«Mt erwachsenden Gerichtstosten ganz oder teilweise erlassen werden.

Stuttgart, 1. April. Die 9. Generalversamm­lung des Verbandes Württ. Industrieller wurde gestern unter dem Vorsitz von Kommerzienrat Heilner anstelle des verhinderten ersten Vorsitzenden Dr. Bosch im Rathaus abgehalten. Nach den einleiten­den Worten des Vorsitzenden, der auch des Grafen Zeppelin gedachte, wurden Huldigungstelegramme an den Kaiser, den König, an Hindenburg und an den Reichskanzler abgesandt. An Fürsorgetätigkeit, Rüstungsarbeit für das Reich, Vorbereitung einer freien, deutschen Weltwirtschaft, und Bemühungen um die künftige Gestaltung der deutschen Außen­handelspolitik hat der Verband sein möglichstes getan. Landtagsabgeordneter Geh. Hofrat Bruckmann schlug eine Ehrung des ersten Vorsitzenden Dr. Robert Bosch in Anerkennung seiner 13-Millionen-Stiftung in Form einer Ehrenurkunde vor, was mit großen: Beifall ausgenommen wurde. Oberregierungsrat Liesching hielt sodann einen Vortrag über den neuesten Stand der Kriegswirtschaft lind die württemberg- ische Industrie.

Stuttgart, 31. März. Wegen der unge­nügenden Kohlenzufuhr wird vom 1. April ab die Straßenbeleuchtung von nachts 1 Uhr bis morgens 6 Uhr gänzlich eingestellt.

Stuttgarter Pferdemarkt am 16. und 17. April. Der Markt findet wieder auf dem Cannstatter Wasen statt. Gleichzeitig wird da­selbst der Hunde markt abgehalten. Die sonst mit denl Pferdemarkt verbundene Ausstellung von Wagen und Geschirren fällt Heuer aus. In Ver­bindung mit dem Markt steht die vorn Württ. Renn­verein veranstaltete Geldlotterie, Ausgeschlossen vom Markt sind Personen und Tiere aus Sperrbezirken, die zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche gebildet sind. Für sämtliche dem Pferdemarkt zu­geführten Tiere sind Ursprungszeugnisse der Orts­polizeibehörde im Sinne des H 28 der Vollz.-Verf. zum Viehs.- Gesetz beizubringen. Der Transport von Pferden auf den Württ. Staatseisenbahnen ist auch am Sonntag, den 15. April gestattet.

Vaihingen a. E., 31. März. In der ersten Sammelwoche sind in unserem Bezirk 38 732 Eier gesammelt worden, die zuin größten Teil nach Ludwigsburg und zum andern Teil nach Stuttgart geliefert wurden.

Tübingen, 2. April. Das an der Neckar­brücke gelegene, den Erben Schnaith gehörige Wirt- schastsanwesenNeckarmüllerei" ist um den Preis von 95000 Mk. von dem Korps Suevia mit dem gestrigen Tag käuflich erworben worden.

Aus StaSt, Bezirk unS Umgebung.

Eisenbahnverkehr.

Von morgen Mittwoch, den 4. April ab werden die beiden Nachmittagszüge auf unserer Enzbahn, die am 20. Febr. ds. Js. eingestellt wurden, wie­der ausgeführt. Es verkehren also wieder regelmäßig täglich:

Personenzug 971 Pforzheim Wildbad: Pforzheim ab 2.30 nachm.

Neuenbürg Hptbhs. ab 2.56

Wildbad an 3.27

Personenzug 988 WildbadPforzheim: Wildbad ab 4.47 nachm.

Neuenbürg Hptbhs. ab 5.15 Pforzheim an 5.35

Ebenso werden die Nagoldbahnzüge zum An­schluß an die betr. Enztalbahnzüge wieder hergestellt, nämlich:

Personenzug 907: Pforzheim ab 10.47 vorm.

Eutingen . an 12.45

und

Personenzug 930: Horb ab 4.55 nachm.

Pforzheim an 7.04

KriegsnotimDreißigjährigen-Mieg.

Von Schulrat Dr. Mosapp.

Neulich mußte eines meiner Familienangehörigen vor einem Metzgerladen stehend, mitanhören, wie eine behäbige Frau aus dem Volke klagte:'s ist anfange nimmer zum Aushalten, das Rumstehen vor den Läden; wahrhaftig, wenn die Franzosen im Land wären, könnte man's nicht ärger haben." Sie mag nicht die einzige sein, die diese und ähnliche Gedankengänge denkt. Darum ist auch heute und sollte solchen Deutschen besonders die Geschichte eine Lehrmeisterin sein. Was hat doch unser Württem- berger Land in früheren Zeiten zu ertragen gehabt! Nur ein paar Bilder und Zahlen aus Deutschlands schlimmster Zeit sollen heute zeigen, wie wir es hätten, wenn der Feind im Lande wäre!

Nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 fiel ganz Württemberg in die Hände des siegreichen Kaisers: nur der Hohentwiel behauptete sich unter der Führung des treuen und tapferen Kommandanten Konrad Widerholt. Was das Land unter dem Brandschatzen und Plündern der zuchtlosen Horden durchzumachen hatte, das können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen. Für Stuttgart allein gibt

Denkt daran

daß unsere Feinde das aufrichtige Friedensangebot unseres Kaisers mit frechem Hohn abgesehnt haben

Denkt daran

daß England, das uns mit ehrlichen Waffen nicht bezwingenkann, denfeigen Hungerkrieg gegen unsere Frauen, Kinder und Greise angezettelt hat

Denkt daran

daß Frankreich gegen Eure Söhne, Ärüder und Väter farbige, mordgierige Bestien in Menschengestalt hetzt

Denkt daran

wasVußlands wilde Kosakenhordenaus den blühenden ostpreußifchen Landen und ihren friedlichen Bewohnern gemacht haben

Denkt daran

daß dasneutrale" Amerika die Beziehungen zu uns abgebrochen, weil ihm durch unscrn U-Bootkrieg das Geschäft" gestört wurde

Denkt

an denVerratZtaliens undVnmäniens, denkt an die Mißhandlung unserer gefangenen Leiden in Feindeslanden, denktan die Bombenattentate unserer Gegner auf friedliche unbefestigte Städte, denkt an Baralong-

Dann wißt Ihr, was Ihr zu erwarten nnö was Ihr zu tun habt!

Es geht um Alles!

Zeichnet die 6. Kriegsanleihe zur Erzwingung des Friedens.

der Geschichtsschreiber Sattler folgende Zahlen an: Plündern und Brennen 506000 Gulden, General­stab 120000, Quartiere 340OM, Artillerie 6000, weggeführte Güter 28 OM, Winterverpflegung 60 OM, königlicher Hofstaat und Miliz 63000, zusammen mit einigen kleineren Posten 1150 OM Gulden, die allein die Bürger der Stadt Stuttgart, schon vorher ausgesogen und drangsaliert genug, zu leiden hatten! Dazu kam eine entsetzliche Teuerung; ein sechs- pfündiger Laib Brot kostete 36 Kreuzer 1 Mk., was bei dem gesunkenen Geldwert heute etwa dem Wert von 5 Mk. entspricht. Das Fleisch gefallener Pferde oder getöteter Katzen galt als Leckerbissen.

Im Lande draußen sah es noch viel schlimmer aus. Das Amt Herrenberg erlitt von 1634 bis 1638 einen Schaden von über 2 Millionen Gulden, das Amt Urach 1 Million, das ganze Herzogtum Würt­temberg rund IM Millionen! Städte wie Waib­lingen, Calw, Herrenberg, Schorndorf, Backnang

sanken in Schutt und Trümmer; noch im Jahre 1654 lagen 8 Städte, 45 Dörfer, 65 Kirchen, über 36 OM Häuser in Asche, 270 OM Morgen Neck«, Wiesen und Gärten, 40000 Morgen Weinberg waren verwüstet. Die Einwohnerzahl des Herzogtums, die 1634 313000 Seelen betragen hatte, sank in vier Jahren auf 61500, die zudem meist völlig ohne Mittel waren. Unerhört waren die Greueltaten der kaiserlichen Truppen. Den mit Unrecht sog. Sch«e- dentrunk haben sie erfunden: eimerweise wurde ihren unglücklichen Opfern Jauche in den Mund gegossen und auf den entsetzlich aufgetriebenen Leibern verübten die Unmenschen teuflischen Schaber­nack. Die Brunnen wurden verschüttet oder ver­giftet, Obstbäume und Reben umgehauen, das Vieh getötet oder weggeführt, alle Vorräte vernichtet.

Gar nicht erzählt werden kann von den Untaten, die gegen Frauen und Töchter verübt wurden.

So sieht es aus, wenn der Feind im Lande haust! Das hast du dir wohl nicht gedacht, gute Frau, bei deinem frommen Wunsch! Und das waren Deutsche: Meint etwa eines, die Franzosen würden vornehmer, ritterlicher mit uns umgehen? Fraget im südlichen Elsaß nach, wie sie es getrieben habe« i vor 2 Jahren! Und all dieses Schicksal können wir noch erleben, wenn wir nicht durchhalten und > dem Vaterland geben, was es braucht, um den Krieg zum Siege zu führen. Wer bleibt zurück, wer hält zurück, wenn's solche Not abzuwenden gilt? Heraus mit Gold und Silber, heraus mit Mark und Pfennig; es gilt des Vaterlandes Bestand, es gilt dein Leben, dein Glück, dein Wohlsein, deinen Besitz!

LetZte Nachric hten u . Telegramm«.

Haag, 2. April. In'der holländischen Presse erregt das Interview Czernins großes Aufsehen. Trotzdem am Tage vorher die Reichstagsrede des Reichskanzlers nur abwartende Presseäußerungen gefunden hatte, findet jetzt eine völlige Frontver- änderung statt. Czernins Aeußerungen werde» als äußerst vernünftig und sachlich bezeichnet, als ein Anerbieten gegen das schlechterdings nichts einzu- wenden sei. (GKG.)

Vlissingen, 3. April. Hier ist die Nachricht eingetroffen, daß der belgische DampferSchloldia" (1241 Bruttoregistertonnen) torpediert wurde. ,,

Berlin, 3. April. Aus Genf wird dem Berl. Lokalanz." berichtet: Nach der Eidesleistung j der russischen Truppenabordnung zur Westfront in r der Pariser russichen Kirche, die lediglich vom rus­sischen Staat gefordert wurde, wurde bekannt, daß in Petersburg der Großfürst Boris wegen Mit­wisserschaft an einer Verschwörung zur Throner­hebung des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch ver­haftet wurde. ;

Stockholm, 2. April.Rußkoje Slo«»" s

bringt die Nachricht, daß der russische Botschafter in Paris, Jswolski, von seinem Posten abberufen wurde. Ferner enthob die neue provisorische Regie­rung in Petersburg den Botschafter in Lissabon, Botkin, den Botschafter in Rom, Giers, sowie die . russischen .Botschafter in Japan und Rumänien >

ihrer Posten. Dagegen wurde Sasonow als Bot­schafter in London von der jetzigen Regierung be­stätigt. ^

Basel, 2. April. (GKG.) DerManchester Guardian" schreibt in einer Londoner Korrespondenz von einem neuen Anleihsbegehren Rußlands an die Alliierten, das die enorme Höhe von 14 Milliarden ' Schilling umfassen soll.'

Gens, 2. April. (GKG.) Die NewporkerSun" ^

schreibt, daß für fast 7 Millionen Dollar Wetten auf Krieg bis 15. April abgeschlossen sind.

Den 3. April 1917, mittags.

Berlin, 3. April. Wie verschiedene Morgen­blätter melden, wird sich Wilson im Kongreß zwei Oppositionsparteien gegenüber befinden und zwor den Republikanern und den von Bryan geführte« Pazifisten. Falls Wilson es wünscht, werden zur Sicherheit seiner Person während der Kongreßsitzung die Galerien vergittert werden. ^

1VT6 Washington.3.April. (Reuter.)

Wilson forderte gestern abend de« Kongreß auf, zu erklären, daß zwischen de« Bereinig« ten Staaten und Deutschland der Kriegs« zustand bestehe.

(Anm. d. Schriftltg. Wir geben diese Reuter­meldung unter Vorbehalt wieder. Eine Bestang ung von anderer Seite liegt bisher nicht vor.) ;

Verkeh

Aus Grund d des Innern über 1917 (Staatsanze Aufhebung der ob 1917 (Enztaler d »rdnet.

Die Erzeuger dürfen für die Zr und sonstige feste nur gegen Bezugs! Brennstoffe nur g

Als Brennsto «artiger Anordnm kiche Betriebe, für Behörden und für «nstaltem bestimm

Als Brennh das zur unmittel Holz. Nicht dazu noch längere Zeit den Waldbesitzern

Die Bezugss gestellt. Dabei d Friedensverbrauch ketts und dergl. 7 »erden. Den Fr langen glaubhaft mmgen und dergl.

Den 30. M

Hrol- u

Die Reichsge an bestimmt:

1) Die als Mehl für die m 170 § festgesetzt.

2) Die den ihren Borräten z Zopf und Monat festgesetzt; dabei S40 § Mehl.

3) Die seith Zwecken der Bro

4) Die an schließlich 17 Ja ,o n 50 8 Me hl

vom

Roman

Er hatte darauf geachb snnken schien endlich ein bl, sie oenvnnder

Was sol!

Könnte - haben?" fragt

Laßwitz?

Bitte, pi

Er schütte Schreibtisch.

Warte, j von ihm," mi

Es war Weltin sah I sie los:

»Und nui w° Christa hi witz starb."

Christa? witz?" Es w Ton.