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Osten begeben. Was die Herren dort lernen wollen ist einigermaßen ungewiß, aber wenn sie unfern schwäbischen Soldaten in Polen nnd Rußland ver­sichern. daß wir hier zu Hause auch auf dem Posten sind und vor keinem Opfer zurückschrecken, so mag -,s sein Gutes haben.

Stuttgart" Ein Erlaß' des Ev. K onsistori- ums weist auf den dieser Tage ergangenen Aufruf M Unterbringung Stuttgarter Schulkinder bei Familien auf dem Lande für die Sommermonate hin und empfiehlt die Förderung der Sache den Pfarrämtern.

Die Sommerzeit, lim in ihrem Teil daran »nrzuwirken, daß sich der Uebergang in die Sommer­zeit ungestört vollzieht, hat die Evang. Oberkirchen­behörde den Kirchengemeinden Weisung zugehen lassen, ihre Uhren am 16- April um eine Stunde vorzu­rücken. Auch wurde angeordnet, daß während der Sommerzeit die herkömmlichen Gottesdienstzeiten bei­behalten werden, soweit nicht örtliche Verhältnisse ihre Verlegung als Bedürfnis erscheinen lassen.

Horb, 20. März. Auf dem Bahnhof H o ch- »orf wurde eine Schleichhändlerin aus Pforzheim «bgefaßt und derselben ein großer Korb mit Butter und Eiern sowie ein saftiger Schinken abgenommen. Lo wird es nach demSchwz., Volksbl." allen Schleichhändlern in unserem Bezirk von jetzt ab zehen, dafür ist gesorgt.

Reutlingen, 22. März. Die Stadt und ihre Rebenverwaltungen zeichnen diesmal 110000 Mk. Kriegsanleihe; daran ist die Stadtpflege mit 60000 und die Schulpflege mit 55000 Mk. beteiligt.

Gerstetten OA. Heidenheim, 21. Mürz. In -er Nähe des hiesigen Ortes haben Kinder die rote Hülle eines Luftballons mit der Aufschrift Aldershot (Englano) aufgefunden. Welche Bewandtnis es mit dem Luftballon hat und woher dieser kommt, konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.

Aus StaSt. Bezirk unS Amsebur:§.

Aus der amtl. württ. Verlustliste Rr. 552. Wz. Albert Förschler, Birkenfeld, leicht verwundet. Wilhelm Günthner, Nonnenmiß-Wildbad, vermißt. Karl Hecker, Loffenau, in Gefangenschaft.

Otto Locher, Calmbach, verletzt.

Neuenbürg, 21. März. In heutiger Vorstands­sitzung des Bezirkswohltätigkeitsvereins er­statteten der Vorsitzende, Dekan Uhl, sowie der Vereinskassier, Oberamtssparkassier Holzapfel, ihre Geschäftsberichte, eingelaufene Gesuche wurden erledigt und zuletzt die Zinsen aus der Kepplerstiftung ll zur Verteilung gebracht. Es konnten 50 Familien oder Personen aus 19 Bezirks- «rten mit je 20 -F, bedacht werden. - Die monat­liche Bedarfssumme des Bezirksau s s ch u sses für Kriegerfamilienbeihilfe beträgt durchschnitt­lich 1160 -.M. Aus Höfen a/E. sind seit der letzten Vorstandssitzung (18. Dezember 1916t zwei größere Beitragsspenden eingegangen, die eine mit 5000, die «ndere mit 2000 -M Ehre und Dank solchen Gebern!

Herrenalb, 21. März. Bei einer Bürger­versammlung auf dem Rathaus, von Frauen und Männern aus der Gesamtgemeinde gleich stark be­sticht, sprach Stadtpfarrer Storz im Namen des Kriegsausschusses für den Nahrungsmittelverkehr und über die Notwendigkeit einer gerechten Verteilung » * ^»Wirtschaftlichen Erzeugnisse. Oberlehrer Fuchs hielt einen Vortrag über Deutschlands Wirst chafts- und Finanzkräfte, wie ihn der Redner sthon n, Bernbach, Neusatz und Rotensol dargeboten A dessen Gedankengang bereits imEnz-

r r . 65 skizziert wurde. Weitere Vorträge mit emselben Thema sollen für Dobel und Loffenau »och folgen. Stadtschultheiß Grüb, der die «ogrüßungs- und Schlußworte sprach, gab noch ein­gehende Belehrungen und Mahnungen zu deir Aus­führungen der beiden Redner.

ach OA. Nagold, 22. März. Zu der t MM Kriegsanleihe hat unsere kleine Stadtgemeinde . f trag von 35000 Mk. gezeichnet, nachdem sie herab h Gemeindesteuern von 7,5°,'« auf 2,5°/o

Eine Ehrenpflicht jedes Deutschen!

Zum sechsten Male ergeht an das deutsche Volk die Aufforderung, dem deutschen Reiche die Mittel zur Führung des Kriegs vorzuschießen. Das deut­sche Volk ist in diesem Krieg über sich selbst hin­ausgewachsen und hat Leistungen vollbracht, die ohne Beispiel in der Geschichte dastehen. Noch nie hatte ein Volk einen solchen' Verteidigungskrieg zu führen, in dem es ganz auf sich selbst und seine eigene Kraft gestellt war und einer übermächtigen Zahl von Feinden gegenüberstand, deren Kräfte rein zahlenmäßig genommen die feinigen um das Vielfache übertrafen. Es ist etwas unerhört Großes, daß unser deutsches Volk diesen Krieg bis­her siegreich bestanden und im Gegensatz zu seinen Feinden, deren finanzielle Kraft durch die Wucht ihrer Geschlossenheit sich eigentlich hätte vervielfachen sollen, dem Reich die Mittel zur Kriegführung freudig zur Verfügung gestellt hat. - Diese Opfer­freudigkeit mar nur möglich auf dem Grunde des in der Brust jedes einzelnen Volksgenossen fest ver­ankerten Glaubens an den für uns siegreichen Aus­gang dieses Krieges: sie erwuchs aus der Erkennt­nis, daß vom Ausgang des Krieges das Schicksal des deutschen Volkes abhängt, das entweder für immer auf die Träume von künftiger Größe ver­zichten und sich, wie in früheren Jahrhunderten mit der Rolle des Aschenbrödels unter den Völkern begnügen muß oder einer strahlenden Zukunft ent­gegensehen darf. Der Glaube an diese Zukunft durch­glüht den Letzten im Volke; in vollem Vertrauen aus unser Heer, unsere Flotte und ihre genialen Führer überläßt er seine Ersparnisse dem Vater­lande, von dem er weiß, daß sie dort gut geborgen sind. Das Vaterland verlangt ja mit der Kriegs­anleihe kein Geschenk, es bietet seinen Darlehens­gebern vielmehr Bedingungen, die der wirtschaft­lichen und finanziellen Kraft des mächtigen deut­schen Reiches würdig sind. Der Zweck des Krieges ist der Sieg, ihn zu erringen fordert aber gewaltige finanzielle Anstrengungen, und darum ist es gerade jetzt in dieser Schicksalsstunde des Krieges die Pflicht jedes Einzelnen, nach Maßgabe seiner Kraft dem Reiche die Mittel zur siegreichen Durchführung des Krieges darzubieten.

In ernster Stunde wendet sich das Reich aber­mals an das Volk. Amerika steht im Begriffe, die Reihen unserer Gegner zu schließen und durch seine gewaltige wirtschaftliche Kraft zu stärken. Das deutsche Volk wird auch diesen neuen Gegner nicht fürä.ten, aber es bedarf einer neuen unerhörten Kraftanstrengung, um dein Krieg endgültig die Wend­ung zu geben, die uns den vollen Sieg verbürgt. Unsere tapferen Feldgrauen draußen an den Land­fronten, unsere Blaujacken auf den Meeren sie alle belebt nur der eine Gedanke, den Feind zu schlagen und so niederzuwerfen, daß er sich unseren Bedingungen fügen muß. Diesem Siegestrotz draußen im Feld muß der Siegcswille im Innern und die aus ihm kommende Opferfreudigkeit ent­sprechen, dann kann uns der Sieg nicht fehlen. Wir Deutsche lieben es nicht, mit großen Worten zu prunken, der Deutsche ist ein Mann der Tat und läßt sich durch gleißende Worte nicht blenden. Darum verschmähen wir es auch, unsere Kriegsan­leihen mit reklamehaften Namen auszustatten, wir überlassen es unseren Gegnern, ihre Völker zur Zeichnung derSiegesanleihe" aufzurusen und sie dadurch in einem Begeisterungstaumel zu versetzen, der die verborgenen Schätze ans Licht zieht. Wir wissen, um was es geht, und stahlhart, wie wir geworden sind, schaffen wir dem Reich die Mittel, die sich tausendfältig für jeden Einzelnen lohnen werden, mit ihrer Hilfe der Sieg errungen sein wird. Der Sieg kann uns nicht fehlen, wenn das ganze Volk wie seither zusammensteht; darum er­geht an jeden Einzelnen der Ruf, an der Zeich­nung der Kriegsanleihe nach Maßgabe seiner finanziellen Kraft sich zu beteiligen. Was der Einzelne leistet, das leistet er für das große Ganze und damit wieder für sich selbst, da er nur ein Glied dieses großen Ganzen ist, von dessen Wohl­ergehen seine eigene Wohlfahrt abhängt. Jeder Beitrag zur Kriegsanleihe, mag er noch so klein sein, ist ein Baustein zu dem stolzen Gebäude einer-

glücklichen und großen Zukunft unseres Volkes I An ihm mitzubauen ist Ehrenpflicht jedes gute» Deutschen: möge darum keiner sich dieser Ehren­pflicht entziehen, sondern der Welt erneut zeigen, was deutsche Kraft auch auf finanziellem Gebiet in diesem Krieg zu leisten vermag.

Friedrich List, M. d. R.

LLtItc AaeWchtLN u. LalLgrammE.

Berlin, 22. März. (WTB.t Wie wir hören ist der Kommandant derM öwe", Korvettenkapitän Burggraf von Dohna-Schlodien, zum Flügeladju­tanten S. Nt. des Kaisers und Königs ernannt worden.

Hamburg, 22. März. Aus Stockholm «mrd demHamburger Fremdenblatt" gemeldet: Das Tagesgespräch ist die bevorstehende große Volksab­stimmung über die Frage: Krieg oder Frieden, Monarchie oder Republik. Angeblich ist durch die Person Kerenskis der Ausbruch eines offenen Kon­fliktes zwischen der zeitweiligen Regierung und dem Arbeitcrausschuß zurückgehalten.

Berlin, 22. März. Das im Mittelländischen Meer versenkte Linienschiff derDanton"-Klaffe war, wie sich aus einer aufgefischten Kleiderkiste er­gab, derDanton" selber. - Das Schiff hatte einen Rauminhalt von 18 320 Tonnen, 858 Mann Besatzung und als Bewaffnung vier 30,5-Zentim.- und zwölf 24-Zentim.-Geschütze an schwerer Be­stückung.

Bern, 23. März. <WTB.) Französischen Blättern zufolge erklärte Briand einem linksliberalen Abgeordnete^ gegenüber, er werde im gegebenen Augenblick versuchen, das Ansehen Ribots zu unter­graben. Er werde hierin von der ihm nahestehenden Presse, demFigaro",Matin",Petit Parifien", Liberte" undJntransigeant", unterstützt werden. Er werde alles tun, um wieder zur Macht zu ge­langen.

Basel, 22. März. DieNeuen Züricher- Nachrichten" melden aus Petersburg: Dortige Zeit­ungen berichten, daß die sozialistische Gegen­revolution in Rußla nd tatsächlich ausgebrochen sei, in welchem Umfang, sei aber bisher ungewiß.

Basel, 22. März. Nach einer über Stockholm aus Petersburg kommenden Meldung desBasler- Anzeigers" war die Zarin einen Monat nach der Ermordung Rasputins einem Attentat ausgesetzt. Die Zarin besuchte in Zarskoje-Selo ein Lazarett. Bei diesem Besuch wurden 5 Revolverschüsse gegen sie abgefeuert. Nicht weniger als 12 Offiziere haben sich auf Anstiftung der Zarinmutter verschworen. Ihr Anführer, der die Schüsse abgegeben hatte, Fürst Dolgoruki, wurde gehenkt, die andern wurden erschossen. Die Zarin wurde bei dem Attentat am Arm verwundet.

Terschelling, 23. März. lWTB.) Der amerikanische DampferHealdton" wurde am 21. März um 8.20 Uhr abends bei der Doggerbank torpediert. Es wurden drei Boote zu Wasser ge­lassen, wovon eins mit 8 Mann, darunter ein Schwerverwundeter, von einem Torpedoboot einge­bracht wurde. Ein Mitglied der Besatzung ist unter­wegs gestorben. Es sind vermutlich 14 Mann bei einer Kesselexploston umgekommen. Das Korre­spondenzbureau erfährt, daß in Terschelling ein Boot mit 7 Schiffbrüchigen des in Grund gebohrte« amerikanischen DampfersHealdton" angekommen ist.

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