Hauptausgüngen des Bahnhofgebüudes in einen monumental gestalteten Bahnhosplatz. Durch Zwischenstraßen und Jnnenplatze, von denen einer durch eine Arkadenhalle hindurch einen entzückenden Blick auf das Leben und Treiben des neuen Bahnhofplatzes öffnen wird, ist das Gelände weiter aufgeteilt. Der Gesamtplan ist ein Werk von Stadtbaurat A. Mues- mann-Stuttgart: grundlegende Entwürfe für die Fassaden am Bahnhosplatz stammen von den Erbauern des Bahnhofgebäudes, Professor Bonatz und Scholer.
Der württ. Justizdienst und der Krieg. Nach einer im Amtsblatt des Justizministeriums veröffentlichten Zusammenstellung haben im zweiten Kriegsjahr 36 Angehörige des württ. Justizdienstes den Heldentod für das Vaterland gefunden. Im ersten Kriegsjahre waren es 89. Nach ihrer Dienststellung waren die Gefallenen: Landrichter 1, Amtsrichter 2, Rechtsanwälte 11, Referendare 9, Notariatspraktikanten 11, Kanzlist 1, Gefängnisgehilfe 1.
Kriegstagebuch 191415.
August 1915.
12. Ein feindliches Wasserflugzeug wird vor Zee- brügge heruntergeschossen. — Zambrowo gestürmt. Russen sind auf der ganzen Front zwischen Bug und Parczew im Rückzug.
13. In den Argonnen werden mehrere sranz. Angriffe auf das von uns genommene Martins- wcrk abgeschlagen. — Die Armee des Prinzen Leopold von Bayern nimmt Siedlce und erreicht den Liewiec-Abschnitt. — Versenkung des österr. U-Bootes 12 mit der Besatzung in der Nordadria durch die Italiener. Ein italienisches U-Boot wurde im Golf von Triest durch eine Mine vernichtet. Erfolgreiche Erneuerung unserer Marineluftschisfangriffe auf die englische Ostküste.
14. Neue Fortschritte am Martinswerk in den Argonnen. — Fallen einer starken Stellung vor Nowo Georgiewsk. — Versenkung des italien. U-Bootes „U 3" im Adriatischen Meer.
15. Ein russischer Ausfall aus Kowno wird zurückgeschlagen. Zwischen Narew und Bug wird der Nurzec-Uebergänz von unseren Truppen erzwungen. Erneute Zurückwersung der Russen durch die Armee Mackensen. Versenkung eines englischen Truppentransportdampters mit 3000 Mann vor den Dardanellen durch ein deutsches U-Boot.
vermischtes.
Das Großh. Anhaltische Landesernährungsamt wird nicht mehr als sechs Mark für den Zentner gut ausgereifter Kartoffeln zahlen. Nach dem „Anhaltischen Generalanzeiger" werde in Kalbe das Strafverfahren gegen die Kartoffelerzeuger eröffnet.
welche Spätkartoffeln ausgegraben und als Frühkartoffeln verkauft haben.
Für 230000 Mark Aehren gelesen. Nach einer Mitteilung des preuß. Unterrichtsministers hat die Aehrenlese durch Schulkinder im Anschluß an die letzte Ernte, soweit zahlenmäßige Feststellungen erfolgt sind, einen Geldwert von 230000 Mark ergeben, der zu einem großen Teil dein Roten Kreuz und andern wohltätigen Zwecken zugeführt worden ist.
Die Fahrt der „Deutschland", des ersten Frachttauchbootes des Welt, wurde schon vor rund 50 Jahren vorausgeahnt. In der im Verlage von Dr. Völler erscheinender: Zeitschrift „Natur und Kultur" macht Abels auf einen unbekannt geblieben Brief von Wilhelm Bauer, dem Erfinder des ersten deutschen Unterseebootes, aufmerksam. Es heißt irr dem Schreiben des genialen Vorkämpfers der unterseeischen Schiffahrt: „So stehe ich wieder nur um ein kleines vorgeschritten in Erfahrung und Leistung vor Deutschland. Ich sehe tiefbewegt mich zur Tat- losigkeit verurteilt, während die Rüstungen zu Lande und zur See ganz Deutschland beschäftigen. Die Nation kann ich nicht (zur Vollendung seines Tauchbootes) um so große Opfer bitten,- die Regierungen wollen an mir keinen Dreyse (Erfinder des Zündnadelgewehrs) zur See erkennen, ich selbst aber bin machtlos dem Geschick überantwortet. Mein Urteil, daß die Monitors nur der Uebergaug zur Submarine sind, wird belacht. Meine Behauptung, daß die Schlacht von Lissa den Beweis lieferte, daß sich Kriegsschiffe dem Widerstoß durch Untertaucheu entziehen müssen, erscheint heute noch kindlich oder zu kühn. Und meine Fernsicht, daß die Handelsschiffe Gefahren des Sturmes, des Strandens usw. durch Untertauchen unter die Wellenlinie wie eine Qualle sich entziehen müssen und noch werden, erscheint der Gegenwart noch zu grau." "
Die Rache d er Deutscheu. Die Amerikaner haben sich im Weltkrieg nicht als unsere guten Freunde erwiesen. Was sic uns alles angetan haben, davon sprechen die Deutscher! kaum noch, aber es hat sich bei uns ein tiefbitteres Gefühl gegen Amerika festgesetzt. Besonders bei unseren Feldgrauen, die auf den feindlichen Geschossen immer wieder die amerikanische Ursprungsmarke lesen und genau wissen, daß der Krieg längst zu unseren Gunsten entschieden wäre, wenn Amerika nicht die Waffen unserer Feinde immer wieder auffüllte. Jetzt aber ist uns die Gelegenheit zu echt deutscher Rache Amerika gegenüber gegeben. In New Jork wütet die spinale Kinderlähmung. Täglich werden Hunderte Babys und Kinder von der tückischen Krankheit befallen, um nach zrvei Tagen in ein kleines weißes Särglein gebettet zu werden. Die Behörden stehen der Seuche vollständig machtlos gegenüber, und da taucht nun plötzlich die Meldung aus, daß mit dem nächsten deutschen U-Schiff ein Heilmittel gebracht würde! Das wäre etwas Groß
artiges! Deutschland als Retter der amerikanischen Jugend, die dem schleichenden Tode täglich weise erliegt. Deutschland, das verhetzte verleumdete Land der Barbaren und „Babykillers" als Zchuk- engel Amerikas. Während es irr Amerika nicht an Fanatikern fehlt, die die Epidemie als Gottes Strafgericht für Munitionslieferungen und die Untätigkeit, den deutschen Kindern Nahrungsmittel m- zuführen, ansprechen, sendet Deutschland als Antwort auf alle Verleumdungen seine Heilmittel! Das m die rechte deutsche Rache!
Den Wert der 29000 Quadratkilometer, die wir in Belgien erobert haben, veranschlagt Professor Wohltmarr auf 50 Milliarden, ohrre das Bargeld der Bevölkerung, so daß der wirtschaftliche Wert unserer Eroberungen im Westen sich sehr niedrig auf rund 65 Millarden Mark veranschlagen läßt. Den rein landwirtschaftlichen Wert unserer Eroberungen irr Rußland veranschlagt er auf 23 Milliarden Mark, wozu noch die ländlichen Gebäude, schlagbaren Wälder und die städtischer: Werte, die der Fabriken Eisenbahnen, Brücken, Festungen usw. kommen, so- daß insgesamt ohne das Bargeld der Bevölkerung sich rvohl 40 Milliarden ergeben.
Das verblutende Frankreich. In einem Aufsatz über die Kriegsstärke der kämpfenden Länder schreibt die Stockholmer Zeitung „Nya Daglight Allehanda": In Frankreich hat man die Achtzehnjährige n ins Feuer geschickt und die nüchstjüngeren Jahresklassen bisher nur dadurch schonen können, daß man die Frontstärke der Bataillone herabsetzte. Frankreich hat also seine Volksreserven schon verbraucht: die Hälfte seines Menschenvorrates muß bereits aufgebraucht sein, während die andere Hälfte rasch dahinschmilzt. Deutschland ist das Land der Organisation vor allen anderen. Daher erscheint die Auffassung nicht sinnlos, daß man bedeutende Kräfte in den Kasernen bei friedlichen Beschäftigungen zurückhält, obwohl der Feind auf allen Seiten angreift. Dieses Angreifer: kostet dein Angreifer weit mehr als den: Verteidiger. Somit muß man die Fähigkeit, wirklich neue Armeen aus dein Boden zu stampfen, den Mittelmächten in höherem Grade als ihrer Gegnern Anerkennen.
Der halbe Pfennig. Die eben in Kraft getretenen Portozuschläge bringen in der Form, i» der sie der Reichstag beschlossen hat, eine Schwierigkeit mit sich: sie rechnen mit einer Münze, die wir nicht besitzen — mit den: halben Pfennig. Eigeni- lich hätte der Reichstag zugleich die Herstellrq einer solcher Teilmürrze mit beschließen sollen, um die zu erwartenden Verkehrsschwierigkeiten auszn- schalten. Wer nun eine Postkarte für 7 ffs Pfennig braucht, ist nicht imstande, dem Postsiskiis dich Summe regelrecht zu entrichten. Der Fiskus weiß zwar seiner Natur nach, aus allen Blüten Honig j zu saugen und er verlangt für die eine Postkarte I ruhig 8 Psg., aber damit ist eine weitere an sich
Im Meitenbranä.
VriginLl-I^riegsroman aus ernster Teil
oon Rudolf Kollinqer.
88s (Nachdruck verboten. Alle Rechte Vorbehalten.)
Wohl hatte sie. mit diesen ernst und eindringlich gesprochenen Worten die leidenschaftliche Erregung der Schwester besänftigen wollen, auf die Möglichkeit einer Wirkung aber, wie sie jetzt offenbar wurde, hatte sie sicherlich nicht gerechnet. Denn Helga hatte plötzlich beide Hände vor das Gesicht geschlagen und war laut aufschluchzend auf den Stuhl an ihrer Seite niedergesunken. Wie im Hellen Lichte eines grell auszuckendsn Blitzstrahls hatte ja mit einem Male ein Erinnerungsbild vor ihrer Seele gestanden — die Erinnerung an ihren eigenen Abschied von Eberhard. . Hatte nicht auch sie an der Brust eines Mannes geruht, auf den sie keinen Anspruch hatte und nimmermehr einen Anspruch haben durfte? Hatte nicht auch sie diesem Manne freiwillig ihre Lippen dargeboten zu einem Kusse, den sie vor dem eigenen Gewissen nicht als eine reine Opferhandlung zu entschuldigen vermocht hätte ? Nein, sie war nicht berufen, den ersten Stein auf die Schwester zu werfen — sie nicht! Und um keinen Preis durste sie es jetzt noch zu weiteren Erklärungen kommen lassen. Es war ihr, als müsse die Schwester, der sie eben noch so heftige Anklagen ins Gesicht geschleudert hatte, bis auf den Grund ihrer Seele schauen können. Und sie fühlte ein Grauen vor dem, was dabei zutage kommen müsse.
Was Hertha noch weiter sprach, sie hörte es wohl kaum. Jedenfalls antwortete sie ihr nicht mehr. Und plötzlich, als sie fühlte, daß die Schwester sich über sie herabneigte, sprang sie auf, um wie ein gehetztes Wild zu entfliehen. Wohl rief i Hertha noch einmal ihren Namen; aber sie machte ! keinen weiteren Versuch, die Enteilende zu halten. ^
Mit auf die Brust gepreßten Händen stand sie schwer atmend inmitten des Zimmers.
Auch vor ihren Augen war jetzt ein Schleier zerrissen, und was sie hinter ihm erblickt hatte, mußte sie wohl mit Schrecken und mit namenlosem Weh erfüllen. Aber sie war zur Untätigkeit verurteilt und mußte dieses Verhängnis seinen Lauf nehmen lassen. Denn sie konnte der Schwester in ihrer Herzettsnot ebensowenig helfen, wie sie sich selber zu helfen vermochte.
10. Kapitel.
Flieger.
„Sind wir fertig?"
„Zu Befehl, Herr Oberleutnant!*
, Also, in Gottes Namen, los!"
Halb übertönt von dem Knattern des angeworfenen Motors waren Frage und Antwort zwischen dem Führer des Flugzeuges, einer schlank gebauten Rumplertaube, und dem Begleiter gewechselt worden. Der erstere trug die Uniform eines Unteroffiziers mit den Fliegerabzeichen, der andere war ein ernst blickender Offizier mit scharf und kühn geschnittenem Gesicht.
Das Wiesengelände, von dem sich der Apparat jetzt nach kurzem Anlauf in schönem, steilem Fluge erhob, war auf weite Entfernung hin übersät mit feldgrauen Uniformen. Es muhte ein ganzes Regiment sein, das hier im Schutze der vorgelagerten Waldungen biwakiert hatte, und nach der strengen Ordnung, die überall in die Erscheinung trat, wie nach den gelassenen, vielfach geradezu heiteren Mienen der Soldaten hätte man sich recht wohl in einem friedlichen Manöver- Feldlager glauben können. Hunderte winkten grüßend dem über ihren Köpfen dahinsurrenden Flugzeuge zu, auf dessen Unterseite deutlich das deutsche Abzeichen in Form des Eisernen Kreuzes sichtbar war. Ein Stabsoffizier, der mit dem
Feldstecher vor den Augen den gleichmäßig ruhigen Gang des Apparates verfolgte, sagte zu dem neben ihm stehenden Kameraden:
„Es ist die Taube des bekannten Zioilfliegers Raff, eines unserer kühnsten und erfolgreicksten Piloten. Der Mann hat mit seinen Erkundungsflügen schon geradezu unschätzbare Dienste geleistet. Und bei seiner Verwegenheit ist es fast ein Wunder zu nennen, daß er bis jetzt noch immer glücklich zurückgekehrt ist. Eines Tages freilich wird wohl auch ihn das unausweichliche Fliegerschicksal ereilen."
Der aber, der da oben hoch in den Lüften durch den sonnigen, windstillen Sommertag gleich einem majestätisch dahinschwebenden Adler seine Bahn zog, schien von derartigen Befürchtungen sehr weit entfernt.
Sein Gesicht war so ruhig, als gäbe es heute für ihn keine größeren Gefahren als bei irgendeinem Fluge über friedliche Gefilde, und wenn er den Blick über die Landschaft dahinschweifen ließ, die sich gleich einem in lachend bunten Farben prangenden Teppich zu seinen Füßen aufrollte, so ließ sich das Aufleuchten in seinen Zugen kaum anders deuten als ein Ausdruck der Freude an dem lieblichen Bilde.
Und doch traten in diesem Bilde immer deutlicher die Anzeichen für die Nähe eines Schlachtfeldes hervor.
Noch war der breite Waldgürtel nicht ganz überflogen; aber schon grollte es dumpf heraus von kurzen, scharfen Schlägen, und aus kleine Lichtungen stiegen nach jedem Krachen lei« weiße Rauchwölkchen empor. Der Waloran war also mit deutscher Artillerie besetzt, die a ihren gut gedeckten Stellungen fleißig ' Von dein Feinde freilich, dem sie ihre todbring den Geschosse zusandte, war zunächst noch nig» das geringste zu sehen oder zu spüren.
(Fortsetzung folgt.)
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