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Reuenb »rg, Dienstag dm 23 . Dezember

Krieger-Ehrung und KrregerheirnLehr-Feier.

. Neuenbürg, 21. Dezember.

In umfassender Weise voni Gemeinderat vorbereitet, welchem Dank hochherziger Spenden aus allen Kreisen, von Einzelpersonen «ne Vereinen reichliche Beiträge zur Verfügung standen zwecks Verteilung an die Kriegsteilnehmer. Kriegsgefangenen, sowie Kriegerwittven- und -Waisen, ging am heutigen Sonntag die Krie­ger-Ehrung und Kriegerheimkehr-Feier vor sich. Die Spenden und Ehrengaben waren in den letzten Tagen an die zum Empfang Berechtigten zur Verteilung gelangt.

Um 1410 Uhr sammelten sich die Kriegsteilnehmer mit den Mitgliedern des Gemeinderats beim Gasthaus zumSchiff" zum gemeinsamen Kirchgang, die Men Veteranen mit ihrer Fahne an der Spitze, um Gott an geweihter Stätte die Ehre zu geben und innerlich Dank zu sagen für die glückliche Heimkehr der Krieger in die Heimat. Die Kirche war gedrängt voll: die vorderen Stühle waren den Kriegerfrauen eingeräumt. Eingeleitet wurde die Feier mit einem Männerchor der zu diesem Zweck vereinigten Ge­sang-VereinenLiederkranz" und .Aurnergvsang-Derein" unter Leitung von Reallehrer Widmäier.

Ms Predigttext legte Dekan Dr. Megerlin die Worte des 126. Psalms zugrunde:Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden sie sein wie die Träumenden". Der Inhalt der Pred'gt war der Feier angepaßt: in ergreifenden Worten schilderte der Gastliche die Not und Drangsale der Gefangenen, die noch in feindlicher Gefangenschaft schmachten, ihre Sehnsucht nach dem teuren Vaterland unter Hinweis auf das himmlische Vaterland, daran im Schlußgebet die B'tte zum Allerhöchsten für baldige Rückkehr unserer deutschen Brüder in die teure Heimat richtend und um Stärkung zum Gottoertrauen, daß auch für sie bald die Erlösungsstunde schlagen werde.

Zur Ehrung der Gefallenen aus dem neuen Friedhof hätte sich nachmittags außer dem Kriegerverein II und dem Reichsbund der Kriegsbeschädigten ehemaliger Kriegsteilnehmer und Krieger-Hin­terbliebenen, Stadtvorstand und Gemeinderäte, sowie die Einwoh­nerschaft trotz der Ungunst der Witterung zahlreich emgesunden.

Dekan Dr. Megerlin brachte so manche Saite des menschlichen Herzens zum Erklingen, als er nach vorausgegangenem Gebet etwa folgendes ausführte:

Liebe Krieger und Gemeindeglieder!

Heute, an dem Tag, da wir die Heimkehr der Krieger ins Vaterland feiern, müssen wir auch derer gedenken, die nicht mehr zurückkehren. Es sind 83 von der Stadt Neuenbürg, die den Tod fürs Vaterland gestorben sind. Wir gedenken ihrer in st'ller Weh­mut und danken ihnen für ihre Treue, für die Liebe, die sie hatten, daß sie das Leben ließen für die Brüder; -wir gedenken ihrer, wie sie hinausgezogen einst in den Kampf. Es wird nicht allen so ganz leicht geworden sein, von der Heimat, vom Vaterhaus zu scheiden; manch einer wird empor gestiegen sein auf dir Höhe und hinunter­geschaut haben auf die sonnenbeglänzte Heimat und wird ge­sprochen haben:Dir mein stilles Tal, Gruß zum letztenmal!" Aber sie faßten dann ihre Sache in einem stillen Gebet zu Gott zusammen und sprachen: Dein Wille geschehe. Und nachdem sie so mit sich selbst abgeschlossen, sich selbst besiegt hatten, zogen sie hin­aus in den Kamps. Heil Deutschland Dir! Sie zogen von uns fort ins Feld und haben Treue gehalten bis in den Tod. Es ist merkumrdig, was sie draußen alles geleistet haben, manch einer, dem man gar nicht so viel zutraute, aber rm Felde draußen stellte er seinen Mann, da wollte er hinter keinem Zurückbleiben. Sie haben vielfach Heldentaten verübt, die draußen geblieben sind; das Größte, das Beste, was sie im Leben leisteten, haben sie vielfach draußen im Felde vollbracht. Wie die Sonne vor ihrem Scheiden manch­mal noch ihre ganze Schönheit zusammensaßt und hinausstrahlt in das Land, so haben die Krieger einen Glanz von Edelsinn und Kraft vor ihrem Sterben geosfenbart. Und/ nun ruhen sie, wer weiß wo? N-nr die allerwenigsten von d'esen 83 aus der Stadt Neuenbürg, die gefallen sind, liegen auf dem heimatlichen Fried­hof; die anderen mögen in Nordfrankreich, oder in Flandern, oder in Polen oder sonstwo ihre Begräbnisstätte gefunden haben, und wie unser Friedhof sich anlehnt an das Waldgelände, so mögen die Baume im Argonnenwald oder im Pr'esterwald sie in den Schlaf wiegen. Aber wir wissen, sie sind nicht bloß bestattet in die Erde» nein, st eruhen in Gott. Und heute an diesem Tage bitten wir zu Gott, daß er ihre Schuld ausstreiche aus seinem Buche, daß er sie aufnehme in sein Vaterhaus, daß er ihnen Ruhe gewähre, und wir sprechen:

Ruht nun in Gott, ihr Frommen,

Ruht unter seinem Dach,

Ist euer Licht verglommen.

Bleibt doch der Hüter wach,

Der alles Leid geendet,

Das euch als Pilger traf.

Hat euch die Ruh gesendet Und hütet euren Schlaf;

Da rührt das Herz kein Jammer'

Und keine Qual mehr an.

Kein Weh tönt durch die Kammer.

Die GM euch aufgetan.

Ja die, die in dem Herrn sterben, haben nichts verloren, sondern ein großes, unvergängliches Gut gewonnen, aber wir, die Zurück­bleibenden, empfinden umso schwerer den Schmerz um sie, die uns vorangingen, hinüber in die ewige Heimat. So manches unter , uns mag gesprochen haben: Warum muhte mein Sohn, mein Gatte so jung dahinsterben, erst 30, erst 20 Jahre als? Es kommt aber doch nicht an aus die Zahl der Lebensjahre, die einer erreicht hat, sondern darauf, wie er seine Lebensjahre ausgesüllt hat. GM

weiß bei Jedem, wenn es die rechte Zeit ist. Aus manchem Grabstein könne man die kurze Ulsterschrist lesen:Weil sie reis waren". Ja, Gott wußte, daß auch dein liebes Angehöriges reif war für die Ewigkeit, deswegen ries er es ab. Wir wollen, wenn auch das Fleisch und Blut sich sträubt, unseren Sinn zu Gott lenken und sprechen:Es ist der Herr! Wir wollen es machen wie Luther, da er ein liebes Töchterchen hergeben mußte; als er vom Friedhof zurückkam, sagte er zu Melanchthon, seinem Freun­de: Wenn ich sie könnte zurückrufen, ich wollts nicht tun; selig sind die, die in dem Herrn sterben! So wollen auch wir denken und innerlich ruhig und still werden. Mr wollen durch dieses große Sterben, das wir erlebten, uns antreiben lassen, unser Leben ganz unserem Gott zu weihen, wir wollen aus diesem Sterben Kräfte ziehen für ein wahrhaft ewiges Leben. Mele dürften schon ge­hört haben, daß der tausendjährige Rosenstock in Hildeshvim vor einiger Zeit plötzlich erkrankte und- nicht mehr recht gedeihen wollte. Aber ein kluger Gärtner wußte Rat. Man müsse seine Wurzeln düngen mtt Blut, dann werdtz dieser Rosenstock wieder blühen und Früchte treiben. Ist es nicht am Ende ähnlich mit unserem deutschen Volk? Gott wollte, daß unser Volk sich regen würde und Blüten und Früchte trage, deshalb schickte er dieses große Sterben. Aus diesem großen Sterben wollen wir Kraft ziehen für ein wahrhaft ewiges Leben: wir wollen mit der Tat beweisen, was wir einst an heiliger Stätte gelobten und spre­chen: Herr Jesu, dir lebe ich, dir leid ich, dir sterb ich, dein bin ich tot und lebendig, mach mich, 0 Jesu, ewig selig. Amen!

Namens des Kriegervereins II und im Auftrag der Stadtver­waltung gelachte G.-R. Mahler in ehrenden Worten der Ge­fallenen, die in heldenmütigem Ringen gegen feindliche Uebermacht Heimat und Volk schützten. Er lege hier am Orte der Toten den Lorbeer nieder als Gelöbnis des Dankes und der Treue, der toten Helden immerdar zu gedenken als gute Kameraden.

Für den Reichsbund der Kriegsbeschädigten, ehemaliger Kriegs­teilnehmer und Krieger-Hinterbliebenen sprach unter Niederlegung eines Kranzes Kamerad Seeger. lieber 70 000 tapferen Würt- tembergern wölbe sich der grüne Rasen. Der Reichsbund glaube die Toten, am besten dadurch zu ehren, wenn er stets für diejenigen eintrete, die durch den Krieg in Not und Sorge gerieten.

Eröffnet und beschlossen wurde die erhebende Feier durch einen Posaunenchor des Jünglingsvereins; der Kirchenchor unter Leitung von Rektor Vollmer brachte als Einlagelieber den Sternen" von Franz Abt recht ansprechend zum Vortrag.

Abends von 6 Uhr ab fanden in den GasthösenAnker", Bären" undSonne" Veranstaltungen mit Begrüßungsanspra­chen statt und zwar imAnker" durch Len Turnverein, imBären" durch den L'üerkranz, in derSonne" hatte der Mädchenbund die Durchführung übernommen. Der beschränkte Raum unseres Blattes, vor allem die Papiernot zwingt uns, zur Einschränkung in der Berichterstattung, immerhin wollen wir im H-Mick aus die geschichtliche Bedeutung namentlich auch für kommenden Geschlechter versuchen, ein möglichst getreues Bild über den Verlauf der Ver­anstaltung zu zeichnen.

Die Feier des Turnvereins im Ankersaal, welche außer­ordentlich stark besucht war, sodaß kein Plätzchen sreidlieb und mancher sich zur Umkehr gezwungen sah, war sehr finnig arran­giert; sie zerfiel in 2 Teile: 1. Begrüßung der Heimgekehrten und pietätsvolles Gedenken der Gefangenen. Vermißten und Gefalle­nen; 2. eine gesellige, der heutigen ernsten Zeit angepaßte Weih­nachtsfeier mit anschließenden turnerischen und theatralischen Dar­bietungen, welche Mm Schluß auch den Humor und die Erheiter­ung Mr Geltung kommen ließen.

Me Begrüßungs- und Gedächtnisrede bildete gleich Nr. 3 des abwechslungsreichen Programms. Der Redner, Stadtschultheiß Knödel, verstand, in kurzgesaßter, packender Rede alles zu brin­gen, was uns nach dem unglückl'chen Kriegsende bewegt. Aus­gehend von den Tagen der Begeisterung zu Kriegsbeginn, die alle Bevölkerungsschichten durchglühte und draußen im Feld den Hel­denmut, in der Heimat die Opfersreudigkeit Uebermenschliches voll­bringen ließ, wurde gesagt, daß man damals noch nicht ahnte, welch tragisches Schicksal uns Vorbehalten war. lieber ein Jahr seit Abschluß des Waffenstillstandes sei dahin und noch kein Friede. In Zahlen wurde die Beteiligung Neuenbürgs veranschaul'cht. Ins Feld gezogen sind bei Kriegsbeginn und im Lause des Krieges 468 Mann, in den Garnisonorten verwendet weitere 67 Mann. Gefallen bezw. an den erlittenen Wunden oder Krankheit gestorben sind 19 Familienväter und 64 ledige Männer. 19 Witwen mit 32 Waisen betrauern den Gatten und Vater. In Gefangenschaft befinden sich noch 4 Krieger, 3 in Frankreich, 1 in S'birien; ver­mißt werden außer dem bereits für tot Erklärten 1 Familienvater, 3 ledige Männer. D'ese Zahlen zeigen, welche Lücken der Krieg auch bei uns gerissen hat. Beauftragt vom Gemeinderat übermittelt Redner den Heimgekehrten Kriegern, den Angehörigen der für das Vaterland Gefallenen und Gestorbenen den Gruß der Stadtge­meinde und den Dank für das Geleistete und Erduldete, im Geiste die Gedanken der Anwesenden an die verschiedenen Kampfesstätten und Ruheplätze auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen oder in der Heimat führend, wo jene Braven ruhen, die in treuer Pflichter­füllung ihr Leben für Volk und Vaterland ließen. Mitfühlend drücken wir den Angehörigen noch einmal die Hand. Neben einen, ehrenden Denkmal soll -er Dank für unsere Kriegshelden in der Fürsorge für die Hinterbliebenen der Gefallenen zum Ausdruck kommen. Sie sollen fühlen dürfen, - das Andenken an den ge­fallenen Gatten, Vater öder Sohn hochgehalten wird; für 32 Wai­sen habe die Stadt die Kriegspcrtenschast übernommen. Der zweite Gruß gelte unseren noch in feindlichen Händen befindlichen Ange­hörigen, die trotz aller Proteste immer noch nicht sich der Freiheit erfreuen dürfen. Daß die Franzosen sich nicht als die gutmütigen

Nachbarn sondern als der wirkliche Erbfeind erweisen, zeige ihr herzloses, rachsüchtiges Verhalten an den Gefangenen wie am ganzen deutschen Volk. Ohnmächtig wie wir find, können wir, heute, wo Demütigung aus Demütigung folgt, nur in stiller Wut die Zähne zusammenbeißen und daran denken, daß in der Geschichte ein solches Verhallen eines übermütigen Gegners sich stets rächte und aus ein 1806 und 1807 ein 1813 folgte. Gruß und Dank den Heimgekehrten. Sie dürfen mit Stolz sich der Zeiten erinnern, da sie unter unerhörten Strapazen vorwärts dringend die zahllosen Feinde aus allen Erdteilen in vielen Schlachten geschlagen, de» Boden des deutschen Vaterlandes reingefegt und die Verteidigungs­linien weit ins Feindesland vorschoben und unter ungünstigsten Verhältnissen einzeln wie in großen Verbänden bei sengender Hitze wie bitterster Kälte, in Nässe und Schlamm mit wenig Ruhe und mangelhafter Verpflegung die Angriffe des Feindes abwehrten, wochenlangem Trommelfeuer unerschütterlich standhielten und Hel­dentaten verrichteten, wie sie in der Geschichte noch nie verzeichnet wurden. Ihre Taten kommenden Geschlechtern ins Gedächtnis zu­rückzurufen müsse Ehrenpflicht der Jugenderzieher, der Ettern, namentlich der Mütter fein. Wenn auch infolge zahlenmäßiger Mater ialübermacht der Gegner der Sieg nicht unser war, so feie* doch auch Lichtblicke da. Die Liebe Mi deutschen Helmat sei ei» solcher Lichtblick; sie habe die Krieger Wunder von Tapferkeit ver­richten lassen, habe ihnen Ausdauer, Mut und Kraft verliehen, all das Schwere standhaft zu ertragen, welches der Krieg ihnen auferlegte, die Liebe zur Heimat habe im Vergleich mtt fremden durchstreiften Ländern immer wieder überwogen, fte sei es ge­wesen, welche die Krieger trotz aller Strapazen und Anstrengungen aufrecht hielt. Wenn nun zum Schluß des Ringens der Feind infolge der durch den Waffenstillstand eingetretenen Verhältnisse einen Teil deutschen Gebiets besetzt hält, so dürfen wir noch nicht verzweifeln, vielmehr hoffen, daß sich durch den Gang der Welt­geschichte und durch die Kräfte, die uns aus der Liebe zur Heimat erwachsen, auch wieder Verhältnisse entwickeln werden, die uns von dem Joch, das feindlicher Uedermm uns auserlegte, befreien, umsomehr, wenn wir die alten deutschen Tugenden: Gottvertrauen, Treue, Arbeitsamkeit, Sittsamkeit, Wahrhaftigkeit und Gerechtig­keit wieder pflegen und das Erbübel der Deutschen, die Un­einigkeit, bekämpfen. So sei es ein ehrenvoller Auftrag, den Heimgekehrten zuzurufen: Me Heimat, die Euch hinausgeschickt, die Euch vermißt hat, sie begrüßt Euch wieder: Willkommen in der Heimat!

Zur Abwicklung des Programms taten alle Beteiligten in regem Wetteifer ihr Bestes, und es ist bei dem Raummangel schwer, jede einzelne Leistung so zu würdigen, wie sie es verdient hätte. Me Leiter Rektor Vollmer und die Turnwarte Titelius, Wilh. Deisch und Wilh. Kainer brachten es in glücklichem Einver­nehmen fertig, jung und all in geeigneter Weise heranzuziehen. Me auf den Abend passend verteilten 6 Männerchöre waren wieder die gut geübten, präzisen, ausdrucksvollen Darbietungen. Eine Ueberraschung war der gem'schte Chor und ein Frauenchor, je mit Anschluß eines lebenden Bildes, unseren Gefangenen und Gefalle­nen gewidmet. Nicht unerwähnt dürfen bleiben ein Doppel­quartett:Wir liebten uns wie Brüder" und ein Tenorsolo von Wilh. GirrbachDas Grab aus -er Heide", ferner derVorspruch" von Frl. Elise Keck und das von Frl. Julie Binder vorgetragene tief empfundene Gedicht:Vermißt", alles Me, unseren Helder« gewidmete Darbietungen.

Von dem rein unterhaltenden Teil des Abends sind in erster Linie die 4 Vorführungen derturnerischen Arbeit" zu nennen. Auch die Damen-Riege war wie immer auf dem Posten. Von den 3 Theaterstücken führte das erste, der Weihnachts- und Kriegszert entnommen, ausnahmsweise zu einem glücklichen Ausgang: das zweite:Turnwarts Leiden und Freuden" bezog sich auf die Turnerei, und die darbietenden geschickten Kräfte fühlten sich so sehr in ihrem Elemente, daßLeute vom Fach" es auch nicht besser vermocht hätten. Das humoristische DuettUnglückliche Familienväter" wurde überaus gelungen vorgeführt und erntete rauschenden Beifall.

Den erheiternden Teil bereicherte auch das von Frl. Emilie Schmidt mit guter Auffassung vorgebrachte Gedicht:Me geraub­ten Küsse" und zum Schluß sei namentlich des die 4 Jahreszeiten darstellendenFestreigens" gedacht. Allen, die ihre Zeit und Kunst dieser schönen Feier widmeten, sei herzlicher Dank gesagt.

(Schluß folgt.)

Deutschland.

Stuttgart, 20. Dez. Zwischen dem Cotta'schen Verlag und Kaiser Wilhelm ist angeblich ein Privatvergleich zustande gekom­men, wonach der 3. Band von Bismarcks Gedanken und Erinner­ungen vorläufig nicht erscheint.

Dazu schreibt Conrad Haußmann:Wir müssen mit der gefähr­lichen Taktik des Zmoartens und Berhüllens endlich Schluß ma­chen. Der Versuch Wilhelms II., das Buch Bismarcks nicht er­scheinen M lassen, wird für ihn selbst schlimmer, als das, was im Bismarck-Buch über ihn steht und was man aus dem Verbot noch schlimmer argwöhnt im Jnlande wie im Auslande. Auch wird sich Fürst Bismarck, wie in den beiden ersten Bänden einer Ausdrucksweise und Beurteilung beflissen haben, die auch den Tadel würdig macht, und die man nicht unterdrücken sollte in einer Zeit, in welcher man die viel schlimmeren kaiserlichen Randgloffen in den Aktenabschristen Kautskys nicht unterdrücken kann. Anders liegt es bei Bismarcks Betrachtungen von 1895 über seinen Anteil an der auswärtigen Lage, über die Verdüsterung des europäischen Horizonts, über d e Mängel und das psychologisch oder psycho­pathisch belastete Temperament Wilhelms II. Der Hinweis auf Zwangsläufigkeiten sachlicher oder persönlicher Art kann die Aus-