sie nicht wegen ein paar Hockern ihren Wirtschaftsbetrieb bis tief nach Mitternacht offen halten müssen. Letzteres sei ein sozialer Krebsschaden gewesen, der im allgemeinen Interesse wie in dem des Wirtsgewerbes beseitigt werden müsse. Die Wirte spendeten diesen Ausführungen Beifall.
Eßlingen, 3. Febr. Nachdem von der Firma I. H. Roser hier schon im letzten Jahre ein ansehnlicher Beitrag für die Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Felde „Gefallenen" gegeben worden war, hat die Geschäftsleitung neuerdings l00000 Mk. für denselben Zweck ausgewendet. Minister des Innern Dr. v. Fleischhauer brachte der Geberin in einem Handschreiben den Dank für die reiche Spende zum Ausdruck.
Eßlingen, 3. Febr. In der Schöffengerichtsitzung wurde ein Metzgermeister aus Untertürkheim zu 200 Mk. Geldstrafe, im Nichteinbringungsfalle zu 20 Tagen Haft verurteilt, weil er im vorigen Herbste in einem ihm in Köngen zur Ver-, sügung gestellten Raume Vieh geschlachtet hatte, ohne Schlachtfchein und ohne, daß er vor der Schlachtung den Fleischbeschauer zugezogen hatte. Das Gericht wäre mit der Strafe wesentlich höher gegangen, wenn es nicht zu Gunsten des Angeklagten angenommen hätte, daß dieser um seine Existenz zn kämpfen habe. In dem Urteil wurde u. a. gesagt, daß das Verhalten des Angeklagten gerade in der jetzigen Zeit streng bestraft werden müsse, in der alles darauf ankomme, daß die Lebensmittel gerecht verteilt werden: sein Verhalten schädige auch diejenigen Metzger, die sich an die gesetzlichen Bestimmungen halten.
Schorndorf, 2. Febr. Gegen das unsinnige Preissteigern bei den Holzverkäufen hat der Gemeinderat für die in den Stadt- und Hospitalwaldungen stattfindenden Beigholzverkäufe folgende Bestimmungen erlassen: 1) auswärtige Käufer sind ausgeschlossen; 2) jeder Käufer darf bei sämtlichen Verkäufen zusammen nicht mehr als 4 Rm. Beig- holz ersteigern (ausgenommen sind Bäcker, Metzger und Wirte, denen der Ankauf von 6 Rm. gestattet ist), 3) den Käufern ist verboten, von dem erkauften Holz bei Vermeidung einer Vertragsstrafe irgend etwas nach auswärts zu verkaufen oder auf andere Weise abzugeben.
Bus StaSt» Bezirk unv Umgebung.
Das Eiserne Kreuz II. Klasse wurde verliehen an Wilh. Schöttlev. Eyach mühle, Inhaber der Silb. Militärverdienstmedaille.
Neuenbürg. (Brennstoffe für Haushalt» ngs zw ecke.) Während sich bis vor kurzem die Versorgung von Brennstoffen im wesentlichen befriedigend abgewickelt hat, ist in letzter Zeit da und dort eine Stockung eingetreten. Dies ist nicht aus einen allgemeinen Kohlemnangel zurückzuführen, sondern auf Schwierigkeiten, die sich bei der Förderung der Kohlen ergeben haben. Besonders hat dazu die Unterbindung der Kohlenanfuhr zu Wasser beigetragen, die auf die Störung des Schifsahrts- verkehrs durch die Kälte zurückzusühren ist. Eine Behebung der Verkehrsstockungen wird wohl, in Bälde in Aussicht zu nehmen sein. Damit wird auch der vereinzelt eingetretene Kohlenmangel aufhören. Die entstehende Knappheit hat mehrfach zu Angstkäufen Anlaß gegeben. Es liegt auf der Hand, daß dadurch die augenblicklichen Schwierigkeiten.nur gesteigert werden. Um dem zu begegnen, hat das Ministerium des Innern eine Verfügung getroffen, wonach die Abgabe von Brennstoffen auf das unbedingt erforderliche Maß zurückgeführt wird. Wenn die Mengen, deren Bezug zunächst zugelaffen wird, auch in manchen Fällen klein ausfallen werden, so ist doch zu erwarten, daß diese starke Kürzung infolge der bereits erwähnten Umstände nur eine vorübergehende Notwendigkeit sein wird. Immerhin muß betont werden, daß jedermann die Pflicht hat, mit den gegenwärtig besonders kostbaren Brennstoffen so haushälterisch wie möglich umzugehen.
Geldlotterie. Die nächstgarantierte Ziehung ist diejenige der Gundelsheimer 1 Mark-Geldlotterie, welche schon kommende Woche, Donnerstag, den 15. Febr., im Rathause zu Gundelsheim stattfindet. Zur Ausspielung kommen nur Bargeldgewinne mit 40000 Mk., Hauptgewinn 15000Mk; Lose zu 1 Mk., 13 Lose zu 12 Mk., sind noch durch die bekannten Verkaufsstellen zu beziehen. Für richtige Einhaltung des Ziehungstages übernimmt die mit dem Generalvertrieb beauftragte Firma I. Schweiler t, Stuttgart, Marktstraße 6, jede Garantie.
Vermischtes.
Die Milchpreise in den Großstädten Nach den Mitteilungen des K. Stat. Landesamt betrug die Steigerung des Milchpreises in den deut-. schen Großstädten im Durchschnitt vom Monat Oktober bis November gerade 1 Pfennig. Die Steigerung im Dezembr 1916, die noch nicht berechnet ist, dürfte erheblich höher anfallen. Die Preishöhe schwankt wiederum um 70 Prozent, d. h. von 24 bis 41 Pfg. An der Spitze stehen wiederum die rheinischen Gemeinden Düsseldorf 41, Köln, Bonn 40, Wiesbaden 37, dann folgen Frankfurt a. M., Karlsruhe, Mannheim, Mainz mit 36, Bremen, Elberfeld, Barmen, Crefeld mit 35. Stuttgart befand sich im November noch bei 27 Pfg: sehr tief in der Reihe, denn es hat nur München, Dresden, Nürnberg und vermutlich noch Plauen mit 26, Augsburg mit 25 und Lübeck mit 24 Pfg. unter sich.
Forchheim (bei Ettlingen), 5. Februar. Der große, 300 Morgen umfassende Forchheimer Exerzierplatz, auf welchem in Friedenszeiten einigemale auch Kaiserparaden abgehalten wurden, wird um den Preis von 700 Mark pro Morgen in den Besitz der badischen Landwirtschaftskammer übergehen. Der Exerzierplatz war in den beiden letzten Kriegsjahren mit Kartoffeln angebaut worden.
Eine junge Tiroler Heldin. Manschreibt uns aus Innsbruck: Der Fall, daß in diesem Weltkrieg ein junges, 18jähriges Weib als Jnfan- teristin im vordersten Schützengraben ihren „Mann" gegen den Feind stellt, dürfte noch nicht dagewesen sein. Die im Jahr 1899 geborene Tochter des Zugführers Peters Savs, Viktoria, aus Obermais bei Meran gebürtig, befindet sich seit dem Juni 1915 an der italienischen Front. Auf ihr eigenes dringendes Ansuchen hin ist sie durch das Entgegenkommen des Feldmarschalls Erzherzog Eugen als kriegsfreiwillige Jnfanteristin in einen vordersten Schützengraben eingewiesen worden. Schulter an Schulter kämpft sie nunmehr mit ihrem Vater, der selbst schon mehrmals ausgezeichnet worden eisiger Höhe von 2500 Meter gegen die Jtau:ne>-
Englis ch e Miscellen. Die London er Regie rung hat einen dringenden Ausruf erlassen, u„. 20000 Frauen zur Arbeit in Munitionsfabriken mit Löhnen von 27 bis 30 Schilling die Woche anzuwerben. — In England ist jetzt auch das Kriegslast eingeführt das 5 Prozent Mais, Gerste oder Reis enthält.
Basel. (GKG.) Lt. Züricher Blättern meldet die Agentur Harms aus London: Die Untersuchung gegen den Apotheker und die drei Suffragets, die am Vergiftungskomplott gegen Lloyd George beteiligt waren, hat ergeben, daß sie auch gegen König Georg von England einen Anschlag gerichtet hatten.
Nach deutschem Muster. Die Engländer äffen uns alles nach. Erst die Wehrpflicht, dann unsere Heeresorganisation und nun unseren Zivil- Hilfsdienst. Sie lernen also jeden Tag von uns „Barbaren". Neville Chainberlain hat sich bis ins letzte bei der Ausarbeitung des englischen Hilfsdienstes an das deutsche Muster gehalten. Er hat ihn einfach abgeschrieben, säst möchte man sagen gestohlen.. Der größere Teil der Mannschaft, die für die Armee erforderlich ist, um den Krieg baldmöglichst zu entscheiden, soll aus den Munitionsfabriken, Kohlenbergwerken, Schiffswerften, dem Transportdienst und der Landwirtschaft geholt werden. Man werde sich, versichert Neville, möglichst anstrengen, eine hinreichende Anzahl von Stellvertretern für diejenigen zu finden, die wahrscheinlich zum Heeresdienst einberusen werden. Man werde jedermann auffordern, seinen Teil zu übernehmen, und zuerst Freiwillige einberufen. Vorläufig werde man nur an die Männer appellieren. Die Altersgrenze liegt zwischen dem 18. und dem 60. Lebensjahre. Es sollen sofort Versammlungen abgehalten werden, um die Werbung zu fördern. Auf allen Postämtern sollen Karten verfüglmr sein, auf denen die „Rekruten" sich verpflichten, sich ohne Vorbehalt dem Generaldirektor des nationalen Dienstes zur Verfügung zu stellen. Man erwägt die Festsetzung eines Mindestlohnes. Insbesondere wird dringend an diejenigen herangetreten werden, die zur Hilfeleistung in der Landwirtschaft geeignet sind. — Alles nach deutschem Muster! Wie unoriginell doch diese Nation ist, die sich bisher als weltbeherrschend bezeichnet?.
Lctslc Nachrichten u. Telegramme.
London, 6. Februar. Das Reutersche Bureau meldet aus Washington: Die amerikanischen Vertreter im Auslande haben die Instruktion erhalten.
den neutralen Regierungen mitzuteilen, daß Wilson glaube, es werde zum Frieden führen, wenn die Neutralen dem Beispiel Amerikas folgten.
Berlin, 6. Febr. Wie das „Berl. Tagebl." mitteilt, betrügt die Zahl der in Deutschland wohnenden amerikanischen Bürger nach den in letzter Stunde vorgenommenen Feststellungen der amerikanischen Botschaft in Berlin etwa 2600.
Berlin, 6. Febr. Die „Voss. Ztg." erfährt, es bestehe in den Kreisen der schweizerischen Bundesregierung die Meinung, durch die Aufforderung Wilsons sich von dem Standpunkt einer vollkommenen Neutralität nicht abbringen zu lassen.
Berlin, 6. Febr. Wie die „Vossische Ztg." hört, sind die 72 Amerikaner, die auf dem Prisenschiff „Aarrowdale" eingebracht wurden, von der deutschen Regierung freigelaffen worden. D:e Leute hätten glaubhaft erklärt, es sei ihnen bei der Anheuerung unbekannt gewesen, daß Deutschland bewaffnete Handelsschiffe als Kriegsschiffe betrachte.
Zürich, 5. Febr. (GKG.) Lt. „Zür. Tagesanz." meldet die von englischer Seite bediente „Neue Korrespondenz" aus Newyork, die amerikanische Marine werde drei Panzerkreuzer von je 42000 Tonnen, 18 Unterseeboote und andere Schiffe bauen mit einen: Gesamtkostenaufwand von 350 Millionen Dollars.
Zürich, 5. Febr. (GKG.) Die „Stampa" veröffentlicht einen sensationellen Artikel über die Kriegslage, der ausführt, der ganze Krieg bringe keiner Nation außer England und Japan Vorteile, und die Wilsonsche Formel, ein Frieden ohne Sieg, verdiene durchaus ernste Erwägung aller Mächte.
Berlin. (Priv.-Tel.) Der „Lokalanzeiger" meldet aus Rotterdam: Die „Times" meldet aus New-Uork: Graf Bernstorff und sein Personal werden sobald als möglich abreisen, nachdem man mit England eine Regelung über das freie Geleit getroffen hat. „New-Uork World" führt aus, es sei schmachvoll, daß Deutschland seine Politik angekündigt habe, nachdem ein ehrenvoller Friede möglich gewesen sei und der Präsident sich bemüht habe, ihn zu erreichen. Gerard habe nach Berlin Weisungen mitgenommen, die keinen Zweifel darüber bestehen ließen, was unter gewissen Umständen, die jetzt eingetroffen seien, geschehen würde. „Daily News" meldet aus Washington: Niemand zweifelt daran, daß es zum Krieg kommen wird; es sei denn, daß Deutschland die an die Welt gerichtete Herausforderung widerrufen sollte.
Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Aus dem Haag wird der „Frkf. Ztg." gemeldet: In Walstreet in Newyork ist man überzeugt, daß der Krieg nur eine Frage von wenigen Wochen sei, aber im allgemeinen ist man geteilter Meinung, ob der jetzige Bruch mit Berlin einen offenen Krieg oder lediglich einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen bedeute. Niemand in Washington kann eine Antwort auf diese Frage geben, weil jedermann davon überzeugt ist, daß alles von Deutschland abhänge.
Franksurta. M. (Priv.-Tel.) Aus Bern wird der „Franks. Ztg." berichtet: Präsident Wilson wird von der Haltung der Schweizer Presse enttäuscht sein. Das Für und Wider seines Vorgehens wird von allen schweizerischen Blättern erörtert und allgemein wird die äußerst schwere Lage betont, in die die Schweizer durch den Eintritt Amerikas in den Krieg geraten würde. Nirgends aber, selbst nicht im „Journal de Genöve", findet sich ein Wörtchen der unmittelbaren Zustimmung zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland. Ich darf denn auch heute schon die bestimmte Annahme äußern, daß die Schweiz sich Wilsons Schritt nicht anschließen wird.
Berlin, 6. Febr. Lt. „Deutscher Tagesztg." wurde in New-Uork am Freitag Abend eine riesige Friedensdemonstration veranstaltet. Bryan sagte unter tosendem Beifall: Gott behüte uns vor einem Krieg mit Deutschland.
Berlin, 6. Febr. Wie ein Privattelegramm dem „Berl. Lokalanz." meldet, ist in Hirschberg im Riesengebirge gestern Nacht 28 Grad Kälte gemessen worden.
Berlin, 6. Febr. Verschiedenen Morgenblättern wird gemeldet, daß Italien in den letzten Tagen ganz bedeutende Getreidemengen aus Amerika erhalten habe.
Berlin, 6. Febr. Im Weißen Hause in Washington sollen, einigen Morgenblättern zufolge, viele Telegramme und Schreiben einlaufen, die dringend zum Frieden raten.
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^ Brennstoffmengen an d
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1. Die Komnruno amt Stuttgart) haben darüber zu erlaffen, Brennstoffen und die ) stimmter Fristen an l haben ferner vorzusch ^mes Versorgungszeital Mengen erwerben dürf ^ 2. Die Abgabe :
Bezugsscheinen abhän behbrden auszustellen j