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13S.
Neuenbürg, Samstag den 14. Juni 1919.
77. Jahrgang.
Rundschau.
Die Entscheidung über unsere Zukunft, deretwegen die Feinde nun schon ins dritte Vierteljahr hinein beraten und unsere Delegierten schon über einen Monat in Versailles warten, ist immer noch nicht gefallen. Wir werden in diesen Tagen die Antwort der alliierten und associierten Regierungen auf unsere Gegenvorschläge erhalten und sollen MN, wie es heißt, fünf Tage Zeit bekommen, um eine Erwiderung als letztes Wort von unserer Seite abgeben zu können. Dann aber soll die Entscheidung wirklich fallen. Unsere Gegner haben es mit einemmal eilig, nicht als ob sie menschlicheren Sinnes geworden wären und eingesehen hätten, daß man auch durch Engerschnallen unseres Hungergürtels keine größere Nachgiebigkeit mehr von uns erzwingen kann, sondern weil sie der Lage in ihren eigenen Ländern nicht mehr recht trauen. Ganz abgesehen davon, daß auch die feindlichen Truppen des ewigen, wenn auch gefahrlosen md bequemen Dienstes müde sind. In Frankreich sowohl M in England hat eine bedrohliche Arbeiterbewegung eingesetzt, die in Paris sogar mit einem Generalstreik verbunden mar. Das bedeutet Feuer unter dem eigenen Dach. Ob s uns wirklich billigere Friedensbedingungen einbrinzen wird, steht dahin; jedenfalls ist es eine Mahnung für uns, nichts zu unterschreiben, was wir nicht auch zu halten vermögen.
Es ist den englischen und französischen Arbeitern trotz aller Zensurabsperrungen nicht unbekannt geblieben, bis zu welcher Höhe Löhne und Gehälter durch die Errungenschaften der Deutschen Revolution gestiegen find. Man sieht dort im die Lichtseiten der Sache, die natürlich eine große Begehrlichkeit erweckt. Die Schattenseite ist aber wenigstens den feindlichen Regierungen durchaus nicht unbekannt. Diese missen ganz genau, daß viele Arbeiter in staatlichen, städtischen oder Privatbetrieben Deutschlands nicht mehr 8 sondern nur nach 4—6 Stunden am Tage angestrengt arbeiten und daß dadurch die Produktionskosten in der Landwirtschaft, dem Handwerk und der Industrie, sowie in allen staatlichen Beineben und Unternehmungen so sehr gesteigert wurden, daß an eine Herabsetzung der Preise nicht zu denken ist, ja sogar, daß genaue Kalkulationen nahezu unmöglich geworden sind. Die feindlichen Regierungen wissen auch, daß infolge dieser Umstände bei uns niemand mehr spart, was wiederum zur Folge hat, daß die Lebensmittelpreise immer noch mehr ftigen, und der Schleichhandel nachgerade einen größeren llmfang annimmt als das normale Geschäft.
Dazu kommen all die Kurpfuscher, die gegenwärtig an dem kranken Körper des deutschen Volkes herumdoktern. Was da in letzter Zeit allein in Stuttgart an solchen Aposteln auftrat, ist ja jedem Zeitunasleser bekannt. Jeder hat ein Rezept, ähnlich wie die berühmten amerikanischen Patentmedi- Men, die gegen Beinbrüche ebenso gut wirken, wie gegen Zahnschmerzen, gegen Gehirnentzündung nicht minder als ge- M Cholera. Diese Propheten haben gerade noch gefehlt, das ohnehin aufgeregte und für jeden Unsinn aufnahmefähig- Mrdcne Volk vollends durcheinander zu bringen. Wir »allen keine Namen nennen, möchten aber daran erinnern, daß die Presse nicht nur die Pflicht hat, über solche Erschwungen zu berichten, sondern auch das Recht, sie tot- Mchweigen, sobald nämlich ihre Gefährlichkeit erkannt ist. Me Begriffe von Recht und Gerechtigkeit sind verwirrt, «um hat man glücklich den Haupträdelsführer der Münchener Verbrechen, den Levine-Neffen, standrechtlich Mosten, geht überall das Gejammer los, als ob eine mereilung oder gar ein Justizmord vorgekommen wäre. Der Zweck ist durchsichtig. Es harren nämlich einige gleichartige Gesellen, besonders der Toller, in München noch ihrer Aburteilung, wieder andere, wie der Levin, werden noch gesucht. Ihr kostbares Leben zu retten, die Vollstreckung Ms etwaigen Todesurteils an ihnen von vornherein un- »Uich zu machen, liegt dem ganzen Rummel als Absicht D Grunde. Daß es ohne Proteststreike wegen dieser Schädlinge nicht abgeht, ist das allertraurigste an der Sache. Men gesunderen Sinn verriet die Bevölkerung am Rhein, ^ die diversen Gründer von neuen Republiken unter fran- Mchem Schutze in der Pfalz, der Rheinprovinz, in Hessen- Rastau kurzerhand verhaute, daß ihnen das Präsidentenspielen «erging.
Auch bei uns ist noch manches zu bessern, bevor Ordnung wiederkehrt. Die Tätigkeit der Soldatenräte fordert AMr schärfer zur Kritik heraus. Im Hörnle-Prozeß in bluttgart ergab es sich aus eidlichen Aussagen, daß führende AEnner unserer jetzigen Regierung ihre Ministerien aus den Anden der Soldatenräte empfingen und heute noch von «lesen abhängig sind. Wir hatten da in letzter Zeit einige W zuverlässige Reserveficherheitskompanien gebildet, für die Mtzlich nicht mehr geworben werden darf. Das Interesse
für sie im Kriegsministerium ist auffallend erkaltet. Das Verhältnis dieses Ministeriums zu den Soldatenräten muß im Landtag geklärt werden. Kommt man so nicht zum Ziele, dann erwarten wir eine Volksabstimmung nach 8 5 der Verfassungsurkunde. Es kann gar kein Zweifel darüber bestehen, daß diese Abstimmung eine erhebliche Mehrheit gegen die Soldatenräte ergeben wird. Sobald die Friedensfrage vollends erledigt ist, wird es die höchste Zeit, sich mit dieser Angelegenheit ausführlicher zu befassen.
Deutschland.
Lörrach, 12. Juni. Das Eisenbahn- und Betriebspersonal in Weil, Leopoldshöhe und Haltingen hat der Re gierung in der Frage der Lebensmittelversorgung ein Ultimatum gestellt, das am Samstag, den 14. Juni, 12 Uhr mittags, ablaufen soll. Sollten bis dahin die Forderungen nach Besserstellung nicht erfolgt sein, so würde der gesamte Zugverkehr sofort lahmgelegt werden.
Wiesbaden, 12. Juni. In der auswärtigen Presse hat es Befremden erregt, daß der allgemeine Ausstand gegen die rheinische Republik schon nach wenigen Stunden eingestellt wurde, während er in Mainz erst am Abend beendet wurde. Die Ursache liegt darin, daß der französische Kommandant von Wiesbaden 12 Uhr mittags befahl, jeden vor ein Kriegsgericht zu stellen, der die Arbeit nicht sofort aufnimmt, ebenso Ladenbesitzer und Hoteliers, die ihre Betriebe nicht öffneten.
München, 13. Juni. Eine Rcihe Mitglieder der „Arbeitsgemeinschaft für Politik des Rechts", darunter Prinz Max von Baden, Graf Montgelas und Professor Brentano, verlangen die unverzügliche Aufhebung des Standrechts und Ueberweisung der schwebenden Verfahren an die ordentlichen Gerichte.
München, 13. Juni. Die „Münch. Neuest. Nachr." erhalten ein Privattelegramm aus Wien, wonach dort am 15. oder 18. Juni von der Volkswehr die Räterepublik proklamiert und die Herrschaft der Kommunisten ausgerufen werden- soll. Angeblich kenne man bereits die Namen der Volkskommissare und beabsichtigten Befehle und Gesetze. Die Organisation sei fertig.
Leipzig, 13. Juni. Die Leipziger Wirtschaft-, Handels- und Industrie organisationen veranstalteten MafirWer- sammlungen für Einführung der freien Wirtschaft. Kie Lebensmittelgeschäfte wurden zur Demonstration einen Tag lang geschlossen.
Berlin, 13. Juni. Zu dem Liebeswerben der Unabhängigen Sozialdemokratie an die Freiwilligenverbände. Wie die „Voss. Ztg." mitteilt, ist Emil Barth nicht das einzige Mitglied der Parteileitung der Unabhängigen gewesen, das die Verhandlungen mit dem Freikorps geführt hat. Hervorragend beteiligt sei z. B. auch Dr. Breitscheid gewesen.
Thorn, 13. Juni. Wie aus Danzig gemeldet wird, machte der polnische Delegierte für die amerikanischen Lebens- mitteltransporte für Polen dem Warschauer Ministerium die Mitteilung, daß die Eisenbahndirektion Danzig die polnischen Lebensmitteltransporte eingestellt habe wegen der systematischen Nichterfüllung der Vertragsbedingungen durch die polnische Regierung. Aus Polen werden die Leerzüge, welche die Lebensmitteltransporte dorthin gebracht haben, einfach nicht zurückgeschickt. Im Danziger Hafen liegen jetzt acht amerikanische Schiffe mit Mehl, das für Polen bestimmt ist.
Die militärische« Eutentedrohunge«.
Ludwigshaf-n, 12. Juni. Die Agenturen Reuter und Havas geben Meldungen aus London wieder, wonach durch Mitteilungen von zuständigen Stellen alle Vorbereitungen zu einem weiteren Einmarsch in Deutschland getroffen seien, falls der Friedensvertrag bis Ende Juni nicht unterzeichnet ist. Die Pläne Fachs gehen dahin, daß die amerikanische Armee von Koblenz nach Wetzlar, die 10. französische Armee von Mainz nach Hanau, die 8. franz. Armee von Mannheim nach Würzburg und die englische und belgische Armee im Norden in Richtung Minden, die Armee im Elsaß bis Nördlingen vormarschieren werden.
Vom sozialdemokratische« Parteitag.
Weimar, 12. Juni. In der heutigen Sitzung des sozialdemokratischen Parteitages führte Scheidemann zur Friedensfrage aus:
„Der tiefste Sinn der uns vorgelegtzen Friedensbedingungen ist der, daß der siegreiche Kapitalismus Deutschland seine Wirtschaftsform aufzwingen will. Das ganze deutsche Volk soll zu einem Lohnarbeitervolk gemacht werden, das für einen fremden Kapitalismus für einen Hungerlohn bis zur Erschöpfung arbeiten soll. Der Kampf geht jetzt nicht mehr gegen den deutschen Kapitalismus, sondern gegen den deutschen Sozialismns. (Lebhafte Zustimmung.) Die gesamte Welt, nicht nur das deutsche Volk, schreit nach einem
dauerhaften Frieden und die ganze Welt ist darin einig, daß er in den Beschlüssen des Viererrats nicht zu finden ist.
Wir haben Verhandlungen in Versailles gesucht, Mann gegen Mann und in der Oeffentlichkeit der Völker, nicht um zu handeln, nicht um zu feilschen, sondern um Verständigung und Versöhnung zu suchen. Wir wollen und sind bereits dafür, jegliche Opfer aus unserer Volkskraft herauszuholen, die wir bringen können, ohne die Volkskraft selbst zu zerstören. Man hat geglaubt, uns mit Machtworten einschüchtern zu können, genau so, wie es die deutsche Politik Rußland gegenüber tun zu können glaubte. Wir haben unsere politischen Angebote gestellt, nicht weil wir uns als die Schwächeren vor den Stärkeren beugen mußten, sondern weil wir erkannt hatten, daß nicht alle Forderungen der Gegner ungerecht waren.
Hätten die Gegner keine Soldaten mehr auf den Beinen und keine Kugeln mehr in den Gewehren, dann gelte es für uns erst recht, das zerstörte Frankreich und Belgien wieder aufzubauen. Wir rufen unseren Gegnern zu: Wir sind bereit, mit Euch einen heiligen Vertrag zu schließen, einen Vertrag, der uns nicht diktiert wird, sondern einen Vertrag, den unser freier Wille erfüllen kann. Er soll als ein gerechter Friede den letzten Krieg der Welt abschließen."
Nach Scheidemann kam dann Eduard Bernstein zu Worte. Er betonte zu Anfang, daß sich nach Scheidemanns Vortrag seine Ausführungen eigentlich erübrigten. Die Friedensbedingungen seien hart und zum Teil unmöglich, aber ein großer Teil der Bedingungen müsse anerkannt werden. Neun Zehntel der Forderungen seien vom Standpunkt der Entente aus notwendig. (Bei dieser Erklärung wurde Bernstein mehreremale heftig unterbrochen.) Bernstein antwortete, man dürfe die deutschen Friedensvorschläge auf die Forderungen der Entente nicht desavouieren. „Denkt daran, was in Belgien geschehen istl" (Wiederum wurde Bernstein durch stürmische Zurufe unterbrochen.) „Denken Sie an Ostpreußen!" (Noske rief: „Ueber Ostpreußen wird kein Wort gesprochen!")
In der Nachmittagssitzung wurde die Vormittagsdebatte fortgesetzt. Bernstein fand keinen Verteidiger für seine Ausführungen am Vormittag. Selbst Cohen-Reuß, der Bernstein politisch sehr nahe steht, konnte ihn nicht in Schutz nehmen.
Ausland.
Basel, 12. Juni. „Havas" meldet: Die österreichische Delegation forderte Deutschland auf, gegen die Härte des vorgeschlagenen Friedens mit Deutsch-Oesterreich, zu protestieren mit der Begründung der Gleichheit der österreichischen und deutschen Ziele. Die französische Agentur bemerkt hierzu in spitziger Weise, man sehe hieraus, daß sich die offiziellen österreichischen Kreise noch immer unter den Schutz Berlins stellen und die Politik fortsetzen, die den Weltkrieg entfachte.
London, 12 Juni. Die Bolschewisten haben erneut Odessa besetzt, nachdem die in den Reihen der Alliierten kämpfenden russischen Truppen zu den bolschewistischen Kräften übergingen. Die Stadt wird erneut von alliierten Kriegsschiffen beschossen.
London, 12. Juni. Wie es unterjochten Völkern unter Englands Szepter ergeht, zeigt Indien. In einer Unterredung mit einem Vertreter der Daily News sagt Miß Besant, welche eben von dort zurückgekchrt ist, u. a.: Indien wünsche eine Selbstregierung. Ohne eine solche müsse das Land zu Grunde gehen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung Indiens bekomme nur eine einzige Mahlzeit im Tage uns diese sei unzureichend. Das Durchschnittslebensalter in Indien sei etwa 23 Jahre gegenüber einem solchen von 40 Jahren in England und von 50 Jahren in Neuseeland. Die wirkliche und schlimmste Gefahr sei die einer Hungerrevolution, welche, wenn sie einmal ausgebrochen sei, nicht wieder aufzuhalten wäre.
Amsterdam, 13. Juni. Der Korrespondent der „Daily News" meldet seinem Blatte, er habe erfahren, daß die italienischen Sozialisten ganz offen davon sprechen, daß sie nicht nur die gegenwärtige Regierung, sondern auch das gegenwärtige Regierungssystem beseitigen wollen. Sie stehen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Bela Kun in Verbindung, der sehr nahe Beziehungen zu Lenin unterhält. (Derartige Sensationsmeldungen sind mit Vorsicht zu genießen. Schriftl.)
1« Millionen Propagandagelder für die rheinische
Republik.
Amsterdam, 12. Juni. Der Berliner Vertreter des „Daily Herald" hatte eine Unterredung mit dem preußischen Ministerpräsidenten Hirsch, in der dieser von der sogenannten rheinischen Republik sagte, er habe Beweise dafür, daß von gewissen deutschen Kapitalisten 10 Millionen Mark für die