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Reuenbürg, Samstag den 21. Juni 1919.

77. Jahrgang.

Rundschau.

Der Schwurgerichtsprozeß gegen Hörnle und Genossen, -je wegen Aufruhrs und Landfriedensbruchs auf der An­klagebank saßen, hat nach 14tägigen Verhandlungen mit einem glatten Freispruch geendigt. Der kreisende Berg hat eine winzig kleine Maus geboren, die Regierung aber eine Niederlage erlitten, die von Spartakus für.seine politischen »wecke ergiebig ausgeschlachtet werden wird. Der Zug nach links geht weiter. Das sehen wir zur Genüge an den bayerischen Gemeinderatswahlen. In München z. B. werden künftig die Unabhängigen die stärkste politische Partei bilden; ihre Stimmen schwellen auf Kosten der Mehrheitssozialisten mächtig an. Diesen graut vor dem Revolutionsaschermitt- ivoch. Kein Wunder, wenn sich auf dem sozialdemokratischen Parteitag in Weimar neben starker Ernüchterung ausge­prägte Unzufriedenheit mit der bisherigen Tätigkeit der so­zialdemokratischen Regierungsmitglieder bemerkbar gemacht hat. Man sieht allmählich ein, daß es leichter ist, graue Theorien aufzustellen, als sie in entsprechende Taten umzu­setzen. Welche Hoffnungen wurden nur an das Schlagwort .Sozialisierung" geknüpft! Heute muß der Reichswirtschafts- mimster Wissel, trotz seiner sozialdemokratischen Gesinnung, aus dem Gebiet dergebundenen Planwirtschaft" die größten Einschränkungen machen; sie haben sogar den Grund zu einer Kabinettskrise gelegt, die aber verschoben ist, inzwischen her, eine natürliche Folge der Haltung der Mehrheit des Ministeriums in Sachen der Unterzeichnung oder Nichtunter­zeichnung des Friedensvertrags, Tatsache geworden ist. Das aste Ministerium der Revolution, das Ministerium Scheide- riann gehört" der Vergangenheit an; ihm wird, wenn nicht alles trügt, ein solches, folgen, das unter dem Druck des Feindes den Gewaltfriedensvertrag unterzeichnet.

Wir stehen aus dem höchsten Punkt des Ringens um den Weltfrieden, der 16. Juni, da die Entente der deutschen Fnedensdelegation die Antwort auf die Gegenvorschläge überreicht hat, wird nicht nur für Deutschland, sondern für die ganze Menschheit als ein schwarzer Tag bezeichnet werden können. Denn dieses neue Schanddokument ist nur eine Wiederholung der Bedingungen, die die deutsche Regierung »nd die Mehrheit des deutschen Volkes bereits als unan­nehmbar bezeichnet haben. Die wirtschaftlichen und finan­ziellen Bestimmungen sind aufrecht erhalten. Von den terri­torialen Forderungen ist so gut wie nichts bewilligt worden, weder im Westen, wo die Ententetruppen in voller Aus- rüftung marschbereit stehen, noch im Osten, wo die polnische Armee ihren Aufmarsch vollzogen hat. Danzig ist eine deutsche Stadt gewesen. Unsere Kolonien sind dahin. Wir sollen und dürfen nach dem Willen des Viererrats, der übrigens seit dem Beitritt Japans zum Fünferrat geworden ist, nicht mehr hochkommen. Die Zulassung zum Völker­bund ist uns nach Ententegnaden in Aussicht gestellt, wenn die deutsche Volksseele einen Läuterungsprozeß durchgemacht hat. Mit zynischem Hohn und heuchlerischer Dialektik wird dem gefesselt am Boden liegenden Deutschland nochmals die Schuld am Krieg vor Augen gehalten und auf die Aus­lieferung der am KriegeSchuldigen" bestanden. Heute ist leine Rede mehr davon, daß das deutsche Volk glimpflicher lxMnkommen wird, wenn es sich von der verhaßten Preußen- md Hohenzollernherrschaft befreit haben wird. Heute muß Deutschland bestraft werden, weil es die Revolution zu spät «gemacht" hat, weil es den Unterseebootskrieg als ein Ver­brechen gebilligt hat, indes die unmenschliche Hungerblockade mit geheuchelter Harmlosigkeit als eine gerechte und Mgemäße Kriegsmaßnahme ausgelegt wird. Aber dürfen wir uns wundern, daß Clemenceau die Schuldfrage gegen uns ausbeutet, wenn sogar Deutsche sich nicht schämen, zu behaupten, wir allein seien am Weltkrieg Mldig? Dürfen wir uns wundern über die schmachvollste Mißhandlung, die je einem Volke in der Geschichte von seinen Feinden zuteil wurde, wenn man bei Ausbruch der Revolution von einem demokratischen Abgeordneten das Wort hören konnte: Es ist eine Lust zu leben! In Tagen, oa dem deutschen Volk nichts mehr geblieben ist, als die Errungenschaften der Revolution", da die Revolution das deutsche Heer zerschlagen hat. Furchtbar ist das Gericht über die Männer des 9. November hereingebrochen, die heute Deutschlands Todesurteil unterzeichnen müssen; sie, die ihre Hoffnung bis zuletzt auf die feindlichen Völker gesetzt haben, müssen sich heute davon überzeugen, daß sie auf Sand gebaut haben. Die Entente will heute nichts mehr wissen von einem Versöhnungs- und einem Rechtsfrieden, von Selbstbestimmung der Völker usw. AberGerechtig­keitsfrieden", so spricht es aus ihrem schlechten Gewissen. In spaltenlangen Artikeln führt sie nochmals ihren Völkern zu Gemüte, welcher Abgrund von Scheußlichkeiten doch in diesem Preußen-Deutschland steckt, indes sie selbst den ursprünglichen Friedensentwurf heute noch schamhaft ihren

Völkern verbirgt. Welcher Geist bei ihr herrscht, kannte

nichts treffender karakterisieren, als die widerliche Szene bei der Abreise unserer Friedensdelegierten von Versailles, die vom Pöbel, Offizieren und Studenten mit Steinen beworfen wurden. In. diesen Tagen nun vollzieht sich die größte Entscheidung in der Weltgeschichte. Bis Montag muß die Antwort aus die Frage erfolgen: Annehmen oder ablehnen. Sollen wir einen in seinen Folgen für Land und Volk entsetzlichen Friedensvertrag unterschreiben o.der unter Uebernahme der nicht minder entsetzlichen Folgen unsere Unterschrift verweigern? Wie immer die Entscheidung der verantwortlichen Männer, die jetzt in Weimar beisammen sind, ausfallen möge, das ist sicher: Deutschland hat als Großmacht aufgehört zu, sein; das deutsche Volk taumelt einer tiefschwarzen Zukunft entgegen.

Deutschland.

Darmstadt, 19. Juni. Bei der Besetzung von Gries­heim durch die Franzosen würde erneut festgestellt, daß die Franzosen sofort nach der Besetzung umfangreiche Nachfor­schungen anstellen nach deutschen Militärpersonen, die aus der Gefangenschaft entwichen sind. Die dort befindlichen Rückläufer haben sich rechtzeitig diesen Nachforschungen ent­zogen.

Berlin, 20. Juni. WTB. muß melden: General Gröner ist zum Reichsminister nach Weimar berufen worden, um mit ihm, über die laufenden Geschäfte zu verhandeln. An den politischen Besprechungen, insbesondere auch an der Kabinettssitzung hat er nicht teilgenommen. Die oberste Heeresleitung hört am Tage "des Friedensschlusses auf zu bestehen. An der Entscheidung über Annahme oder Ableh­nung des Friedens wirkt sie nicht mit. Es ist nicht gerade erhebend, wie außerordentlich ängstlich die Reichsregierung in der Bekanntgabe dieser Notiz erscheint.

Frankfurt a. M., 20. Juni. In einer gestern abend einberufenen, von mehreren tausend Personen besuchten öffent­lichen Versammlung auf dem Börsenplätze erklärten sich die Teilnehmer in der Abstimmung für die Unterzeichnung des Vertrages unter Protest.

Zum Rücktritt des deutsche« Kadiuetts.

Weimar, 20. Juni. Reichspräsident Ebert wird vor­aussichtlich bereits heute einen neuen Ministerpräsidenten be­rufen, der mit der Neubildung des Kabinetts betraut wird. In politischen Kreisen nimmt man an, daß vielleicht die bisherigen Minister Noske oder Dr. David mit der Neubil­dung des Kabinetts betraut würden.

Man darf wohl aus dem Rücktritt des bisherigen Ka­binetts schließen, daß das neu zu bildende Kabinett sich un­ter gewissen Voraussetzungen mit der Annahme des Frie­densvertrages einverstanden erklären dürfte.

Der Rücktritt des Kabinetts ist auf die Uneinigkeit der Kabinettsmitglieder unter sich und mit den Parteien zurückzu­führen. Um 10 Uhr abends schien es gestern noch, daß in der Nationalversammlung auf Grund der Probeabstimmung in den Fraktionen eine Majorität gegen die Unterzeichnung vorhanden wäre.

Mittlerweile waren aber die Mehrheitssozialisten zu ihrer Fraktionssitzung zusammengetreten und stimmten neuerdings ab. Nach dieser Abstimmung, die etwa dasselbe Ergebnis wie die Probeabstimmung, also ungefähr ^/»-Majorität für die bedingungslose Annahme des Friedensvertrages ergeben hatte, wurde von den Mehrheitssozialisten beschlossen, bei der Abstimmung im Plenum den Fraktionszwang auszuüben, d. h. die ganze Fraktion soll geschloffen für den Frieden stimmen müssen, ohne Rücksicht auf die Abstimmung inner­halb der Fraktion.

Dieser Beschluß schien den weiterblickenden Führern in der Partei wegen des bedingunsweise zustimmenden Be­schlusses des Zentrums und der Ablehnung durch die Deutsch­demokraten mit 55 Stimmen notwendig, weil sonst keine Mehrheit für ^ die Annahme der Friedensbedingungen in der Nationalversammlung zu finden gewesen wäre.

Nunmehr tr«t das Kabinett zu einer Sitzung zusammen. Im Kabinett ist mit Hilfe der Scheidemannschen Stimme, die für zwei gilt, die Mehrheit gegen die Annahme des Friedensvertrages gewesen. Deshalb stellte das Kabinett an die Fraktion die Forderung, sie sollte einen Beschluß herbeiführen, daß für den Fall der Ablehnung der ein­schränkenden Bedingungen des Zentrums durch die Entente die Parteien eine Ablehnung der Friedensbedingungen wünschen.

Von einer Krise unter der Mehrheitssozialdemokratischen Partei kann selbstredend keine Rede sein, da die Rechtssozia­listen nicht nur beschlossen haben, den Frieden zu unterzeichnen, sondern auch den Fraktionszwang in dieser Sache auszuüben, also die Partei geschloffen stimmen zu lassen.

Gegen ein Kabinett Hermann Müller als Nachfolger des Ministeriums Scheidemann hat auch ein Kabinett Erz­

berger Aussicht. Das Kabinett Erzberger würde ein Kabinett

aus Mehrheitssozialisten und einigen Außenseitern sein, die bereit sind den Friedensvertrag zu unterzeichnen.

So wenig im Uebrigen die Lage sich übersehen läßt und so sehr sie sich nun heute von Stunde zu Stunde verändern mag, so läßt sich doch sagen, daß alle Wahrscheinlichkeit da­für spricht, daß der Friedensvertrag schließlich wird unter­zeichnet werden. Dafür bürgt die Haltung der Mehrheits­sozialisten.

Erzberger würde natürlich bei seinem Kabinett versuchen, die Unabhängigen in sein Kabinett zu ziehen. Die Unab­hängigen würden, soviel feststeht, einen Eintritt in ein Ka­binett Erzberger ablehnen. Die Unabhängigen sind nur ge­neigt, ein rein sozialistisches Kabinett zu bilden und sich mit den bürgerlichen Parteien auf eine Kabinettsbildung nicht mehr einzulaffen, da sie eine solche Koalition für unfruchtbar halten.

Daraufhin traten die Fraktionen zu einer neuen Sitzung zusammen und lehnten den Beschluß der Regierung ab. Da­mit zeigte sich, daß die Regierung, die ohnedies in sich ge­spalten ist, auch die Nationalversammlung nicht mehr hinter sich hatte.

Für «uv gegen die Unterzeichn««-.

Berliup 20. Juni. Der Zentralrat der deutschen so­zialistischen Republik tritt imVorwärts" für die Unterzeich­nung des Friedensvertrages ein. Es werde in Deutschland niemand geben, dem das Ja oder Nein nicht als riesenschwe­res Schicksalswort erscheine. Jetzt aber könne nicht mehr ausgewichen werden^ und der Zentralrat halte es für seine Pflicht, auszusprechen, daß die Unterzeichnung als ein Re­sultat der Zwangslage erfolgen müsse. Sie bedeute kein Abfinden mit den uns auferlegten Bedingungen, im Gegen­teil, das deutsche Volk werde nicht aufhören, für die Revi­sion dieser Bedingungen zu wirken, und es hoffe, daß die beginnende Einsicht bei den Völkern der Oriente die Revi­sion beschleunigen werde.

Berlin, 20. Juni. DieVoss. Ztg." berechnet die Aussichten für die Abstimmung über den Friedensvertrag folgendermaßen: Für die Unterzeichnung werden 20 Unab­hängige, etwa 90 Mehrheitssozialisten, 50 Zentrumsabge­ordnete und einige Demokraten, insgesamt etwa 170 Abge­ordnete stimmen; gegen die Unterzeichnung stimmen geschlossen die beiden Rechtsparteien mit etwa 60 Abgeordneten, ferner 60 Demokraten, etwa 40 Mehrheitssozialisten und 20 Zen- trumsabgeordnete, das wären insgesamt rund 180 Abgeord­nete. Dieses Verhältnis unterliegt aber ständigen Schwankungen.

, Um den Willen der Mehrheit ihrer Fraktion durchzu­setzen, sind bei den Sozialdemokraten Bewegungen im Gange, für die Abstimmung Fraktionszwang zu verkünden. Sollte dieser geschlossen befolgt werden, dann wäre an der Annahme der Friedensbedingungen bezw. der Unterzeichnung nicht mehr zu zweifeln.

Berlin, 20. Juni. Für den Fall der Unterzeichnung des Friedensvertrages wird nicht eine neue Friedensdelegatton entsandt werden, sondem der in Versailles noch anwesende Gesandte, Herr von Haniel, wird die Vollmacht bekommen, den Vertrag zu unterschreiben. Von den Auslandskennern der Mehrheitssozialisten wird daran gearbeitet, einen Vor­wand zu finden, um unter Protest zu unterschreiben.

Der Druck ver Aei«ve.

Frankfurt, 19. Juni. Die holländischen Blätter geben eine Reihe von englischen, amerikanischen und Pariser Meldungen wieder, die alle darauf berechnet find, zu zeigen, wie gut die Alliierten den Vormarsch vorbereitet haben und wie fest sie entschlossen sind, ihn durchzuführen. Der Vor­marsch soll am nächsten Montag beginnen und jeden Tag 25 Kilometer betragen. Alle im militärpflichtigen Alter stehenden Deutsche sollen festgenommen und alletz Kriegsma­terial, das erbeutet wird, soll fortgeschafft werden. Wenn die Deutschen Widerstand leisten, werden die deutschen Städte aus der Luft beschossen. Andere Telegramme erörtern die Frage, ob unterzeichnet wird oder nicht.DMy Mail" führte eine Umfrage in den verschiedenen Kreisen der Kon­ferenz und kommt zu dem Ergebnis, daß die französischen Delegierten glauben, Deutschland zeige wenig Neigung zu Unterzeichnern Die englischen, amerikanischen und belgischen Delegierten sind dagegen optimistisch und glauben an einen Regierungswechsel in Deutschland. (Ist einaetreten. Schrift!.)

Koblenz, 20. Juni. Im rechtsrheinischen Gebiet, namentlich in den Abschnitten, die den besetzten Gebieten un­mittelbar gegenüberliegen, fordern die deutschen Behörden die Einwohner in öffentlichen Anschlägen auf, ihre Ruhe und Besonnenheit zu bewahren und nicht abzuwandern, sowie keinen Widerstand zu leisten, falls die Alliierten in das un­besetzte Gebiet einmarschierten. In der Pfalz werden von