für 10/ Mark, nicht für 95 oder 98 Mark. Und wenn er in Sorg/ v.nd Not gerät, wo bleiben dann die Zinsen? WiM du ihn mahnen und pfänden?* Bei der Sckiapan- weisung und der Schuldverschreibung (beide auch Krieg?' Anleihen genannt) brauchst ou halbjährlich nur den Zinsschein argufchueiden und irr Zahlung zu geben, so ist alles erledigt ohne Rüaiiwt, 'Mahnung uno Ver­zögerung. Das Abschnciden ist eine schöne Arbeit, viel mehr angenehm als anstrengend.

Woher du das Geld nehmen sollst für die 5. Kriegsanleihe? Wo immer du es bekommen kannst, ohne zu stehlen. Es handelt sich um ein ehrlich Geschäft; mehr noch: das Vaterland ruft, und Sieg und Frieden ist mit in deine Hand gegeben. Klopse an bei den Sparkassen und Tarlehensvercinen, wo du noch ein Guthaben hast; bcmchc die anständige Gelegenheit, um alte Ausstünde bei'.utreiben, und raffe zusammen, was zinslos in verschwiegenen Ecken liegt! Ucbcrdics ist zum Zeichnen noch gar kein bar Geld notwendig. Wer z. B. 1009 Mark anmeldet, braucht erst zn folgenden Terminen zu zahlen: 18. Oktober (30 Proz.), 24. November k2(> Proz.), 9. Januar und 6. Februar (je 25 Proz.). Wer nur 100 Mark anmeldet, darf bis zum 6. Februar mit der ganzen Zahlung warten. Aber verschiebe die An­meldung vder Zeichnung nicht bis auf die letzten Tage! Das Deutsche Reich läuft keinem nach: am 5. Oktober ist die Frist verstrichen, und die Anmeldeklappe wird zu- oemacht.

Zeichne reichlich zum vaterländischen Tanke, wenn der Herr deine Aeckcr und Ställe gesegnet hat, wenn deine Werkstatt im Betriebe blieb, wenn dein Arbeitslohn ge­stiegen ist oder der Würgengel des Krieges an deiner Hütte vorüberging. Zeichne nach Kräften zur Ausbesserung deiner Lage, wenn du unter dem Kriege wirtschaftlich ge­litten hast, der Witwe vergleichbar, die ihr letztes Schcrf- lein in den Opferkasten warf. Zeichnet alle zum Ehren­denkmal für die Gefallenen, die ihr Letztes und Bestes für Heimat und Vaterland gegeben haben! Mir ist, als hörte ich aus fernen, fernen Gräbern von welscher Erd? und russischem Sande, ans den Schluchten der Karpathen und den Tiefen des Meeres die Mahnungsstimme des .Heldenjünglings Theodor Körner:Vergiß, mein Volk, die treuen Toten nicht!"

- Wir haben oft gehört, wie der beliebte Offizier und der schlichte Soldat die Kameraden durch Wort und Beispiel fortrissen zum siegreichen Sturme, oder wie sie nicht rasteten und ruhten, bis sie den Verwundeten gebor­gen hatten. Das sind wiederum Beispiele für das Heimat­heer.- Wo du auch stehst im bürgerlichen Leben, hoch oder niedrig, du kannst durch lebendig Wort und Beispiel andere mit fortreißen zur siegreichen Kriegsanleihe, und wenn er schon verwundet ist durch Gleichgültigkeit oder Mißtrauen, raste und ruhe nicht, bis er geborgen ist für unsere große vaterländische-Sache! Und wieder haben wir gehört in seliger Jugendzeit: Das Gebet der Kinder dringt durch die Wolken. Dann wird auch auf den Gel­dern, die durch die Hände der Kinder und Schulen der Kriegsanleihe zufließen sollen, Gottes Segen und deutsche Siegeskrast ruhen. Vergiß das nicht, wenn deine Lieb­linge, für deren Zukunft Millionen kämpfen und bluten, um eine Beisteuer zur Kriegsanleihe bitten!

W

Dobel, 12. September 1916.

Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß unser lieber, guter Sohn und Bruder

L?N 8 t Köllig

Husketi«! imRes 122,7 lioiup.

21 Jahre alt, seit 25. September 1915 vermißt wird und seither kein Lebenszeichen mehr über ihn zu er­halten war.

Nun sind wir aufs neue von dem schweren Leid betroffen worden, daß unser lieber, zweiter, noch ein­ziger Sohn und Bruder

Karl LöM

i m IVürtt. -kk»t. 4 lioinp.

A

am 26. August d. Js. in seinem 23. Lebensjahr durch einen Unglücksfall im Felde uns entrissen wurde.

In tiefer Trauer:

Der Bater: Ludwig König, Straßenwart und die Geschwister.

Der Trauergottesdienst für beide findet am Sonn­tag nachmittag '5 2 Uhr statt.

Du willst auch flüssiges Geld behalten für die Zu­kunft''«».Ach ja, du möchtest deine Werkstatt erweitern, deine Scheuern größer bauen oder einen Garten kaufen: dein Sohn soll studieren und deine Tochter will heiraten

alles gut und schön, aber flüssiges Geld brauchst du dazu nicht verstauen, und ein hochgemutes deutsches Mädchen mit Kriegsanleihen und vaterlänidschem Sinn möchte ich schon gleich in meine Arme schließen. Wenn die Zeit gekommen ist, kannst du doch deine Kriegs­anleihen gut verkaufen oder kannst sie verpfänden bei der Sparkasse oder den Reichsdarlehenskassen, die auch sicher nach dem Kriege io lange bestehen bleiben, als ein Be- dnnniS vorliegt. Um flüssiges Geld brauchst du also nie­mals zn bangen, solange du Kriegsanleihen hast. »

Aber wie ist cs mit der Sicherheit der Kriegsanleihen ^ fragen Herr Angstmeier und Fräulein Zitterig wie aus einem Munde. Sei ruhig, lieber Angstmeier, unser Vater­land ist groß und reich und treu. Es stellt sich selbst zur Sicherheit mit seiner Ehre und mit seiner und aller Bundesstaaten Steuerkraft, mit seinen Eisenbahnen und StaätSgebäuden. mit seinen Forsten und gewerblichen All­lagen und der gute Wille wird gewährleistet durch die Reichsgcsetze und di-rch unsere Abgeordneten, die selbst wohl «ohne Ausnahme Kriegsanleihen haben. Und die Zahlnna der Zinsen in der versprochenen Höhe und Zeit­dauer ist ebenso sicher wie das Kapital. Für Fräulein Zitterig aber haben wir noch an die 400000 Quadrat­kilometer Feindesland fest in der Hand, ein wertvolles Pfand, fast so groß wie das Deutsche Reich selber. Wenn alles gut geht, flüstert Tante Miesmacher? Ach ia. bei der ersten Kriegsanleihe hätte sie vielleicht so flüstern können; wenn sie es aber jetzt noch tut, dann muß sic nach Rußland, von Posen aus 13 Stunden in einem D-Zug durch erobertes Land an die undurchdring­liche Hindcnbnrg-Front gerast, «oder an die Somme, wo eine Schnecke in acht Wochen weiter gekommen wäre als die Engländer und Franzosen, und sie wird mit eigenen Augen sehen, wie alles gut geht. Auch unsere bomben- iick'eril Svarkasscn können keine größere Sicherheit biete!', als das Reich/ , Wenn aber der Feind über uns herein- gebrochen wär-. io würden auch sie ins Wanken ge­kommen sein. Frage einmal die Sparkassen in Arras. Bvcrn und Rerdnü, wieviel ihre beliebenen Häuser, Bau- Mätze und Aeckcr noch wert sind! Es gibt aber Leute, che sind noch klüger und vorsichtiger als Herr Anast- meier, Fräulein. Zittrig und Tante Miesmacher/Z, Und doch haben sie viele Millionen für Kirchen, Stiftungen ">ld Mündel den Sparkassen entnommen und für die 'Kriegsanleihen nutzbar gemacht!», Und die vorsichtigen Svartassen selber, die doch gewöhnlich nur zur .Hälft' Ms Wertes beleihen, haben Millionen und aber Millionen. Krieasanleihen aewichnet, und da will noch einer fraaeu. wie es mit der Sicherheit steht? Nun gut, so sage ich kurz und bündigDie Kriegsanleihen fallen erst mit dem Deutschen Reich, und das Deutsche Reich steht so fest wie der Himmel über uns. Aber nun kommt alle her

auch .Herr Angstmeier, Fräulein Zitterig und Tante M Osm-ocher und ruft mit dem ganzen großen Heimat-

er des deutschen Volkes: ' *

.Hei! und Sieg in Ost und West über Land und Meer uurc.i innere herrlichen Truppen; Heil und Sieg aber aus; in .Haus und Hütte und ehrenvollen Frieden durch unsere 5. Kriegsanleihe!,

Es ist nicht anszudeuken!

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mögen Mit den Einschränkungen w ° ste der Krieg bringt, und jenen ande rn die dahin leben, als steckten wir m tiefsten Frieden, ein paar Zahlen Vor­halten, die m drejen Tagen bekam

werden: Nach gallztzchen Blätter- Meldungen wird von unterrichtet» Seite der Kriegsschaden in ' für die Jahre

maßen zusammengestellt: WM Wohnhäuser und 150000 Wirtschafts­gebäude wurden zerstört. Obdachlos sind 58225 Familien, 70°/» Getreide 75"/° verschiedener Gemüseqattunaeii' 50°/° der Kartoffelernte in M.' galizien sind zugrunde gegangen. "ch Ostgalizien läßt sich der Schaden auch nicht annähernd angeben. N» 1000000 Pferde wurde die HG requiriert oder getötet. Die Bai« verloren bis 80"/°, die kleinen Grund­besitzer bis 50°/° ihres Hornviehbe­standes, was insgesamt inehr alz 1000000 Stück ausmacht. Zgggg landwirtschaftliche Maschinen, 3000A landwirtschaftliche Geräte und mehr als 400000 Wagen und u. s. w. kamen abhanden.

Ein altes Hausmittel. Ver­anlaßt durch den sich immer stärker und empfindlicher fühlbar machender Mangel an Seife und sonstigen Wäschemitteln und durch die mitHm Knappheit zusammenhängenden fabel­haft hohen Preise haben verschieden- fach Hausfrauen auf dem Lande durch­aus zweckmäßig zu dem früher üblichen Wäscheverfahren ihre Zuflucht ge­nommen, wobei in höchst wirksamer Weise aus Holzasche gewonnene Lauge angewandt wird. Unter Zichilfenabm dieser Holzaschenlauge kann die ist das Einweichen der Wäsche ersM- liche Seife und ähnliches echs werden. In recht vielen HauL- imgen sind die Vorbedingungen« die einstige Art der WäscherciiiM ohne weiteres vorhanden.

Mutmaßliches Wetter.

Die Luftströmung nimmt an Feuchtigkeit zu und verstärkt sich oben­drein so, daß wir meist bewölkte? kühles Wetter mit Regenfällen z« erwarten haben. Doch wird bak wieder Besserung, jedoch nicht m lange Dauer, eintreten.

Dienstmädchen,

ein fleißiges 1517 Jahre altes, kann sofort eintreten, solche die schon gedient, bevor­zugt.

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