zur ewigen Quelle ist. Die Gemeinde lasse sich vom Denkmal mahnen, zu halten, was sie hat, protestantisches Nein und evangelisches Ja. Frei von Menschen im Glaubenssachen, im Gewissen gebunden an Gottes Wort, so ausgerüstet zur Arbeit in der Welt, dem Nächsten zum Dienst. Der gemeinsame Gesang von „Ein' feste Burg ist unser Gott" schloß die allen Teilnehmern' unvergeßliche Feier, die, die wie vor allem das Denkmal selbst, eine segensreiche Erinnerung an die Bierjahrhundertfeier der Reformation bilden ivird. Am Mittag fand in Anknüpfung an die Feier, in der Stiftskirche eine Aufführung des Oratoriums „Paulus" von Mendelssohn durch den Verein für klassische Kirchenmusik unter Leitung von Hofkapellmeister Band statt, am Abend ein starkbesuchter von Schulrat Dr. Mosapp geleiteter Jugendgottesdienst in der Hospitalkirche.
Tübingen. 25. Juni. Der Historiker an der Universität Tübingen, Professor Dr. Haller, hat einen Ruf an die Universität Straßburg erhalten.
Von der Landesversorgungsstelle wird geschrieben: Bisher war die Beförderung von Kirschen bis zu 50 Kilogramm vollständig freigegeben. Die Landesversorgungsstelle sah sich jedoch genötigt, die freigegebene Menge auf IQ Kilogramm herabzusetzen. Angesichts des Verhaltens großer Verbraucherkreise, die einen wenig klugen, übertriebenen Ansturm auf die ersten erschienenen Kirschen eröffneten und gleichzeitig vielfach die vorgeschriebenen Höchstpreise weit überschritten, war eine Einschränkung des jfreien Verkehrs leider nicht zu umgehen. Nur der Verkehr innerhalb der Oberamtsbezirke ist freigelassen, soweit nicht die Oberamter für ihn beschränkende Bestimmungen getroffen haben. Zur Beförderung von Kirschen aus einem Bezirk heraus ist für Kirschen in Mengen von über 1'/- Kg. demnach unter allen Umständen die Genehmigung der Landesversorgungsstelle nötig, gleichgiltig ob die Beförderung mit der Bahn oder Post, mit dem Fuhrwerk oder als Traglast erfolgt. Namentlich ist die Erlaubnis auch nötig, wenn die Kirschen von Reisenden zur Beförderung in einem Bahnzug mitgenommen werden, sei es unter Aufgabe als Reisegepäck oder als Handgepäck. Zur Wegbeförderung aus den Hauptkirfchengemeinden wird die Erlaubnis im allgemeinen nur ganz bestimmten zuverlässigen Persönlichkeiteil erteilt, deren Namen in den betreffenden Gemeinden bekannt gegeben sind. Nur wenn zwischen dem Versender und Empfänger engere persönliche Beziehungen bestehen oder sonstige triftige Gründe vorliegen, werden Ausnahmen von dieser Regel gemacht. Soweit es sich um Dauerbeziehungen handelt, können die Beförderungsscheine für eine Reihe anfallender Sendungen auf einmal bezogen werden. — Im übrigen s. die amtliche Bekanntmachung in vorliegendem Blatte. Die ganze Maßregel kommt entschieden verspätet, da bereits ein großer Teil der Kirschenernte überallhin Absatz gefunden hat. __
jVlorgenrol!
Roman von Wilhelm v. Trotha.
25) (Nachdruck verboten.)
Sie nannten sich später auch „Sie", obgleich Trude es innerlich als „höchst dämlich" bezeichnete. Aber es war nun einfnal so, wenn es auch im Herzen beiden sehr wehe tat.
Jetzt schien ein Wendepunkt im Leben dieser jungen Menschenkinder gekommen zu sein. Sie hatten das Gefühl, daß sie jenseits eines Tores standen, das, einmal durchschritten, sie in ein anderes Leben treten lassen würde.
„Gertrud," begann er, das längere Schweigen unterbrechend, „wenn es nun wirklich Ernst wird, und der Krieg kommt, dann — muß ick gleich zum Regiment und kannst du — o, entschuldigen Sie, Fräulein Gertrud, ich — ich — vergaß bei den ernsten Zeiten den Respekt —"
„Nun, Walter, ich werde es tun, sagen wir, wie einst in jungen Jahren', du zueinander."
„O — wirklich, darf ich,-du
— du liebe Trude?"
Er hatte sie an sich gezogen, und obgleich sich die beiden doch schon früher so gern mochten, drückte er ihr erst jetzt den ersten Kuß auf den Mund.
O, wie konnte sich da der Amorbogen spannen! Es war beseligend, und nun schlangen sie die bisher ungeschickt, nur wie im Spiel ineinander verschlungenen Arme um den zitternden Leib des anderen und küßten, küßten sich, wie es eben nur die erste heiße, so lange Zurückgehaltene Jugendliebe zu tun vermag.
Versunken waren Wald und Flur, Krieg und Ernst des Lebens; sie küßten sich in der ersten, schönen, reinen Liebe der unschuldigen, unverdorbenen Jugend. Sie fühlten das Heiße ihrer
Aus StaSt. Begirk unS Umgebung.
Engelsbrand. Karl Burghard im Fußart.- Bataillon Nr. 13, Sohn des Jak. Burghard fauch einberufen), wurde mit der württ. Verdienstmedaille ausgezeichnet.
/X Herrenalb, 25. Juni. Gefr. Otto Keller, Sohn des Holzhauers Karl Ludwig Keller von Gaistal, Jnf.-Regt. 126, Inhaber des Eisernen Kreuzes zweiter Klaffe, wurde auch mit der Silb. Medaille für Tapferkeit und Treue ausgezeichnet.
Herren alb, 25. Juni. Im großen Saale des Konversationshauses gaben Else Becker-Wien und R. v. Benninghoff einen Lautenlieder- und Vortragsabend „Heiteres und Ernstes aus großer Zeit". Aus den Kreisen der Kurgäste hatte sich eine zahlreiche Zuhörerschaft eingefunden, die sich den auserlesenen Vorträgen beifallfreudig hingab.
Höfen, 25. Juni. Unter sehr zahlreicher Beteiligung seitens der Gemeinde wurde gestern mittag in der Kirche ein Glockenabschied gehalten, müssen wir doch von unseren 3 auf der neuerbauten Kirche 1893 angebrachten Glocken die zwei größeren im Gewicht von 736 und 371 Kgr. hergeben. Der Ortsgeistliche redete im Anschluß an das Wort: Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, von dem, was unsere drei Glocken uns sagen wollten beim Stundenschlag, bei jedem Läuten Sonntags wie Werktags, in Freud und Leid. Wie viel müssen wir künftig entbehren! Aber ivir wollen sie drangeben die Glocken, wenn sie Mitwirken sollen, daß wir einen rechten Frieden bekommen. Frau Commerell hatte die Güte, nach einer vom Sohn des großen Bach komponierten Melodie das von Pfarrer Hein- zelmann-Villach gedichtete, in Oesterreich vielfach gesungenen Glocken-Abschiedslied zu singen: Noch einmal klingt und läutet Herab vom höchsten Chor! Mit diesem ans Herz greifenden Gesang schloß stimmungsvoll die Feier. Die vom Gottesdienst heimziehenden Leute begleiteten die Glocken mit ihrem letzten Gruß. Abends verabschiedeten sich die zwei Glocken auf dem neuen Schulhaus, um auch mitzuwirken im großen Ringen. — Heute gelang die schwierige Arbeit, die zwei Kirchenglocken vom Turm zu entfernen, morgen geht es an die Schulhausglocken. Künftig wird nur die kleine Glocke von 223 Kgr. ihre Stimme erschallen lassen.
Neuenbürg, 25. Juni. Laut einer Verfügung des Ministeriums des Innern ist das Abernten, Feilhalten und der Erwerb von Heidelbeeren unbeschadet etwaiger forstpolizeilicher Anordnungen vor dem 5. Juli 1917 verboten. Für einzelne Gegenden kann die Landesversorgungsstelle einen früheren Zeitpunkt bestimmen.
Nicht io viel schelten!
Unter diesem Stichwort veröffentlicht der „Pforz- heimer Anzeiger" ein längeres Eingesandt, aus dem ein Auszug da und dort Beachtung finden mag:
Es wird gegenwärtig viel zu viel gescholten bei > uns! Ueberall, wo man hinkommt: auf der Straße, !
jungen Körper und wußten doch so recht nicht, woher das alles kam!
Immer und immer wieder stammelten sie abwechselnd, nickts anderes zwischen den schnell aufeinanderfolgenden Küssen hervorbringend:
„Du — du! Du Süße! — Du Süßer! — Mein Mädel! — Mein süßer Bengel!"
Nur sehr langsam ordneten sich ihre Gedanken wieder in die Wirklichkeit ein, und so sagte er dann endlich:
„Siehst du, Trudel, wenn es nun wirklich Krieg gibt, dann hast auch du einen Bräutigam im Heere, und zwar einen Leutnant. Tja, so ist es, mein Kind," setzte er altklug hinzu, „denn ich werde dann sofort Offizier."
„Fein, Herr Leutnant", lachte sie.
Höchst wichtig fuhr er dann fort:
„Vorläufig gürfen wir uns und unsere Gefühle nicht verraten, verstehst du; das, was da jetzt eben zwischen uns beiden vorgefallen ist, muß zunächst unter uns bleiben! Die Kußszene, die können wir allerdings zunächst noch einmal, ja, ich finde, sogar reckt oft wiederholen!"
Und man hörte nur den süßen, schmelzenden Ton beseligender Küsse.
Draußen Zwitscherten die Vögel und strich der laue Abendwind durch die Tannen.
Plötzlich fuhren beide, wie von der Tarantel gestochen, auseinander, denjn von der Schloßterrasse herüber erklang ein eigenartig gepfiffenes Signal. Gertrud lauschte; dann sprang sie auf, strich ihr Kleid und die etwas zerzausten Haare glatt, ergriff Walter am Arm und sagte, den Pavillon verlassend:
„Friedrich pfeift da drüben das Signal: .Futter schütten!' Es wird also gleich zu Abend gegessen. Das Signal ist so 'ne Verabredung zwischen ihm und mir, damit ich nicht zu spät zu Tisch komme!" Sie pfiff als Antwort das Signal: „Appell!"
in den Läden, in der Elektrischen, w.e im Bierhaus von jung und alt, groß und klein, reich und arm Männlein und Weiblein, von feinen Leuten und von gewöhnlichen, von Herrschaften und Dienstboten von Fabrikant und Arbeitern, alles schimpft! Besonders ausgiebig kann man schimpfen hören bei den Lebensmittelpolonäsen und in den Metzgerläden Da geht's los in tausend gewandten, unerschöpfliche Zungen! Ueber den Kommunalverband, über de» Metzger, ü"er die Bauern und über die Hamster über die reichen Leute, die blaue Fleischzusatzmarken bekommen und sich nicht schämen, Fleisch dafür geben zu lassen. Oder in der Elektrischen: Steigen da neulich zwei Damen ein, beide in prachtvollen Gewändern, weiß von Kopf bis zu den Zehen, mit weißen Hüten, weißen Kleidern und Spitzenunterröcken, prachtvoll! Und sie konnten nicht genug kriegen: „Es ist schrecklich, dieser Krieg' , sagt die eine. Man kann gar nicht mehr waschen, man kriegt ja keine Seife! Was ist das für ein Elend! Und die Seifenpulver? Die taugen alle nichts!" „Ja", seufzte die andere weiter, „man hat gar nichts mehr anzuziehen! Da habe ich neulich Bezugsscheine holen wollen für zwei neue Kleider — man muß doch was anzuziehen haben, gelt, Frau Mayer - nun denken Sie, da sagt man mir auf dem Rathaus, ich hätte keine Bezugsscheine nötig, ich hätte Kleider genug!" Ich weiß, daß die Dame daheim große Schränke voll der schönsten Kleider hat. Und wenn man hinausschaute auf die Straße — es war Sonntag, und wir hielten gerade am Leopoldsplatz — da lief alles, was weiblich ist, in den herrlichsten blendend weißen Kleidern herum, vom reichen Fabrikantentöchterlein bis zum einfachsten Dienstmädchen: alles blitzsauber! Da merkte man keinen Kleider- und keinen Seifenmangel! — Die Männer machen's um kein Haar besser. Da sitzt eine wackere Runde beim Bier und kritisiert weidlich die Kriegführung. Es ist halb elf Uhr abends. „Anna, noch einen Schoppen!" „Gleich, Herr Bierhuber, aber es ivird bald keines mehr geben." „Dann bring mir gleich zwei Schoppen mit." Nach einiger Zeit kommt die Brave mit nur einem Schoppen. „Es gibt nichts mehr, Herr Bierhuber." Allgemeiner Unwille und sittliche Entrüstung in hochgehenden Wogen. „Gleich zahlen, Anna; wieviel Hab ich?" „Sieben Glas, Herr Bierhuber." „Und ich?" „Sechs." „Und ich?" „Sieben." In tiefer Entrüstung und laut scheltend gehen die braven Bier- tischsträtegen hinaus und hatten in ihrer sittlichen Entrüstung ganz ihren Streit darüber vergessen, oi Hindenburg im Osten oder im Westen offensiv vergehen solle. „Denn, es geht gar nicht mehr vorwärts! O, es ist ein Skandal, nicht mehr zmn Aushalten!" — Nun derartiges kann man humoristisch auffaffen. Zuweilen hört aber der Humor auf und man möchte recht bitter werden! Zum Beispiel bei der Volksküche, bei der Auszahlung der Kriegsunterstützungen oder der Ausgabe von Lebensmittelmarken. Und wer sind die, die am lautesten schimpfen? Das sind die, für die diese Einrichtungen hauptsächlich
Mit den gleichgültigsten Gesichtern von der Welt, als hätten sie nur vom Wetter gesprochen, erschienen beide im Speisesaal und blieben vor einer Fensternische stehen.
„Solche Verstcller!" flüsterte Kurt der jungen Amerikanerin zu, und jene nickte mit einem schelmischen Lächeln. „Also, es bleibt bei unserer vorhin besprochenen Verabredung," setzte er hinzu, „wir sehen uns morgen beim Exerzieren der Ulanen wieder."
Inzwischen waren auch der Landrat mit dem Oberst und die beiden älteren Damen eingetreten, und man saß bald vergnügt plaudernd um den großen Eichentisch.
Früh, wie man es auf dem Lande gewöhnt ist, trennten sich die Familien, denn es heißt da zur Sommerzeit: Mit Hahnenkrähen aus den
Federn!
So war es auch.
Als um fünf Uhr die Trompeter der Ulanen auf dem Exerzierplätze in das in Regimentskolonne aufmarschierte Regiment das Signal „Trab" hineinschmetterten, ritt eine kleine Kavalkade von Zuschauern mit. Es waren Miß Wilcox und Fräulein von Wussow nebst dem Herrn Leutnant Kurt und dem Kadetten Walter.
Auf einem nahen Roggenschlage hielt d>lyr bei den Arbeitern der Herr Oberst und Schloßherr, um die Arbeit zu kontrollieren, denn die Ernte sollte heute beginnen, und daheim wa Frau Hermine schon in Küche und Keller tang, helfend und beaufsichtigend, je nachdem es nong war. — Zwei Tage nach dem gemütlichen Uven auf Groß-Wilhelmshof war aus Mülhausen Elsaß ein längerer Brief des Steusrsekretars ln ger an den Herrn Oberst eingetroffen, m o Krüger mitteilte, daß der Sohn wegen einer ^ wundung nicht nach dort auf Ernteurlauo r» men könnte.
(Fortsetzung folgt.)
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