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«nlae davon war, daß das Flugzeug zeitweise in einer Höhe ,on 1100 Fuß flog, zeitweilig 10 Fuß über der Oberfläche ?es Meeres. Die Einrichtung für drahtlose Telegraphie
kurz nach dem Anflug schwer beschädigt worden. Das sl,ia»euq ist mit 2 Motoren von je 350 PS. ausgestattet. Die Benzinbehälter fassen 865 Gallonen Benzin. Außerdem «urden W Gallonen Oel mitgeführt. Mit diesem Brenn- »aff können 2440 Meilen zurückgelegt werden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt über 100 Meilen die Stunde. Unter der englischen Oeffentlichkeit herrscht große Begeisterung darüber, daß der Flug gelungen ist. Den beiden Fliegern, Aleock und Brown, wird als Nationalhelden gehuldigt.
Amsterdam, 17. Juni. Das Organ der niederländischen sozialistischen Partei, „Het Volk", schreibt zu der Mitteilung des deutschen Reichskolonialamts, daß kolonialer «M für Deutschland eine Lebensfrage ist, der Raub der deutschen Kolonien, der durch die Verteilung unter England, Frankreich und Italien als Mandatarmächte des Völkerhunds nur schlecht verhehlt werde, sei ein deutliches Zeichen für die Ziele der triumphierenden Mächte. Die Unterdrückung Deutschlands als Kolonialmacht bedeute die Vernichtung des deutschen Wettbewerbs in den südamerikanischen Ländern. Diesem Ziel müsse auch die Vertreibung der deutschen Kauf-
ans Südamerika und China dienen.
Amsterdam, 16. Juni. Laut „Nieuws van den Dag" Meldet der „New-Dork Herald" aus Pqris, daß die türkische Delegation wahrscheinlich am Dienstag vom Rat der Vier empfangen werde. Ueber den Inhalt der Friedensbedingungen der Türkei verlaute, daß das türkische Reich in Kleinasien meiter bestehen werde. Der Sultan werde die gesamte ! politisch-religiöse Oberaufsicht erhalten. Die Türkei müsse ! auf alle Rechte über Konstantinopel verzichten. Konstantiaopel werde unter internationale Kontrolle gestellt werden.
Haag, 16. Juni. „Nieuwe Courant" meldet, daß in der britischen Maschinen- und Schiffsbauindustrie ein großer Streik drohe, bei dem 2 Millionen Arbeiter in Betracht jommen würden.
Paris, 16. Juni. Der Senat der Bergarbeiter hat erklärt, daß bis jetzt kein Uebereinkommen auf Abbruch des Streiks getroffen worden sei. Die erste Grundlage zum Abbau des Streikes wäre die Annahme des Achtstundentages. Der Bergarbeiterstreik sei unvermeidlich.
Helsingfors, 16. Juni. Die deutschen Entsestigungs- arbeiten auf den Aalandsinstln begannen am 10. Juni. Sie werden durch deutsche und finnische Arbeitskräfte aus- geführt.
Die Antwortnote der Entente übergebe«.
Versailles, 16. Juni. Die Antwort der Entente ist heute abend 5'/, Uhr durch den Generalsekretär Dustata an den Legationsrat von Lersner übergeben worden. Sie besteht aus einer handschriftlichen Denkschrift, in welcher die »bgeänderten Bedingungen mit roter Tinte verzeichnet sind, »nd aus einer Mantelnote und einem Ergänzungsstück, welch letztere beide in einer großen Anzahl von Exemplaren überzeben wurden.
Graf Brockdorff-Rantzau begibt sich heute 9*/, Uhr mit bm fünf Hauptdelegierten nach Weimar.
Die Antwort besteht aus zwei Dokumenten: Das erste ist ein Begleitschreiben von ungefähr 50 Quartseiten in englischer und französischer Sprache. Das Schreiben beginnt mit einer allgemeinen Einführungsnote, die ein langes Memorandum enthält, in welchem die deutschen Gegenvorschläge analysiert sind und in dem der entsprechende Standpunkt der Alliierten dargelegt wird. Das zweite Dokument ist ein vollständiges Exemplar des bereinigten Vertrages und umsaßt die Bedingungen, die Deutschland annehmen muß. Eine Frist von fünf Tagen, in welcher die dreitägige Frist für die Kündigung des Waffenstillstandes einbegeriffen ist, wird der deutschen Delegation- gestattet, um den Vertrag zu unterzeichnen. Bei der Uebergabe des definitiven Textes wird Mafia durch den Grafen Brockdorff-Rantzau eine Empfangs- iescheinigung unterzeichnen lassen.
Unter den Hauptbedingungen wurde eine Aenderung angebracht hinsichtlich der ersten von Deutschland auf den gesamten Entschädigungsbrtrag von 100 Milliarden Goldmark oder 125 Milliarden Franken zu zahlenden Summe. Die Lerfallzeiten wurden jedoch nicht verändert. Deutschland
wird während vier Monaten das Recht haben, Sachverständige in die verwüsteten Gegenden zu senden um die Schäden zu schätzen und die Mittel zur Wiederaufnahme vorzuschlagen. Hinsichtlich der Zulassung Deutschlands zum Völkerbund sagt der Text, daß es dem Feinde nicht versagt sei, die Zulassung in naher Zukunft zu erhoffen. In demselben Augenblick würden die Deutschland auferlegten wirtschaftlichen Einschränkungen aufgehoben und sie würden hinsichtlich der Rohstoffe mit den andern Mitgliedern des Völkerbundes gleichgestellt. In Betreff der allgemeinen Abrüstung wird gesagt, daß zu diesem Zweck Verhandlungen eingeleitet werden sollen. Schließlich wird die Besetzung des linken Rheinufers durch die Alliierten voll und ganz aufrechterhalten.
Berlin, 17. Juni. Nach Reuter heißt es in dem Mantelbrief zur Antwort der Alliierten: Der Krieg war das größte Verbrechen gegen die Menschheit, das jemals begangen wurde. Deutschland muß es auf sich nehmen, Wiedergutmachungen zu leisten. Die alliierten und assoziierten Mächte haben für die Wiedererrichtung eines polnischen Staates mit sicherem Zugang zum Meer Vorsorge getroffen. Das Regime betreffend das Saarbecken wird für 15 Jahre aufrecht erhalten bleiben. Die Alliierten sind überzeugt, daß die Eingeborenen der deutschen Kolonien einer Rückkehr unter deutsche Herrschaft durchaus abgeneigt sind. Wenn die Deutschen beweisen, daß sie beabsichtigen, die Friedensbedingungen zu erfüllen, so wird es zu einem frühen Zeitpunkt möglich sein, den Völkerbund durch Zulassung Deutschlands zu vervollständigen. Die Bestrafung derjenigen, die hauptsächlich für den Krieg verantwortlich sind, ist eine Forderung der Gerechtigkeit. Es wird Deutschland gestattet werden, sein Heer allmählicher zu verringern, als bisher bestimmt war. Die deutschen Vorschläge bezüglich der Flotte können nicht in Erwägung gezogen werden. Was die Wiedergutmachung betrifft, so kann Deutschland eine Pauschalsumme für Regelung der Gesamtheit oder eines Teiles seiner Verbindlichkeiten anbieten.
Paris, 17. Juni. Nach Reuter heißt es noch in dem Mantelbrief: Deutschland hat seinen willfährigen Verbündeten ermutigt, Serbien den Krieg zu erklären. Der Brief zählt dann die deutschen Verbrechen auf. Betreffend die deutschen Beschuldigungen gegen die Blockade heißt es: Die Blockade ist jederzeit eine gesetzlich anerkannte Methode der Kriegführung gewesen. Die Antwort der Alliierten auf die deutschen Bemerkungen legt dar, in dem deutschen Memorandum sei nichts enthalten, was die Ueberzeugung der Alliierten erschüttere, daß die unmittelbare Ursache des Krieges die wohl überlegte Entschlossenheit der verantwortlichen Personen gewesen ist, die Lösung der europäischen Frage gewaltsam herbeizuführen, wenn nötig durch einen Krieg.
Versailles, 17. Juni. Die Antwort der alliierten und assoziierten Mächte erklärt, der von ihnen vorgeschlagene Friede sei von Grund auf ein gerechter Friede und entspreche den von beiden Teilen für den Waffenstillstand angenommenen Grundsätzen. Im einzelnen besagt die Antwort, daß an der Ostgrenze überall, wo der Volkswille zweifelhaft ist, Volksabstimmung vorgesehen werde. Danzig wird als Freistaat von Deutschland gelöst, um Polen freieren Zugang zum Meere zu geben, aber nicht als Bestandteil Polens. Ob Oberschlesien deutsch bleibe oder polnisch werde, soll durch Voksabstimmung entschieden werden. Die politischen Bestimmungen des Friedensvertrages über das Saargebiet bleiben unverändert. Die Abtretung deutscher Gebiete an Dänemark und an Belgien sollen Ergebnisse freier Abstimmung der Einwohner sein. Andere Aenderungen des Friedensvertrages sollen nicht stattfinden. Deutschland also auch die Kolonien nicht zurückerhalten.
Am Schluffe heißt es: Diese Note und die beigefügte Denkschrift bedeuten das letzte Wort der Ententemächte. Sie beharren bei den Grundlinien des Vertrags, haben aber bedeutende Zugeständnisse in der Anwendung gewährt. Infolgedessen erwarten sie binnen 5 Tagen von der Deutschen Delegation die Erklärung, daß sie bereit ist, den Vertrag, so wie er heute ist, zu unterzeichnen. Erfolgt diese Erklärung, so wird die sofortige Unterzeichnung des Friedens in Versailles herbeigeführt werden. Andernfalls
Verhungernde Kinder.
Von Richard Katz, Prag.
Verhungernde! Nicht hungernde im Erzgebirge.
Eine viertägige Autotour mit der amerikanischen Hoover- Mnnfsion, welche die hungrigen Kinder der Tschechoslowakei Dem will, hat Mich durch das kläglichste uns erbarmungs- würdigste Elend geführt, dessen ein Volk fähig ist. Ein Mches Volk stirbt hier ohne Notschrei, in der Apathie Wer Verzweiflung. Tausende dieser Aermsten hat die Hungerwassersucht schon aufgedunsen und vernichtet. Tausende »egen im Sterben.
Wie schlimm die Häusler des Erzgebirges daran sind, ist kaum zu schildern. Ich sah den Legionär-Dolmetsch der amerikanischen Mission (dem man gewißlich keine allzu großen Sympathien für Deutschböhmen nachsagen kann) schluchzen, als er die Säuglinge sah, die mit schwarzem Kaffee und Merreis großgezogen wurden; ich sah eine amerikanische Krankenschwester, deren Nerven fünfjähriger Lazarettdienst Märtet hatte, vor der skelettierten Hungerleiche einer alten «rau ohnmächtig zusammenbrechen; ich sah Einjährige, die weniger wogen, als bei ihrer Geburt. Und ich kam in große Gemeinden, wo 90 Prozent aller Kinder tachitisch sind, wo erst Dreijährige das Gehen lernen.
Denn unter all dem Fürchterlichen dieses Gebirgshanges yi dies das Fürchterlichste: seine Kinder.
Kommen Sie mit in eine Schule des Erzgebirges .... Sre glauben nicht, daß dies ein Schulzimmer seil Sie meinen, dies sei ein Kindergarten für die Kleinsten I Gemach; mes hier sind Sieben- und Achtjährige. Denn ich habe Sie m eine erste Volksschulklaffe geführt. Die Unterernährung Welt nämlich den Geist nicht minder als den Körper und »«mnr brauchen die Kinder hier mehr als ein Jahr, wshl
zwei und drei, um dem Lehrstoff auch nux nahezukommen. Darum werden Sie auch Neunjährige hier sehen. Derselbe Typ, den Sie bankauf, bankab bemerken: Winzige Gesicht- chen, in denen große, matte Augen schimmern, übertürmt von mächtig aufgedunsenen rachitischen Stirnen, Aermchen, die Haut und Knochen sind, und — über den krummen, ge- lenkoerquollenen Beinen — die gedunsenen Spitzbäuche der Hungerwasfersucht. Katrm eines all dieser Kinder kann den Kopf aufrecht halten; die abgezehrte Halsmuskulatur ist zu schwach, um ihn zu stützen. — Oh, nicht doch, bitte, lasten Sie sich nicht vom Mitgefühl verleiten, den Kopf dieses Winzigsten zu streichen. Das Kind ist krätzig, wie die meisten seiner Mitschüler — und wie sein Lehrer. Sie werden wohl wahrgenommen haben, daß er Ihnen die Hand verweigert und dabei recht beschämt ausgesehen hat... .
Ein paar Fragen an die Kinder:
„Hört mal, wer von Euch hat heute früh nichts gegessen? Ueberhaupt nichts? Nicht einmal Brot? Nicht eimal Wassersuppe?"
Von 57 Kindern zeigen zwölf auf!
„Wer hat schwarzen Kaffee zum Frühstück gehabt?" — (Den schwarzen Kriegskaffee-Ersatz, versteht sich.) — „Nur schwarzen Kaffee?"
Dreizehn magere Aermchen gehen hoch.
„Wer hat Aiilchkaffee gefrühstückt?"
Cs gibt immerhin vier dieser Aristokraten.
Alle anderen haben „Kräuter" gefrühstückt, oder „Kräutersuppe" oder „Kräuterschnitzel". Was das ist? Das große Frühjahrsmenü der Erzgebirgler. Erstes Unkraut, das auf Wiesen wuchert; „Otterzungen" zumeist. Ja, es sind Kräuter, denen die Kinder ihre Rachitis, die Erwachsenen ihre Hungerödeme verdanken. . . Jetzt sind es Kräuter, im
bedeutet die gegenwärtige Mitteilung die Aufkündigung des Waffenstillstandes, und die Mächte werden die Maßnahmen ergreifen, die sie für notwendig halten, um ihre Bedingungen aufzuerlegen.
Versailles, 17. Juni. Bei Ueberreichung der Entente- Antwort auf die deutschen Gegenvorschläge wurden auch die Abmachungen über die Verwaltung des besetzten Gebiets übergeben. Generalsekretär Dustata erklärte-, er überreiche die endgiltigen Bedingungen. Die deutsche Delegation solle in einer Frist von 5 Tagen vom Zeitpunkt der Ueberreichung . an erklären, ob sie gewillt ist, den Friedensvertrag zu unterzeichnen oder nicht. Ministerialdirektor Simon erwiderte, die Frist sei zu kurz bemessen, die deutsche Friedensdelegation müsse sich Vorbehalten, Fristverlängerung zu verlangen. Dustata erklärte, er werde den alliierten und affozierten Mächten von dieser Erklärung Kenntnis geben. Kurz darauf teilte er mit, die Entente habe sich bereit erklärt, die Frist um 48 Stunden zu verlängern. Ministerialdirektor Simon erklärte, die Frist einzuhalten, jedoch werde erst die deutsche Regierung in der Lage sein, einen endgiltigen Entschluß zu fassen und mitteilen, ob eine Frist von 6 Tagen eingehalten werden kann.
Die deutsche Delegation mit Steinen beworfen.
Versailles, 17. Juni. Auf der Fahrt vom Hotel des Reservoirs in Versailles nach dem Bahnhof Noissy-le-Rio, wo der Sonderzug mit der deutschen Delegation nach Weimar abfuhr, wurden aus der Menschenmenge heraus nach einzelnen Automobilen Steine geworfen. Es wurden infolge dessen mehr oder weniger verletzt: Das Mitglied der Delegation, Dr. Melchior, Oberstleutnant v. Xylander, Assessor Dr. Metzer und Frau Dornblüth, die an der Seite des Reichspostmlnisters saß. Die Kundgebungen der Menschenmenge dauerten den ganzen Abend fort und verstärkten sich zum stärksten Johlen, Rufen und Schreien, als sich die Mitglieder der Delegation auf der Straße und dem Hotel Suisis und Vatel zeigten.
Im Falle der Nichtnnterzeichnnng.
Nachfolgende Meldung zeigt, wie man die angeblich auf Erzberger zurückzuführende Aeußerung „Deutschland wolle nur gezwungen werden", im feindlichen Lager ausschlachtet, um die Truppen zum Vormarsch gefügig zu machen:
Haag, 16. Juni. Der Korrespondent des „Daily Telegraph" saßt die augenblicklichen Eindrücke in den Kreisen der Friedenskonferenz wie folgt zusammen: Wir stehen vor der drastischen Möglichkeit, daß Deutschland sich nicht endgültig weigern wird, seine Unterschrift zu geben, daß es aber die Friedensbedingungen doch nicht gleich unterzeichnen wird, das heißt also, daß der Kriegszustand wieder ausgenommen werden wird. Wie alle Welt weiß, sind die Truppen an der Westfront von Deutschland bereit, ihren Vormarsch zu-uibeginnsn. Das kann aus ein Kommando hin innerhalb einer Stunde geschehen. Ein sehr maßgebender Beurteiler der deutschen Mentalität hat mir erklärt, daß die Nationalversammlung feierlich zusammenberufen wird, um die Annahme der Friedensbedingungen zu erwägen, und zwar 24 Stunden, nachdem die alliierten Truppen ihre erste Vormarschbewegung gemacht haben werden. Nachdem auf diese Weise der deutsche Nationalprotest zum Ausdruck gekommen ist, werden die Deutschen sich dazu verstehen, den Grafen Brockdorff-Rantzau dahin zu instruieren, daß er den Vertrag zu unterzeichnen hat. Gleichzeitig dürste jedoch eine Erklärung an die Alliierten gegeben werden, daß die Deutschen nur unter dem Druck der Gewalt handeln, daß sie aber unfähig sind, die Bedingungen tatsächlich durchzuführen, zu deren Unterzeichnung man sie gezwungen hat. Doch ist es deshalb nicht unmöglich, daß die technischen Schwierigkeiten am Johannistag »überwunden sein werden und daß ein offizieller Frieden zwischen den Deutschen und den Alliierten wiederhergestellt wird.
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auf den täglich erscheinenden »Enztüler* werden fortwährend von allen Postanstalten, Postboten, von unserer Geschäftsstelle und den Austrägerinnen entgegengenommen.
Sommer werden es Dorschen sein, im Herbst halbreife Fallbirnen und im Winter — so Gott will — Kartoffeln . . .
Nebenbei essen sie sonst noch allerhand. Etwa ausgekochten Kaffee-Ersatz, den sie auf der Ofenplatte backen, oder Grummet, das sie durch die Kaffeemühle drehen, um es nachher im Wasser zu kochen, oder halb- und ganzfaulige Rüben, oder wurmiges Sauerkraut (ich sah eine Frau Sauerkraut essen — mit Gier essen — das so von Maden durchwimmelt war, daß sie jeden Löffel ausklauben mußte, bevor sie ihn zum Munde führte), oder sie essen sonst irgend etwas, das für die Schweine zu schlecht ist.
Doch zurück zu den Kindern.
„Wer von euch hat kein Hemd an?"
Acht melden sich!
„Wer hat nicht mehr als ein einziges Hemd, eben das, welches er jetzt am Leibe trägt?"
, So viele Aermchen gehen hoch, daß man sie nicht rasch genug zählen kann, bevor die Müdigkeit sie wieder sinken läßt; mehr als die Hälfte waren es gewiß. Der Lehrer mischt sich ein: „Nur drei Viertel meiner Schüler sind hier. Vierzehn Kinder haben buchstäblich gar nichts anzuziehen: sie liegen nackt im Stroh. Ihre Eltern- haben die letzte Wäsche, das letzte Kleidchen gegen Rüben und Kartoffeln eintauschen müssen.
Das ist auch eine Folge der fortdauernden Blockadel Welch furchtbare, geradezu himmelschreiende Verantwortung, laden sich ihre Urheber auf den Hals. Die Hungerpeitsche gegenüber dem deutschen Volke war von Anfang an gegen alles Völkerrecht. Aber was kümmert denn einen Engländer das Völkerrecht? Hoffentlich sind die Aermsten inzwischen von der amerikanischen Kommission so versorgt, daß dem Hungerelend gesteuert ist.