in 10—12 aufeinanderfolgenden Sturmwellen anrannte. Das 42. Jnf.-Regt. rekrutiert sich aus deutsch-böhmischen Bezirken.
Bukarest, 5. Juli. Die Regierung beschloß, die Munitionsfabriken zur Verhinderung von Arbeiterstreiken in Beschlag zu nehmen.
Berlin, 5. Juli. In der Gcheimsitzung des französischen Senats soll, verschiedenen Morgenblättern zufolge, Clemenceau beabsichtigen, von der Regierung die amtliche Bekanntgabe der bisherigen gesamten französischen Verluste zu verlangen.
Der frühere Reichskanzler Fürst von Bülow hat soeben ein Werk „Deutsche Politik" erscheinen lassen, welches sich auch mit dem deutschen Kriegsziele im Weltkrieg befaßt. Der Fürst von Bülow sagt in diesem Buche: Deutschland muß sich heute sagen, daß, wenn der Krieg selbst nicht ganz neue, freilich unwahrscheinliche Situationen schaffen sollte, die erbitterte Stimmung in Frankreich, England und Rußland sich aus dein Krieg in den Frieden forterben wird. Diese Tatsache wird maßgebend sein müssen für die Gestaltung des Friedens. In doppelter Hinsicht. Der Schutz, den Deutschland in Zukunft gegenüber der Feindseligkeit, dem erneuerten und neuen Revanchegelüste in West, in Ost und jenseits des Kanals findet, kann nur liegen in seiner eigenen vermehrten Macht. Die Rüstung zu Lande und zu Wasser werden auch die Gegner stärken. Wir aber müssen uns an unseren Grenzen und an unsrer Küste stärker, schwerer angreifbar machen, als wir cs zu Beginn des Krieges waren.
Württemberg.
Tübingen, 5. Juli. Die Gattin des Reichstagsabgeordneten Schweickhardt hatte ihre leidende Tochter nach Bad Elster begleitet. Dort ist die Frau plötzlich erkrankt und unerwartet rasch gestorben.
Oberndorf, 5. Juli. Der Einbrecher im Waldhorn hat, nachdem man ihn dort hinausge- worfcn hatte, am Samstag noch weitere Keller heimgesucht. In einem solchen leerte er ein Füßchen, in dem sich noch über 10 Liter Wein befanden. Nach seiner Verhaftung sah der Vagabund im Arrest weiße Mäuse, er leidet am Säuferwahnsinn.
Zgir diesjährigen Ernte. Von gut unterrichteter Seite wird mitgeteilt, daß wir noch von einen: sehr guten Saatenstande und damit auch von sehr guten Ernteaussichten sprechen dürfen. Die Vorschätzung der zu erwartenden Ernte ist nach neuester Verordnung aus die erste Hälfte des Juli anberaumt. Gegenwärtig kann es sich nur um die Frage handeln, ob etwa der Monat Juni mit seinen > ungewohnt vielen Regengüssen und der ebenso ungewohnt kühlen Temperatur dem Stande unserer Felder etwa Eintrag getan hat. Darüber läßt sich nun augenblicklich kein abschließendes Urteil geben. Es dürfte sich aber, wenn ein Nachteil aus oiesen Regengüssen überhaupt entstanden ist, höchstens in
Im Melrenbrancl.
Hriginsl-I^riegsroman aus crnlt«r 2ei1 von Rudolf Zollinger.
54) (Nachdruck verboten. Alle Rechte Vorbehalten.)
Eberhard war seiner Veranlagung nach mehr ein ernster und stiller, als ein übermütig aus- gelajsener Mensch; aber in Helgas Gesellschaft schien sich sein Wesen auf eine merkwürdige Weise zu wandeln. Dann konnte er mitunter wie ein rechter Junge auf ihre Tollheiten eingehen und konnte ihr ihre Neckereien mit gleicher Münze heimzahlen, ohne viel danach zu fragen, obsihr Verkehr nicht einen fast kindlichen Lhmakter hatte, wie er seinen Jahren kaum noch anstand!
Einmal sagte ihm nach einem lachenden Wortgeplänkel zwischen den beiden, sobald Helga das Zimmer verlaßen hatte, der Rittmeister zwischen Ernst und Scherz:
.Junge, ich glaube, du bist noch gar nicht zu der Erkenntnis durchgedrungen, daß das Mädel kein Backfisch niehr ist, sondern eine reichlich heiratsfähige junge Dame! Wenn es eine Hausfrau auf Mallente gäbe, so vermute ich, daß sie gegen die Art eures Verkehrs einige Einwendungen erheben würde! Aber ich verstehe mich nun mal nicht darauf, zweibeinige Geschöpfe mit langen Haaren zu hüten! Und außerdem bist du ja als Herthas Verlobter zum Glück ungefährlich! Das ist es, was mich hauptsächlich über meine etwaigen Unterlassungssünden beruhigt I"
An jenem Abend war der Oberleutnant merkwürdig wortkarg und ernst geworden. Unter einem wenig glaubhaften Vorwände war er viel früber aufgebrochen, als es sonst seine Gewohnheit war; und er hatte den Mund.auch dann nicht zum Lächeln verzogen, als Helga ihm in drolligem Schmollen wegen seiner Flucht beim Abschied ihr
der Weise ein solcher einstellen, daß es zu einer leichten Verspätung kommt, einer Verspätung in der Heuernte und nächstdem in der Kornernte. Uebrigens ist die Heuernte in großen Teilen von Deutschland bereits eingebracht und so günstig ausgefallen, wie schon seit Jahren nicht mehr.
Aus StaSt, Bezirk unö Amqebung.
Hcrrenalb, 4. Juli. Reinhold Bühler, Grenadier-Reg. Nr. 110, Sohn der Frau Witwe Bühler hiev; hat für hervorragende Tapferkeit bei einem Sturmangriff das Eiserne Kreuz II. Kl. erhalten.
O) H e r r enalb, 4. Juli. Pionier Karl Zelt- mann, Pionier-Bataillon 13, Sohn des Fuhrmanns I. Zeltmann von Gaistal wurde mit der Silb. Verdienstmedaille für Tapferkeit und Treue ausgezeichnet.
Neuenbürg, 4. Juli. (Jugendtnrntag.) Der erstmals im vorigen Jahr an fast allen größeren Orten unseres Heimatlandes durchgeführte Jugendturntag hat bei der beteiligten Jugend selbst lebhaften Anklang gesunden und weite Kreise unseres Volkes haben der Veranstaltung die verdiente Beachtung geschenkt, weil durch sie die Bedeutung turnerischer Hebungen für die Erstarkung des Körpers und die Stählung des Willens, diesen unentbehrlichen Grundlagen eines wehrhafte» Geschlechts, in überzeugender Weise zum Ausdruck gebracht wird. Die Leitung des Turnkreises Schwaben beabsichtigt deshalb, den Jugend-Turntag zu einer ständigen Einrichtung auszugestalten und ihn noch weiter in der Richtung auszubauen, daß auch den obersten Jahrgängen sämtlicher Schulanstalten die Beteiligung am Wetturnen ermöglicht wird. Die Zustimmung hiezu ist seitens der K. Minist. Abteilg. f. d. höheren Schulen, des Gewerbe-Ober- schnlrats und des Ev. Oberschulrats bereits erteilt. Als Tag der Abhaltung ist Heuer der 16. Juli in Aussicht genommen. Die Hebungen sind so gehalten, daß jeder im 13.—19. Lebensjahr stehende junge Mann sich beteiligen kann, auch wenn er keinem Turnverein angehört. Die vormittags von bis '--9 Uhr stattsind enden Wettkämpfe bestehen in Hoch- sprnng, Kugelstoßen, Schnellauf und Sprung übers Längspserd. Nachmittags wird sich ans dem Turnplatz ein Schauturnen abwickeln, bestehend in allgem. Freiübungen der Wetturner und der hieß Schüler und Schülerinnen, soweit sie turnpslichtig sind, Riegenturnen, Stabhochsprung, Kürturnen am Reck, Eilbotenlaus und Turnspielen. Die ganze Ausführung wird von Liedern des Kirchenchors und der Schüler verschönt werden. Den Schluß bildet die Verteilung der Sieger-Urkunden mit kurzer vaterländischer Ansprache.
Händchen verweigerte und ihm mit dauernder Ungnade drohte. Eine volle Woche war er ganz serngeblieben; dann aber hatte er sich wieder eingefunden, und alles war bald gewesen wie vorher.
Ob Herr von Raven den Verkehr zwischen den beiden wirklich als so harmlos uno unbedenklich ansah, wie er sich Eberhard gegenüber den Anschein gab, mußte indessen doch etwas zweifelhaft erscheinen! Die Dringlichkeit, mit der er Hertha eines Tages zu sofortiger Rückkeyr aus München ausforderte muhte doch wohl schließlich eine andere und triftigere Ursache haben als die, daß die „Mamsell" plötzlich krank geworden war, und daß das Hauswesen deshalb dringend einer energischeren und umsichtigeren Leitung bedürfen sollte, als man sie von dem „Windbeutel" Helga erwarten dürfe!
Als Herthas telegraphische Antwort mit der Meldung iycer bevorstehenden Ankunft eintraf, war Eberhard wieder einmal auf einem seiner häufigen Abendbesuche im Herrenhause von Mauente. Er spielte mit Helga Schach, wobei sie wie gewöhnlich beide in große Hitze geraten waren. Und die Mitteilung des Riltmeislers platzte als eine gewaltige Ueberraschung in ihre lebhafte Unterhaltung hinein!
Seltsamerweise aber kam weder über die Lippen des jungen Offiziers noch über die seines braunhaarigen Gegenübers ein einziges Wort der Freude! Sie waren beide verstummt und starrten so angelegentlich auf die Figuren des Spiels, als gäbe es außer ihrer Partie nichts in der Welt, was irgendein Interesse für sie hätte! Erst als ihm zum Bewußtsein kam, daß er doch notwendig etwas erwidern müsse, sagte Eberhard:
„Hertha kommt? Aber davon hast du uns ja bisher kein Sterbenswörtchen verraten!"
„Ja. Papa," mischte sich nun auch Helga ein, „das war eigentlich gar nicht schön von dirl
Calw, 5. Juli. Die bürgerlichen Kollegien waren aus gestern nachmittag zu einer Sitzung z». sanunenberusen worden, um zu einer Anregung der Calwcr Handelskammer Stellung zu nehmen, ob die Stadt Calw sich nicht um die Errichtung des neuen Kaufmanns-Erholungsheims für Württemberg bewerben wolle, das nach dem sehr guten Ergebnis der Beiträge aus württembergischen industriellen und Handelskreisen in absehbarer Zeit erstellt werden soll. Die deutsche Gesellschaft für Kaufmanns- Erholungsheime mit den: Sitz in Wiesbaden hat es den württembergischenHandelskammern anheimgestellt sich darüber schlüssig zu werden, welcher Platz etwa in Betracht kommen könnte. Erste Bedingung bei der Platzwahl ist die kostenfreie tleberlassung des Baugeländes seitens der Interessenten. Als Bewerber für die engere Wahl kommen bis jetzt Freudenstadt, Wildbad und Urach in Betracht' die Möglichkeit einer Bewerbung ist damit aber noch nicht ausgeschlossen. An: 7. Juli treten nun Vertreter der württembergischen Handelskammern zu einer Besprechung in Freudenstadt zusammen, um sich über die Platzfrage endgültig schlüssig zu machen. — Nach dem Bericht des „Calw. Tagbl." ist als Ergebnis der Besprechung sestzustellen, daß seitens der Stadt Calw fünf verschiedene Baugelände in Vorschlag gebracht werden. Das abzutretende Gelände müßte ein paar Morgen umfassen. Bei der eingehenden Besprechung der Frage kam weiter zum Ausdruck: Frendenstadt habe mit seinen: ohnehin starken Fremdenverkehr vielleicht zu viel Leben: auch habe es ein rauheres Klima im Winter als Calw, was ebenfalls beachtet werden dürfe, da der Betrieb auch in: Winter weiter geführt werde. Für Wildbad gelte dasselbe wie für Freudenstadt: außerdem habe Wildbad jetzt so große Anstalten, daß eine Dezentralisation an: Platze wäre. Zudem wären beide Städte in ihren: Charakter als Kurorte auch viel teurer als Calw. Urach werde wahrscheinlich ausscheiden, da inan doch sicherlich die kräftige heilwirkende Schwarzwaldluft in erster Linie in Beachtung ziehen werde. Der zu bringende Kostenaufwand werde sich wohl lohnen. Die Red. des Calw. Tagbl. bemerkt in der Frage folgendes: Calw wäre für ein Erholungshein: ein geradezu idealer Platz. Schon an und für sich hat es eine herrliche Lage im lieblichen Nagoldtal. Der Schwarzwaldverein und die interessierten Orte haben die ganze Gegend des Nagoldtales und seiner Höhen schön gehegt und gepflegt, sodaß mm überall, wo man hinkommt, den Eindruck erhält, als sei man in richtigen Anlagen; überall au lauschigen Plätzchen oder schönen Aussichtspunkten Ruhegelegenheiten, überall prächtige Gehwege in den: würzigen Dust unserer Wälder, deren nervenstärkende Kraft man schon nach kurzen: Aufenthalt wohlig empfindet. Aber nicht nur die nähere Umgebung unserer Stadt bietet die schönsten Gelegen- eiten, sich gemütlich und mit Genuß zu ergehen,
Wenn sie bereits an einem der nächsten Tage eintrifft, werde ich ja alle Hände voll zu tun haben, um die Vorbereitungen für einen würdigen Empfang zu treffen!"
„Ist durchaus nicht nötig!" meinte der Rittmeister. „Wir haben dir ja auch keine Girlanden gewunden, als sie dich aus der Dressur entlassen hatten! Sorge nur, daß es in deinem Herzen recht freudig aussieht wenn sie kommt! Das andere findet sich auch ohne festliche Vorbereitungen dann schon ganz von selbst!"
Die beiden hatten ihre Schachpartie nicht zu Ende gespielt. Helga erklärte, daß sie gleich einmal Nachsehen müsse, wie es um Herthas Zimmer bestellt sei, und was da etwa besorgt werden müsse. Und der Oberleutnant unterhielt sich noch ein halbes Stündchen mit seinem künftigen Schwiegervater, um dann mit der Entschuldigung aufzubrechen, daß er morgen schon um vier Uhr früh zu einer Felddienstübung ausrücken müsse.
„Es geht jetzt verteufelt scharf zu," meinte er, während er sich schon den Säbel umschnallte. „Wenn nicht von allen Seiten die holdesten Friedensschalmeien ertönten, könnte man wahrhaftig auf allerlei Gedanken und Vermutungen kommen!" . ,,
„Laß dich durch die Friedensschalmeien nicht täuschen, mein Junge I" erwiderte der Rittmeister. „Die Leute, die sie blasen, sind nach meiner innersten Ueberzeugung herzlich schlechte Muh- kanten. Hätten wir in den letzten Jahren an der Spitze der Geschäfte einen Staatsmann vom Bismarckischen Schlage gehabt, so hätten alle o> engbrüstigen Friedenssäusler schon längst vor oem Donner der Kanonen verstummen müssen! un hier oben bei uns wäre der erste besreienoe Schuß gefallen!"
(Fortsetzung folgt.)
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