Die Gieuerkrast -es ganzen deutschen Volkes, das Vermögen sämtlicher Bundesstaaten sowie des Reiches selbst hasten für sie.

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kauft 1 Farren zu 750 Mk., 15 Paar Dchsen--und Stiere, Preis ^050 -3000 Mk. pro Pqcrr, (eiuzelne starke Stiere kosteten 11601500 Mk. das Stück), weiter 40 Kühe von 10801360 Mk. per Stück (einzelne Kalbeln kosteten 6201250 Alk., 1 Rindle 420860 Mk.>, 55 Stück Jungvieh pr. Stück 290460 Mk., 2 Kälber pro Stück 146225 M. Aus dem Schweinemarkt wurde alles umge­setzt, es wurde bezahlt für 1 Paar Milchschweine 78120 Mk., für ein Paar Läuserschweine 130 270 Mk. Es mußten viele Käufer mit leeren Säcken abziehen. (C, Tgbl.)

Petroleum wieder frei. Das Verbot des Verkaufs von Petroleum zu Leuchtzwecken vom 28. v. M. ist soeben und zwar mit Wirkung vom 11. d. M. wieder außer Kraft gesetzt worden nnd der Absatz an Private hiernach wieder erlaubt. Das kurze Verbot bezweckte, einen Ueberblick über die vorhandenen Vorräte zu gewinnen und zugleich die für amtliche Stellen nötigen Mengen sicherzustellen. Die jetzige Freigabe des Petroleumverkaufs läßt darauf schließen, daß vorläufig hinreichende Vor­räte vorhanden sind.

Achtung auf die Sonnenblumen! Sie werden jetzt rasch reif, und ebenso rasch gehen die Meisen daran und überraschen uns mit leergefressenen

Im Meltenbranä.

O-lginsl-kriegs-onisn aus ernste» 2eit

von Rudolf Zollinger.

118s (Nachdruck verboten. Alle Rechte Vorbehalten.)

Da stand der Rittmeister von Raven inmitten einer kleinen Gruppe von Offizieren, und der, mit dem er eben sprach, war kein anderer als Eberhard von Ragolla, gesund und unversehrt, wie Hertha es vorhin ihrer zagenden Schwester prophezeit hatte. Rasch trat die ältere bei diesem Anblick in die Treppennische zurück, so daß sein suchender Blick zuerst der dunkel erglühten Helga ansichtig werden mußte. Und das, was sie erwartet hatte, geschah. Ueberwältigt von der Freude des Wiedersehens nach all der namenlosen Angst, .die er um sie gelitten, flog Eberhard auf Helga zu und zog sie, alles um sich her vergessend, wie ein stür­mischer Liebhaber in seine Arme. Keinem, der diese Begrüßung sah, konnte es zweifelhaft sein, was die beiden jungen Menschenkinder für ein­ander empfanden. Und es war darum wohl be­greiflich, wenn die eben noch so heitere Miene des Rittmeisters sich finster umwölkte, und wenn er einen Schritt auf die beiden zutrat, wie wenn er gesonnen sei, sie zu trennen, oder zürnend eine Erklärung zu fordern. Da aber legte sich eine weiche begütigende Hand auf seine Schulter, und eine innig bittende Stimme flüsterte ihm ins Ohr:

Laß ihnen ihr Glück, Papa ! Auch für mich ist «s ja das beste und schönste, daß sie sich gefunden."

Natürlich verstand der alte Herr von alledem zunächst rein gar nichts. Aber im Verlauf der nächsten Stunde fand Hertha die Möglichkeit, ihn aufzuklären und ihn mit der überraschenden Wendung der Dinge zu versöhnen. Freilich durfte sie diese Aufklärung erst wagen, nachdem sie sich unter vier Augen mit Eberhard ausgesprochen, und nachdem sie aus seinem Munde erfahren

Samenfcheiben. Sobald die gelben, jetzt braun ge­wordenen Staubfäden abfallen oder leicht sich lösen lassen, sind die Sonnenblumenscheiben abzuschneiden, in einem luftigen Raum an ein geschloffenes Fenster (denn die Vögel dringen auch hier ein) in die Sonne 34 Tage zum Trocknen zu legen, oder an eine Schnur aufgereiht aufzuhängen und dann zu ent­kernen. Läßt man sie länger als diese kurze Zeit häugen oder liegen, ohne die Samen zu entfernen, so wird die Sonnenblumenscheibe von einem Schimmel­pilz durchsetzt, der die ganze Ernte in Frage stellen kann. Daher aufgepaßt! Auch auf Mäuse, denen die Samen leicht zur Beute werden! Sind die Samen ganz trocken, werden sie am besten in einein Säckchen luftig aufgehängt, damit sie nicht schimmeln.

Malsberg bei Mülheim, 13. Sept. Die 20- jährige Tochter des Landwirts Reutter hatte nach dem Genuß von Heidelbeeren Wasser getrunken. Nach einigen Tagen qualvollen Leidens starb das Mädchen.

Millionengewinne." Der Kaufmann Louis Victor in Altona stand vor der hiesigen Straf­kammer unter der Anklage, an den Lederfabrikan­ten und Gerbereibesitzer Adolf Knecht in Elmshorn

hatte, wie furchtbar auch er unter dem anscheinend unlöslichen Herzenszwiespalt gelitten.

Weibergeschichten!" brummte der Rittmeister. Wie alt man auch werden mag, man findet sich niemals in diesen langhaarigen Geschöpfen zu­recht."

Die in der Verfolgung des Feindes be­griffenen Dragoner sollten für eine Nacht hier Rast machen, und als die Offiziere mit der Fa­milie des Hausherrn im Speisezimmer um den Eichentisch saßen, den großen Sieg mit mancher Flasche guten, alten Weines feiernd, gesellten sich ihnen unvermutet noch weitere Gäste zu: zwei Infanterie-Offiziere, von denen der eine ein weißes Tuch um den Kopf und die linke Hand in der Binde trug.

Sie waren mit einigen Verwundeten von der Front zurückgekommen, und Herr von Raven, der den verbundenen Leutnant auf den ersten Blick erkannt hatte, ging ihm mit ausgestreckten Händen entgegen.

Willkommen, mein lieber Herr Leuthold I Ich gratuliere Ihnen! Wenn ich's nicht schon ge­wußt hätte, jetzt kann man's Ihnen ja ohne weiteres ansehen, daß Sie ein junger Held sind."

Er hatte wohl noch etwas Weiteres hinzu­fügen wollen, aber das Wort erstarb ihm auf den Lippen; denn zu seinem maßlosen Erstaunen mußte er sehen, daß Hertha an die Seite des Feld­grauen trat, daß sie mit strahlender Miene ihren Kopf an seine Schulter lehnte und mit einer Stimme, in der es wie mühsam unterdrückter Jubel klang, sagte:

Ja, Papa, ein Held und, was noch mehr sagen will, mein Held! Denn er gehört mir, und keine Macht der Welt soll ihn mir wieder nehmen!"

Erst sah es wohl aus, als ob der alte Herr auffahren würde; dann aber besann er sich offenbar darauf, daß sie ja nicht allein waren. Und wenn auch sein Lachen nicht ganz unge-

eutgegen der Bundesratsverordnung: daß der Ver­kauf und Bezug von rohen Viehhäuten nur durch die Kriegsledergesellschaft in Berlin erfolgen darf, eine große Menge roher Häute geliefert zu habend an denen beide einen ganz ungeheuren geschäftlichen Nutzen erzielten, der bei 48000 Stück, die der Verhandlung noch einmal zugrunde lagen, vier Mil­lionen Mark betrug. Von seinem Millionengewinn hat Knecht später 800 000 M. zugunsten der Kriegs­beschädigten zurückbezahlt. Das Gericht billigte beiden Angeklagten mildernde Umstände zu, da es die Entschuldigung des Knecht, er sei von der Bundesralsverordnung nicht hinreichend unterrichtet gewesen, sowie die des Victor: nicht er, sondern sein Sohn habe das Geschäft abgeschlossen, glaubte. Das Urteil, das wegen seiner Milde wohl allent­halben Aufsehen erregen wird, lautete demgemäß auf 1500 Mark Geldstrafe gegen Knecht und ch 500 Mark gegen Victor.

LslZtL NschrichlLN u. Telegramme.

Berlin, 15. Sept. Bevor noch Dimitrakopoulos vom König Konstantin mit der Bildung des neuen Ministeriums beauftragt war, wurde er schon, wie dieDeutsche Tageszeitung" bemerkt, von einigen Ententeblättern als nicht genehm bezeichnet.

zwungen klang, so war es doch immerhin ein Lachen mit dem er dem Reserveleutnant zum zweitenmal die Hand zur Begrüßung reichte.

Na, ich denke, darüber werden wir nach­her noch ein Wörtchen reden müssen. Vorläufig setzen Sie sich hierher an meinen bescheidenen Tisch. Einem Manne mit solchen Auszeichnungen"

und er deutete auf die beiden Verbände darf man ja am Ende nicht böse sein, selbst wenn er einem die leibliche Tochter als Siegespreis abverlangen möchte."

Zum erstenmal seit langer Zeit widerhallten die Wände des Mallenter Speisezimmers von fröhlichem Gläserklingen und von fröhlichen, siegesgewissen Trinksprüchen. Als die alteren Offiziere mit Rücksicht aus das für den nächsten Morgen bevorstehende harte Tagewerk dann Miene machten, das heitere Gelage zu enden, erhob sich noch einmal der Herr des Hauses, zog ein Telegramm aus der Tasche, von dessen Existenz bisher niemand etwas gewußt hatte, und sagte mit merkwürdig gepreßter, von tiefer Bewegung stellenweise fast erstickter Stimme: .. .

Meine Herren! Erlauben Sie einem narri­schen alten Vater, Ihnen Kenntnis von einer M- pesche zu geben, die der kommandierende Generat von B. mir heute hat zugehen lassen, nw lautet:Gratuliere herzlichst zur Wiedereinstellung Ihres Sohnes, des Leutnants Hugo von umven, und zur Verleihung des Eisernen Kreuzes an o tapferen jungen Offizier." Meine Herren I ^ tapfere deutsche Heer und sein geliebter iw g ' Herr, Seine Majestät der Kaiser: Hurra H Hurra-!"

Und dies war die schönste Stunde m langen Geschichte des alten Herrenhauses Mallente.

End-