der verschiedensten Vereine, haben sie dem Vaterland Dienste erwiesen, die unter den Kriegsleistungen der Heimat einen Ehrenplatz einnehmen. Ich bin über­zeugt, daß sie in ihrer verdienstvollen Tätigkeit aus­harren werden, bis unserem Volke Sieg und Frieden gewonnen sind."

Stuttgart, 24. Febr. Der Altmeister der technischen Wissenschaften und bewährte Förderer der württembergischen Industrie, Staatsrat Prof. Dr. Ing. Karl von Bach, Mitglied der Ersten Kammer, äußert sich in einem Rundschreiben an die «ürttembergische Industrielle in folgender bemerkens­werter Weise zur Einführung der Kohlensteuer: Mit der Einführung dieser Steuer wird man sich angesichts der Notwendigkeit, unsere Kriegskosten zu decken, einverstanden erklären müssen. Damit aber darf die Einnahme aus den Kohlen noch nicht er­schöpft sein. England hat einen großen Teil der Kosten des Krieges ge'gen die Buren durch Einfüh­rung eines Kohlenausfuhrzolles gedeckt. Warum wollen wir außer der bezeichnten Steuer nicht noch einen Ausfuhrzoll auf unser nationales Vermögen, auf unsere Kohlen, erheben? Wir bleiben mit den Preisen unserer Kohlen dann immer noch in vielen Fällen unter denjenigen, welche heute im Ausland für eingeführte nichtdeutsche Kohlen bezahlt werden müssen. Warum sollen wir unsere Kohlen den Neutralen und später einem Teil unserer jetzigen Feinde ebenso billig liefern wie im Inland, das nach dem Kriege überaus schwer gegen unsere bisherigen Feinde und gegen die Neu­tralen zu kämpfen haben wird, um seine Jndustrie- erzeugnisse auf dem Weltmarkt wieder abzusetzen? Ein großer Teil des Auslandes, dem unsere Kohlenfelder nahe gelegen sind, bezieht unsere Kohlen infolge der geringen Frachtkosten ohnehin billiger als ein Teil des Inlands, wozu zum Beispiel auch Württtemberg gehört. Ein Kohlenausfuhrzoll erscheint überhaupt angezeigt gegenüber dem Umstand, daß der Preis unserer Kohlen mit Zunahme der Tiefe, aus der wir sie förden müssen, stetig im Steigen begriffen ist, und daß wir schon deshalb veranlaßt sein sollten, vorsichtig mit dem Export zu sein. Wir verkaufen die billigeren Kohlen massenhaft an das Ausland und erreichen damit, daß sie für uns selbst infolge der größeren Fördertiefe teurer werden! Dabei braucht der Gedanke, daß selbst die reichsten Kohlenfelder der Erschöpfung zugehen, »och gar nicht wirksam zu werden; 0'gleich er das eigentlich sollte. Die Schätzung, daß die englischen Kohlenfelder in rund einem Jahrhundert und die deutschen erst nach mehreren Jahrhunderten erschöpft sein werden, bildet zweifellos einen der Gründe, die England mit zum jetzigen Krieg veranlaßt haben. Wir sind unseren Verhältnissen und den späteren Generationen die Einführung eines Kohlenausfuhr­zolls unbedingt schuldig, und zwar sobald als möglich.

Stuttgart, 24. Febr. Nach den Mitteilungen des K. Statistischen Landesamts wurden in Wärt-

vom Suren aas kette.

Roman von A. Hottner-Grefe.

3) (Nachdruck verboten.)

Aus dem Halbdunkel kam sie rasch auf ihn zu mit sicheren, ruhigen Schritten. Das blasse, schöne Gesicht leuchtete förmlich aus dem Grau zu ihm herüber, ihre Hellen Augen strahlten ihm voll eines warmen Lichtes entgegen. Sie trug nur eine einfache Kappe auf dem lichten Haar, und der allerletzte Sonnenstrahl, welcher jetzt hinflog über die Erde, verfing sich in den starken, blonden Zöpfen und ließ, einen kurzen Augenblick nur, ein glänzendes Licht darinnen aufflimmern. Dann trat die Gestalt ganz nahe an ihn heran in Len kalten Schatten.

Die rechte Hand streckte sie ihm entgegen, mit der linken fuhr sie wie in einer stummen Lieb­kosung hin über den Marmor des Säulchens, dann sagte sie mit einer vollen, tiefen Stimme:

Komm' heim, Werner. Es ist Zeit. Ich Hab' es mir gedacht, wie ich heute am Vormittag hier stand und den Tannenkranz an die Säule hing: Am Abend, wenn er vom Bahnhof heimfährt, dann kann er nicht vorüber. Dann steht er wie­der hier in dieser großen Einsamkeit, und dann sieht er dasselbe, was ich sehe, so oft ich da stehe: Dort die Pappelallee entlang geht ihre feine, zierliche Gestalt in dem dunklen Kleid, und die Wintersonne liegt so voll und strahlend auf ihr. Dort geht sie hin, und wir beide, du und ich, wir stehen hier und sehen ihr nach, bis sie verschlungen ist von der Ferne. Und seither sind wir zwei so oft, so oft hier gestanden, und immer war es uns, als müsse sie den Weg zurückfinden aus dem Ungewissen, in dem sie untertauchte, den Weg zu uns."

Der Mann stand still neben ihr; seine Hand

folgende Erträge erzielt: Aepfel 964695 Dz. (im Mittel 1906/15: 813051), Birnen 134453(312611), Pflaumen und Zwetschgen 32221 (47013), Kirschen 7307 (28864). In Aepfeln ist hienach ein das 10 jährige Mittel übersteigender Ertrag erzielt wor­den; doch wurde der Ertrag des Jahres 1915 mit 1 206 724 Dz. im ganzen nicht erreicht. Der Birnen­ertrag des Jahres 1916 ist ein unbefriedigender gewesen und betrügt nicht einmal die Hälfte des Durchschnitts der vorangegangenen 10 Jahre. Auch in Pflaumen und Zwetschgen bleibt die Ernte des Jahres 1916 unter einer Mittelernte. Noch weit mehr bleibt der Kirschenertrag unter dem Mittel zurück; gegenüber dem Durchschnit der 10 Vorjahre wurde nur etwas mehr als der vierte Teil an Kirschen gewonnen. Der Gesamtgeldwert des Obst­ertrags von 1916 berechnet sich zu rund 17,2 Mil­lionen Mark gegen 13,7 Millionen Mark im Jahr 1915. Einen noch höheren Geldwert der Obsternte weift seit 1878 nur das Jahr 1900 (19,2 Mil­lionen Mark) auf. Der Gesamtertrag der württem­bergischen Wein- und Obsternte des Jahres 1916 ist rund 28 Millionen Mark gegen 29,1 Millionen Mark im Jahr 1915, 1,6 Millionen Mark im Jahr 1913 mit seiner Fehlernte in Wein und Obst und 16,8 Millionen Mark im 10jährigen Durchschnitt 1906 15.

Stuttgart, 26. Febr. Die Milchhändler-Ver- einigung von Stuttgart und Umgebung hat an das Ministerium des Innern eine Eingabe um Erhöhung des Verbrauchermilchpreises in Stuttgart gerichtet. Auf diese Eingabe hat das Ministerium ablehnend geantwortet und dem Gesuch, auf die Stadtgemeinde dahin einzuwirken, daß die Spannung zwischen Ein­kaufs- und Verkaufspreis von 5 auf mindestens 6 Pfg. erhöht werde, keine Folge gegeben.

Aus ZtaSt. VsÄrk rrnS Umgebung.

/X Herrenalb, 26. Febr. Musketier Karl Seufer, Sohn des Bahnhofwirts Friede. Seufer, zurzeit schwer verwundet in Blankenburg (Harz), erhielt das Eiserne Kreuz zw. Kl. unter gleichzeitiger Ernennung zum Gefreiten. Oberlehrer Fuchs wurde am Königsgeburtsfest mit dem Wilhelmskreuz ausgezeichnet.

Wildbad. Von zwei tapferen Söhnen des Karl Schanz zur Sprollenmühle, die sich im Felde je das Eiserne Kreuz und die Silberne Militärver­dienstmedaille erwarben, hat der eine auf dem Felde der Ehre den Heldentod erlitten. Nun wurde auch der dritte Sohn und Bruder für bewiesene Tapfer­keit als Pionier u. Minenwerfer mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Leider hat derselbe auch eine schwere Verwundung davongetragen.

Der Vorstand der Eisenbahnbetriebs-Inspektion Calw, Betriebsinspektor Thuma hat den Titel anrrat erbalten.

lag noch in der ihrigen. In seinem Gesicht zuckte es.

Ja, ja" sagte er dann halblautdaran habe ich gedacht. An alles dies. Du weißt es ja immer, was ich denke, auch wenn ich es nicht sage."

Ich habe dich doch lieb," entgegnete sie einfach.

Er nickte versonnen, während er schon neben ihr den Rain zurückging.Ich habe dich doch lieb" das klang so selbstverständlich aus dem Munde von Jula Weltin. Aber sie war doch eine sehr scheue Natur, die selten ihre Empfindungen verriet. So gewann derartiges an Bedeutung, wenn sie es sagte.

Schweigsam schritten sie nebeneinander her, im ganz gleichen Schritt, der verriet, daß sie un­zählige Male schon zusammen gewandert waren. Immer deutlicher hob sich aus dem fahlen Zwie­licht die kleine Stadt mit ihren alten Häusern und ihrem halbzerbröckelnden Ringwall hervor. Als die beiden durch die engen Gassen schritten, grüßten da und dort die Vorübergehenden.

Guten Abend, Herr Doktor!" oderGuten Abend, Herr Lehrer."Grüß Gott, Fräulein Weltin."

Die Leute sagten das alle mit einem gewissen Respekt, besonders die Jungen. Am Marktplatz steckten ein paar Honoratioren, die zum Abend­schoppen gingen, die Köpfe zusammen.

Er ist wieder draußen gewesen, beim Marterl. Der Hannes hat's erzählt. Alleweil kann er die alten Geschichten noch net verwinden. Na ja! Wenn man denkt ein paar Tage vor der Hochzeit."

Was war denn eigentlich los damals?" fragte neugierig der junge, erst seit einigen Tagen hier seßhafte Arzt.

Der dicke Apotheker zuckte die Achseln.

Ja, was war los damals?" sagte er nach­denklich,das ist ja das Furchtbare, daß man gar nichts weiß. Die Christa Weltin, das war

* Höfen a. E. Schultheiß Feldweg wurde mit dem Wilhelmskreuz ausgezeichnet.

tz Neuenbürg, 26. Febr. Ein reichhaltiger Abend liegt hinter uns, in vaterländischem Sinn an unseres Königs Geburtstag im hiesigen evang. Gemeindehaus begangen; so gut besucht, besonders von der Jugend, daß der Raum die Menge kaum zu fassen vermochte. Der Zahl der Zuhörer ent­sprach die Fülle des in ausgezeichneten Lichtbildern und im Vortrag selbst mit viel Redegewandtheit und Sachkenntnis Gebotenen, in welchem von Hrn. Ober­lehrer Ruppert, Conweiler, die wechselvollen Kämpfe zwischen Germanentum und Slaventum im Nord- und Südosten unseres Vaterlandes vorge­führt wurden. Wort und Bild bewiesen deutlich, welche Bedeutung unserer kulturellen Ueberlegenheit über unsere östlichen Nachbarn zukommt und wie viel Recht wir haben, die Ausdehnung unserer Herr­schaft über einst deutsche, mit deutschem Fleiß und deutscher Ausdauer zum Wohlstand geführte Gebiete wie Esthland, Kurland, Livland zu verlangen. Menschen einer solchen Kulturstufe wie die Russen, von solcher Barbarei und zivilisatorischer Trägheit dürfen nicht Herren so schöner Landstriche bleiben. Es würde zu weit führen, ins Einzelne zu berichten aus dem reiches geschichtliches Wissen und feines historisches Verständnis verratenden Vortrag. Der Abend ist wohl der längste von allen gewesen, die bisher abgehalten worden sind. Doch sorgte der hiesige Schülerchor unter Leitung des Hrn. Ober­lehrers Vollmer wie schon sooft für Abwechslung durch Gesang und Deklamation, das beides von allen Anwesenden durch dankbare Aufnahme gewürdigt worden ist. Begeisternde markige Anfangs- und Schlußworte des Hrn. Bezirksschulinspektors Bau­mann hoben den hohen Zweck des patriotischen Abends ins Licht, um auszuklingen in einem Anspom zur Treue gegen weiteres und engeres Vaterland.

Neuenbürg, 26. Febr. Der vormalige Besitzer des jetzigen Gemeindehauses, Hr. Paul Lutz hier, verkaufte sein im Jahre 1911 auf der Wilhelms­höhe erbautes Haus an einen Liebhaber aus Pforz­heim um die Summe von 20000 Mk. und erwarb gleichzeitig das Hrn. Flaschnermstr. Karl Hummel gehörige, dem Bezirkskrankenhause zunächst gelegene Wohnhaus mit Baugelände um den Preis von 17000 Mk. Von dem Baugelände trat Hr. Lutz noch ein Stück zu dem Preis von 7000 Mk. an den Pforz- heimer Käufer ab.

Neuenbürg. Die Besitzer von Gärten, An­lagen u. s. w. werden darauf aufmerksam gemacht, ihre Bäume, Hecken und Sträucher sofort, jedenfalls aber vor Ablauf des Monats März von Raupen, Raupennestern und Gespinnsten reinigen zu lassen. Es handelt sich dabei um das Aufsuchen und Ent­fernen des Eierschwamms, des Schwammspinners; Entfernung der Eierringe des Ringelspinners und Verbrennen der Raupennester des Goldaftcrs mit Petroleumfackeln, Abbürsten der Schildläuse und Bestreichen der von diesen befallenen alten Holzteile mit 510 rmoreniim'm B"'imka'-lms'"i'iim. Letzteres

die Braut von unserem Lehrer. Er ist ja aus­gewachsen unter uns als der einzige Sohn des reichen Mertens. Dann später ist er nach Wien gegangen und hat studiert. Hat's bis zum Doktor gebracht. Aber er war halt immer so ein Eigener, ein Sonderbarer. Wie der Vater gestorben ist, hat ihm die Heimatsehnsucht keine Ruhe gelassen. Es war auch eine letztwillige Verfügung da, worin der Vater gebeten hat, das große, alte schöne Haus nicht zu verkaufen, sondern hn. zu leben. Der Alte, das war einer von der guten, deutschen Art. Immer auf seinem Poste-,. Er war gerade kein Feind der Slaoen, die ins da überall umdrängen, aber er ist fest auf seinem Standpunkt geblieben: Was deutsch ist, das bleibt deutsch. Und der Sohn ist genau so. Hat da von seinem eigenen Geld die neue, deutsche Schule gebaut und selbst noch die Prüfung gemacht als Lehrer, weil er etwas Nützliches leisten will. Daneben bleibt ihm noch viel Zeit für seine Forschungen, und er soll sehr gelehrte Abhand­lungen schreiben für wissenschaftliche Zeitungen"

Aber was war's mit jener Christa?" fuhr der Arzt ungeduldig dazwischen.

Ich komme schon darauf," sagte der Apo­theker.Nun also: die Christa Weltin, das war seine Braut. Sie kam damals im Sommer waren es zehn Jahre hierher. Hier hat er sie kennen gelernt. Soll da ein leichtsinniger Bruder von ihr gewesen sein, für den Werner Mertens viel schönes Geld hingab. Natürlich ihr zuliebe. Aber sie war's wert, Doktor. Die schon. Das war eine, da hat einem das Herz gelacht, wenn man sie ansah Ihre Schwester Jula war um zwei Jahre älter. Damals so Anfang der Zwanzig. Ist auch ein Prachtmensch. Die zwei Schwestern haben im Herbst dann hier gewohnt, denn ihre Mutter ist damals gestorben, und so allein in Wien wollten sie nicht bleiben. Zu Anfang März sollte Hochzeit sein." (Fortsetzung folgt.) ,

empfiehlt sich auch b laus befallenen Fruchtaugen, Spieß, karbolineum- ist zu r Höhere Aus'm Das Direktorium d Erund § 14 Buchs Brotgetreide und T 29. Juni 1916 (S festgesetzt, daß sofort 1917 ab Roggen dis zu 94 v. H. Festsetzung gilt für ienige, welches lan

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Die Anzeigep! Eigentum des Reick Ms, insbesondere »erwaltung stehen.

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