bestimmten gummihaltigen Fahrraddecken und Fahrradschläuche, die gemäß § 8 der Bekanntmachung betr. Beschlagnahme und Bestandserhebung der Fahrradbereifungen (Einschränkung des Fahrradverkehrs) vom 12. Juli 1916 enteignet werden, betroffen werden. Da die in der eben bezeichneten Bekanntmachung gesetzte Frist zur freiwilligen Ablieferung der Fahrradbereifungen wiederholt verlängert worden ist bis zum 5. Februar, so können die Besitzer der in Betracht kommenden Fahrradbereifungen nur nochmals dringend darauf hingewiesen werden, ihre Bereifungen freiwillig zur Ablieferung zu bringen.
Der Wortlaut der neuen Bekanntmachung ist im Staatsanzeiger vom 25. Januar 1917 einzusehen.
Stuttgart, den 25. Januar 1917.
Es ist
1. ein Nachtrag — Nr. IV. IV. 1900 11. 16. X. kr. /V — zu der Bekanntmachung betreffend Beschlagnahme und Bestandserhebung von Lumpen und neuen Stoffabfällen aller Art (Nr. VV IV. 900 4. 16. X. k. ä.),
2. ein Nachtrag — Nr. IV. IV. 1950 11. 16. X. X. — zu der Bekanntmachung betreffend Höchstpreise für Lumpen und neue Stoff- absälle aller Art (Nr. IV. IV. 950/4. 16. X. k. /V),
3. eine Bekanntmachung betreffend das Reißen von Lumpen (Hadern) Nr. Vr. IV. 3078/11. 16. X. II. -V vom 25. Januar 1917
erschienen.
Der Wortlaut der drei Bekanntmachungen kann im Staatsanzeiger vom 26. Januar Nr. 21 eingesehen werden.
Stuttgart, den 26. Januar 1917. W
Es ist eine neue Bekanntmachung betr. beauftragte Sortiecbetriebe von Lumpen und neuen Stoffabfällen für die Zwecke des Heeres- oder Marinebedarfs erschienen, deren Wortlaut im Staatsanzeiger vom 27. Januar 1917 veröffentlicht ist.
Stuttgart, den 27. Januar 1917.
!' Conweiler. Reservist Hermann Schraft in einem Infanterie-Regiment erhielt für tapferes Verhalten in viertägigem Kampf bei Verdun das Eiserne Kreuz II. Klasse.
ch Neuenbürg, 30. Jan. Das Schülerkonzert, veranstaltet durch Frl. Julie Huber, Rotenbach, hatte in jeder Beziehung einen schönen Erfolg: der Besuch desselben war ein sehr erfreulicher, waren doch die Räume des Gasthofs z. Bären bis aufs letzte Plätzchen besetzt; die Leistungen der Schüler wurden dankbar ausgenommen und der materielle Gewinn, der dem Roten Kreuz zufloß, ist mit der Summe von 172 Mark eine sehr dankenswerte Bereicherung der Kasse, an die immer so viele
Forderungen gestellt sind. — Es war eine Freude, in der stufenmäßigen Reihenfolge die Fortschritte und Leistungen der jungen Schar zu beobachten. In zwei- bis vier-, sogar sechshändigen, zum großen Teil klassischen Klavierstücken kam die technische und seelische Seite der Komposition, namentlich — und dies ist selbstverständlich — bei den Gereifteren zum Ausdruck, der Schulung der Lehrerin alle Ehre machend. Für die Schüler selbst ist eine derartige Veranstaltung eine Gelegenheit, aus sich herauszutreten. Scheu zu überwinden und geschickt zu werden, auch andern ihre Gaben und Fertigkeiten zu schenken. Selbst die Kleinsten, die mit ihren zarten Händen oft Mühe haben, die Akkorde zu spannen, sind ihrer Aufgabe gerecht geworden. Es ist, was viel sagen will, keines „stecken geblieben". Die älteren Schüler zeigten zum Teil eine ganz bedeutende Fertigkeit und ein Eindringen in den Geist des Stücks. Es war ein glücklicher Gedanke, auch noch andere reifere Kräfte beizuziehen, um dem Ganzen das Unfertige zu nehmen und höheren Ansprüchen etwas zu bieten. — Frau Klara Schnepf mit ihrer schönen, klangvollen Stimme schenkte uns 3 Lieder, die so recht in den Geist der Zeit paßten und deshalb sehr warme Aufnahme fanden. Ihr Vortrag, der von tiefer Innerlichkeit zeugte, sprach sehr zu Herzen. — Hr. Reallehrer Wid maier stand ihr würdig zur Seite. Sein gut geschulter Bariton hatte sich in 3 Liedern, die ganz auf den Krieg gestimmt waren, eine sehr dankbare Aufgabe gestellt. In tüchtigem Erfassen hat er ganz die Tiefe der Lieder wiederzngeben gewußt. Zwei Pforzheimer Schüler, Hahn und Dettinger, stellten ihre Kunst in liebenswürdiger Weise („mit AufhebenderinLebensmitteln waltenden Grenzsperre") in den Dienst der guten Sache und haben sich mit ihren trefflichen Leistungen den warmen Dank der Zuhörer erworben. Nur ungern möchte man bei einem Konzert Violine und Cello missen, ist es doch bei guter Führung diesen Instrumenten fast wie der menschlichen Stimme eigen, Lust und Weh des Menschenherzens wiederzugeben und dadurch auch die Saiten im Innersten erklingen zu lassen. Die beiden jungen Künstler haben dies verstanden. Dies ist wohl das beste Zeugnis. — Fräulein Huber selbst erfreute uns mit 3 Gaben ihrer Kunst, die von hervorragender Technik und feiner Wiedergabe zeugten. — Zum Schluß dankte der Bezirksvertreter des Roten Kreuzes, Bszirksschulinspektor Bau mann, in warmen, anerkennenden Worten allen denen, die zum Gelingen des Konzerts beigetragen haben. In echt vaterländischem Geist stellteer noch unfern Kaiser, dessen Geburtstag zugleich die Veranstaltung gab, in den Mittelpunkt des Interesses. Er beleuchtete die Seiten seines Wesens, die ihn in unserer ernsten Zeit so verehrungsvoll und uns allen zum Vorbild machen. Er, der so gern seinem Volk des Friedens hohes Gut erhalten hätte, der nun aber im Kampf um sein Reich stahlhart geworden ist und dies auch von uns verlangt, ist uns mehr wie je in glänzenden, guten Tagen innerlich näher gerückt. Sein Friedensangebot, eingegeben von tiefstem sittlich-religiösem Empfinden,
das den Jammer der ganzen blutenden Menschheit enden wollte, von unfern Feinden aber mit Verachtung, Hohn und Spott erwidert wurde, weckt das Gelöbnis in jedem guten Deutschen: treu zu stehen zu seinen Fahnen, bis, so Gott will, den Feinden der Frieden diktiert werden kann. Mit einem Hoch auf unfern obersten Kriegsherrn und dem Kraftlied „Deutschland über alles" schloß die Veranstaltung, die zu einer echt vaterländischen geworden ist.
8 Conweiler, 28. Jan. Am letzten Sonntag fand hier in der Kirche ein Gemeindeabend statt, in dessen Mittelpunkt ein Lichtbildervortrag des Herrn Oberlehrer Ruppert über die besetzten Gebiete in Polen, Kurland, Livland, Litauen und Siebenbürgen stand. In interessanten Ausführungen wurde dargelegt, welch hervorragende Kulturarbeit von unsere» Vorfahren in diesen Gebieten geleistet, welch blühender Handel damals von deutschen Kaufleuten gepflegt worden ist, wie aber das Deutschtum und die deutsche Herrschaft vom Slaventum ausgerottet und verdrängt wurde. Die Zuhörer waren für die anregende und belehrende Veranstaltung sehr dankbar und würden eine Fortsetzung solcher Abende sehr begrüßen. So viel bekannt, sollen ähnliche Vorträge auch in anderen Gemeinden stattfinden. Es wäre nur zu wünschen, daß sie zahlreicher, insbesondere auch von den Männern, besucht würden.
Pforzheim 30. Jan. Ein Einwohner aus der Nachbarschaft beauftragte den 38 Jahre alten Philipp Weigel von Unterdorf bei Wiesloch, einer hiesigen Möbelhandlung einen Wagen Hotz zuzuführen. Weigel kassierte den Betrag des Holzes mit 237 Mk. ein und floh. Er wurde jedoch bald festgenommen. Von dem Geld hatte er schon bei einem Pforzheimer Händler für 110 Mk. Kleider gekauft. Der Händler nahm die Kleider aber wieder zurück.
Verschwendung von Zucker zur Weinbereitung. Der Abg. Mumm hat folgende kleine Anfrage im Reichstage gestellt: Nach Blättermeldungen sind bereits 170000 Doppelzentner Zucker zur Weinbereitung abgegeben worden. Wieviel Zentner Zucker sind bei Kriegsbeginn der Ernährung entzogen und der Umwandlung in Alkohol überantwortet worden? Ist bekannt, daß die Weinmosternte 1913 einen Wert von 48,4 Millionen, 1914 von 41,7 Millionen dagegen 1915 einen Wert von 150,7 Millionen Mark hatte und auch gegenwärtig Weine sehr hoch bezahlt werden? Sind Maßrahmen getroffen, die der Ernährung entzogenen Zuckermengen ausschließlich notleidenden Winzern zuzu- fühcen und welches sind die Maßnahmen? Mau kann gespannt sein, schreibt die „Frks. Ztg.", wie das Kriegsernährungsamt diese Frage beantivorten wird. Es ist kein Geheimnis, daß das preußische Landwirtschaflsministerium em starkes Interesse daran gehabt hat, Zucker zur Weinbereitung in großen Mengen zur Verfügung zu stellen. In Friedenszeiten, wo wir Zucker un Ueberfluß haben, würde kein Mensch etwas dagegen einzuivenden haben.
«enn saurer Wein durch jetzt, wo wir die große , wo es in den großen Stc die ausgesetzten Zuckerrat unverständlich, daß man Weinversüßung freigegeb preisen, die in diesem Jc gezahlt worden sind, ist mittel für wohlhabende zuckerten Weinen wird klaffen zugunsten wohlha Ernährung notwendige ) hauptung, daß ungezuckk werden können, ist nicht
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DerKrieg als Friedensstifter.
Roman von S. Hillger.
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Die andere nickte und fuhr leiser fort: „Ich war bei einem vornehmen Russen in Steuung. Gleich bei Ausbruch des Krieges gab er mir mein Gehalt auf ein Vierteljahr im voraus. ,Für olle Fälle', sagte er; was kommen mußte, wird er wohl geahnt haben. Als man kam, um ihn zu verhaften, hatte er sich erschossen. Sein ganzer Nachlaß wurde dann beschlagnahmt. Ich mußte die Wohnung ohne weiteres verlassen. Ich habe seinen großen Haushalt drei volle Jahre geleitet. Er war hochmütig, doch kann ich mich nicht beklagen. Ich bin gut mit ihm ausgerommen."
„Sie sehen noch so jung aus", äußerte Dora, „und sind doch einer so verantwortungsvollen Stelle gewachsen. Leicht ist es sicher nicht, den Ansprüchen eines Io verwöhnten, vornehmen Herrn zu genügen."
„Ich habe was gelernt," sagte die andere selbstbewußt, „ich arbeite gern und weiß mein Los zu schützen. Im Sommer bin ich alle Wochen allein, dann lebe ich mit meinem Kinde wie in einem Paradiese. Wir sind früb und spät im Garten. Es muß ja auch Schneiderinnen und Putzmacherinnen geben, aber die klugen Mädels lernen kochen und wirtschatten, damit können sie sich ein feines Leben schaßen! Natürlich darf man niemals lasch und drucksig sein- Immer frisch und fröhlich voran. Bescheioenheit, gepaart mit Tüchtigkeit, wird immer anerkannt."
„Sie sind berirrÄrrrs-wert!" bemerkte Dora.
Die andere lachte. „Vielleicht! Jetzt gehen wir essen in der Notstandsküche, gelt, Susichen? Man muß die Feste feiern, wie sie fallen. Ich bin glücklich, daß ich mit meinem Kinde für
zwanzig Pfennige mich an guter Hausmannskost sattessen kann. Die Damen dort sind so entgegenkommend, sie füllen gern noch ein paar Löffel voll nach. Eine segensreiche Einrichtung, die man nicht genug preisen kann."
Wo die Notstandsküche sich befinde, wollte Dora wissen.
„Es gibt deren verschiedene. Ich esse in der Bülowstraße. und zwar am weißgedeckten Tisch. Freundliche Gesichter umgeben mim, und äußere ich einen kleinen Wunsch, so ist er schon erfüllt."
„Bedarf es einer Empfehlung, um dort Marken zu bekommen?" fragte Dora.
„Äver nein, iemesmegs! Wer bezahlt, kann ! dort es,en. Es sind auch viele, die sich Marken ! schenken lassen, aber das habe ich ja, gottlob nicht nötig."
„Es gehört viel Mut zur Selbständigkeit," sagte Dora, „daher bewundere ich Sie. Vermut-' liä) find Sie jung Witwe geworden und waren gezwungen, für sich und Ihr Töchterchen zu arbeiten ?"
Ein kurzes, kaum merkbares Zögern. „Mein Mann hat uns vertassen, als Suschen kaum ein Jahr alt war. Er hat nie wieder von sich hören lassen Ich habe nie Aniprü.ve geltend gemacht und wünsche nicht, daß er wiederkommt. Wer aus dem Hause geht, ob Mann oder Frau, die eigenen Kinder ihrem Schicksal überläßt, ist nicht wert, daß ihn die --onne beicheint."
Dora sank auf die Bank zurück, als habe sie ihr Todesurteil vernommen. So war auch sie nicht wert, daß die Sonne sie beschien, und sie suchte es rechr wohl, sie konnte der Strafe für ihre Fahnenflucht nicht entgehen. Das Schicksal würde sie zu pnden wissen.
L> hätte sie jetzt ihr Unrecht ungeschehen machen können, was würde sie darum gegeben haben l
Die andere nickte ihr noch freundlich zu, rief
ihr Kind heran und ging. Es war eine zarte mittelgroße Erscheinung, nichts Unterwürfiges an ihr. Wem sie ihre Geschichte mitteilte, der mutzte sie für die Herrin Hallen. Einfach und vornehm war sie angezogen. Eine sichere Ruhe strömte von ihr aus.
Gern Hütte Dora nach ihrem Namen gefragt und ein Zusammentreffen verabredet, aber durste sie das wagen?
Vor wenigen Wochen noch „die gnädige Frau", strahlend in Schönheit, umgeben von angenehmsten Verhältnissen, war sie in kurzer Zeit zur Abenteurerin beinah herabgesunken.
Wahnsinnige Angst peinigte sie. Nein, nein, dabin sollte, durfte es nicht kommen.
Sie muhte jetzt handeln, zeitig, ehe sie ganz herunter war.
Wenn sie Hans herzinnig um Verzeihung bat, ob er ihr vergab, sie wieder in seinem Hause ausnahm?
Zum allerersten Male kam ihr der Gedanke, dort ihre Zuflucht zu suchen, wo ihr rechtmäßiger Platz war, in der eigenen Häuslichkeit am Herzen ihres Manne», in der Nähe ihrer geliebten Kinder.
Der Gedanke elektrisierte sie förmlich. Aber wenn sie sich in die Vorstellung vertiefte, daß alles wieder wie einst sei, schien es, als gähne eine tiefe, unüberbrückbare Kluft zwischen damals und jetzt.
Ihr Heim — ein Paradies, ihr für alle Zeit verschlossen. Dürfte sie Han» wirklich zumuten daß er ihren Bitten nachgab, ihr erlaubte, dort zn walten, wo sie ihn so maßlos gekränkt ?
Sie fürchtete Hans, seinen Blick, seine schweigend verurteilende Art. Er war unendlich gut duldsam, nachgiebig, nie hatte er sie auch nur mit einem Vorwurf verwiesen, auch wenn die» und jenes im Haushalt nicbt stimmte.
(Fortsetzung folgt.)
DerKrieg all
Roman vor
70j
Aber freilich, das Hausfrau durfte sie s der allerletzten Zeit, sch gegnet ließ sie sich ein Jetzt wußte sie o ihre Mattigkeit und Ueberarbeitet hatte sie drnstickereien sich zu vi Mit der Heimarb« m ihr Haus getragen geworden, heftig, unx hatten sich in ihr gerex Wenn sie statt deff «schieden hätte, mit perengegangen wäre, Frau und Mutter beste wohl dabin gekomn dlendung alles ausgegi «» Scheinglückes.
Aber die Putzsucht "ar so groß, daß dl wurde.
Die Frau eines mi daram um .schick' gell vot die andere an Aus des Mannes es erlaub es dabei nicht an.
Wo es durchaus r die Frauen mit. Eine «mit zurückstehen, ihre «nd nach der neuesten «e.Gören' der Freu» „Stein bergs Mieze