Gelds der Franzosen gegründet werden", erhob sich ein minutenlanger Lärm bei den Ü. S. Der Minister, der weiter zu sprechen versuchte, wurde aber durch den ungeheuren Lärm und Zurufe wie: „ Verleumder, Lügner! unterbrochen, sodaß der Vizepräsident die i Sitzung aus eine Viertelstunde unterbrechen muhte.
! Berlin, 30. Jan. Gegen den Oberleutnant o. Kessel ist An- klageversügung ergangen, weil er im Mai und Juni durch Missbrauch seiner Dienstgewalt seinen Untergebenen, den Oberleutnant Marloh, zur unerlaubten Entfernung vorsätzlich bestimmt habe, ' weil er am 6. Juli vor Gericht wissentlich ein falsches Zeugnis mit dem Eide bekräftigt und den Pfarrer Runcke zum Zweikampf mit tödlichen Waffen herausgefordert habe. —'Die Hauprverhandlung wird am 6. Februar beginnen. — Das Verfahren gegen Kessel, so- ! weit seine Mtschuld an der Erschießung von 29 Angehörigen der Volksmarinedivision in Frage kommt, ist nach Maßgabe der Ergebnisse der Verhandlung gegen Marloh eingestellt worden.
Oppeln, 30. Ja». Heute Vormittag traf der Stellvertreter des - Besatzungskommandanten, General Le Rand, mit mehreren anderen Offizieren, sowie einigen Unteroffizieren und Mannschaften hier ein. Die Besetzung Oberschlesiens beginnt am 31. Januar.
^ Dien, 31. Jan. Die Nationalversammlung nahm die Vorlage betreffend die Begebung einer ausländischen Anleihe gegen Sicherstellung durch das Erträgnis des österreichischen Tabarmönopols an. - Fiume, 30. Jan. Der General Nikra wurde in der Nähe von ! Leapa, das auf italienischem Gebiet liegt, von einer Patrouille fest-
l genommen und nach Fiume gebracht. Dieses Vorgehen d'Annun-
! zios macht in Rom einen außerordentlich peinlichen Eindruck.
,! Paris, 31. Jan. Auf Grund der Anklage des Einverständnisses mit dem Feind wurde Omen zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Die anfängliche Anklage, Miß Cavell ausgelisfert zu haben, ist " fallen gelassen worden.
London» 30. Jan. Der vormalige deutsche Dampfer „Kaiserin Augusta Viktoria" ist aus Newyork in Plymouth eingetroffen. Air Bord befinden sich 60 Influenza kranke. Ein Todesfall an Influenza hat sich ereignet.
London, 30. Jan. Es ist wahrscheinlich, daß eine internationale Konferenz veranstaltet wird, um über Maßnahmen zur Festigung l der Finanzlage Europas zu beraten. Man hält es jedoch für un- ^ wahrscheinlich, -aß eine sofortige Besserung,der Währung die Folge davon sein wird. Eine Maßnahme, die sofort getroffen wird, ist die Gewährung eines Kredits an andere europäische Länder.
Sofia, 30. Jan. Der ehemalige Minister des Innern und demokratische Parteiführer Michael Takes wurde am 24. Januar in Petchera (Südbulgarien) das Opfer eines von einem jungen überspannten Manne ausgcführten Attentats. Das Verbrechen, das keinen politischen Charakter trägt, entsprang rein lokalen Beweg- , grmHm.
g^!stoniki, 30. Jan. General Mustafa Kemal Pascha, der F"yrer der jungtürkischen Bewegung in Anatolien, hielt in Angora eine Rode, aus der hervorgeht, daß das ganze türkische Volk für das Mitmachen im Kriege an der Seite Deutschlands war und daß die Urheber -es Kriegs nicht bestraft werden sollen. <llnd Deutschland? Schriftl.)
Die Helden von Scapa Flow.
Berlin, 30. Jan. Admiral v. Reuter, der Kommandant unserer in Scapa Flow versenkten Flotte, der, wie gemeldet, von den Eng- >> ländern freigelassen ist, wird im Lause des morgigen Tages in Wilhelmshaven eintreffen. Unsere Admiralität hat für die Heimbeförderung des Admirals und der mit ihm freigelassenen Besatzung der Scapa Flow-Schiffe zwei deutsche Dampfer gechartert, „Lisboa" und „Byleig". Nach einem bisher gemeldeten Funkspruch befindet sich Admiral v. Reuter auf der „Lisboa", die gestern Hüll verlassen hat und morgen in der Schleuse von Wilhelmshaven eintreffen wird. „Byleia" hat Hüll unmittelbar nach der „Lisboa" verlassen. Admiral v. Reuter und die Besatzung werden in der
Schleuse von idem Chef des Reichsmarineamts, Admiral v. Trotha, feierlich begrüßt werden.
Erzberger-Hel^erich-Prozeß.
Berlin, 30. Jan. Bei Eröffnung der Sitzung durch Landgerichtsdirektor Baumbach entwickelt sich eine längere Debatte über die Frage, ob es möglich sein wird, den Prozeß unter Anwendung gewisser Formalitäten bis zur Wiederherstellung des Reichssinanz- ministers hinzuziehen. In dieser Debatte erklärte Geh. Justizrat Dr. v. Gordon, daß die behandelnden Aerzts mit oer Möglichkeit des Wiedererscheinens des Ministers vor Gericht am Montag in acht Tagen rechnen. Der Vorsitzende will in Liejem Falle versuchen, die Verhandlungen so lange hinzuziehen. Man könne in diesem Prozeß nicht ganz so verhandeln, wie in anderen Prozessen. Er habe einen großen Teil von Fragen zugetassen, damit -er urteilsfähige Teil der Oeffentlichkeit nicht den Eindruck bekomme, als ob nicht alles zur Aufklärung getan werde. — Von beiden Parteien wird vorgeschlagen, zunächst gewisse Nebenfälle zu behandeln. — Nachdem hierüber eine Einigung erfolgt war und der Vorsitzende dem Minister bei seinem Erscheinen gewisse Erleichterungen mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand in Aussicht gestellt hatte, wurde das Zeugenverhör fortgesetzt und zunächst der Fall „Ostropa" behandelt. — Bereits heute wurde Jeder, der in den Sitzungssaal Einlaß begehrte, genau auf Waffen untersucht. Alle Waffentragenden wurden ausnahmslos zurückgewiesen. Außerdem wurde Kartenkontrolle auf das strengste gehandhabt.
Dr. Friedländer stellte auf Befragen des Zeugen Justizrat Reist mann fest, daß der Finanzminister von k«ner Seite Kenntnis von der ihm zugedachten Ehre, Beirat der Ostropa-Gesellschaft zu werden, erhalten hatte. Oberstaatsanwalt Krause findet solches Vorgehen nicht nur ungewöhnlich, sondern einfach unerhört. Der Geschäftsführer der Ostropa, Kaufmann Hohne, gab an: Wir haben an den Herrn Finanzminister ein Schreiben gerichtet, in dem wir ihm in voller Form seine Wahl mitteilten. Es wird festgestellt, daß der fragliche Brief nicht durch die Post zu dem Minister gesandt worden war, sondern durch einen Boten, einen Herrn Mar- kussen. Der Zeugs will aber gestern erst erfahren haben, daß Markussen den Brief nicht an Erzberger abgegeben hat. Die Akten der Ostropa find beim Gericht verschwunden. Die Verhandlung wird auf Dienstag X-10 Uhr vertagt.
Znm T'ö-n Sranchff P« Mrot «nd Kohk« ans den AVOimmanasaekiete«.
OtS Peine
Grenz-Spende
für die Volksabstimmungen ans MottlcheLkonto Merkt« 73 77« oder ans Peine Mank! Aentscher SchnhSnnd, Merlin kisV 52.
Zur Abstimmung in Schleswig.
Abstimmungsgebiet zu reifen.
Flensburg, 30. Jon. Heute Vormittag hat die erste offizielle Sitzung der internationalen Kommission für das nordschleswigsche Abstimmungsgebiet stattgefunden. Dabei wurde als Abstimmungs- Termin für die zweite Zone endgültig Sonntag, der 7. März, festgesetzt.
. Abschied von Danzig.
Berlin, 30. Jan. Der Ehef der Admiralität, Vizeadmiral o. Trotha, hat an dm Oberbürgermeister Sahm in Danzig ein Abschiedstelegramm gerichtet, in dem ausgeführt wirb, die Marine gedenke in Trauer und Treue der alten deutschen Seestadt Danzig. In unverbrüchlich treuem Gedächnis werde ihr Name stets in der Marine leben. — Heute früh ist ein englisches Vorkommando von 20 Offizieren und 150 Mann in Danzig eingetroffen.
Rückkehr zur Arbeit.
Magdeburg, 30. Jan. Die Belegschaft der Eisenbahnhauptwerkstätte Salbke hat sich fast vollständig zur Wiederaufnahme der Arbeit gemeldet. Die Wiederinbetriebsetzung des Werks unter Anwendung des Akkordsystems steht bevor.
Bremen, 31. Jan. Die Eisenbahnhauptwerkstätte Sebaldsbrück bei Bremen gibt bekannt, daß sie die Arbeit wieder ausgenommen hat. Bis gestern Mittag hatten sich 750 Mann zur Arbeit gemeldet. — Die Pulkanwerst wird in den nächsten Tagen den Betrieb wieder eröffnen. ,
Berlin, 30. Jan. Eine Versammlung von Funktionären de» „Allgemeinen Eisenbahnerverbandes" beschloß nach hingehender Aussprache mit Rücksicht auf die gefährliche Lage unserer Volkswirtschaft und die derzeitigen Verhältnisse unter den Eisenbahner« von einer Kampfansage an die Eisenbahnverwaltung entschieden Armand zu nehmen.
Der Chor der Rache.
Paris, 29. Jan. „Homme Libre" sagt zu der deutschen Note über die Auslieferung der Schuldigen, man wisse genau, was e» den Besiegten von 1918 koste, ihre Niederlage durch Auslieferung der Schuldigen öffentlich einzugestehen. Das sei ein Grund mehr, die restlose Auslieferung gebieterisch zu verlangen. Deutschland feiere in diesem Augenblick durch hochmütige Feste die Gründung des Reiches und die Erinnerung an Wilhelm II. Eine ungeheure militärische Reaktion steige auf. Man müsse die Schuldigen haben, man müsse sie alle haben. — „Gaulois" fordert die Alliierten auf, unerbittlich zu sein. Beim Kaiser spreche man von mmoralischer Verantwortlichkeit: bei den auszuliefernden Schuldigen gebe es keine moralische, sondern eine durch Hunderte von Zeugen und tausende von Opfern bezeugte effektive Verantwortlichkeit. Wenn man nicht unerbittlich bleibe, dann würden die Franzosen morgen die Besiegten sein. — „Lanterne" dagegen erklärt, daß Holland das Recht habe, die Grundsätze des Asylrechtes anzufkhren. -
Paris, 29. Jan. Elemenceaus Zeitung „Homme Libre" veröffentlicht den Vorschlag, daß der Völkerbund feinen Gerichtshof im Haag errichten möge, um dort den Kaiser zu verurteilen, hierdurch würde die Auslieferung umgangen werden.
Amtliche Kurse
Flensburg, 30. Jan. Der bisherige Oberbürgermeister der Stadt Flensburg, Dr. Fodsen, hat von der internanonalen Kommission den Befehl erhalten, bis Samstag abend 6 Uhr das Abstimmungsgebiet zu verlassen.
Flensburg, 30. Jan. Der deutsche Ausschuß für das Herzogtum Schleswig teilt mit: Die Abstimmung in d«r ersten Zone findet am 10, Februar statt. Die Fahrscheine gellen bereits vom 1. Februar ab, doch wird für Unterkunft und für Verpflegung erst vom 8. Februar ab gesorgt. Diejenigen, die nicht Verwandte oder Bekannte besuchen und bei diesen Unterkunft und Verpflegung finden können, werden gut tun. nicht vor dem 8. Februar, in das
miigeteilt von der Bankfirma Baer L Elend, Karlsruhe i. B.
5
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Proz.
Kriegsanleihe. . Bad. Eisend. Anl.
do. conv. Bayern . . , . . Württembergcr.
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Nordd. Lloyd Akt.
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Devise Schweiz 100 Francs ----- 1500
Holland ^ 100 Mulden ----- ^ 3300
Ständiges Inserieren führt znvl Erfolg.
Belmntimchung der Zentralstelle siir die Land- wUchasl »der die 5eM«g der BeMgelder sär die Beschälzeit MI.
Mit Genehmigung des Ernährungsministeriums ist für die Beschälzeit 1920 daS von den Stutenbesitzern für das Decken der Stuten auf den staatlichen Beschälplatten zu ^entrichtende Beschälgeld (§ 7 der Beschälordnung vom 18. Februar 1906, Reg.-Bl. S. 18) mit Rücksicht auf die eingetretene sehr bedeutende Steigerung des Aufwands für den Betrieb der Platten auf
7V Mark
festgesetzt worden.
Stuttgart, den 82. Januar 1920. Sting.
Oberamt Vienenburg.
Aistriiging io« ZiMttdkii M Cr- stllM dks KiedknsmtWS.
!. Zum Zweck der Aufbringung der zur Erfüllung des Friedensvertrags angeforderten Pferde hat das Ernährungsministerium durch Verfügung vom 16. Januar 1920 (Staatsanzeiger Nr. 13) unter anderem folgendes bestimmt:
1. Hengste jm Alter von 2 Jahre» und alter werden hiemit beschlagnahmt mit der Wirkung, daß die Vornahme von Veränderungen an ihnen, des besonderen die Kastration, verboten ist und daß rechtsgeschäftliche Verfügungen ohne Zustimmung des Oberamts verboten und nichtig sind.
2) Die Befugnis zur Beschlagnahme anderer für die Ablieferung in Betracht kommenden Pferde steht dem Oberamt zu. Die Ausfuhr beschlagnahmter Pferde aus Württemberg ist verboten; im übrigen ist ein Besitzmechsel nur mit Genehmigung deS Oberamts beziehungsweise der Zentralstelle für die Landwirtschaft zulässig.
3) Sämtliche Pferdebesitzer oder deren Vertreter sind verpflichtet, ihre Pferde der hiemit betrauten Bezirkskommission
an dem noch zu bestimmenden Platz zur Vormusterung und später einer Ankaufskommission zum Ankauf unentgeltlich vorzuführen.
Ort und, Zeit der Vormusteruug, sowie die Art der vorzufübrenden Pferde werden in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden.
4. Soweit die Pferde auf Verlangen der Ankaufskommission nicht freiwillig hergegeben werden, wird das Oberamt deren Enteignung zu den vom Reichswirtschaftsw.inisterium bestimmten Richtpreisen verfügen.
5. Die Verweigerung der Vorführung der Pferde und sonstige Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen der Verfügung des Ernährungsmimstertums sowie aller weiteren von den zuständigen Behörden und von den Kommissionen getroffenen Anordnungen wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 100 000 Mk. oder mit einer dieser Strafen bestraft.
Auch kann die Vorführung durch eine Ordnungsstrafe bis zu 500 in jedem Fall oder unter Beihilfe Dritter auf Kosten der Verpflichteten erzwungen werden.
II. Die Herren Ortsvorsteher werden ersucht, die vorstehenden Bestimmungen alsbald ortsüblich bekannt zu machen und sämtlichen Pferdebffitzern unterschriftlich zu eröffnen.
Sodann ist mit größter Beschleunigung, spätestens aber dis 4. Februar, ein Verzeichnis sämtlicher in der Gemeinde befindlichen Hengste und Hengstfohlen, sowie Stuten und Stutfohlen nach dem heutigen Stand dem Oberami vorzulegen.
Den 30. Januar 1920-Bullinger.
werden angekauft
Pforzheim, Obere Au 1,
bei der Auerbrücke.
Gräfenhausen. Unterzeichneter setzt 2 Paar schöne
dem Verkauf ans
Emil Schönthaler.
Neuenbürg.
Ausgabe um Textilmreu.
Durch Vermittlung der Gemeinden haben wir de« Kleinhandel zugewiesen:
Kinderuntera«züge, Hemdenflanell, Leine«, Elve« ateranzüge, Kinderunterhöschen, Socken. Sweattr, Baumwollstoff bedruckt, Futterstoff, Hosen, B«r- schenauzüge, Cöper, Kakianzüge, Barchent.
Die Abgabe der Waren geschieht nur gegen Berechtigungsscheine, die von den Ortsvorstehern auszustellrn sind.
Bezugsberechtigt ist nur die minderbemittelte Bevölkerung. Neuenbürg, den 28. Januar 1920.
Geschäftsstelle des Kommunalverbands:
Kübler.
UM«
i« reicher Auswahl,
Kostümstoffe,
Kleider- und Kchürzerrkattrme, weißer Mail,
Kölsch «nd Kritkaliune,
gestrickte Knabeuanziige und Sweater
empfiehlt
Rarl Blaich, Mramch.