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sition von Bach und ebenso ein sehr schwieriges Werk von Vitali vor; mit staunenswerter Virtuosität überwand er die schwierigsten Stellen. Auch als Komponist führte sich Hr. Dr. Fischer durch einen von ihm selbst gedichteten und komponierten Weihnachtschoral ein, der vom hiesigen Kirchenchor in formvollendeter Weise vorgetragen wurde und sichtlichen Eindruck erzielte. Es ist zu hoffen, daß dieser Choral weitere Verbreitung findet. — Frau Dr. Lina Fischer sang das „Gebet der Elisabeth" aus „Tannhäuser". Ebenso kam zum Vortrag: „Er weidet seine Herde" aus „Messias" und die Arie „Mein gläubig Herze, frohlocke" von Bach. Frau Dr. Fischer beherrschte diese nicht leichten Gesangsstücke völlig: ihre schöne Sopranstimme zeigte gediegene Schulung. - - Zum Schluffe erbrauste unter Orgelbegleitung des Organisten, Hrn. Hauptlehrer Wörner, der gemeinschaftlich gesungene herrliche, erhebende Choral „Lobe den Herren" unser Gotteshaus. — Der Besuch des Konzerts war gut, der Reinertrag wurde für die Kinder hiesiger Krieger bestimmt. -- Allen Mitwirkenden sei im Namen dieser Kinder herzlichst gedankt.
Von der Enz, 10. Jan. Das Großherzogl. Bezirksamt Pforzheim hat neuerdings zwei Lebensmittel-Handelsbetriebe geschloffen. Zunächst wurde dem Kaufmann Katzenberger und dessen Frau, alsdann dem Händler Wilhelm AHmann und seiner Frau der Betrieb untersagt, und zwar jeweils der Handel mit allen Gegenständen des täglichen Bedarfs, besonders Nahrungsmittel. Der Grund soll Höchstpreisüberschreitung sein. - Die Milchkarten werden in Pforzheim am 1. Februar eingesührt. Die Milch kostet hier jetzt 36 Pfennig das Liter.
DcrmischtLS.
Für Viehhändler. Der Viehhändler August Hirner von Fuchsreute Gde. Ruppertshofen wurde vom Schöffengericht Welzheim zur Geldstrafe von 10 Alk. verurteilt, weil er auf einem Viehmarkt in Welzheim Vieh aufgetrieben hatte, ohne im Besitze eines tierärztlichen Zeugnisses zu sein. Er stellte sich auf den Standpunkt, daß die Vorschrift auch dann erfüllt sei, wenn er sich das Zeugnis ausstellen lasse, nachdem er bereits aüf dem Markt sich befinde. Seine deshalb angelegte Berufung wurde aber von der Strafkammer Ellwangen verworfen, da das Zeugnis für den ganzen Auftrieb des Viehs, vom Stall ab notwendig ist.
Literarisches
„Stilwandlungen und Irrungen in den angewandten Künsten", von Oberregierungsrat Prof. K. O. Hartmann, Stuttgart: Verlag von R. Oldenbourg, München-Berlin. Mk. 2. . Mitten im Weltkriege teilt uns der bekannte Verfasser einer dreibändigen „Baukunst", K. O. Hartmann, seine aus ernsten Studien hervorgegangenen Gedanken über die unmittelbar dem Kriege voraus- gegangenen Jahrzehnte deutschen Kunstschaffens, wie
Jugendstil, Purismus, Biedermeierstil u. a. mit. Er betitelt das Buch nicht „Stilentwicklung", sondern „Wandlungen und Irrungen", und wer immer in das Buch sich vertieft, muß ihm in der Logik der Gedanken recht geben, die selten klar auf Stil und Stilreinheit, wie Stil-Irrungen und Stil-Forderungen eingehen. — Für alle, welche für die zukünftige Entwicklung der deutschen Volkskunst ein Interesse haben, dürfte ein Lesen des verdienstvollen Buches nicht unbelohnt bleiben, und zwar umsomehr, als es ihm bis zur Einrichtung seines eigenen Heimes wertvolle kunstwirtschaftliche Fingerzeige an die Hand gibt.
Um bei der Wäsche die Hälfte Seife zu ersparen und eine besonders weiße Wäsche zu erzielen, setzen die holländischen Wäscherinnen dem Wasser auf 30 bis 40 Liter eine Hand voll gereinigten Borax hinzu. Für Spitzen und feine Stoffe nimmt man etwas mehr. Borax ist ein neutrales Salz, welches nicht wie Soda tut, angreift, ist aber bei erhöhten Preisen schwer zu bekommen.
LCtZtc Nachrichten u. Telegramme.
Berlin, 11. Jan. Dem „Berl. Tagebl." zufolge schreibt Marcel Hutin im „Echo de Paris", die Ueberreichung der Ententeantwort auf die Note Wilsons stehe unmittelbar bevor. Sie sei ein durchaus sensationelles Dokument.
Basel, 11. Jan. Die Londoner „Daily Mail" meldet: Die Antwortnote der Entente an Wilson ist am 8. Januar überreicht worden. Ihr Umfang ist doppelt so stark wie die Note an die Zentralmächte.
Berlin, 11. Jan. Der Oberbefehlshaber der schweizerischen Armee, General Wille, gab einem französischen Besucher die Erklärung ab, daß die Gerüchte von einer bevorstehenden Offensive Deutschlands durch die Schweiz nicht gerechtfertigt seien.
Basel, 11. Jan. (GKG.) Auslassungen französischer Militärkritiker ist unzweifelhaft zu entnehmen, daß Cadorna dem König sein Abschiedsgesuch eingereicht hat.
Berlin, 11. Jan. (WTB.) Ein Dekret verfügt, daß in Italien die Jahrgänge 1875 und 1874, soweit sie gedient haben, in der Territorial- nüliz im Innern des Landes Dienst zu tun haben. Ferner wird bestimmt, daß alle eingezogenen Militärpersonen vom Jahrgang 1881 an aufwärts im Kriegsgebiet verwendet werden, gleichgültig ob sie zum Frontdienst tauglich sind oder nicht.
Kopenhagen, 11. Jan. „Berlingske Tidende" meldet laut „Kriegszts." aus Paris, daß Sarrail auf*der Ministerkonferenz in Rom für den Erfolg der Offensive bedeutende Verstärkungen verlangte, die ihm einstimmig bewilligt wurden und namentlich aus russischen Truppen bestehen sollen.
Berlin, 11. Jan. Zum Rücktritt des russischen Ministerpräsidenten und dem weiteren Wechsel in
Der Krieg als F riedensstifter.
Roman von S. Hillger.
(Nachdruck verboten.)
Doras Augen waren müde vom Schauen, von der Fülle des Schönen, sie wendeten sich dem weniger belebten Teil des Parkes zu.
Bittner war in zarter Fürsorge um sie bemüht. Das) Dora ihm wirklich angehören wollte, daß sie seinetwegen Hans aufgab, hob sein Selbstvertrauen gewaltig.
Er wußte auch, daß sie ihm Glück brachte. Dora war schön und klug, Eigenschaften, die ihm beim Emporkommen unendlich nützen konnten.
Dora konnte überhaupt nicht denken. Sie wandelte wie im Traum. Sie hörte wohl das leise Rauschen der weißen Seidenschleppe auf dem Kies, Lachen, unterdrücktes Geplauder, aber von Zeit zu Zeit griff sie doch an ihre Stirn, um sich zu überzeugen, daß dies kein seltsamer Spuk, sondern Wirklichkeit war.
Jetzt aber machte sie eine Bewegung, die freudige Ueberraschung verriet. Sie hatte Mabel mit ihrem Vater erblickt und eilte, glücklich, bekannten Gesichtern zu begegnen, auf sie zu.
Aber hatte Mabel sie denn nicht gesehen? Unmittelbar vor Dora und ihrem Begleiter bogen die Amerikaner in einen Seitenweg ein. Ruhig sprechend schritten sie weiter.
Dora eilte ihnen nach. „Mabel, erkennst du mich denn nicht? Guten Abend, Mr. Barnay. Mabel!"
Jetzt hatte sie beide eingeholt. Die Amerikanerin sah in dem durchsichtig feinen, in weichen Falten fließenden Kleide von rosa Chiffon sehr vornehm und lieblich aus. Ein großer Florentiner, dessen weiße Feder mit einer Brillant- A< ra fe befestigt war, beschattete ihr zartes Gesicht,
das in diesem Moment einen kühl abwehrenden Ausdruck hatte.
„Sie befinden sich in einem Irrtum, gnädige Frau," sagte sie, ohne mit der Wimper zu zucken, „wir kennen uns nicht!"
Dora hatte so viele huldigende Blicke auf sich gelenkt und war so stolz und freudig erregt, daß kein Gedanke sie an Mann und Kinder, an die verlassene Häuslichkeit erinnerte. Sie begriff nicht sogleich, glaubte, sie werde in ihrem vornehmen Festgewande, das sie um viele Jahre jünger und schön wie eine Juno erscheinen ließ, nicht erkannt. Lochend legte sie ihren Arm um Madels Hüsten. „Habe ich mich denn so gewaltig verändert, daß du mich nicht wiedererkennst?"
Bittner war näher gekommen. Ein rascher Blick hatte ihn überzeugt, daß niemand in der Nähe war, der etwas hören oder die Szene beobachten konnte. Aber wie kam Dora dazu, eine so grenzenlose Torheit zu begehen! Das hätte ja ein offener Skandal werden können, der alles in Frage stellte, durch nichts wieder gutzumachen gewesen wäre.
Was waren das für Menschen, die sie hier ansprach, ohne daß sie begrüßt worden war?
Er zog höflich seinen Hüt. Auch Mr. Barnay grüßte verbindlich.
Mabel aber, von ihrer Empörung fortgerissen, entwand sich Doras Berührung und stieß kurz und scharf, nur der jungen Frau verständlich, hervor:
„Den besten, edelsten Mann und die liebsten Kinder haben Sie gewissenlos verlassen. Ich verachte Sie, und jeder, der erfährt, daß Sie Ihre heiligsten Pflichten mit Füßen treten, nur um Ihrer Genußsucht frönen zu können, wird fühlen wie ich!"
Mabels Gesicht hatte allen Liebreiz eingebüßt, als sie Dora die heftigen, anklägerischen Worte zuschleuderte.
hohen Stellungen sagt die „Germania": Schon der ewige Wechsel an sich verdient unsere Aufmerksam keit als untrügliches Symptom der völlig.zerfahrenen Lage des Zarenreiches. - Der „Vorwärts" meint, irgend welche Friedenshoffnungen dürften wir an den Ministerwechsel nicht knüpfen.
Berlin, 11. Jan. (WKB.) Amtlich wird mitgeteilt: Am 10. d. M. haben unsere flanderischen Seestreitkräfte den holländischen Dampfer „Import" (847 Bruttoregistertonnen), der von Rotterdam nach London bestimmt war, nach Zeebrügge eingebracht. Die Ladung enthielt u. a. Baumwollwarcn, Oele, Getränke.
Zürich, 11. Jan. (GKG.) Aus Saloniki meldet die „Neue Zürcher Ztg.": Die provisorische Regierung in Saloniki hat beschlossen, denjenigen, die sich freiwillig zur Armee der provisorischen Regierung zur Verfügung stellen, Ländereien in Mazedonien zuzusprechen, auf denen sie sich nach dem Kriege aufhalten können.
Bern, 11. Jan. (WTB.) „Nouvelliste de Lyon" erfährt aus Madrid, daß der Hafen von Bilbao infolge von erhöhter U-Bootstätigkeit vollständig stillgelegt sei. Der ganze Hafenverkehr stocke. Man befürchte infolge des Ausbleibens der Zufuhr schwere Störungen des Handels und der Volks- ernährung. -
Den 11. Januar 1917, mittags.
Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Aus Basel wird der „Frkf. Ztg." gemeldet: Nach Meldungen aus Saloniki an das „Petit Journal" hat die Flotte der Alliierten den Piräus verlassen. Nur ein italienisches Schiff, die „L y b i a", verblieb im Hafen. Unter der Bevölkerung herrscht große Angst. Sie macht sich auf das Schlimmste gefaßt und leidet schwer unter der Blockade.
Berlin. (Priv.-Tel.) Der „Lokalanzeiger" meldet aus Basel: Wie man den Basler Nachrichten aus Paris meldet, ist das Ultimatum an Griechenland die erste unmittelbare Folge der Konferenz von Rom. Es war das zweite in der Zeit eines Monats an Griechenland gerichtete Schriftstück dieser Art. Während die Konferenz in Rom tagte, traf am 6. Januar eine Denkschrift Griechenlands ein, die politische und juristische Einsprüche beinahe gegen sämtliche vom Verband in der Note geforderten Sicherheiten und Garantien erhob. Von der Konferenz in Rom wurde daraufhin das zweite, kurz gefaßte Ultimatum an Griechenland beschlossen, es verlangt außer der Annahme der Forderungen vom 31. Dezember die schnelle und genau befristete Ausführung der auf Grund des ersten Ultimatums von Griechenland eingegangenen Verpflichtungen, die Ueberführung der Truppen nach dem Pelopones in einer sehr kurzen, vom Ultimatum festgesetzten Zeit zu vollziehen. Vom politischen Standpunkt erscheint am auffallendsten der rückhaltlose Anschluß Italiens an die Schutzmächte.
Die stand, als babe sie einen Schlag erhalten, der ihre Bewegungsfreiheit lähmte. Aus blutleeren Zügen starrte sie die Angreiferin an, kaum atmend, nur bemüht, sich gegen die Ohnmacht zu wehren, die sie zu beschleichen drohte.
Mr. Barnay lüftete den Hut. Man sah es ihm an, daß das Verhalten seiner Tochter sein größtes Mißfallen erregte.
Er sagte: „Ich bitte die Herrschaften sehr um Entschuldigung wegen der Ihnen widerfahrenen Belästigung. Es scheint tatsächlich eine Verwechselung vorzuliegen. Ich werde Sorge tragen, daß Ihnen, gnädige Frau, Genugtuung für diese Unart wird."
„Ich danke Ihnen, mein Herr!" entgegnet« Bittner mit kühler Höflichkeit. „Da die Beleidigung von einer Dame ausging, die ich leider nicht zur Rechenschaft ziehen kann, muß ich mich mit der Erklärung begnügen, daß Frau Steinberg unter meinem Schutze steht, und daß ich der gnädigen Frau die denkbar größte Hochachtung zolle, weiteren Schmähangriffen aber auch in gebührender Weise zu begegnen wüßte."
Er bot Dora den Arm und raunte ihr zu:
„Fassen Sie sich, Geliebteste, Sie sehen aus, als sei der leibhaftige Tod an Ihnen vorübergegangen. So ernst dürfen Sie die Taktlosigkeit des einfältigen Mädchens nicht nehmen. So eine Kröte, am liebsten hätte sie Ihnen die Augen ausgekratzt."
Mr. Barnay und seine Tochter waren längst weitergegangen, da stand Dora noch immer wie angewurzelt auf demselben Fleck.
Der taghell erleuchtete Park mit seinen flüsternden Baumgruppen, dem zarten köstlichen Blumenflor und den vornehmen vergnügten Menschen war verschwunden. Ein anderes Bild drängte sich ihr auf, die Räume daheim, welche die ordnende Hand der Hausfrau vermissen ließen.
(Fortsetzung folgt.)
Bekanntmachung Xll!. (K. W.)
Auf Grund des § zustand vom 4. Juni 18 vom 11- Dezember 191 jeglicher schriftlichen Mitt Kriegsgefangenen im Au Zuwiderhandlungen fängnis bis zu einem Ja mit Haft oder mit Geld Unter Umständen Beihilfe zum Landesverro dieses Verbrechens zu ge Stuttgart, den 5.
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I. Die Reichsstelle abteilung, schreibt unterr
„Die Bestrebunger Dauer des Krieges zu f fahrungen recht befriedie nicht absehen läßt, wie ferner auch nach dem F Jahre hinaus ein Hau notwendig, mit aller Kr von Gemüse für die k herigen Umfang erhalte wird. Zu diesem Zweck
1. Alle geeigneten worden sind, müssen, w willig entschließen, mit Bundesrats über die Sr
1915 4. April 1916/27.
1916 S. 236 und 834) werden.
Auf die Bekanntn preisen für Kleingärten S. 234) wird hingewie Nutzung der „Zentralste Berlin-IV. 8, Behrenstr Bezug von Sämereien
2. Alle geeigneter reiten. Diese Vorbereit tung des Bodens ff zehrende Gewächse in
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