Der letzte Kaiser aus dem Hause Hobsburg wird unter de« Asmamen „der Lügner" in der Weltgeschichte weiterleben. Als die ersten Nachrichten über Briese an den Prinzen von Parma auf- laschten, da verwahrte sich Kaffer Karl entrüstet gegen die Behauptung Clemenceaus, um Frieden unter Preisgabe von Elsaß- Lochringen gebeten zu haben. Karl erklärte in einem Telegramm a» Kaffer Wilhelm: „Der französische Ministerpräsident, in die G»ge getrieben, sucht dem Lügennetz, in das er sich verstrickt Hai, -« entrinnen, indem er sich nicht scheut, auch die völlig falsche und »«wahre Behauptung aufzusteilen ,daß ich irgendwelche gerecht- s«tigte Mckerbeutungsansprüche Frankreichs auf Elsaß-Lochringen «erkannt hätte. Ich weise diese erlogenen Behauptungen mit Em- vüttung zurück." — Heute ist Kaffer Karl als jämmerlicher Lügner mtlarvt. Auch Graf Ezerniu kommt bei der Sache nicht gut weg. Gr, der den Gedanken eines Sonderfriedens öffentlich und zuletzt in seinen „Erinnerungen" immer als „Wahnsinn und Verbrechen" bezeichnet«, hat am 9, Mai 1918 im Geheimen selbst erklärt, OMerreich-UlMrn könne einen Sonderfrieden abschließen. Den Sondersriedensversuck-en des Kaisers hat er im entscheidenden Augenblick mit eurer eigenen Mte zugestimmt. Alles war Lüge bei diesen Leuten und man muß sich nur über die Frechheit wundern, mit der Graf Czernin es wagte, nach der Rückkehr aus Brest-Litvwsk Len „Friedenswinslern" das Beispiel des Monarchen oorzuführen, ,cher gewiß den Frieden will, aber niemals cknen anderen Frieden, als einen ehrenvollen Frieden schließen werde", und dabei wußte er doch, welchen Frieden der Kaller Gesucht hat.
Zur Rückkehr unserer Kriegsgefangenen.
Kens. 10. Jan. Am Freitag früh, nachdem die Deutschen ohne neue Einwendungen die Unterzeichnung des FrieNnsvertra- ges zugesagt haben, cht Ministerpräsident Clemenceau Anord- «mg gegeben, daß am 15. ds. Mts. die Arbeit der Kriegsgefangenen im Wiederaufbaugebiet teilweise einzustellen ist. Die Kriegs- -esangenerüranspocke können am 13. Januar, mittags beginnen Zunächst werden die nach in Lazarettbehandlung befindlichen Deutschen abtransportiert, sodann folgen die in den Abstimmungsbieten wohnhaften Gefangenen, denen sich die allgemeinen Ge- Wnentransporte anschließen. "
Genf, 10. Jan. Das Pariser „Journal" meldet: Nancy wurde »um Hauptsammelplatz der abtransportierten Kriegsgefangenen bestimmt. Es werden vom 15. d. M. ab wöchentlich 120 000 Kriegsgefangene aus dem Wiederausbaugebiet zurückgezogen.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Xeuenbürg, 12. Jan. Ein Sturm, der gestern abend und in der Nacht tobte, richtete allerorts erheblichen Schaden an. Wie verlautet, ist gestern abend das im Vau noch nicht fertig gestellte Anwesen des Martin Grimm in Arnbach eingestürzi. Der Besitzer, der noch nicht versichert ist, erleidet beträchtlichen Schaden, verursacht durch den Sturm und Föhnwind, dem gestern und in der Nacht ausgiebiger Regen folgte, sind aus den oberen Enztal- höhen bedeutende Schneemassen zum Schmelzen gebracht worden, welche die Enz erneut Zum rasenden Strom anschwellten. Heute früh 6 Uhr erbrüten wiederum die Signale der Wasserwehr. Die E»k, welche mit unheimlicher Gewalt daher brauste, überflutete wiederum die Brunsenstraße und die innere Wildbaderstraße bis herein zum Hause von Zahntechniker Klauser; das Unterwasser stand bis zum Hause von Metzgermeister Silbereisen unter Wasser; ein Teil des Metzedochrs wurde weggerissen, vielfach drang das Wasser in die Keller der an der Enz liegenden Häuser ein, bedeutenden Schaden verursachend. Auch durch Bergwasser wurden wiederum manche Keller unter Wasser gesetzt. Das Wasser ist seit morgens 9 Uhr im Zurückgehen, aber der Schaden, der in den Keilern erneut entstarü», ist ein beträchtlicher.
Neuenbürg, 10. Jan. (Me Arzneigebühren.) Die nun erschienene amtliche für das Jahr 1920 geltende Arzneüaxe bringt für zahlreiche Arzneimittel eine Erhöhung der Preise. Ferner haben die Arbeitspveffe durchweg eine Verdoppelung erfahren, nachdem die Arbertspreffe der Apotheker seit Jahren dieselben geblieben waren. Die zeitgemäße Bezahlung des Personals der Apotheken wäre ohne Erhöhung dex Arzneitaxe nicht durchzusüh- ren gewesen. Die sog. Nachttaxe, d. i. die Gebühr für die Verabfolgung von Arzneien während der Nachtzeit, ist von 50 Pfennig auf 1 Mark erhöht worden. Während diese Gebühr bisher von 9 Uhr abends bis 6 Uhr morgens im Sommer und 7 Uhr morgens im Winter erhoben wurde, wird sie vom 1. Januar 1920 ab für hi« Zeit von 8 Uhr abends bis 8 Uhr morgens erhoben.
Lat«. 10. Jan. (Gefährlicher Einbrecher.) Scho» vor einigen Wochen wurde in der leerstehenden Villa „Helicena" in Hirsau singäbrochen und Gegenstände im Wert von 2000 Mark gestohlen. In der Nacht zum Freitag wurde erneut eingebrochen. Als der zur Bewachung der Villa dort- wohnende Arbeiter ein Geräusch hörte, alarmierte er die .Nackbarichait, den Landjäger und PoffzeiNener. Der Einbrecher hatte sich im Abort versteckt und leistete der Aufforderung zum Herrorkommen keine Folge. Er schoß gegen de Sicherheitsorga:,-!, traf aber niemand. Nun schoß auch der Landjäger durch die Tür und oerletzte den Einbrecher an der Hüfte und am Fuß, so daß er gefaßt werden konnte. Es ist ein Christian-Hang aus Mößllngen, O.-A. Rottenburg, wegen seiner Verletzung wurde er ins Begirkskrankenhaus gebracht.
Württemberg.
Maulbronn, 10. Jan. (Futtermangel und Fleischüberschuß.) In den letzten Tagen wurde aus dein Stadtbahnhof ein Waggon Fleisch verladen. Es Erle aus der Schlachtung von 15 Ochsen her, die bei der Futterknappheit abgeschajft wurden. Das Fleisch wird in der Feuerbacher Gefrierhalle haltbar gemacht. Die Metz- gerinnung hat die Verteilung der Schlachtochsen an ihre Mitglieder vorgenommen.
Stuttgart. 10. Jan. (Die Lohnschraube.) An den Arbeitgeberverband im Metallgewerbe hat der Metallarbeiterverband die Forderung nach einer lOOprchzentigen Lohnerhöhung gerichtet.
Hedetfingen, 9. Jan. (Der abgesetzte Gememderat.) Während der Gemcknderat in einer nichtöffentlichen Sitzung versammelt war, erschien eine Abordnung von Wählern der Vereinigten Arbeiterschaft. Sie überreichte eine Entschließung, in der das Verhalten des Gemeinderats Schray mißbilligt wird, Schray habe das Vertrauen seiner Wähler verloren. Er wird aufgesordert, sein Mandat in die Hand seiner Auftraggeber zurückzugeben.
Hedetfingen, O.-A. Stuttgart, 11 Jan. (Der Gescheiteste gibt nach.) Gemeinderat Schray, dem die Unabhängige sozialdemokratische'Partei ihr Mißfallen ausgedrückt hatte mit der Aufforderung, sein Mandat in die Hände der Auftraggeber zurückzugeben, hat nach einigem Besinnen in einem Schreiben an den „Fraktions- rorsitzenden" (auf dem Hedelfinger Rathaus!) Gemeinderat Dolde aus sein Mandat verzichtet.
Horb, 10. Jan. (Schieberschafe.) Von einem Beamten des Lanüespolizeiamts wurde gestern ein Transport von Schafen angehalten, der von Betzingen kam und nach Oberkirch in Baden weitergeleitet werden sollte. Der Transportsührer hotte einen Aüsfuhvschein für 160 Schafe, im Wagen befanden sich aber 260 Stück. Die überschüssigen 100 Schake wurden für die Fleischversorgungsstelle beschlagnahmt, da man glaubt, daß sie zum Verschieben nach dem besetzten Gebiet bestimmt waren.
Tuttlingen, 10. Jan. (Nette Zustände.) Im Durchgangslager Heuberg sind seit einigen Wochen etwa 350 Mann von den sog. Baltikrrmtruppen, durchweg Preußen, einguartiert. Damit ihnen das Leben nicht zu eintönig wird, haben sie gleich etwa 40 „Damen" mitgebracht, lieber die Weihnachtsseieckage machten 5 Mann dieser Truppe einen Abstecher nach Tuttlingen und wohnten drei Tage im Gasthos zum .Schwarzen Wären", wo sie Leib- und Bettwäsche, Vorhänge, Schuhwerk usw. im Wert von etwa 10 000 Mark stahlen und die Deute unter dem Vorgeben, daß sie aus Rußland stamme, zu verkaufen suchten. Die Täter, die sich inzwischen in das Durchgangslager zurückgezogen haben, wurden zwar ausfindig gemacht, konnten aber noch nicht festgenommen werden, well die Baltikumtruppen zurzeit Las Lager Heuberg beherrschen. Einige von ihnen haben geistern auch das .Postauto Mischen Tiergarten und Stetten ausgeraubt.
Lausten, O.-A. Rottweil, 10. Jan. (Tolle Preise.) Beim Langholzverkaus erlöste die Gemeinde 950 Prozent des staatlichen Revierpreffes. Das Holz liegt gereppelt im Walde. Käufer ist die Firma Stahl und Nelke, Zündholzfabrik Schwenkungen. Dm ganzen waren acht Gebote eingegangen, deren niederstes 580, 5 Prozent und deren höchstens das des Käufers war. '
Heilbronn, 10. Jan. (Einigkeit macht'stark.) Bei den Wahlen zum Bezirksrat konnten die vereinigten bürgerlichen Parteien 4 Sitze besetzen, währen- die Sozialdemokratie, die einen besonderen Zettel ausgab, nür 1 Mandat gewann.
Geislingen. 10. Jan. (Der Ruk in der Wüste.) Im Hinblick auf die noch in Gefangenschaft schmachtenden Kriegsgefangenen und die schweren Zectverhältmsse hat der Kirchengemeinderat an das Ministerium den Antrag gestellt, ein Verbot über die Abhaltung von Fastnachtsunterhaltungen zu erlassen.
Ul«, 10. Jan. (Die Mffchfrage.) In der landwirtschaftliche» Abteilung des Gemeinderats wurden lebhafte Klagen gegen des neuerlichen Milchausschlog vorgebracht. Es wurde aber von zuständiger Seite dargetan, daß am Erzeugerpreis sich nichts ändern lasse und man allen Grund habe, sich mit der Landwirtschaft kn einem guten Verhältnis zu erhalten. Weiter wurde es als untunlich bezeichnet, den Milchhändlern etwas an ihrem Verdienst adzu- zwacken; vielmehr mußte auch ihnen ein erhöhter Vermittlung», preis zugebilligt werden. Klagen über die Beschaffenheit der Milch wurde mit dem Hinweis begegnet, daß nach Erbauung einer Milchzentrale am Bahnhof den zum Teil tatsächlich vorhandenen urä> mit den derzeitigen Behelfen unvermeidlichen Mißständen Lk Güte der Milch erheblich gesteigert werden dürste.
Schnaitheim» 10. Jan. (Vom Unglück verfolgt.) Der Vauern- witwe Ott hier, deren Mann im Felde gefallen ist, verendeten binnen kurzer Zeit zwei wertvolle Kühe, sodaß ihr ein Schaden von 5—6000 Mark erwachsen ist.
Biberach, 10. Jan. (Ein merkwürdiges Urteil.) Ein Dib»- racher Kolonialwarenhändler, der Zucker vom Kommunalverband zum Verkauf erhalten hatte, gab seinen Angestellten die Weisung, den Käufern im einzelnen Fall 70 Gramm abzuziehen, sich aber den vollen Wert zahlen zu lassen. Geschädigte Arbeiter erstatteten Anzeige wegen Betrugs. Allein das Schöffengericht und auch aus Revision der Staatsanwaltschaft sprach Ne Strafkammer Ravensburg den Händler frei mit der Begründung, er habe sich nicht b«- reicherst denn er habe den vorenthaltenen Zucker nur in seinem Haushalt verbraucht. Ein höchst merkwürdiger Richterspruch, nach dem hoffentlich die Geschäftswelt nicht weiter verfährt, es kam« sonst ein dauerndes Beschummeln der Verbraucher in Uebung.
Langenargen, 11. Jan. (Brave Bauern.) In Hemighostn wird öffentlicher Dank für die Feststellung des Verkaufspreises der Mich mit 70 Pfennig ausgesprochen. In Langenargen hat das brave Entgegenkommen der Bauern ermöglicht, 'den Milchpreis aus 65 Pfennig festzusetzen.^
Baden.
Pforzheim, 9. Jan. Aus einer Fabrik wurden etwa 60 Kilogramm Silber-Anoden von unbekannten Tätern entwendet.
Freiburg, 9. Jan. Die Stadt Freiburg i. Br. ist mit dem Jahreswechsel in dos Jubeljahr ihres 300jährigen Bestehens eingetreten. Aus diesem Anlaß sind für das Jahr 1920 eine Reih« von Festlichkeiten in Aussicht genommen.
Dom Bodensee, 11. Jan. Der 27 Jahre alte ledige Gipser Ferdinand Ruf von Singen drang in Konstanz in etn Haus ein, wo er von einer 16jährigen Fabrikarbeiterin ein drei Monate altes Kind hatte und erwürgte das Kind in Anwesenheit Der Mutter. Ein 14jähriger Knabe sah der Untat zu. Der Mörder ist verhaftet.
Mannheim, 10. Jan. Auf dem der Stadt Mannheim gehörenden Hosgut Blashos sind von der Staatsanwaltschaft wegen der Eier- und Milchablieferung Erhebungen gemacht worven. Aus dem badischen Hinterland wird hierzu dem „Heidelberger Tag»- blatt" geschrieben, daß auf dem städtischen Hofgm Blashof alles andere, nur keine Musterwirtschaft herrsche.
Vermischtes.
Dettingen (in Hohenzollern), 10. Jan. (Was alles gestohlen wird.) In der hiesigen Turnhalle hat ein Dieb dem Sprungpferd und einem Sprungpolster das Leder abgezogen. Der Schaden beträgt etwa 800 Mark.
Ein Bergsturz bedroht seit einiger Zeit das rheinsche Städtchen Lorch. Aus dem Wsiselberge hat der Teil, über dem Ne Burgruine -Rollig steht, schon seit langer Zeit den Anwohnern Sorg» bereitet. Auch die Burg Seemansley mit der von ihr jäh zu» Wffper abfallenden sagenbekannten Teuselsleiter ist ins Wanken gekommen. Im Fels klafft bereits ein Spalt von einem Meter Breite. Ein Sachverständiger aus Berlin hält die Gefahr für groß. Zehn' Häuser mit 18 Famlien Müssen räumen. Jede Nacht str» Wachen ausgestellt.
Unrecht Gut. . . Aus Berlin wird gemeldet: Mel Freude hat Ne Entente an den Lieferungen, Ne sie im Waffenstillstandsver- trag von uns erpreßt hat, nicht -gehabt. Me deutschen Lokomotive» sind aus den französischen Bahnstrecken liegen geblieben und verrostet. Die Last- und Kraftwagen, Ne wi rin großem Umfang» tiefem mußten und Ne uns beim Abtransport unserer Arm« fehlten, hat Ne Entente auch nicht nötig gehabt. Bei Koblenz aM Moseluser und bei Sinzig im lUeberschwemmungsgMet des Rhein« hatten Ne alliierten und assoziierten Truppen Ne nach den Verpflichtungen des Waffenstillstands!, eckrags auszuliefernden LcHd-
Der Habermeister.
Ein Volksbild aus den bairischen Bergen.
Von Hermann Schmid.
22. Fortsetzung. (Na'chdr. Verb.)
Nahende Schritte und Stimmen wurden hörbar.
„Es kommt wer," flüsterst Sixt, „macht, daß man Euch nicht sieht.... aber bleibt in der Näh' .... ich sag' Euch später noch Antwort. . . ."
Die Haberer verschwanden im Dünkel, Sixt wandte sich der Treppe zu — als er sie betreten wollte, stand Franzi vor ihm.
Sie war in hohem Grade ergriffen und erregt; sie vermochte nicht zu sprechen und hob nur wie innig bit-> tend die gefallenen Hände zu ihm empor.
„Dü bist da? Wie kommst Dü daher?" rief er sie unwillig an. „Dü verlegst Mch ja überall auf's Horchen, wie's scheint. . . ."
„Gott ist mein Zeug'," erwiderte sie hastig, „ich Hab' nit horchen wollen — ich kann wahrhaftig nichts dafür, daß ich die Zwiesprach mit ang'hört Hab', aber ich glaube, mein Schutzengel hat's Man und hat mich hergeführt gerad' zu der rechten Zeit . . ."
„Was willst von mir? Geh' mir aus dem Weg, Dü — Heimliche! Ich verlang' nichts zu wissest von Deine' Geheimniss' .... was willst Du Dich mir aufdringen?"
„Aufdringen? Ich Dir? .... Ich will ja nur ein einzig's Wort sagen, nur eine einzige Bitt' . . . Laß' Dich nit bereden, Sixt . . . . tu' das nit, was sie von Dir begehren!" ,
„Und warum nit? Ist es etwa was Unrecht's?"
„Verzeih' mir's Gott, wenn ich's nit begreift . . . ober ich kann mir nit helfen. Ja, ich halt's für ein X«recht, wenn einer sich zum Richter aufwerfen will tbee die andern — wir sind alle schwache Menschen! Sixt, laß Dich nit verführen vvn der Eitelkeit.... Ich
Hab' Dir's ja heut' > schon gesagt, was ich von dem Haberfeld denk' .'. . ."
„Und Du- kannst auch wissen, was ich davon denk' .... meine Gedanken sind so viel wert wie die Deini- gen, warum sollt' ich gerad' Dir nachgeben?"
„Weil ich eine Ahnung Hab', daß's zu kein' guten End' führt!" rief Franzi mit immer dringenderem Tone. „Fordere unfern Herrgott nit heraus .... laß' das Richten und Strafen ihm üben .... Tu's nit, Sixt ... . es ist Dein Unglück!"
,„Und wenn's so wär', was kümmert's Dich? Was ist Dir an mir gelegen, ich bin für Dich ein wildfremder Mensch!"
„Du sollst so 'was nit sagen, Sixl", sagte sie >o recht innig, daß man dem Tone anhörte, wie rief er aus dem Herzen kam. „Du sollst es nit einmal denken — wenn Du auch nichts mehr wissen willst von nur, so werd' ich doch nie vergessen, daß ich auf dem Aichhof eine Heimat g'funden Hab' und Vater und Mutter und..." sie stockte etwas, „ einen Bruder, der alleweil gut gewesen ist mir. . ."
„So beweis' mir's!" rief der Aichbauer, ebenfalls etwas erwärmend. „Zeig's, daß das Alles nit blos ein leeres Gered' ist! Du bittest mich... ich Hab' Dich auch gebeten, ich will Dir nachgeben, will tun, was Dü verlangst — aber Du mußt auch mein' Bitt' erfüllen..
„Was für eine Bitt'?" fragte sie unsicher.
„Hast es schon vergessen? daß Du wieder zurück- kommcn sollst auf den Aichhof und zu mir!"
Er hatte, ohne selbst zu wissen, wie es gekommen,- ihre Hand ergriffen, sie erbebte vor der unerwartetem Berührung, wie vor dem Worte, das er gesprochen.
„Nun," sagte er gedehnt, „ist das so was Fürch- terlich's? Du erschrickst ja ordentlich!"
Sie nahm sich zusammen und zwang sich zu sprechen . . . „Auf deu Aichhof zurück? .... Nein, das — das kann ich nit. . . ."
„Kannst nit?" rief der B«*er « «Kö
dernd. „So sag' wenigstens warum.... Du mußt mir's sagen! Ich muß wissen, was in meinem Hof ist, was Du so scheust, als war' der Aichhof eine Räuberherberg oder sonst ein unrichtiges Haus. ..."
„Frag' nit . . . ." stammelte das Mädchen und suchte sich von seiner Hand, die sie immer fester hielt, zu befreien, „und wenn Du mich fragen tatst bis zum jüngsten Tag .... ich kann nit!"
„Und wenn ich Dich Halter? müßt' bis auf den jüngsten Tag .... jetzt muß, jetzt will ich's wissen. . ."
Er schlang den Arm um die ängstlich sich Losringende. Im Augenblicke öffnete sich die Tür des Seitenzimmers, in welcher der Amtmann seine Abendmahlzeit eingenommen hatte; Heller Lichtschein fiel in den dunklen Vorplatz und beleuchtete das Paar, das für die Heraustretenden wohl den Anschein haben mochte, als wäre es aus einer Umarmung aufgeschreckt worden. Es war der freiherrliche Amtmann, der sich, vom Wirte ehrerbietigst begleitet, seine Gemahlin am Arm, eben den Wagen begeben wollte.
„Sieh da," sagte er mit triumphierendem Hohne, „unser junger Zeichner und Volksredner von heut nachmittag! Bedaure, wenn ich gestört habe.... DerAicher von Aich braucht sich seines Geschmacks nicht zu schämen .... Was sagen Sie dazu, ma mie . . . wird nicht eine stattliche Bäurin werden aus dieser hübschen Kellnerin?" . - .
„Das ist nit so, Herr Baron/" rief Sixt, mit Zorn und Beschämung ringend, „die Franzi ist meine Ziehschwester und mit mir aufgewachsen .... was wir zwei miteinander zu verhandeln haben, ist ganz was anderes und das ist 'auf alle Fälle gewiß — eine Kellnerin wird niemals Bäurin auf dem Aichhof!"
Der Amtmann schien die Erwiderung gar nicht zu beachten; mit vornehmem Nicke« war er scho« vorüber- geschritts« «ch «,S de« Hachse gckv*t««.
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und Pechmenkrastwagen in gw Tausenden aUWsstellt. Sie h< sonder« Gefährdung gestanden , so wie es den Siegern gefiel, ste Weihnachtshochwasser der Idyll Meilen Weiihnachtstage Ne E Augen rieben, sahen sie eine schö kostbaren Fahrzeugen waren z, Wasser, bei Lew geringeren Tei aus der Flut hervor. Nachdem ken Tag das Schauspiel und 1 gannen sie mit dem dritten T und setzten ihn langsam und sic kort. Die deutschen Arbeiter, ! werden mußten, erhielten ein «Merten und assoziierten Macht
Handel ui
Dich- und Schweinemörkte. -euren wurden 3 Kühe, ^ Milchschweine verkauft. Kühe 480—750 Mark, Jungrinder 8! 130—190 Mark. — Dem Sck den 37 Milchschwsine zugesüh 350—460 Mark das Paar. - 95 Milchschweine, das Paar zr Niederstetten waren aus schweine gugeführt, die zum Pr verkauft wurden. — Der Zut Weilderstadt betrug 26 Locke wurden. 160—170 Ma Plieningen a. F. waren -»geführt. Der Preis für Lc Milchschweinen 140—230 MN Orten war der Handel und die
Neueste
Stuttgart, 10. Jan. Im N Aon des Landtages hat der L -vs Staatsministeckum folgend nahmen hat das Staatsmimste nommen, um die Einnahme! angeftellten der erneuten Wert darfsackikel anzupassen? 2. B Mn zu verhindern, daß Ne Be teuerrmgen von heute auf mc Antragsteller erklärt, daß er st tung seiner Anstage begnüge.
Stuttgart, 10. Jan. Die Packei Gwß-Stuttgacks verans gack 2, in Eannstatt und Feuer! „Ausbeutung und Unterdrücku, Hardt, Pöhlmann, Schäfer und ist im Festsaal der Liederhalle knecht und Rosa Luxemburg bc Stuttgart, 11. Jan. Auch nen Einstellung des Personen» an werden Ne Schnellzüge D 3i Stuttgart, D 4 München—Sa D 53 Mannheim—Saarbrück «nd D 39 Stuttgart—Mirnber tin—Nürnberg—Stuttgart wie Frankfurt a. N.» 12 . Jan. etzten Hochheim im Taunus s stanzosen zur dauernden Besetz Köln, 10. Jan. Der Zugv in der Richtung Düsseldorf—El brachen. Im übrigen keine St Waggons mit Fleisch, Ne mW kchlagnahmt. Das Fleisch hat Mark. Einer der Schieber, en verhaftet.
Koblenz. 11. Jan. Me Hot -on -hat gestern bekannt gegebe oberste Vertretung der alliierter bieten übernimmt.
Dockmund. 10. Jan. Im Verschärfung eintzetreten. Me geschlossen und werden von der kenden, Ne sich abends vor dem Pchten den Verkehr gewaltsam den Streikenden nicht mehr zu Elberfek». 11. Jan. Unter! stch gegenwärtig eine sehr radikc stellung der Nvtstandsarbeiten < Mge) verlangt, um ihren leihen.
Berlin. 12. Jan. Der Rei gern vor emer großen Versäum ein umfassendes Bild der Ern wäcks" schreibt, Uzbeckreibungen ten dienen sollen, entgsgenzutre der durch Unregelmäßigkeiten . für Ne Bevölkerung schwer sül ^^..Abensmittelversorgimg unk tatsachüch vorhandenen Vorräte durch die Einfuhr. Der Mrnisi durchkommen, wenn keine gewa Aerli"' 12- Jan. In zcchlre Ne Anhänger der Unabhängigen trrebsratsgesetz. Der Bezirks» sozialfften hat gestern cm die P Mben, eine Beteilgung an den Demonstrationen gegen das Bek Berlin. 10. Jan. 200 Mat, »ur Besatzung -es Kreuzers , „Seealder" schocken, und in ( *uf dem Bahnhof Charlottent , Wolksbund zum Schutze der