbeitgeberverbandes jedoch nicht befugt war. Es wird nunmehr am Montag ein« Hauptversammlung des Arbeit­gebewerbandes stattfinden. Auch die Gewerkschaften werden noch- mals mit ihren Mitgliedern Fühlung nehmen.

Ausland.

Straßburg, 30. Jan. Der Schriftleiter der Disdenhofener sozialistischen ZeitungTribüne" wurde aus Veranlassung der fran­zösischen Behörde aus Lothringen entf-rnt und gewaltsam von vier Polizisten nach Tunis verbracht, wo chm unter polizeilicher Aussicht ein Wohnsitz angewiesen wurde. Er wird beschuldigt, ein von deut­schem Geld bezahlter sozialistischer Agent zu sein. Die Straßburger Republique" bezeichnet den Fall als einen ungeheuerlichen Skan­dal und ein politisches Verbrechen.

Paris. 31. Jan. Die Auslieferungsliste der ,-Schuldigen" weist etwa 800 Namen auf. Die Liste, an der keine Aenderangen mehr vorgenommen werden würden, soll am 10. Februar der deutschen Regierung übergeben werden. Die französische Oberste Hceres- elitung setzt sich nach dem ,Ocho de Paris" folgendermaßen zu­sammen: Marschall Foch bleibt Höchftkommandierender aller alliier­ten Streitkräfte, Marschall Petain ist Oberkommandierender der französischen Armee und zugleich Vizepräsident des Obersten Kriegsrates. Der Oberste Kriegsrat wird durch den Kriegsmini­ster präsidiert. Als Mitglieder gchören ihm an Re drei Marschälle von Frankreich (Joffre, Foch und Petain) und zehn Divisions- generäle, denen in Kriegszeiten das Kommando einer Arniee zu- steht.

Göteborg, 30. Jan. km 4. Februar soll im schwedischen Reichstag dev Vorschlag oorgelegt werden, Deutschland etlien Staatskredrt zu bewilligen. Es besteht bereits Aussicht aus An­nahme.

London, 31. Jan. Di«Times" Erfahren aus britischer Quelle, aus Baku sei in London eine Depesche eingetrosfen, nach der eine Abteilung bolschewistischer Truppen mit Artillerie die Grenzen der Republik Aserbeidschan überschritten und 24 Dörfer zerstört habe. Viele Bewohner seien getötet worden.

Newyork, 30. Jan. Der Senator des Staates Newyork hat eine Handels-Delegation empfangen, die die Ratifikation des Ver­sailler Friedensvertrages mit oder ohne Vorbehalt verlangt, damit dem unhaltbaren Waffenstillstandszustand, der noch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten herrscht, «in Ende ge­macht wird.

Washington, 30. Jan. Der Heeresausschuß de» amerikanischen Senats erklärte sich für die Militärdienstpflicht.

Abkehr vom 8 Skundentag.

Wie der Pariser Vertreter derNeuen Zürcher Zeitung" mel­det, ist in Frankreich heute die Einsicht fast allgemein, daß nur durch eine vermehrte Anstrengung -es Einzelnen, wie der Ge­samtheit, die jetzige schwere wirtschaftliche Not des Landes über­wunden werden kann. Es erscheint daher unsicher, ob sich die 48- Stundenwoch« auf die Dauer werde halten können, vielmehr sind schon eine ganze Anzahl Jndustrieen zum 9)4-Stundentag zurück- gekehrt unter völligem Einverständnis ihrer Arbeiter.

Nicht 8 Stunden täglich, sondern cchne Unterlaß müßte man in Deutschland arbeiten, um aus der Verarmung und dem wirt­schaftlichen Elend wieder herauszukommen. Wenn das Gesetz nicht den 8-Stundentag ahschafft, dann wird das die Ncchtun, und zwar in nicht mehr langer Zeit. In Bayern hat schon ein Anfang be­gonnen. In einer Anzahl Vetriebswerkstätten. der bayrischen Staalseisenbakmen wird der 9-stün-ige Arbeitstag am 1. Februar wieder eingeführt; allerdings gilt formell die neunte Arbeitsstunde als Ueberstunde. In Rußland hat die Regierung den 12stündigen Arbeitszwang eingeführt und die Betriebsräte wieder abgeschafft. ImWelthandel" Nr. l oom 2. Januar findet sich folgender Be­richt aus dem offiziellen wirtschaftlichen Organ der Sowjetrepublik Ekonomitscheskaja Shisny", Moskau:Die Hauptursache der geradezu katastrophalen Lage, in der sich die russische Industrie befindet, liegt in dem Fehlen jeder Disziplin und Ordnung in den Fabriken. Die Betriebsräte und Fabrikkomitees, die dazu be­rufen waren, Ordnung in den Fabriken zu schaffen, haben nur

geschadet und den letzten Rest von Disziplin zum Schwinden ge­

bracht, sowie eine vollständige Verschleuderung des Fabrikinventar» nach sich gezogen. Alle diese Umstände haben uns gezwungen, die Betriebsräte auszuheben und Diktatoren mit uneingeschränkter Ge­walt über Leben und Tod der Arbeiter an die Spitze der wichtigsten Betriebe zu stellen."

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 2. Febr. Eine zahlreiche Zuhörerschaft Dame» und Herren aller Kreise und Parteien hatte sich zu der vom Ortsverein der Württ. Bürgerpartei aus Sonntag abend im Ankersaal veranstalteten öffentlichen Versammlung einge- funden, in welcher Oberamtmann Bazille aus Stuttgart über Unsere politische Lage" sprach. Nach Begrüßungsworten durch Oberamtssparkassier HoIzapfel, der mit Zustimmung der Ver­sammlung als Versammlungsleiter berufen wurde und den erstmal» hier austretenden Redner vorstellte, auch darauf hinwies, daß nach Beendigung des Vertrags Gelegenheit zu freier Aussprache ge­geben sei, begann Oberamtmann Bazille mit seinem Vortrag, an­fangs ruhig angehört, später aber, als er mehr und mehr auf da» politische Gebiet und die heutige Lage überging, unterbrochen von Angehörigen der Mehrheitssozialdemokratie und der Unabhängigen.

Dcis deutsche Molk, so führte Redner einleitend aus, ist be­kanntlich ein Volk des Schaffens: das hohe Maß der Schulbildung» das Deutschland auszeichnet, seine allgemeine und sachliche Aus­bildung, -er Ruf seiner tiefgründlichen Wissenschaft auf den Hoch­schulen wird wohl von keinem Volk der Welt erreicht; was sich überhaupt denken läßt, das wird bei uns in Deutschland gelernt. Mit diesem Fleiß und dieser Disziplin in der Ausbildung des deut­schen Geistes verbindet sich noch eine Eigentümlchkeit dessetven die den deutschen Geist auszeichnet vor jenen anderer Nationen: seine Fähigkeit, in das Chaos der Erscheinungen Ordnung zu brin­gen durch seinen methodisch ordnenden Geist. Auf dem Gebietx des Handels und der Industrie ist es vor allem diese Erscheinung gewesen, welche die Vorherrschaft des deutschen Volkes vor dem Kriege erzeugte. Aber wo viel Licht tst, da ist auch viel Schotten. Diese Eigentümlichkeit des Deutschen bringt es mit sich, - er auch auf dem Gebiet des politischen Lebens glaubte, methodisch Vorgehen zu sollen. Wenn Liese Auffassung richtig wäre, dann ließe sich polim-nes Verständnis in der Schule erlernen: aber bekanntlich ver­nachlässigt die Schule dieses politische Denken in Deutschland; ln anderen Ländern ist dies auch nicht viel anders, wenn man dles-n Begriff in seinem wertesten Sinne versteht. Aber was in anderen Ländern m der Schule mit der Politik Hand in Hand geht: Die Erziehung zum nationalen Denken selbst, das wird auf -rutschen Schulen nicht gepflegt. Was in Beziehung auf das zu Anfang Ausgeführte die Stärke des deutschen Volkes war, ist auf dem Gebiete der Politik zu seiner Schwäche geworden. In neuerer Zeit haben namentlich die Parteien der Linken u. a. die Frage, ob wir noch Getreidezölle brauchen, ob unsere Bauern so billig erzeugen können wir jene des Auslands, mit denen sie in Konkurrenz stehen, als eine Frage der politischen Weltanschauung bezeichnet. Das Urbild eines solchen Politikers war der Abgeordnete Naumann, der m den Kreisen der Deutschen demokratischen Partei höchste Verehrung genoß und Las mit Recht, insofern er eine künstlerisch veranlagte Persönlichkeit war; in politischer Beziehung aber war er gerade das Gegenteil eines praktischen Politikers und hat auf diesem Gebiete geradezu verheerend gewirkt. Wenn man England oder Amerika sieht, findet man keine Spur einer ähnlichen politi­schen Auffassijng, und wenn man überlegt, was eigentlich Politik ist. wird man bald klar, welche Auffassung die richtige ist. Diesen Menschengeist in ein System zu bringen, ist vergeblich, aber System muß auch m der wissenschaftlichen Auffassung der Politik sein. In Reden und Versammlung hört man oft die Klage über das alte System. Währen- aber in. Handel und Industrie die Menschen aus der persönlichen Anschauung schöpfen, ist es aus dem Gebiete Ar Politik anders, dort fühlt man erst nach Jahrzehnten, welch« Politik die richtige war. Wenn man dieGedanken und Erinner­ungen des Fürsten Bismarck" lieft, begreift man, warum gerade er der größte deutsche Staatsmann feines Jahrhunderts geworden ist. Politik ist Seelenkunde. Diese Eigentümlichkeit war letzten Endes auch die Ursache mit am Weltkrieg, in diesem Krieg, der sich namentlich dadurch charakterisierte, - die Völker, die in ihn ver­flochten waren, mit allen ihren Eigenschaften nach vem Siege zu ringen genötigt waren, wirtschaftlich, finanziell, kriegerisch und politisch. Wie groß die Stärke des deutschen Volkes in militärischer Beziehung war, geht daraus hervor, daß wir mehr denn vier Jahre hindurch der vereinigten Militärmacht von fünf Großmächten sieg- reich Widerstand leisteten, einzig in der Weltgeschichte, und wir hatten gesiegt, wenn wir dieselben Fähigkeiten wie ln militärischer cwch.m poltiischer Hinsicht gehbat hätten. Ein englisches Blatt schrieb: Ware die deutsche Politik während des Krieges auf der Höhe der deutschen Strategie gestanden, was wäre oa aus Eng­land und seinen Verbündeten geworden! Aber in politischer Hin­sicht waren wir schwach, das unbegabteste Volk der Erde. Dadurch war es den Fanden möglich, einem großen Teil des deutschen Volkes die Meinung beizubringen, Deutschland fei an dem Welt­kriege schuldig. Wir wurden im Friedensvertrag genötigt, dieses Verschulden anzuerkennen, die Grundlage dieses Gewallfriedens Die Sozialdemokratie hat mit dieser Behauptung die Revolution zu rechtfertigen gesucht. Viele ihrer Anhänger sagen, Deutschland habe sein Schicksal verdient, weil es leichtsinnigerweise den Krieg mm Zaun brach. Bei dieser Sachlage befindet sich die deutsche Regierung der Gegeirwart in einer peinlichen Lage. Mit Rücksicht auf ihre Anhänger kann sie es nicht ohne weiteres zugestchen, daß Deutschland am Kriege unschuldig ist, und dach müßte sie, weil die Feinde den Vertrag auf diese Behauptung gründen, den Nachweis