lichen Anmeldung der Lagerhalter von Tee bereits bei Mengen von 5 aufwärts und die telegraphische Anmeldung des Eigentümers bei Mengen von 250 KZ aufwärts zu erfolgen hat.
Zu der Frage, ob es Ritter oder Inhaber des Eisernen Kreuzes heiße« soll,'teilt jetzt die Generalordenskommission zu Berlin mit, daß es den mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichneten Personen unbenommen bleibt, sich Ritter oder Inhaber zu nennen.
Kriegstagebuch 1914/15.
April 1913.
17. Südöstlich Dpern Kämpfe mit Engländern. — Den Franzosen Stellung bei Stoßweiler genominen. — Abweisung russischer Angriffe in den Waldkarpathen. — Das englische Transportschiff „Manitou" wird von dem türkischen Torpedoboot „Timur Hissar" erfolgreich angegriffen. Letzteres wird bis nach Chios verfolgt und von der Besatzung in die Luft gesprengt.
18. Südöstlich Upern, sowie an der Bahn Apern- Comines Verluste der Engländer. — Scheitern französischer Allgriffe am Reichsackerkopf und bei Steinabrück. - 2 feindliche Minensuchboote in der Meerenge gesunken.
Letzte Rachrichten u. Telegramme.
Frankfurt, 17. April. (GKG.) Die „Frankfurter Zeitung meldet aus dem Haag: lieber die Reichskanzlerrede und die Antwortrede des Premierministers Asquith schreibt der soeben hier eingetroffene „Manchester Guardian" vom Mittwoch: „Aus beiden Seiten sind also gewisse primäre Hindernisse hinrveg- geräumt worden, was in jeder Beziehung den Weg für weitere Erörterungen öffnet. Deutschland mag nun erkennen, daß es zwar den Krieg weitersühren kann, bis die Hälfte der Jugend vernichtet ist, daß es sich aber nicht zum Herren des Kontinents aus- schwingen kann. Deutschland kann den Vierverband nicht erschüttern. Deutschland sieht jetzt ein, daß niemals seine politische Struktur bedroht war, und daß wenn es nur mit den andern nachbarlich leben will, die andern auch sreundnachbarlich mit ihm lebeü wollen." — Der „Economist" weist aus das Elend hin, das der Krieg in jeder Beziehung für die Menschheit im Gefolge gehabt habe, und kommt zu dem Schluß: Zweifellos habe die Rede Asquiths die Möglichkeit einer Lösung näher gebracht.
Genf, 16. April. Das Phrasengewäsch der gegenseitigen Bewunderung zwischen England und Frankreich muß aufhören, schreibt laut „Deutsch. Tageszeitg.", Clemenceau in s einem „ H ommeEnchaine ". „Ich bin erstaunt, daß das Londoner Kabinett die Wehrpflicht absichtlich verzögert und nicht einsehen will, daß die Verzögerung von einem Monat die Nieder läge besiegeln könnte. Angesichts der Lage Frankreichs, dessen letzte Reserven verbuten, bleibt Asquith ruhig und speist uns mit Worten ab. Nein, so geht es nicht weiter. Jetzt heißt es sofort handeln, damit vollwertige Truppen
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1l> Roman aus der ranzosenzeit von Max Treu.
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Sormitz ballte die Faust.
„Ab, mein Grat von Wellingerode!" stieb er grimmig de:vor. Und dann zuhr er rubiger fort: „J,b mb Ihnen sofort an. Fräulein Beate, daß etwas paniert sein mühte, was Sie persönlich nahe anging. Sie ünd erregt —"
„Wundert Sie das. Herr von Sormitz? Ich denke, dem abscheulichen Menschen glücklich für immer aus den Augen zu sein und meine ungestörte Ruhe wiedergefunden zu haben — unü nun taucht er hier auf. Ich weiß ja nicht, ob er meinetwegen gekommen ist — ich kann es kaum glauben-"
.Ich drehe ihm das Genick um!" knirschte Hans.
»Er ist aber der Günstling des Königs — ein Graf — ich hörte seinen Namen, und Sie selbst nannten ihn —"
„Wellingerode!" fiel Sormitz ein. »Und wenn er der Teufel in Person wäre — wer Ihnen auf diesem altmärkischen Boden zu nahe tritt, Fräulein Beate, der mag sich vorsehen, daß ihn dieser Boden nicht verschlingt."
Und dabei blitzten Hans Joachims Augen und sprühten Feuer, daß Beate nicht müde wurde, hineinzusehen.
„Ich danke Ihnen. Herr von Sormitz," sagte sie herzlich und streckte ihm die Hand hin. Ehrfurchtsvoll führte er diese an seine Lippen und gab sie nicht eher frei, dis sie selbst sie ihm sanft entzog.
Beate nahm wieder das Wort: „Es ist ja vielleicht alles Einbildung von mir, wenn ich seine Sendung mit mir in Zusammenhang bringe — aber ein gejagtes Reh steht schließlich den Jäger in jedem Hirtenjungen."
zu dein richtigen Standpunkt anf dem Schlachtfeld eintreffen. Die Frage an England lautet: Seid Ihr entschlossen, gleich uns alles aus eine Karte zu setzen. Dann aber schon heute, denn sonst könnte es zu spät sein. Beruft sofort Lord Carson, den einzigen Engländer, welcher die englische Tatkraft verkörpert, an die Spitze und betäubt das Volk nicht länger durch Phrasen. Eure Tätigkeit erinnert an Kinofilme, welche nur einescheinbare Aktion statt der Wirklichkeit zeigen. Unsere Soldaten fallen, die Ablösung tut not, wir brauchen Soldaten für den Endsieg, England muß sie geben.
Berlin, 17. April. Von der russischen Grenze wird der „Nationalzeitung" gemeldet: Der Moskauer „Rußkoje Slovo", das Organ des russischen Auslandsministeriums, veröffentlicht einen Aufsehen erregenden Artikel über umfangreiche Vorbereitungsmaßnahmen der rumänischen Regierung, die darauf hilldeuten, daß Rumänien nicht ferner Zeit in den Krieg eingreifen werde. So sind innerhalb des rumänischen Heeres 40 neue Infanterie-Regimenter zu je 3 800 Mann gebildet worden, so daß die rumänische Armee nunmehr eine Stärke von 120 Infanterie-Regimenter aufweist. Ferner hat die rumänische Regierung im ganzen Lande Kupfer- und Messingvorräte beschlagnahmt. Ferner requiriert die Heeresleitung Automobile, Schiffe, Pferds sowie Gefährte. Rumänien hätte den ganzen-Winter über in aller Stille umfangreiche Kriegsvorbereitnngen getroffen und sie nunmehr fast vollständig beendet. Wann die Intervention Rumänien erfolge, könne mail nicht sagen, aber man müsse stündlich mit ihr rechnen.
Petersburg, 16. April. Nach indirekten Petersburger Meldungen Basler Blätter werden in dortigen militärischen Kreisen gegenwärtig besonders große Hoffnungen auf die Engländer gesetzt, die nunmehr ihre Reserven in England selbst für den großen Schlag vorbereiten würden. Man behauptet sogar allen Ernstes, der alte Plan der Engländer, in Schleswig Truppen zu landen, sei noch durchaus nicht aufgegeben. In der nächsten Zeit schon werden englische Fliegererkundungen in Schleswig stattfinden. Auch wurde in den letzten militärischen Konferenzen der Plan einer großen englischen Truppenlandung in Belgien unter gleichzeitigem Flankenangriff der englisch- französchen Flotte lebhaft erörtert. In den erwähnten Kreisen rechnet man mit einem großen Frontalangriff der Engländer an der französischen Front. Jedenfalls seien die Vorbereitungen hierfür unverkennbar.
Berlin, 17. April, lieber Athen wird dem „Lokalanzeiger" aus Saloniki gemeldet, tue Beförderung eines Teiles der serbischen Truppen auf dem Seewege habe begonnen. Es liegen sichere Nachrichten vor, daß die gesamte reorganisierte Heeresmacht keineswegs 50000 Mann überschreitet. Die Moral der Truppen ist die denkbar schlechteste. Ganz griechisch Epirus ist von serbischen Deserteuren, die sich durch Diebstahl und Bettel ernähren, überfüllt. Sie werden von den dortigen Bauern als eine Landplage empfunden. Es verlautet weiter, einer großer Teil der serbischen Truppen auf Korfu
„Fürchten Sie nichts. Fräulein Beate," jagte er warm, „Sie stehen unier sicherem Schutz. Sie wissen doch: „In Sturm und Sülle — meine Heimat."
„Ich weiß es," cntoegnete sie leise. „Und ich will mich nicht fürchten. Und wenn ich Hitse brauchen sollte, so werde ich Sie rillen, Herr von Sormitz."
„Versprechen Sie es mir?"
„Ich veripreche es."
Wieder ruhten die Hände einen Augenblick ineinander. Dann pfiff Hans Joachim seinem Braunen, der sich an süßen Kräutern gütlich getan hatte und. ! der jetzt aus den Pfiff gehorsam Herbeigelrottel kam. i Er nahm ihn am Zügel.
„So, Fräulein Beate, ist es Ihnen recht, so gehen wir jetzt hinüber zum Stift. Ich will sehen, daß ich die Tante noch sprechen kann — ich muß misten, was der Kaffeier Strauchdieb hier will."
Langsam gingen alle drei nach Hohenbergen. Die beiden jungen Menschenkinder sprachen kein Wort mehr. Über ihre jungen Seelen zog das große Schweigen, das beredter ist als alle Worte.-
Der alte Bastian stand am Tor und sah sie kommen. Er ging ihnen entgegen und nahm das Pferd am Zügel.
»Gu'n Abend ok, Jungherr!"
»Guten Abend, Bastian! Ist meine Tante oben?"
„Ach Jotte doch, nee. Jungheir. Sie hat vorhin anspannen lassen und ist mit dem Fräulein-Kon- ventualin non Heßler und dem französischen General weggefahren —"
„Wohin denn, Bastian?"
„Jo, ick weet üat nich! Un ick weet ok nich, wenn se torückkommen."
Hans Joachim sah vor sich nieder.
! „Hm, da wird es wohl bester sein, wenn ich ! morgen wieüerlomme. Habt Ihr denn keine Ahnung, ! Bastian, was der Franzose hier will?"
habe den Gehorsam verweigert, indem er dagegen protestierte, sich nach Saloniki einschiffen zu lasse». Ueberhaupt sei die Furcht vor der Beförderung auf dem Wasser besonders nach den letzten Unterseebootskatastrophen unter den Serben ungeheuer.
Berlin, 16. April. Aus Lugano wird der „Täglichen Rundschau" berichtet: Nachdem die italienische Presse versucht hatte, den Abschluß des deutsch-rumänischen Abkommens zu verschweigen, veröffentlicht die „Agenzia Stephani" jetzt eine telegraphische Richtigstellung aus Bukarest, die bezeichnenderweise über Paris kommt, und worin gesagt wird, daß das deutsch-rumänische Abkommen eine alte Sache von der Zeit vor dem Abschluß des Getreideverkaufs sei und keinerlei Bedeutung besitze. Alles zeigt, daß das Abkommen großen Eindruck auf die Vierverbandsstaaten macht.
Frankfurt, 17. April. (GKG.) Aus Bern ivird der „Frankfurter Zeitung" gemeldet: Wie die Schweizerische Telegraphen-Jnformation aus Athen meldet, berichtet das Blatt „Athinai", daß ein französischer Zerstörer vor Aidin das griechische Tauchboot „Delphin" angriff. Zwei Schüsse verfehlten jedoch das Ziel. Der französische Kommandant gibt an, es sei eine Verwechslung mit einem deutschen Tauchboot vorgesallen.
Newpork, 17. April. (GKG.) Während sich das Kabinett dafür entschieden hat, die Verfolgung Villas fortzusctzen, erklärten die von Wilson beeinflußten Zeitungen, der Hauptzweck der Expedition sei erreicht. Sie deuten an, daß ein Rückzug einem Krieg in Mexiko vorzuziehen sei. Caranzas Kriegsminister droht, sich an die Spitze der mexikanischen Armee zu stellen und mit den Vereinigten Staaten zu kämpfen.
Berlin, 17. April. (Vorwärts.) In einer Erklärung gegen Haase schreibt Scheidemann u. a.: „Genosse Haase gibt im Vorwärts vom Sonntag die feierliche Erklärung ab, daß ich im Reichstag wider besseres Wissen eine Behauptung aufgestellt Hütte. Erklärungen, die Haase abgibt, machen keinen Eindruck mehr. Im übrigen, wenn ich daran denke, daß Millionen deutscher Männer ihr Leben für Heim und Herd in die Schanze schlagen, daß ich mich aber hiermit Haase in einem Bagatellverfahren um einen Eierkuchen zanken soll, dann steigt der Eckel in mir auf."
„Nee, Jungherr! Aber fine Lüt seggen. dat se een paar Dage hier dliwen wollen — he will uv de Jagd gähn
„Hol ihn der Teusel!"
„Ganz genau dasselbige segg ick ok. Jungherr!' schmunzelte Bastian.
Hans Joachim nahm Beate bestelle. ^
„Lassen Sie sich nicht vor ihm sehen, Fräulein Beate." sagte er. „Schützen Sie Krankheit vor! Ich komme morgen vormittag wieder, lind sollten Sie mich brauchen. Sie wissen, zu jeder Stunde bin ich mit Leib und Seele der Ihre!"
„Ich danke Ihnen. Herr von Sormitz."
Er küßte ihr die Hand zum Abschied. Dann schwang er sich auf den Braunen und trabte davon. Als er sich umsah. stand Beate im Torweg, mattroter Abendschein spiecke um ihr Haupt und ließ die Goldbuchstaben der Inschrift hell ausleuchten: „In Sturm und Stille — meine Heimat!"
Und Hans Joachim wollte es scheinen, als klängen diese Worte wie ein Gruß aus einer anderen Welt, wie ein Versprechen von oben, das unverbrüchlich gehalten werden sollte. . „.
Er winkte mit der Hand einen letzten Gruß zuruä. Dann ließ er den Braunen tüchtig ausgreifen. Bor der Schmiede in Linau hielt er. Riezler hatte ihn schon erwartet.
„Alles in Ordnung» Jungherr!" meldete er.
„Schön, schön, Riezler. Wir misten ja, daß wir uns - gegenseitig aufeinander verkästen können. Was oer Franzose da drüben eigentlich will, weiß ich nocy nicht. Aber eins will ich Euch noch sagen: Habt scharf Obacht auch auf das junge Fräulein von Hafsow, das im Stift zu Besuch ist — kennt Ihr sie«
St u (Fortsetzung folgt.)