April der Eröffnen der besseren Jahreszeit. Die Tageslänge nimmt während des April ganz bedeutend zu: von 12 Stunden 48 Minuten wächst sie auf 14 Stunden 19 Minuten. Am 20. April tritt die Sonne in das Zeichen des Steinbocks. Die Wetterregeln im April lauten: Nasser April gibt Früchte viel, April dürre, macht die Hoffnung irre. — Aprilregen schafft immer neuen Segen. - Je früher im April der Schleedorn blüht, je früher der Schnitter zur Ernte zieht. — Wenn der April Spektakel macht, gibts Heu und Korn in voller Pracht. Aprilgewitter hat also der Bauer hauptsächlich gern.
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Essen, 7. April. Heute ist die Einwohne r- zahl von 500000 erreicht worden.
In Remscheid wurde am 16. September v. I. die Tochter des Zigarrenhündlers Schund ermordet. Trotzdem auf die Ermittlung des Täters eine Belohnung von 2000 Mart ausgesetzt worden war, gelang es nicht, den Mörder zu entdecken oder die näheren Umstände des Verbrechens aufzuklären. Nunmehr hat ein 17jühriger (!) Schneiderlehrling, der sich wegen Diebstahls in Untersuchung befindet, eingestanden, das junge Mädchen ermordet zu haben. Als Beweggrund zu seiner Schauertat konnte er nur anführen, daß seine Phantasie durch das andauernde Lesen von Räubergeschichten überreizt worden sei. - Eine ernste Mahnung an die Eltern, die Lektüre ihrer Kinder zu überwachen!
Gegenden Luxus in der Frauenkleid un g. Die „Frankfurter Zeitung" meldet ans Budapest, 3. April: Die vor einiger Zeit von einem Damenkomitee gegebene Anregung, für die Dauer des Krieges alle verschwenderischen Modetorheiten zu meiden, soll nun verwirklicht werden. Heute ist ein von den meisten Damen der hiesigen Aristokratie und Gesellschaft unterfertigter Aufruf erschienen, der den jetzt betriebenen, fast krankhaften Luxus scharf verurteilt und die Aufforderung enthält, eine einfache und sparsame, nur heimische Waren benützende Mode schaffen zu Helsen. Die beitretenden Damen, die ein besonderes Abzeichen tragen, verpflichten sich, jene Firmen zu meiden, welche die französische und englische Mode vermitteln. Auch bei häuslicher Herstellung von Kleidungsstücken dürfen französische, englische u. amerikanische Modeblätter nicht benützt werden.
Orangenschalen nicht fortwerfen! Von jeder Orange, die heute verbraucht wird, sollte die gelbe Schale recht dünn abgeschält werden. Man schneidet sie dann in schmale Streifchen, die recht fein gehackt werden und mischt je eine Orangenschale mit zwei drei Eßlöffel fein gestoßenem Zucker. Man bewahrt die Schalen in einein luftdicht verschlossenen Glase oder Fläschchen bis zum Verbrauch derselben. Sie werden nebst dem sich bildenden Saft als Zitronenersatz angewendet, sind überhaupt eine schmackhafte Würze zu Süßspeisen aller Art.
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1 Roman aus der Franzosenzeit von Max Treu.*)
Sans Joachim von Sormitz stand oben am Elbdeich. blinzelte mit den Augen in die Märzsonne, sog mit riesen Zügen die herbe, mit frischem Erdgeruch und Wasserdunst erfüllte Lust ein und rief mit lauter Stimme, das? es das Brausen des hochgehenden Stromes überschallte: „Hol euch alle der Teufel!"
Und er streckte und dehnte die mächtige, brett- brüstige Gestalt, faltete die Hände überdem Hinterkopf zusammen, holte aufs neue tief Atem und rief zum andern Male: „Hol euch alle der Teufel!"
In der weiten Runde ringsum aber war niemand zu sehen, an dem der Teufel diesen frommen Wunsch hätte erfüllen können. Und doch rief Hans Joachim zum dritten Male, während er mit einem grimmigen Fußtritt eine in seiner Nähe liegende tote Ratte hinunterschleuderte in den Fluß: „Hol euch alle der Teufel, bis auf den letzten Mann!"
Danach stieg Hans Joachim den Elbdeich hinunter und gab einen gellenden Pfiff ad. auf den hin sein Brauner, der in der Nähe gemächliche Auswahl unter frischen Märzengräsern gehalten hatte, schnell herbeigetroüet kam.
Sie kannten einander schon. Herr und Roß. und wußten, daß sie sich aufeinander verlassen konnten. Wenn Hans Joachim sich ins grüne Gras legte oder auf dem Deich Ausschau hielt, dann ließ er den Braunen ruhig allein machen, was er wollte. Der lief nicht weg. und auf den Pfiff kam er heran.
Hans Joachim legte seine Wange an den Kopf des schönen, feingebauten Tieres und sagte leise: „Sie wollen mir an den Hals, Alterchen!"
Und der Braune schnaubte laut, als wollte er
*) Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt.
Die Pflicht, Zeitungen zu lesen. In einem ihm am 2. März vorliegenden Prozeß hat sich das Reichsgericht entgegen einem am I I. Okt. 1915 ergaangenen freisprechenden Urteil des Landgerichts Stuttgart - auf den Standpunkt gestellt, daß Gewerbetreibende amtliche Zeitungsbekanntmachungen, die ihren Gewerbebetrieb betreffen, lesen müssen. Das Nichtkennen solcher wird als eine Fahrlässigkeit betrachtet, die den Gewerbetreibendest unter Umstanden strafbar macht.
Notlage des Warschauer Manufakturwarenmarktes. Vor wenigen Monaten wurde eine lebhafte Geschäftstätigkeit am Warschauer Manufakturmarkt gemeldet. Es hing dies damit zusammen, daß die Mehrzahl der Warschauer Firmen die in Lodz noch lagernden Vorräte aufkaufte. Naturgemäß führte dies auch zu großen Preissteigerungen. Die Hoffnungen, daß auch der Privatbedarf fick) in größerem Umfange versorgen würde, sind nicht in Erfüllung gegangen, sodaß in Warschau gegenwärtig große Lager von Mauusakturwaren vorhanden sind, die zudem zu hohen Preisen eingekauft wurden und deren Abstoßung an den Konsum sich von Tag zu Tag schwieriger gestaltet. Ob in diesen Verhältnissen demnächst eine Aenderung eintreten wird, läßt sich zurzeit nicht übersehen. Doch besteht die Meinung, daß gegenwärtig vom Lande selbst die dort ausgestapelten Vorräte nicht ausgenommen werden können.
Die Holzindustrie Galiziens hat bei der Besetzung durch russische Truppen empfindlichen Schaden gelitten. Beim Wiederaufbau ist mit einem riesigen Bedarf an Holz und Holzprodultion zu rechnen da der an Holzgebäuden, Holzgeräten, Fenstern, Türen, Fußböden usw. angerichtete Schaden geradezu enorm ist. Der galizische Landesausschuß hat die Initiative zur Erbauung von Maschinenhallen ergriffen, da im Lande ein großer Mangel an entsprechenden Werkstätten, Betrieben und Maschinen herrscht, die imstande wären, die nötigen Arbeiten zu leisten. Diese Hallen sollen den Wagenschmieden, Tischlern und anderen Handwerkern die Ausführung verschiedener Bestellungen ermöglichen. Es sollen vorerst in Lemberg und Krakau mit großem Kostenaufwands zwölf Maschinenhallen erbaut werden. Diesbezügliche Unterhandlungen mit dem Lemberger Technologischen Institut sind im Gange.
Ausweißnen der Kuhftälle. Das sorgsame Ausweißnen der Kuhställe im Frühling ist von Wichtigkeit, weil dadurch viele*Jnsekten- und Schüd- lingskeime, dann aber auch viele Krankheitskeime getötet werden, die an den Wänden haften. Noch besser ist ein Ausstreichen mit 2prozentigem Schacht- Pixol-Karbol. Hat eine ansteckende Krankheit den Stall heimgesucht, so ist überhaupt nichts Besseres zu tun.
Ein Heimatgruß zum zweiten Kriegsostern.
Im 100. Tausend wird dieser Tage der von den beiden Meistern Wilh. Steinhaufen und Rudolf Schäfer geschmückte und mit zahlreichen Beiträgen bekannter meist württembergischer Verfasser ausgestattete Ostergruß: „Aus, auf, mein Herz, mit
sagen: Laß dich nur nicht bange machen, Hans Joachim! An uns können ste doch nicht!
Hans Joachim saß im Sattel, und in schlankem Trab ging es vorwärts. Bald war ein Dorf erreicht. Vor seiner Tür stand der Schmied und hämmerte auf das glühende Eren los. daß die Funken stoben.
„Guten Tag. Riezler!" rief der Reiter und hielt den Braunen an.
„Gu'n Dag ok, Jungherr!"
„Na, Riester, was machen die Lütten?"
Über das Gesicht des Meisters flog ein behäbiges Lachen. „Dank schön der Nachfrage. Jungherr! Geht gut! De en schreit den ganzen Dag. un de anner schreit dreiviertel Dag!"
Hans Joachim lachte.
„Da habt Ihr ja immer Musik, Riezler!"
„Un eene kräftige, Jungherr! Will Ihnen wat feggen: Wenn Sie heiraten, sehn Sie sich vor. daß Sie keene Zwillinge kriegen — dat gibt eenen Mord- spektakel, ich weeß dat jetzt!"
„Werde mich schon vorsehen, Riezler. Und das Heiraten hat noch gute Wege. So lange die Franzosen im Land sind — kein Gedanke dran!"
Wuchtig fiel der Hammer des Schmiedes auf den Amboß nieder.
„Dat Düwelstüg! Versupen sollen sie alle in der Elbe!"
„Ach. Riezler. da kriegen wir ste nicht rin!"
„Nur töwen, Jungherr! Bloß immer töwen. Der Dag kommt ooch noch! Aber töwen! De richtige Oogenblick muß da sin - denn aber rin in de Elbe, wo sie am tiefsten ist!"
„Rin in die Elbe!" wiederholte Hans Joachim.
„Adjüs. Riezler!"
„Adjüs. Jungherr!"
„Gebt man gut acht auf die Lütten, damit es ein paar Prachtkerle werden."
I Freuden!" (Verlag des Württ. Ev. Preßverbands)
! ausgegeben. Das schmucke Heft wird, wie seine Vorgänger, im Feld, in Kriegs- und Heimatlazaretten viel Freude machen.
LelM Nachrichten u. Telegramme. ^
Basel, 10. April. (GKG.) lieber das letzte Gefecht bei Sept im Oberelsaß schreibt die „Baseler Nationalztg." : Seitdem der letzte französische Angriff von den Deutschen abgeschlagen war, trat ! ein Zustand der Ruhe ein. Seit einigen Tagen t
jedoch wurde deutscherseits in den französischen Stel- !
lungen ein weit größeres Leben als sonst beobachtet. Gleichzeitig begannen die Franzosen von einigen Orten ihrer ersten Linie auf einer Frontbreite von über l 800 Metern eine größere Anzahl tiefer Sappen ! gegen die deutschen Linien vorzutreiben. Besonders während der Nacht wurde fieberhaft au diesen Gräben >, gearbeitet. Deshalb ließen die Deutschen zur genauen Beobachtung des Geländes das Vorfeld mit Scheinwerfern und Leuchtkugeln ableuchten.
Zur Zerstörung der französischen Sappenarbeiten wurde Artilleriesener auf diesen Abschnitt gelegt u. außerdem ein starker Patrouillenangriff angesetzt.
Den Patrouillen gelang es dann in der Nacht, den größten Teil der französischen Sappen zu zerstören, so daß ein eigentlicher Angriff nicht nötig wurde. Besonders in den Vogesen entfaltete die beiderseitige Artillerie rege Tätigkeit. Zu einem Abschluß sind die Artillerieduelle bis heute noch nicht gekommen.
London, 10. April. (WTB.) Lloyds melden, daß der britische Dampfer „Zasia" versenkt wurde.
London, 10. April. (WTB.) Lloyds melden, daß der britische Dampfer „Silksworth Hall" (1775 Tonnen) versenkt wurde. Der Kapitän und 30 Mann wurden gerettet. Der Dampfer „Glenal- mond" (2883 Tonnen) wurde ebenfalls v ersenkt. ! Die Besatzung wurde gerettet. Beide Schiffe waren unbewaffnet. l
Zürich, 10. April. (GKG.) Aus Amsterdam erfährt die „Neue Züricher Zeitung": Mehrere englische Militärkritiker bestätigen, daß im Laufe der Kriegsoperationen sich die militärische Besetzung der holländischen Insel Walcherer durch England als notwendig erweisen werde. Hier glaubt man nicht, daß England diesen Schritt wagen wird. — Die holländische Regierung sendet Truppen zur Verstärkung der Garnisonen in Seeland. Sonstige Truppenverschiebungen werden nicht gemeldet. Bisher erhielt die Regierung keine amtliche Kenntnis von dem Beginne der verschärften Blockade am 18. April
Berlin, 10. April. Aus dem Haag wird der „Tägl. Rundschau" berichtet: Der „Nieuwe Courant" meldet aus London: Die englische Regierung hat sich bereit erklärt, die beschlagnahmten holländischen Wertpapiere unter der Bedingung zurückzugeben, daß solche Sendungen in Zukunft nicht mehr erfolgen.
Braila, 10. April. Bis heute sind laut „Lok.- Anz." rund 15000 deutsche Bahnwagen eingelaufen.
„Soll'n sie sckion, Jungherr! An der nötigen ungebrannten Asche solls nicht fehlen."
Lachend trabte Hans Joachim von dannen. Als er auf der Dorfgaffe herauskam und der Blick ungehindert über das freie Feld schweifen konnte, lag in einiger Entfernung vor ihm. am Saume eines kleinen Gehölzes, ein großes, stattliches Gebäude, das rechts und links von einer Anzahl Nebengebäuden flankiert wurde. Es war Kloster Hohendergen. Zwar war es längst kein „Kloster" mehr. Schon seit der Reformation nicht mehr. Als damals die Nonnen, denen es bis dahin gehört hatte, ausgezogen waren, hatten .die weiten Baulichkeiten lange Jahre hindurch leer 'gestanden. Niemand hatte sich darum gekümmert, als allerhand lichtscheues Gesindel, das die großen, schönen Räume zu feinem Unterschlupf erwählte.
Erst als die Reformation in Kurdrandenburg ein- geführt worden war. kam wieder Leben in den stattlichen Besitz. Kurfürst Joachim H errichtete ein adeliges Fräuleinsttft darin, das er mit großen Rechten und Privilegien ausstattete und das einer bestimmten Anzahl unverheirateter Damen des kur- drandenburgischen Adels Haus und Heim bieten sollte. Und diese Bestimmung hatte'Kloster Hohenbergen bis auf den heutigen Tag.
Das neue Königreich Westfalen hatte an der alten Ordnung der Dinge keine Änderung oorzu- nehmen gewagt. Man wußte wohl in Kassel genau, daß, wenn man in die alten Gerechtsame des „Klosters eingreifen wollte, man auf schweren Widerstand stoße» würde. Denn in der ganzen Gegend stand das LM in hohem Ansehen und die Landbevölkerung HE mit Treue und Liebe an Hohenbergen: denn i wußte und hatte es durch Jahrhunderte eiproo - daß für alle ihre Leiden im Stift Rat und ta kräftige Hilfe jederzeit zu finden mar.
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