ung unseres in Seenot geratenen Luftschiffes „L 19" zu retten, an Verfolgungswahnsinn gestorben.
Genf, 2. März. Drei serbische Stabsoffiziere -«runter ein General befanden sich laut „Petit Puristen" unter den Passagieren, die mit dem jüngst versenkten italienischen Dampfer „Minus" untergegangen sind.
Württemberg.
Stuttgart, 1. März, In der Frage der militärischen Vorbereitung der Jugend hat der Deutsche Wehrverein eine Eingabe an den Bundesrat und Reichstag gerichtet, der Reichstag wolle beschließen, den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, baldigst den Entwurf eines Reichsgesetzes vorzulegen, betr. die pflichtmäßige militärische Vorbereitung der landsturmpflichtigen Jugend, sowie durch Vermittlung der verbündeten Regierungen im Wege landesrechtlicher Regelung die Frage der körperlichen Erziehung für die Schulentlassenen im Alter von 14 bis *17 Jahren im Anschluß an die pflichtmäßig zu g estaltende Fortbildungsschule zu ordnen und die Fortdauer der von den stellvertretenden Generalkommandos und verschiedenen Staatsbehörden im Interesse der Wehrkraft und -es Jugendschutzes erlassenen Fürsorgemaßregeln Aber den Krieg hinaus nach deren einheitlicher Zusammenfassung und sinngemäßer Umgestaltung zu sichern. — Eine ausführliche Begründung ist diesen Forderungen beigefügt.
Aus ZtcrSt. Bezivk uns Umgebung.
Neuenbürg. Justizrat Adolf Seeger, Sohn des Sägwerksbes. E. Seeger von hier, Hauptmann und Bataillonsführer im Landsturm-Regiment Nr. 38, Straßburg (schon seit Jahren Rechts- Anwalt in Straßburg), wurde mit dem Friedrichsorden l. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet.
Neuenbürg. Das Eiserne Kreuz II. Klasse erhielt Leutnant Säusserer im Landwehr-Jnfan- terie-Regiment Nr. 120.
Wildbad. Die Silb. Militärverdienstmedaille wurde. verliehen an Albert Kull, Spitalverwalter hier, früher im Jnf.-Regt. 120.
Conweiler. Das Verdienstkreuz mit Schwertern wurde verliehen an: Gann, Christian, Vizewachtmeister beim Stabe des Res.-Feldart.-Regts. Nr. 54, Steueraufseher in Böblingen, Sohn des Altschultheißen Gann hier. Derselbe ist außerdem im Besitz der Silb. Militärverdienstmedaille und des Eisernen Kreuzes II. Klasse.
Conweiler. Am 7. Febr. konnte das Ehepaar Altschultheiß Gann und seine Ehefrau Friederike, geb. Jäck, das Fest der goldenen Hochzeit begehen. Der Jubilar ist 73, seine Ehefrau 70 Jahre alt. Beide erfreuen sich noch geistiger und körperlicher Rüstigkeit. Mit Rücksicht auf den Ernst -er Zeit hat das Ehepaar von einer festlichen Begehung des Tages Abstand genommen.
Woran es noch kehlt I
Zum Landes-ußtag.
Bon Stadlvtarrer Dieterich.
Wir stehen vor furchtbaren Kämpfen. Soweit Menschen urteilen können, werden sie entscheiden über unseres Volkes Zukunft, und ihr Ergebnis wird dem ganzen Jahrhundert seinen Stempel auf- -rücken.
Sind wir gerüstet?
Unsere Unterseeboote fegen das feindliche Gestade rein vom Seeverkehr. Bis an die Zähne gewappnet harren unsere Heere des kommenden Kampfes. Unsere Flotte brennt daraus, von neuem ihre Kräfte zu messen mit dem seegewaltigen Gegner. Daheim stehen die Hunderttausende und Millionen im vaterländischen Hilfsdienst. Ein klarer ordnender Wille stellt sie dort ein, wo sie eine Stelle ausfüllen und Wertvolles, Nötiges schaffen können. Der deutsche Boden wird wie noch nie bis zum letzten Winkel mobil gemacht für das tägliche Brot. Wir richten uns ein mit den vorhandenen Vorräten und sind willens, wenn es nötig ist, den Riemen enger zu schnallen. Ganz Deutschland ein riesiges Heerlager, -as ganze deutsche Volk eine ungeheure, von einem einheitlichen Willen geleitete Kampforganisation l Ist «icht alles geschehen, was menschenmöglich ist? Was fehlt noch?
Woran es noch vielfach fehlt, das läuten uns -ie Bußtagsglocken in Herz und Gewissen. Es legt sich manchesmal wie ein Alpdruck auf die Seele
der Ernsteren, daß so viele in unsrem Volk stumpf geworden sind von der Länge der Kriegssorge, daß andere Kreise, welche wie voll vom furchtbaren Ernst und der emporreißenden Größe der Gegenwart erfaßt waren, in ihre Kleinlichkeiten und Erbärmlichkeiten zurückgesunken sind, daß der Erwerbsinn in Stadt und Land sich bei Tausenden in Wuchergeist verwandelt hat, daß andere in der Sorge und Durchhalten die Brüder und die Schwestern vergessen und verkürzen und sich dein Teufel der Selbstsucht verschreiben. Und sie selber, die Ernsteren, sind sie ganz rein? Wer ist im Getriebe des täglichen Lebens, etwa des Einlaufens und Verlaufens, nicht auch schon zum Sünder geworden? Und wenn oer Wille der Redlichen und Ernsten ganz ungebrochen und eisenhart wäre, dann könnte die Kleinlichkeit, die Profitsucht, der Leichtsinn sich nicht noch so breit machen. Die Schatten und Flecken auf dem Kleid unseres Volkes sind unsere Gesamtschuld. Keiner darf sich darüber erhaben dünken. Allen ruft der Bußtag!
Man wartet in weiten Kreisen aus politische Neuorientierung. Der Reichskanzler selbst hat das Wort geprägt. Es ist ein gutes Wort und eine große Sache, ein Stück der deutschen Zukunft. Buße aber bedeutet seelische Neuorientierung. Auf sie können wir nicht warten. Jeder hat sie nötig und jetzt ist sie nötig.
Woran aber sollen wir uns innerlich am dritten Landesbußtag im Weltkrieg orientieren? An der ewigen und allezeit giltigen Wahrheit: Der Wille Gottes ist, daß jeder treu und restlos seine Pflicht tue. Und zum andern an der Wahrheit, welche das Frühjahr 1917 wie noch nie uns ins Gewissen ruft: Der Wille Gottes ist das Opfer. Seht ihr die Altäre, darauf deutsche Helden ihr Leben opferten? Was legst du darauf? Wirf ins Opferfeuer deine Kriegssünden und deine Friedensschuld! Komm mit reinen Händen und reinem Herzen zum heiligen Dienst des Vaterlandes! Stelle dich mit klarem Bewußtsein in Reih und Glied, ob in der Munitionsfabrik, im Bauernhof oder am Küchenherd! Wirf mit festem Entschluß die Hintertürchen krachend ins Schloß, durch welche die nötigen Ordnungen ihre Umgehung finden! Da soll künftig nichts mehr hinaus und nichts mehr herein.
Im Gedenkjahr 1917 ruft uns der erste der 95 Sätze von 1517 besonders ernst und dringend zu, daß alles Leben der Christen Buße sein soll. Tägliche Neuorientierung vor dem Angesichte des heiligen Gottes tut not! Wenn wir vor ihm uns beugen in aufrichtiger Buße, dann fallen alle Hemmungen unserer Kraft, dann wachsen wir empor zur Größe, dann gehen wir stark und getrost in das Grauen der kommenden Kämpfe. ep. -
SonatagSqedanken (3. März 1917). Läuterung.
Dieser Krieg dient nicht nur zur Abwehr der äußeren, sondern auch der innern Feinde deutschen Wesens. Er soll ein L äuterungspr oz eß unseres deutschen Volkstums werden. Wehe uns wenn wir das nicht im tiefsten Herzen spüren! —
Zeitsli'ime,
Wer hat einen härteren Kampf zu bestehen, als der, welcher sich selbst besiegen will? Das sollte unsere Lebensarbeit sein, sich selbst zu besiegen; täglich in der Kraft und im Guten zu wachsen.
Thomas von Kempis
„Noch nicht Zeit! — noch nicht Zeit —
Noch zu groß des Menschen Herrlichkeit.
Noch zu oberflächlich ist sein Sinn
Noch zuviel jagt er nur nach Gewinn.
Bessern muß die harte Prüfungszeit.
Noch nicht Zeit — noch nicht Zeit."
Cbamvagne- Kriegs,eilung.
Wolfach, 28. Febr. (Zeichen der Zeit.) Zur «jetzigen Zeit wird für alles ein guter Preis erzielt, sei es bei freihändigen Verkäufen, Angeboten oder Zwangsversteigerungen. So fand dieser Tage hier eine zwangsweise Versteigerung von Hausgeräten und Möbeln durch den Gerichtsvollzieher statt, bei der für einen kleineren Schreibtisch ca. 100 Mk. einen einfachen Kleiderschrank 90 Mk., gewöhnliche Tische 25 bis 30 Mk. geboten wurde. Der gesamte Erlös betrug, wie wir hören, beinahe das Doppelte des zeitgemäßen Anschlages.
Kaltbrunn b. Wolfach, 28. Febr, Im Sägewerk des Bürgermeisters Mantel brach Feuer aus, das innerhalb 2 Stunden das ganze Anwesen zerstörte.
Bamberg, 28. Febr. Um andreren Meerrettig wegzuschnappen, hat auf dem Gemüsemarkt eine Hausfrau einer Händlerin 8 Mk. für das Pfund geboten und bezahlt, während der Höchstpreis 1.20 Mark ist. Beide werden bestraft.
Letzis Nachrichten u. Telegramme.
Haag, 2. März. Telegrammen zufolge ist das amerikanische Ministerium zu der Ueberzeugung gekommen, daß ein Bruch mit Oesterreich-Ungarn unvermeidlich ist. Man bereitet sich darauf vor, jeden Augenblick die Konsularvertreter der Vereinigten Staaten aus der Donaumonarchie zurückzuberufen.
Zürich, 2. März. (GKG.) Aus Mailand meldet die „Neue Züricher Zeitung": Die amerikanische Agentur berichtet: In diplomatischen Kreisen Uruguays hält man den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Brasilien und Deutschland für unvermeidlich.
Amsterdam, 2. März. (WTB.) Eine hiesige Preßagentur meldet aus Washington, daß das Repräsentantenhaus mit 403 gegen 13 Stimmen beschlossen hat, die amerikanischen Schiffe gegen die U-Bootgefahr zu bewaffnen.
Rotterdam, 2. März. (WTB.) Nach aus Glasgow eingetroffenen Nachrichten liegen in dem dortigen Hafen viele amerikanische Schiffe, denen die Abfahrt verweigert wird. Unter der Schiffsbesatzung herrscht deshalb eine beträchtliche Unruhe. Auch unter den englischen Seeleuten ist die Stimmung aufsässig gegen die Regierung, da diese nichts gegen die Unterseeboote unternehmen würde oder unternehmen können. Es herrscht die Auffassung, daß die Regierung gegen den Unterseebootskrieg ohnmächtig ist.
Basel, 2. März. Der militärische Mitarbeiter des Berner „Bund" Stegemann schreibt zu der Rückverlegung der deutschen Front an der Ancre: Diese Räumung ist in wochenlanger, wohl meist nächtlicher Arbeit vorbereitet und vom Gegner unbemerkt vollzogen worden. Es ist das erste Mal, daß es im modernen Stellungskrieg gelang, größere Frontstücke planmäßig zurückzunehmen, das ganze Artilleriesystem abzubauen und den Gegner über Absicht und Ausführung dieses Unternehmens z« täuschen. Dieser Vorgang ist von größter Wichtigkeit. Er beweist, daß aus deutscher Seite planmäßiges Handeln zum Bezug der Stellungen für das große Endziel dem Vollzug gewachsen ist und daß der mit eigenen neuen Plänen beschäftigte Gegner vor eine neue Situation gestellt wurde. (GKG.)
Basel, 2. März. Die „Basl. Nachr." melden aus Mailand: „Corriere della Sera" gibt in einem Londoner Telegramm die Aeußerung des Militärkritikers der Daily News" wieder, der in dem strategischen Rückzug Hindenburgs an der Ancre eine Zeitgewinnung für den geplanten Vormarsch auf Paris erblickt. (GKG.)
Berlin, 3. März. Einer Rotterdamer Meldung des „Berl. Lokalanz." zufolge sagte vorgestern Chamberlain im englischen Unterhaus, daß er bis zum Ende der Woche 100000 Frauen für den Zivildienst zur Verfügung haben werde, aber er brauche die fünffache Zahl.
Berlin, 3. März. Zum Wechsel in der k. und k. österreich-ungarischen Heeresleitung kommt in den Morgenblättern übereinstimmend zum Ausdruck, daß der Herrscher der uns verbündeten Monarchie bei seiner Anordnung lediglich von dem Wunsche beseelt war, den Mann auf den Platz zu stellen, auf dem seine Befähigung am besten zum Wohle des Ganzen ausgewertet werden könne.
Basel, 2. März. Den „Basler Nachrichten" zufolge meldet die von englischer Seite bediente „Neue Korrespondenz" aus Newyork, daß voraussichtlich im Lause der nächsten Woche alle Passagierschiffe und anderen Fahrzeuge der Amerika-Linie mit Geschützen versehen werden.
Berlin, 2. März. (WTB.) Der amerikanische Botschafter Gerard hat vor seiner Abreise einen in den Vereinigten Staaten gesammelten Betrag für deutsche Kriegerwitwen und -Waisen von rund 500000 Mark einem Ausschuß überwiesen. Dieser Ausschuß ist heute unter dem Vorsitz des Botschafters z. D. Freiherrn Ferdinand von Stumm zusammengetreten und hat beschlossen, den Betrag nicht zur Verteilung zu bringen, vielmehr ihn einer Bank zur Verwahrung zu übergeben mit der Anweisung, ihn dem Botschafter Gerard zur Verfügung zu halten für den Fall, daß dieser das Geld anders zu verwenden wünschen sollte.
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