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Sonntag, den t. Febr. 1920, sepnuiqesimä)
Uhr Predigt (Kol. 2, I—7:
Stadtvikar Losck. stenlehre unterbleibt wegen nvestitur in Birkenield -woch abend 8 Uhr Bibelstunde , Gemeindehaus
Dekan r-r. Meaer'ln.
tholrich. chokevdiemi
irr Mer»errki'tie<z j nstag, den 31. Januar 1920, ! >n tk-8—'/i8 Uhr aberds j eichtgelegenhetr. iniag, den I. Februar 1920,
>8 Ukr s,üh Prediat und Amt. n Mittwoch 7 Uhr Aberid- tdacht. -
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Der Lnztäler.
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Reuenbürg, Samstag dm 31. Januar <920
78. Jahrgang.
(Zweite i
Württemvergl
Ulm, 30. Jan. (Die verhängnisvolle Wurst.) Der Schultheiß Max Amann von Donzdorf, geboren 1879 in Lindau, Halle sich neulich unter der Anklage des Diebstahls und der Beseitigung amtlich auszubewahrender Gegenstände, vor der Strafkammer zu verantworten. Der Beschuldigte, früher Assistent der gräflich Rech- bergschen Kanzlei, ist 1905 mit nur. 10 StMmen Mehrheit gegen seinen Gsgenbewerber zum Ortsvorsteher von Donzdorf gewählt worden. Die zahlreichen Wahlgegner machten dem Schultheiß bald Schwierigkeiten in Menge. Es regnete Anzeigen und Denunziationen, so daß Amann nach seiner Aussage eine wahre Leidenszeit durchzumachen hatte, die erst mährend des Krieges eme Milderung erfuhr. Nach der Anklage hat Schultheiß Amann vom Oktober 1918 bis 4 April 1919 in 9 Fällen von Wurstsendungen, die an ihn als Mitglied der zur Verteilung der Lebensmittel aufgestellten Kommission von Biberäch aus geschickt worden -waren, Stücke von 2—3 Pfund abgeschnitten und sie ebenso wie etwas Gries und 2 Pfund Sago für sich verbraucht. Der Beschuldigte stellte Lies in Abrede und gab nur zu, daß er am 4. April, da wegen des Generalstreiks die Sendung länger unterwegs war, ein Stück ab- geschnitten und daraufhin Untersucht habe, ob die Wurst noch in genußfähigem Zustande fei. Bei diesem Tun ist er durchs Fenster beobachtet worden, und dies hatte zur Folge, daß Schultheiß Amann am 8. April vom Arbeiter- und Bauernrat sowie Gemeinderat gezwungen wurde, seine Abdankungsurkunde Zu unterschreiben. Seither hat Amann das Ortsvorsteheramt nicht mehr ausgeübt. Vom Sachverständigen wurde in der Verhandlung erklärt, daß ein Gewichtsschwund bei Wurst im angegebenen Maße möglich sei, wenn die Wurst einige Tage unterwegs sei. Das Gericht kam zur Ueberzeugung, daß Amann in 2 Fällen sich Wurst zugeeignet habe, und verurteilte ihn zu 14 Tagen Gefängnis. (Die kleinen Spitzbuben usw. Schrift!.)
Vom Lande, 29. Jan. (Maulwurffänge.) Als eine sehr einträgliche Arbeit erweist sich jetzt das Maulwurffangen. Ueberall steht man die Leute auf der Jagd nach diesem Tier. Zahlt man doch für das Fell eines einzigen Maulwurfs 8—10 Mark. In Dachau bei München erhielt ein fleißiger Maulwursfänger von einem dortigen Kürschner auf einmal 6500 Mark für Maulwurs- felle ausbezahlt. Für das einzelne Fell wurde 10.50 Mark bezahlt. Da die Maulwürfe in den letzten Jahren etwas zu reichlich ausgetreten sind, ist gegen deren Verminderung nichts einzuwenden. Wie jedoch überall ein Uebermah schadet, so auch hier. - Da der Maulwurf große Mengen von Ungeziefer im Baden vertilgt, so ist zu befürchten -daß, wenn der Maulwurf ausgerottet ist, manches Feld beim Ueberhandnshmen des Ungeziefers im Sommer einen kläglichen Zustand zeigt.
Baden.
Pforzheim» 30. Jan. Seit einigen Wochen ist in der Schmuck- waremndustrie eine neue Lohnbewegung im Gange. Die Vertreter der Gewerkschaften haben Forderungen aufgestellt, die auf eine hundertprozentige-Aufbesserung hinauslaufen. Es fanden gestern, wie der „Pforzh. Anz." meldet, in dieser Angelegenheit im „Kaiser
hof" Verhandlungen zwischen den Vertretern der Arbeitgeberverbände Pforzheim, Hanau und Schwab. Gmünd und den Gewerkschaften statt. Dabei gestanden die Arbeitgeber eine Erhöhung der Stundenlöhne um 35, 60 und 80 Pfennig für die verschiedenen Arbeiter-Kategorien zu und erhöhten mit Rücksicht darauf, daß die württembergischen Metallindustriellen eine Zulage von 1 Mark zugestanden haben, im Laufe der langausgedchnten Verhandlungen den Satz von 80 Pfennigen auf 90, erklärten aber dieses Entgegenkommen als unweigerlich letzten Schritt. Die Vertreter der Arbeitnehmer nahmen hierzu noch nicht endgültig Stellung. Sie-hielten gestern abend noch eine Besprechung ab und heute vormittag 10 Uhr werden die Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer abermals zufammenkommen, wobei die Entscheidung fallen wird.
Kehl, 29- Jan. Die französische Behörde hat zahlreichen deutschen Personen, die im besetzten Kehler Brückenkopfgebiet bisher im Besitz von Pässen nach Straßburg waren, diese teils entzogen, ihnen-teils die Erneuerung verweigert. Seit einigen Tagen ist der Straßenbahnverkehr zwischen Straßburg und Kehl übe: die Kehler Rheinbrücke wieder ausgenommen, aber nur in Ausnahmefällen wird deutschen Personen die Benutzung der Straßenbahn bezw. der Verkehr über die Rheinbrücke nach Straßburg gestattet.
Neustadt 1. Schw„ 29. Jan. Bei der Einlieferung des unter dem Verdachte des Raubmordes an dem Landwirte Zähringer verhafteten jungen Mannes in das Amtsgefängnis zu Neustadt wurde er auf dpm Bahnhof von der aufgebrachten Bevölkerung den Gendarmen entrissen und halbtot geschlagen. Nur mit Mühe konnte er von der aufgeregten Menge vor dem Aeußersten geschützt werden.
Donaueschingen, 29. Jan. Wie der „Donaubote" hört, bleibt Donaueschingen Garnison. Es kommt ein ständiges Ersatzbataillon nach dovt.-
Immendingen, 29. Jan. Als der Waldhüter Sohin aus Zimmern sich auf dem Heimwege von Hattingen befand, knallte ein Schuß aus dem Walde. Als.Sohm dem Walde zuschritt, wurde er von zwei Männern, anscheinend Wilderern, gepackt, arg zugerichtet und liegen gelassen. Sohm schleppte sich noch bis zum nächsteyMWmvartshaus, wo ihm die erste Hilfe zuteil wurde und er nach Haufe -geschafft werden konnte.
Mannheim, 30. Jan. Gestern vormittag gegen halb 11 -Uhr ist der zweite Transport deutscher Kriegsgefangener in Stärke von 1035 Mann aus den Lagern bei Reims im Durchgangslager ein- getrofsen. Die Leute gehörten bisher Len Gefangenenkompanien 180 und 966 an. Der Empfang war der gleich herzliche wie am Mittwoch,
Vermischtes.
Schneidemühl» 29. Jan. In der vorgegangenen Nacht fuhr der D-Zug 4 in der Nahe von Czersk Lei Könitz puf einen Militärtransportzug. , Wie das „Schneidemühler Tagblatt" meldet, wurden bis jetzt 9 Tote und 17 Verletzte gezählt.
Der Iischreichium der Nordsee. Di; Kciegszeit mit der Einschränkung der Seefischerei hat auf den Fischbestand der Nordsee anscheinend sehr vorteilhaft eing'ewirkt. Anfangs des Jahres 1919 brachten die deutschen Fischdampfer von den ersten Reisen etwa
20 000—30 000 Pfund Fische mit. Im Mai und Juni stiegen die
Erträge einer eine Woche dauernden Fangrsise allmählich bis auf 10—50 0000 Pfund und schließlich brachte ein Cuxhavener Fischdampfer sogar 63 000 Pfd. Fische mit. Besonders befriedigend sind auch die Fänge hinsichtlich der Größe der Fische, was ebenfalls der Schomvirkung des Krieges zuzuschreiben ist.
Englische Politik. Noch selten ist das Wesen der englischen Politik kürzer und zugleich treffender gekennzeichnet worden, als in nachstehendem Geschichtchen aus dem Simplizissimus:
„Ich unterhielt mit neulich mit einem geistreichen älteren Herrn meiner Bekanntschaft über Ziele und Wege der englischen Politik. Als eines der aufschlußreichsten Bücher über diesen Gegenstand empfahl ich- ihm dabei „England und der Kontinent" von dem bekannten Wiener Politiker Alexander v. Peez, da niemand so wie dieser schon früh die englische Unersättlichkeit und Hinterlist durchschaut' habe. Er lehnte ab, da er solcher Aufklärung -nicht bedürftig sei. „Sehen Sie", sagte er, „ich war vor Jahren einmal in einer Pension in der Schweiz am Mittagstisch. Es wurde Pudding gereicht. Ein Engländer, der oben am Tisch saß, naym sich davon etwa doppelt so viel wie^ nach reichlichster Bemessung aus seinen Anteil hätte fallen können. Alles nahm mit Mißfallen von dieser englischen Unverschämtheit Kenntnis, ohne natürlich em Wort zu sagen oder sich sonst zu äußern; nur ein kleiner Junge, der mit seiner Mutter am unteren Ende saß, erkannte offenbar richtig, daß nunmehr von der süßen Speise für ihn so gut wie nichts mehr übrig bleiben würde, und brach in Weinen aus. Der Engländer, anscheinend ein Geistlicher, erkannte ganz richtig den Grund des Weinens und sprach darauf ernsten Tones in fließendem Deutsch zur Mutter des Knaben: „Sie sollten Ihren Sohn besser erziehen; er ist -sehr gefräßig". ... Brauch ich da noch Alexander von Peez zu lesen?"
Die neue Moral.
Caliban singt im „Tag":
Fürs Vaterland trug edlen Sinn Im Krieg sein Geld zur Neichsbank hin Wer damals nicht damit geprahlt,
Kriegt's heute zehnfach hoch bezahlt.
Stets sei dem Wort Respekt gezollt:
Reden ist Silber, Schweigen Gold!
Weshalb der kluge Mann im Krieg Gewissenhaft sein Gold verschwieg.
Manch einer gab zu Deutschlands Ehr'
Auch jede Silbermünze her.
Sein Nachbar, bieder, fromm und stark,
Beschützt' die heil'ge Landesmark,
Bewahrt' sie auf — und welch Triumph Nun holt er sie aus Schrank und Strumpf Und liefert sie dem Schieber, schwapp,
Für zehn bis zehn Mark fuffzig ab.
Und jeder Gauner singt beglückt:
„Wühl mir, der nichts herausgerückt!
Ihr Esel — ich raff' Geld wie Heu?" ...
O Deutschland, heil'ges Land der Treu!
Der Habermeister.
ÄW Volksbild aus den bairischen Berge«.
Von Hermann Schmid.
34. Fortsetzung. > (Nächdr. derb.)
„Freilich, freilich," erwiderte Waldhauser rasch und mit dem Ausdruck unberhehlter tückischer Freude. . . „DaS wäre die beste Rache .... Kerl, Du bist klüger, als ich Dich geglaubt habe'. . . . Freilich, das würde sie am Empfindlichsten treffen — der Schein der Unbescholtenheit, geht ihr ja in .ihrem Stolze über Alles . . . . Aber Du tust mir doch Unrecht, wenn Du mich nach Deinem Maße missest! Ich denke nicht an Rache- — daS wäre unchristlich, denn man muß ja seinen Feinden verzechen .... aber um ihres eigenen Heiles, um ihrer Besserung willen, könnte ihr eine kleine Lehr-: gar nicht schaden, wenn ihr die Maske vom Gesicht gerissen werden könnte, das würde si e vielleicht zwingen,
in sich zu gehen und ihre Hoffahrt abzulegen.
Aber was Du sagst, lieber Freund, ist schwer zu machen, das Haberfeld kommt nicht so leicht, und verlang! Beweis. ..." '
„Oho!" rief Nlisi, „davon könnt' mancher ein Lied singen .... aber, wenn eS weiter nichts fehlt, den Beweis, den schass' ich. . ."
„Du?" entgegnete Waldhauser mit gierig r Hast. „Du könntest.... Höre, Kerl, wenn Du daS zu Stande bringst, dann — dann sollst Du daS Geld haben und Deiu.Güt'l wieder kaufen. ..."
„Hab' ich's nicht gesagt, wir werden handelseins? Die Hand darauf und eingeschlagen — eS gilt!"
„Aber was weißt 4Lu? Wär' «S wirklich wahr, w» die Leute sagen?"
..Wahr! In der Galli-Nacht Hab' ich sie
selbst gesehen» keine zwei Büchsenschuß weit vom Oes- Hof — mit dem Kind, daS sie gelegt hat, im Arm . . . -ich dgx-mf MM«« MttiLtz, dqZ A'S tzttveje» T"
„Also weißt Du es nicht gewiß! Was soll es dann nützen!"
„Ich bin gestürzt, darüber ist sie nur- entwischt — aber ich war doch feiner als sie. Wenn es die Franzi ist. Hab' ich mir gedacht, kann sie jetzt n-cht in ihrem Dienst sein, wenn ich ein Stück Lunge d'ran setz', komm' ich auf jeden Fall eher hin als sie — und wenn sie nicht daheim ist, daun ist iie'S gewesen, die ich mit dem Kind gesehen Hab' .... Ich bin durch die Nacht über Stock und Stein dahin geschossen wie ein Fuchs'. . . . aber es hätt' die Eil' nicht nötig gehabt; die Franzi war nit im Wirtshaus und .ist auch die ganze Nacht nit heim 'kommen — der Wirt hat gesagt, sie sei in aller Früh' fort, atst die Eisenbahn und noch München hinein, weil sie sich um einen Platz umschauen wollt' .... Ja, um einen Matz hat sie sich auch umgeschaut (— . aber für ihr Kino, das sie bei ihren Helfershelfern versteckt -gehabt hat . . . Und d'rum sag' ich, die Franzi ist's gewesen, und dafür leg' ich die Hand in's Feuer!"
„Ja, ja, es ist klar — ganz klar! E? greift Alles ganz natürlich ineinander!" murmelte Waldhauser mil boshaftem Behagen. „Das wird mehr als genug sein, sie zu demütigen und zu strafen .... Aber, warum hast Du das nicht schon lange gesagt?"
„Weil ich die rechte Zeit Hab' abwarren wollen," erwiderte der Nußbichler, „sie ist jetzt um so sicherer und rch Hab' ihr aufgelauert, wie eine Spinn' im Netz, die ihre Fäden nach allen Ecken .hin ansetzt . . . . ev ist kein Tag vergangen- und keine Nacht, wo ich ni-t um die Krenzinaßen herumgestrichen bin, wie rin Jäger in stimm Revier .... Und wenn ich hat!' reden wollen, was hgtt's- genutzt? Einem Lumpen — einem schlechten Kerl, wie ich einer bin, hätt' man doch mit geglaubt . . . . sie hätten gesagt, ich wär' ihr aufsässig wegen dem Fußtritt und wollt' ihr was anlun, oder ich sei ein Narr oder hätt' wieder einmal zu tief in'S GlaS geschaut .... Wem, Herr Waldhau^er, wen» da 'was
eine Krast haben und ausgeben soll, da muß ein gm^ anderer das Maul, ausmachen und vor den Riß stehen "
„Recht, recht!" rief Waldhauser eitrig. „Es ist alles ganz vortrefflich, wie Du es ausgedacht hast . . . Du bist ei" durchtriebener- Bursch! Aber was hilft daS Reden und die ganze Vorbereitung? Es he>'ßt ja, das Haberteld soll schon in den nächsten, Tagen- getrieben werden .... Wie soll man das machen, dah es auch zu ihr kommt? Wie und wo soll man auch oie.Haberer finden?"
„Da kann ich wieder aus der Not helfen." sagte der Nußbickler Pfisiig, „das , wird alles gar geheftn gehalten und verschwiegen, — aber auf einen , halb verrückten Menschen, wie mich, da wird nicht Acht gegeben; da red't mancher von. der Leber weg, als wenn em.Hund auf der Bank lag' oder unterm Tstch.. der nichts weiter sagen kann . . , . nun, wenn ich doch V)on sein soll wie ein Hund, Hab' ich wenigstens das Gute davon, daß ich allerhand' inne werd'. was kein anderer Mensch erfahrt .... Lassen S' einmal mich fahren, Herr Waldhauser, da geht gerat»' ein Seiten- siraßel in's Holz; sorgen S' Ihnen nit, ich kenn' jeden Baum ,im Wald. Ich weiß, wo man dis Haberer zu finden hat und wie man's macht, daß man zu ebnen kommt .... Folgen S' mir nur . . ."
Ohne die Zustimmung abzuwarten, nahm erWald- hanser die Zügel aus der Hand und lenkte das Fuhrwerk auer durch den Graben in ein sogenanntes G'ramb'. eine gerade durch den Forst gezogen: Lichtung, aus der alles Holz abgeräumt war Und wo der -Wagen aus dem mosigen Waldboden beinahe geräuschlos. dohiu rollte. Auch die beiden sprachen, nicht« mehr, eS war eine unheimliche Fahrt zwischen den eng hcrourückenden Tannen dahin, von denen manchmal eine sich weiter vorneigte, als sei 'sie neugierig, di: nächtlichen Wanderer näher zu beschauen und zu erkennen
-- - --- ^ -.' . (Fortsetzung folgt.)
-et. ..r. .v.