kommunistischen Lr°

d.) Kirchenpfleo»

^ Futterholen in der czte er vom Full«, Lagen ab und eclilj gestorben ist. Der tbend aus der (Ze- an.

Walde in der Nähe 6 Jahre alten Metz- 'rndorf aufgeiunden. vunden auszuweüen rd vor. Trotz eiftd es Täters noch n'ichl

g des Landjägers.! ger sind zwei Ein- Landjäger in der >rden. Die zahlrei den Verdacht erregt

on den 7 SchulW- hlenmangel 4 den erteilt und H Trotz dieses ei«, zu rechnen sein. Zum zweiten Mel r statt. Mit einer Oberamtssparkassh,

u,nmniwald unerschwinglich teuer und noch dazu rationiert ^ört wirklich -mehr als starker Optimismus dazu, mit knrir- Mgen all diese Not des Lebens zu ertragen, und stark 'Leiben in der Hoffnung, daß es doch wieder einmal besser ^den könnte.

Ettlingen, 20. Okt. Der Streik in den hiesigen Papierfabriken .,,r von kurzer Dauer. Nach eintägigem Ausstand wurde !i beiden Firmen heute früh die Arbeit in vollem Umfange wieder Genommen. In einer Besprechung am Samstag nachmittag ««den seitens der Unternehmer keine weiteren Zugeständnisse bewilligten Zulagesummen gemacht, aber die Bereitwillig- ( weiteren Verhandlungen, welche in den Lokalen der Han- ilskainmer in Karlsruhe stattfinden sollen, kundgegeben.

Acker», 21. Okt. Einen bösen Hereinfall erlebte nach den Mrner Nachrichten" ein Schnapshändler im Achertal. Zwei Mchhändler erschienen bei ihm und schlossen ein Schnapsge- M ab, das dem Wirt die Summe von 30 000 Mark einö-ingen M Die Käufer erklärten dann, sie müßten in Achern noch knzin fassen und fuhren mit dem bereits mit Schnaps beladenen «Magen davon, während sie als Sicherheit ihre versiegelte Masche zurückließen, Als nun das Auto nicht mehr erschien, Me der Wirt die Geldtasche und fand sie mit alten Gebet­en und wertlosen Sachen gefüllt. Auf dem Bah rhof ist der Gendarmerie eine große Menge Schnaps in die De gefallen.

«onslanz, 20. Okt. Einen außerordentlich reichen Fischfang Pen am Samstag einige Fischer der badischen Bodensee- Meigenossenschaft Staad-Konstanz mit der sogenannten Segie ' s Zuggarn) im Mainau-Fischwassergebiet. Der Fischzug etwa 400 Zentner Brachsmen. Es waren durchweg große ishe im Gewicht von 211 Pfund. Der Gewinn dieses ein- p, Zuges betrug für die glücklichen Fischer 45 000 Mark.

s bekannt, daß dis Hüften obliege. Jü­tische Verkaufsstelle Durch Gendarmen großes Warenlager r, Schokolade usw. iere stellte sich her- wunghasten Tabak-

iei einer Hochzetts- >eschlagnahmte die in Kalb geschlachtet

n derartigen Höhe- der Krankenhäuser user sind jetzt schm eil ihrer Patienten

über den Tempe- itherbst ungewöhn- der Nacht vorher vas aber dann die Bereich des Hoch­stürmte und wehie m konnte und bald r und darüber be­nein in die B« tähe von Villinaw inee lagen. Vm ine Rede sein km- nd überall auf dem ' 1000 Meter auch :eif ist. Von einer emeinden natürlich den Anlagen der nch ziemlich Klein- mburg her erlitten n Frost und teil- Zarometer im Eil- Mit Grauen fragt soll, wenn in den d wieder vielleicht so niederdrückend, wdentliches Schuh­mitten auf dem

ber ich glaube instweilen mehr re benutzt. Es ich aufbäumen, enn sie

Kopf.Das besorgt rnaöt, d. Er ist hoch^ , es fehlt ihm e -- an Lust Herr, so würde : spielen. Ich rchaemacht, ich -e Leute sagen, es aber nicht, Wozu habe rch benutzen soll?

tt es, wie Ihr )err hier." iut," sagte er n Rate folgen, mich keine

ngend,wenn einander ver- un Ziele. Ich t einen festen r vernünftigen

entgegnete der widernd, dann trat er larauf fuhr er

ne Stimmung, (Forts, f.).

Vermischtes.

hohenzollern, 21. Okt. In Hausen i. K. wurden Michas! scher und sein Sohn in einer Sandgrube verschüttet. Der zu- lig an die Unglücksstelle kommende Schneider Fischer rettete «Ü Sohn. Der Vater konnte nur noch als Leiche geborgen wer-

Die Flucht im Luftschiff. Eirde August suchten zwei von Köln «eiste Händler in einem Stuttgarter Hotel Liebhaber für Zi- milen. Durch Vermittlung eines Kellners verkauften sie ihre an zwei Gäste dts Hotels, die durch ihr gewandtes Aur- kleo sich den Anschein zahlungsfähiger Leute gegeben hatten. W einen auf einer Münchner Bank ausgestellten Scheck über md 13 000 Mark. Andern Tags wollten sie den Scheck in Mün- ,n einlösen, mußten aber zu ihrer Bestürzung erfahren, daß er fälscht war. Inzwischen fetzten die Schwindler, die ihre Opfer - Ulm begleitet hatten, die Zigaretten wieder ab und flüchteten li dem Erlös in einem von ihnen selbst gesteuerten Kraftwagen «lllm nach Friedrichshasen und von da mit dem Luftschiff Sodensee" nach Berlin. Die Kriminalpolizei hat als Täter den Wägen früheren Fahnenjunker Siegfried Eberle von Weimar id den 22jährigen Theodor Gäbet von Wiesbaden ausgsmittett «d in den letzten Tagen Gäbet und einen weiteren, mit den bei- en zchmmenarbeitenden Hochstapler, den 20 Jahre alten, wegen rrrkr anderer Schwürdeleien gesuchten Reisenden Helmut Mcckt- Ä «m Verden in einem Stuttgarter Hotel festgenommen. Eberle l nach flüchtig.

Mzeibeamle als Schieber. Durch die Waldenburger Militär- «lizei wurden im schlesischen Grenzstädtchen Friedland nach einer irerlauer Meldung derFrankfurter Zeitung" die beiden Polt »amien Jcmusch und Nicke und der Lezirksgendarm Matu- seik, sowie der Zollassistent Karsch und der Zollaufsther Riege chaftet wegen gemeinsamer Vorschubleistung großer Waren- iebungen nach Böhmen unter Mißbrauch der Amtsgewalt.

Ein sauberer Freiheilsmann. Die Soldatenräte in Deutsch­er haben so viele Millionen gekostet, obschon kein Mensch vor M Leistungen etwas gemerkt hat. Im Jahre 1848 war da- >»z anders. Da mußten die Freiheitskämpfer den Dienst um- H verrichten. In Hagenau am Bodensee, wo sich 25 Manr Mldet hatten, war dergroße Kübele" zum Feldwebel de: mpagnie gewählt worden. Dieser hielt nun eines Tages au « Rathaus vor versammelter Bürgerschaft folgende Rede Mger! Ich bin armer Teufel. Ohne Bezahlung kann ich we­nneine Zeit opfern, noch mein Blut und Leben für die Freihei h Spiel setzen. Ich beantrage deshalb, daß mir aus der Ge Wekasse täglich ein halber Gulden ausgeworfen werde all »Webelsgage." La erhob sich sein Freund, ein Stockroter, unl »»decke:Du schlechte Krog! Ich sollt' Dir grad ein paar Ohr- M hinschlagen. Seit Jahr -und Tag hast Du gepredigt, di, Men hatten zu hohen Gehalt, das Volk müsse entlastet werden « W kommst Du selbst und willst Geld aus der Gemeindekasse "ist ein sauberer Freiheitsmann, Schäm' Dich!" Und Beifal Men alle anwesenden Hagenauer. Der große Kübele abei Wg und schämte sich, schämte sich all fein Lebtag, so oft er ai »e «sie und letzte öffentliche Rede dachte.

. Herzog im Kloster. Herzog Karl Alexander von Würt H der jetzt als Novize bei den Beuroner Benediktinern ein --.'7 der jüngste 23jährige Sohn des früheren Württemberg':

'"Pirschen Thronfolgers. Er ist mütterlicherseits ein Enke v verstorbenen Erzherzogs Karl Ludwig, wie es (väterlicher 1 hühere Kaiser Karl ist. Eine Generation weiter führ in die Richtung des Hauses Wittelsbach, da di- ! s A Herzogin Philipp eine Enkelin Ludwig l. von Bayer: , Ludwig aber ein Enkel des 1. Vayernkönigs Max l stamilie Wettin (vormaliges Königreich Sachsen) ist be '»ich der Prinz Max schon seit 23 Jahren katholischer Prie bayerische Prinz Georg, rin Sohn des Generalfeld L. . Prinzen Leopold und der Kaisertochter Gisela, studier «l ebenfalls Theologie, was zu den irrigen Gerüchten führte u ui den Jesuitenorden eingetreten.

^ Junggesellen organisieren sich. Jnteressenverband Deut -Junggesellen nennt sich ein neuer Verband in Berlin. Lief Urganisation ist bereits recht betriebsam und will energisä .Ausbeutung ihrer Mitglieder kämpfen. Ein Woynungs Z>>» , bereits in Funktion, eine Wäscherei sorgt dafür, das Junggeselle immer über einen sauberen Stehkragen oerfügl n eigenen Reparaturwerkstätten wird die Wäsche instandge - -Warum diese Werkstätten aber von Damen geleitet wer 2?'?" E nicht. Wo bleibt da der Junggesellenstolz' !k°»i^°A"^Elle, Versicherungsanstalt, Junggesellenheime 'Zentrale, alles Las steht auf dem Programm.

>"e Grabinschrift. Vor geraumer Zeit wurde auf der Vi- läioinüA En Heerstraße, die gen Rom führt, ein Grabsteil en n!» .Zuschrift gefunden, die übertragen lautet:Hie Aebeme des Similis, welcher nur sieben Jahre lebte leral E wurde." Welcher Widerspruch! Similis wa Herrschaft Trajans und Hadrians und wa e er s' » alt geworden. Vis zu seinem 80. Jahr

rast und Intelligenz dem Staate geweiht und hatte siö

dann auf sein einsames Landgut zurückgezogen, um den Rest seines arbeitsreichen Lebens in stiller Beschaulichkeit zu beschlie­ßen. Hier in der Einsamkeit war er zu der Einsicht gekommen, daß sein langes Leben, das er am Hofe und im Kriege zugebracht, in seiner Hast und Sucht nach Ruhm und Titeln die Bezeichnung Leben" nicht verdiente. Auf seinem Sterbebette sprach er als letzten Wunsch die Bitte aus, jene Inschrift aus seinen Grabstein zu setzen, damit die vielen Wanderer, die auf der stillen Ma Appia der Siebenhügelstadt entgegenpilgerten, aus der Inschrift lernen, was er zu spät eingesehen -hatte.

Literarisches.

Eine Schrift für die heimkehrenden Kriegsgefangenen.

W a s u n s n 0 t t u t?

Was uns not tut?" nennt Max Hildebert Boehm seine kleine Schrift *). Er wendet sich an die heimkshrenden Kriegs­gefangenen.. Eine parteilose Würdigung alles dessen, was sich während ihrer Abwesenheit in Deutschland ereignet hat, bietet er den Heimgekehrten. Nicht tönende Phrasen, keinGloria-Vik- toria" bietet er ihnen zum Gruß. Eine nüchterne klare Antwort auf ihre Frage:Wie sieht es hier in der Heimat aus, was tut uns heute not?" soll es sein. Nicht auf irgend einen Parteistand- punkt stoßen wir hier, wohl aber finden wir ein warmes Emp­finden für die Allgemeinheit. Eine tiefe weltgeschichtliche Auf­fassung, die über dem Kleinen in der Erscheinungen Flucht überall das Große der Zusammenhänge sieht, ein Lossagen vom engen Parteistandpunkt, die Aufforderung, den Gegner ernst zu prüfen und auch im gegnerischen Programm überall das Positive zu sehen, den guten Kern willig anzuerkennen, charakterisieren den Verfasser. Er redet über geschichtliche Probleme in der Sprache des Volkes, seine Sprache ist klar, bilderreich:Mit schönen Theo­rien kann man das Maul weit aufreißen und das war nie ein besonderes Kunststück; aber man kann damit nicht den Magen füllen oder den Ofen Heizen. Und das ist jetzt einmal das Aller­wichtigste."Nicht immer im Leben führt der geradeste Weg am raschesten zum Ziel. Kein Lotse steuert das Schiff schnurgerade durch die Wellen, man muß die Klippen kennen, wenn man sie umschiffen will."Ebensowenig, wie nian einen Regierungsrat plötzlich an eine Maschine oder auf eine Lokomotive setzen kann, ohne die Fabrik und den Zug in schwerste Gefahr zu bringen, ebensowenig kann man einen Arbeiter zum Regierungsrat machen, ohne den Staat in schwerste Gefahr zu bringen."

Klar und scharf zieht der Verfasser die Grenzen zwischen der deutschen und der russischen Revolution. Er sieht im Bolschewis­mus einenumgekehrten Zarismus."Der Zarismus und der Bolschewismus sind auf demselben Aste gewachsen." Nie werde eine derartige Gewaltherrschaft in Deutschland Fuß fassen können. Dertiefeingewurzelte Sinn für Ordnung und Gerechtigkeit" des Deutschen,dessen hervorstechende Eigenschaften Fleiß und Ge­wissenhaftigkeit sind", werde das nicht dulden; man werde sich in Deutschland nie mit einergedankenlosen, mechanischen" Uelicr- nahme des russischen Systems zufrieden geben. Gegen dieIdeen­armut" derstrenggläubigen Parteibonzen" wendet Boehm sich, er nennt sieQuacksalber, die mit der Lehre ihres Meisters Miß­brauch treiben."Sie sind Reaktionäre, weil sie in den Schub­laden nach alten verstaubten Parteilehren kramen, statt frisch und unbefangen an die Dinge heranzutreten und aus echt sozialistischem Geist heraus ursprüngliche Lösungen zu versuchen."

Alle ausnahmslos müssen zum großen Weltgeschehen unserer Tage Stellung nehmen. Das erste Stadium der Weltumwälzung, der Weltkrieg, sei vorüber. Mit der russischen und der deutschen Revolution habe ein zweites Stadium begonnen.Drückeberger der Revolution" nennt er alle,die auf ein selbständiges Urteil verzichten und alles über sich ergehen lassen".

Der Verfasser berührt aus 30 Seiten viele Fragen der Gegen­wart:Weltkrieg und Weltumsturz",Die Novemberrevolution", Die Schuldfrage",Deutscher Volkssozialismus und politisches Rätesystem",Unternehmertum und Betriebsräte",Sozialisier­ung" usw. heißen die Kapitelüberschriften.

Nicht nur dem heimgekehrten Kriegsgefangenen, jedem, der nicht einDrückeberger der Revolution" sein will, wird das Büch­lein viel zu sagen haben.

*)» Verlag der Kulturliga, E. m. b. H., Berlin W. 35. Preis 0,50 Mark.

Neueste Nachrichten.

Karlsruhe, 22. Okt. An der schweizerischen Grenze wurden Kuriere der deutschen kommunistischen Jungburschenbewegung ab- gefaßt. Sie hatten Briefe bei sich, aus denen hervorgehm soll, daß für die Zeit vom 7. bis 9. November zur Feier der Revolu­tion in Deutschland eine neue Aktion der kommunistischen Orga­nisationen in Aussicht genommen wurde.-

Konstanz, 21. Okt. Auf Befehl der badisch-württrnbergisaM Reichswehrbrigade 13 in Stuttgart steht, wie dieKonstanzer Nachricbten" melden, das Jägerbataillon in Konstanz fett tag in Allarmbereitschaft. Auch am Montaa früh war der Befehl noch nicht aufgehoben. Der Befehl wird in Konstanz in Zusam­menhang gebracht mit drohenden Unruhen im badischen Unter­land.

Aranksurl a. M., 22. Okt. Zwischen den Frankfurter Eilen bahnern (Deutscher Eilenbahneroerbaud) und der Eisenöayndnek- tion ist gestern Nachmittag der Konflikt in einer öffentlichen Ver­sammlung des Deutschen Eisenhahnerverbands beigelegt worden Die Versammlung nahm eine Entschließung an, in der 5? den Be­schluß auf Rücktritt des Eisenbahnpräsidenten De. Stapf, des Oberregierungsrats Lüttke und des Oberbaurats Straßburg a.U hebt und den Beschluß gegenüber dem Allgemeinen Eisenbahner- verband zurücknimmt.

Berlin, 21. Okt. Bezüglich der Abstimmung in Schleswig hat die deutsche Regierung am 20. September bei der französischen Regierung erneut darauf gedrungen, daß, die deutschen Kriegs­und Zivilgefangenen, die aus Schleswig stammen, unverzüglich entlassen werden, damit sie ihr Abstimmungsrecht ausüben können. Die französische Regierung hat vorgestern darauf geantwortet, daß sie diesbezügliche Maßnahmen bereits ergriffen und daß mehrere tausend Kriegs- und Zivilgefangcne heimgeschafft seien. Dies­bezügliche Anträge werden in jedem Falle sofort erledigt und die einzelnen Leute werden entlassen, sobald es feststeht, daß Art. 109 des Friedensvertragcs auf sie Anwendung findet.

Berlin, 21. Okt. Den Abendblättern zufolge hat der früherc Kaiser seinen Berliner Rechtsbeistand Rechtsanwalt Liebert be­auftragt, gegen Ferdinand Bonn als den Verfasser des K.-'ser- films Klage zu erheben wegen Beleidigung, Mißbrauch seines Bildes und auf Unterlassung der Aufführung des Werkes, die bisher nur für Berlin verboten ist. Des heutigen Geburts­tags der vormaligen Kaiserin gedenkt eine Reihe der Berliner

Ständiger Inserieren führt zm Erfolg.

Morgenblätter, indem sie anerkennen, daß die hohe Frau ihr tragisches Schicksal mit Würde trägt.

Berlin, 21. Okt. Im Ausschuß der Nationalversammlung für das Reichsnotopfer wurde heute nach eingehenden Darlegung des Reichsbankpräsidenten Havenstein die Abgabefreiheit der Reichsbank, die in erster Lesung aufgehoben worden war, im Sinne der ursprünglichen Regierungsvorlage wiederhergestellt. Außerdem wurden auf Anregung des Reichsbankpräsidenten die Reichsdarlehenskassen in die Abgabenfreiheit einbezogen. Hin­sichtlich der Sparkassen wurde ein Antrag Rießer angenommen, wonach die ALgabenfreiheit nur für solche Sparkassen gelten soll, die sich auf die Pflege des eigentlichen Sparosrkehrs beschränken.

Berlin, 22. Okt. Der Beschluß des Reichskabinetts, deutsche Delegierte zur internationalen Arbeiterkvnferenz nach Washington zu entsenden, wird vomBerliner Tageblatt" begrüßt. Dem Be­schluß gingen Besprechungen mit den deutschen Gewerksck-atts- sührcrn voran, die ein günstiges Resultat hatten und auch die Gegner der Beteiligung beroogen haben, ihren Widerspruch da­gegen aufzugeben. Die Zusammensetzung der deutschen Delega­tion steht noch nicht ganz fc.st. Zu den wissenschaftlichen Beiräten wird, wie es heißt, der demokratische Abgeordnete Professor von Schultze-Gaevernitz gehören. DerVorwärts" stellt fest, daß die deutschen Delegierten als Gleichberechtigte in Washington austre­ten werden.

Berlin, 22. Okt. Von sachkundiger Seite erfährt dieDossi- sche Zeitung", daß im oberschlesischen Kohlenbezirk die Bergarbei­ter längst eingesehen haben, daß sie sich durch sinnlose Streiks selbst am meisten schädigen. Sie seien jetzt fast allgemein bemüht, den Lohnaussall durch verstärkte Arbeit wieder einzuholen.

Berlin, 21. Okt. An die Redaktion des Vorwärts hat Reichs- wehrminister Noske am 20. Oktobek folgendes Schreiben gerichtet: ImVorwärts" vom 18. Oktober morgens ist die Verabschiedung zweier Generale in einer Form angezeigt, von der ich weit ab­rücke. Wenn dort von Hinauswerfen des einen und im großen Bogen folgen des «»deren gesprochen wird, so kann ich es nur verurteilen, wenn in einer derartigen Weise von Männern ge­sprochen wird, deren Auffassungen und Wege sich von meinen trennen, deren langjährige Friedens- und Kriegsdienste sie aber vor solchen Ausdrücken schützen mühten. Was den sachlichen Teil der Notiz anbelcmZt, so erledigt der Reichspräsident nach Recht und Gesetz die Verabschiedung von Offizieren. (Anm. des WTB.: Es handelt sich um die Generale Graf Waldersee und Graf von der Goltz.)

Wien. 22. Okt. Hier sollen angeblich infolge der Kohlennot alle Schulen in der Zeit vom 15. November bis zum 15. Februar 1920 geschlossen werden.

Siraßburg, 22. Okt. Hier ist eine Verschwörung aufgedeckt worden, die auf die Neutralisierung Elsaß-Lothringens gerichtet ist. Die Führer Köhler und zwei andere Verschwörer wurden verhaftet. Ein Gewerkschaftsführer, ein früherer elsaß-lothringi­scher Abgeordneter und ein französischer Sozialist sollen in die Angelegenheit verwickelt sein.

Paris, 21. Okt. Der Oberste Rat hat beschlossen, dem polni­schen Heere militärische Äusrüstungsgegenstände zu übermitteln, und zwar hauptsächlich aus französischen Vorräten.

Paris, 21. Okt. Es bestätigt sich, daß General Mangin mit der Kontrolle der Durchführung der Räumnug der baltischen Pro­vinzen durch die Deutschen beauftragt wird. General Mangin wird Paris diese Woche verlassen und wahrscheinlich in Berlin einen Aufenthalt nehmen.

Die Frage der Kriegsschuld.

Vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß machte Gras Bernstorff Aussagen über die Vorgeschichte des Wilsonschen Friedensangebots von 1916.

Berlin. 21. Okt. Im Reichstag trat heute der zweite Unter­ausschuß des parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der sich mit den Friedensmöglichkeiten zu beschäftigen hatte, zur ersten öffentlichen Sitzung unter dem Vorsitze des deutsch-nationalen Abgeordneten Warm-uth zusammen. Der frühere Reichskanzler Bethmann Hollweg, der Vizekanzler a. D. Helfferich und der Botschafter a. D. Gras Bernstorff waren anwesend. Als Sach­verständige waren geladen Professor Dr. Bonn-München- Pro­fessor Foetzsch und Professor Dr. Dietrich Schäfer. Der Vor­sitzende eröffnete die Sitzung mit einigen einleitenden Worten über die Aufgaben des Ausschusses.

Berlin» 21. Okt. Der Unterausschuß des parlamentarischen Untersuchungsausschusses für ide Friedensmöglichkeiten erstattete nach der Vereidigung der Sachverständigen Abg. Dr. Sinzheimer das Referat. Er führte u. a. aus: In Erfüllung der Afugaben des Ausschusses ist der Gegenstand der Beratung die sogenannte Friedensaktion Wilsons. Dem Ausschuß haben sämtliche Geheim­akten des Auswärtigen Amtes zur Verfügung gestanden. Die des Admiralsstabs des Kriegsministeriums und des Generalstabes würden in einem späteren Stadium der Verhandlungen herangs- zogen werden. Eine der Hauptfragen werde es sein, in welchem Verhältnis die Friedensaktion vom 12. 12. mit der von uns angeregten und auch von Wilson in Aussicht gestellten Friedens­aktion stehe. Das wesentliche in dem Vermittlungsangebot Wil­sons war die Bitte, konkrete Friedensbedingungen mitgeteilt zu erhalten. Die Antwort des Staatssekretärs Zimmermann enthielt indessen keinerlei Andeutungen darüber. Gleichzeitig teilte eine neutrale Macht mit, daß ein Friedensappell Wilsons in Aussicht stehe, der äukerst erenst zu nehmen sei. Dieser amtliche Schritt der neutralen Macht war bereits am 18. Dezember in Berlin be­kannt. Am 26. Dezember erfolgte ide Antwort des Staatssekre­tärs Zimmermonn, die dahin ging, daß er auf oie Aufforderung, konkrete Friedensbedingungen abzugeben, nicht eingehen könne. Es werde nunmehr festgestellt sein, welche konkreten Friedens­bedingungen unserem Friedensangebot vom 12. Dezember zu­grunde gelegt waren. Graf Bernstorff machte wiederholt ener­gische Versuche, wenigstens vertraulich von der Reichsregierung die Friedensbedingungen nach Washington mitgeteilt zu erhalten. Staatssekretär Zimmermann bat ihn am 1. Januar die Frage der vertraulichen Mitteilung der Friedensbedingungen dilatorisch zu behandeln. Darauf wurde am 9. Januar der rücksichtslose U-Bootkrieg beschlossen.

Berlin, 22. Okt. Zum Verlauf des ersten Tages der Ver­handlungen im Untersuchungsausschuß der Nationalversammlung heißt es imVorwärts": Deutschland habe im Kriege überhaupt keine Politik gehabt und alles Unglück hätte vermieden werden können, wenn die Politik der Sozialdemokraten gemacht worden wäre. Danach hätten wir 1917 einen sehr anständigen Frieden haben können.

Me BeftellmW

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