denWürtt. Landesausschuß der Nationalstifttmg für die Hinterbliebenen der im Krieg Gefallenen" nach nur zehntätiger Sammeltätigkeit in Stuttgart allein flüssig gemacht wurde, auf nicht weniger als 4018 Mark; und hier handelt es sich um Gold, das der Reichsbank zufließt und damit unsere Valuta stärkt. Mögen sich noch viele finden, die alte ver­erbte Eheringe aus dem Kasten hervorholen, und recht viele, die die goldenen Ringe Umtauschen in die silbernen desVaterlandsdankes", die bezeugen, daß ihre Träger teilhaben wollen an der großen und schönen Opferwilligkeit der Zeit.

Knittlingen, O-A. Maulbronn, 25. März. Vergangenen Sonntag wußten einige junge Leute die gegenwärtige ernste Zeit nicht besser auszunützen, als einen 18jährigen Mundharmonikamacher, einen braven Menschen, wegen seines körperlichen Ge­brechens fortgesetzt zu hänseln, sodaß sich der junge Mann diesen Spott so zu Herzen nahm, daß er sich so­fort auf der Bühne seines elterlichen Hauses erhängte.

Kus StaSt, Bezirk unS bunai.

UW" ,Jm Interesse der vielen Bruchleidenden sei an dieser Stelle nochmals ganz besonders auf das Inserat in heutiger Nummer hingewiesen.

Neuenbürg, 27. Mürz. Die Kriegsspende Frauendank" ist nun abgeschlossen, nachdem sich Conweiler noch mit 115 Mark beteiligt und die Sammlung in Neuenbürg 408 Mark ergeben hat. Das Gesamtergebnis beträgt 4180 Mark, eine Summe, wodurch sich Neuenbürg würdig in die Reihe der Städte des Reiches einfügt und die Zeugnis gibt von der Opferwilligkeit in Stadt und Land.

Neuenbürg, den 27. März. In seiner Sitzung vom 23. März hat der Bundesrat eine Verordnung beschlossen, durch die die Strafvorschriften des Höchst­preisgesetzes und der Preiswucherung so umgestaltet werden, daß Ueberschreitungen von Höchstpreisen und Preistreibereien wirksamer verhindert werden können. Insbesondere soll eine fortan zu erkennende Geld­strafe grundsätzlich auf das doppelte der erzielten Gewinne bemessen werden. Um einen Ueberblick über die vorhandenen Viehbestände zu haben, ist ferner die Veranstaltung einer Viehzwischenzählung am 15. April vom Bundesrat beschlossen worden.

Neuenbürg, 27. März. (Schriftliche Ein­gaben kürz fassen.) Viele Angehörige von Wehr­pflichtigen, besonders Frauen, deren Männer im Felde stehen, machen sich dadurch unnötige und hohe Kosten, daß sie umfangreiche nnd meist aussichtslose Gesuche um Urlaub, Zurückstellung, Versetzung, Unterstützung usw. von Leuten anfertigen lassen, welche die Her­stellung schriftlicher Eingaben berufsmäßig betreiben. Die Länge der Bittschriften führt zur Erschwerung und Verlangsamung der Erledigung. Der nähere Sachverhalt wird ja doch durch Erhebungen festge­stellt. Es wird daher empfohlen, etwaige Gesuche selbst zu schreiben und ganz kurz zu fassen.

Altensteig, 27. März. Beim hiesigen Postamt wurde ein falsches Zweimarkstück angehalten. Es war leicht zu erkennen an der schlechten Prägung

und an dem malten Glanze des Metalles, an dem Mindergewicht sowie an dem fettigen Gefühl beim Betasten. Das falsche Geldstück trug das Wappen der Freien Hansastadt Hamburg und die Jahres­zahl 1907.

Von der Enz, 27. März. Ein Händler von Göbrichen wollte auf dem Pforzheimer Markt 5 acht Tage alte, schwarze Ziegenblöcklein für den Wucherpreis von 70 Mark verkaufen. Doch der Kommunalverband fuhr dazwischen, ließ die Tiere nach dem städtischen Schlachthof bringen und ver­kaufte sie dort in der Steigerung für 15 Mark. Der Händler hat außerdem noch gerichtliche Strafe zu erwarten.

DCrmischres.

(Ein Kaiserwort.) Von Begegnungen mit dem deutschen Kaiser weiß Sven Hedin auch in seiner neuesten SchriftNach Osten" zu berichten. Er traf z. B. unfern Kaiser im österreichischen Haupt­quartiergerade um die Zeit, wo Italien für den Abfall vom Dreibund sehr zu seinem eigenen Schaden! - sich entschied.Das macht nichts" sagte der Kaiser, wir werden doch schließlich siegen. Germanische Kultur ist nicht zum Untergang verurteilt, darf und wird nicht untergehen. Wir kämpfen für hohe Ideale."

K o ns tanz, 27. März. Wegen verbotener Gold­ausfuhr hatten sich vor der Strafkammer drei Männer zu verantworten. Der 40jährige verheiratete Hau­sierer Konstantin Nlmschneider balle 27160 Mark Gold angesammelt. Er wußte zwei Fabrikarbeiter zu bestimmen, ihm das Gold in der nahen Schweiz umzuwechseln. Den namhaften Gewinn verteilten die drei unter sich. Doch man kam der Sache aus die Spur, verhaftete das Kleeblatt und der Staats­anwaltschaft gelang es auch, das umgewechsclte Geld im Betrag von 27160 Mark bei dem Hausierer zu beschlagnahinen. Die Strafkammer verurteilte den U. zu 6 Monaten Gefängnis, 5520 Mark Geld­strafe, die im Falle der Uneinbringlichkeit in ein weiteres Jahr Gefängnis umgewandelt werden, und zum Wertersatz von 24000 Mark. Einer seiner Ge­hilfen erhielt 3 Monate Gefängnis und die gleichen Geldstrafen wie U., der andere 2 Monate Gefängnis, 2400 Mark Geldstrafe oder weitere 6 Monate Ge­fängnis und 1200 Mark Wertersatz. (Schw. Merkur.)

Der Mannheimer Bürgerausschuß nahm ein neues Ortsstatut über die Sonntagsruhe an. Dieses bezweckt die Durchführung der vollständigen Sonntag­ruhe. In der fortgesetzten Beratung des städtischen Voranschlages äußerte sich auch Oberbürgermeister Or. Kutzer über die Ausschließung weiterer Steuer­quellen, insbesondere über die Einführung von Auf­wandsteuern, die geeignet seien, eine übergroße An­spannung der direkten Steuern zu vermeiden. Er forderte dabei unter anderem auch die Bildung vom Fonds für Brücken- und Schulhausbauten.

Nürnberg, 27. März. Der 60 Jahre alte Briefträger Lammerer hier wurde an seinem Hoch­zeitstage tot in seinem Bette aufgefunden. Man

munkelt von einem Giftmord. Tatsache ist, daß vor : der Beerdigung die Sektion der Leiche stattfand. ' Das Ergebnis ist noch unbekannt. Der Sohn und die Wirtschafterin wurden verhaftet. ff

Die Stadtverwaltung in Wesel hat in Aner- i kennung der wirklichen Notlage der Zeitungen jeder ( dort erscheinenden Zeitung jährlich 1000 Mark für ( Aufnahme der städtischen Bekanntmachungen bewilligt. -

Aus den Fliegenden.Du, was heißt ma' denn a bewegliches Kapital?"A Sau mit drei Zentner."

Neuenbürg, 28. März. (Der Nährwert des Suppenfleisches.) Vielfach verbreitet ist die Meinung, daß das Fleisch, von dem Fleischbrühe gekocht wurde, des Nährwertes verlustig gegangen sei. Das ist keineswegs der Fall, wenn das Kochen i des Fleisches richtig gehandhabt wird. Fleisch, das seinen Nährwert behalten soll, darf nicht mit kaltem, sondern muß mit kochendem Wasser zugesetzt werden, damit sich die Poren des Fleisches rasch schließen : und nur wenig von dem Eiweißgehalt verloren geht.

Auf diese Weise sind es nur die Salze, die aus- scheiden, während in dem Fleisch alle wirklich nähr­enden Substanzen Zurückbleiben. Während des Kochens darf das Fleisch natürlich nicht angestochen werden. Suppenfleisch, so gekocht, behält seinen vollen Wohlgeschmack und liefert nicht nur eine sehr wohl­schmeckende Suppen- u. Saucenbrühe, sondern ist auch noch ein großer Fettlieferant. Wenn das Fleisch fertig gesotten ist, wird es sofort aus der Brühe genommen und diese zur Seite gestellt. Nach einigen Minuten schöpft man das Fett ab und bewahrt es zu ander­weitigen Verwendung auf. Das Fleisch darf man nie länger in der Brühe liegen lassen, als bis es ge­kocht ist. Suppenfleisch schmeckt mit allen Winter- und Suppengemüsen vortrefflich. Bleibt ein Gemisch mit etwas eingeweichtem, gut ausgedrücktem Schwarz­brot, einigen Pellkartoffeln, gehackter Ziviebel, Pfeffer, Salz, drei bis vier Sardellen und etwas Aluskat­nuß, das man alles zusammen einmal durch die Hackmaschine treibt, mischt, wenn inan will, noch ein Ei darunter, formt daraus Frikadellen und bratet , sie in dem von der Brühe abgeschöpsten Fett schön ab. (

Ein Heimatgruß zum zweiten Kriegsostern.

Das zweite Kriegsostern steht vor der Tür. Wir , wissen nicht, was die kommenden Monate bringen i werden; aber das wissen wir, daß es für unsere Tapferen ! draußen noch harte Kämpfe durchzukämpfen gilt, i Doppelt stark ist drum ihr Verlangen nach einer ! Herzstärkung aus der Heimat, und doppelt dankbar » werden sie sein, wenn ihnen in der Festzeit eine wirk- i lich wertvolle geistige Gabe zuteil wird. Als eine solche darf der OstergrußAuf, auf, mein Herz, mit Freuden!", herausgegeben vom Ev. Presse- verband in Stuttgart (Farberstr. 2) begrüßt werden mit seinen aus tiefstem Empfinden geschöpften, eigens für dieses Büchlein entworfenen Zeichnungen der beiden Meister D. Wilhelm Steinhaufen und Rudolf Schäfer und den gedankenreichen, beschaulichen und

Das Seltsame

32! Erzähluna arm E. Frhr. v. Skarsegg.

, ,'voimeun!!.!

Nutzland marschiert," dachte er.Jetzt kann noÄ alles aut werden. Ich mutz heute sie letzten Vorbereitungen treffen.' Unter dem Schutze des Fürsten Michael kann mir nichts passieren. Heute zur Besuchsstunde bin ich bei ihm."

Bet dem Gedanken, dcrtz Fürst Michael ihn unter seinen Schutz nehmen werde, wurde ihm leicht ums Herz, und in angenehmen Gedanken verbrachte er den Vormittag.

Als er sich gerade rüstete, um seinen Besuch bei dein Fürsten Michael zu machen, wurde ihm durch das Mädcken eine Frau gemeldet, die ihn allein zu sprechen wünschte.

Unwillig über die Störung, wollte er sie ab­weisen: aber das Mädchen sagte noch einmal:

Die Frau meint, es sei im Interesse des Herrn Grafen, wenn er sie empfänge."

Nannte sie ihren Namen nicht?"

Nein."

Wie ein Spieler, der Stunde für Stunde auf eine unvorhergesehene Wendung, auf einen Zufall, auf ein Glück hofft, so klammerte sich auch Feldern, seit ihn der Japaner vor die schreckliche Wahl gestellt hatte, an jedem Strohhalm. Er befahl also, die Frau einzulassen!

Kaum aber hatte das Mädchen die Tür hinter der Eintretenden geschloffen, als sie einen unter­drückten Aufschrei hörte. Schnell entschlossen wollte es noch einmal zurückkehren, um nach seinem Herrn zu sehen, aber zu seinem Erstaunen fand es die Tür verschlossen.

Gras von Feldern, der sonst ein Meister der Selbstbeherrschung war, hatte einen Augenblick

alle Haltung verloren, als er die Eintretende er­kannte. Jetzt war ihm klar, dah der Japaner ihn vernichten konnte: denn vor ihm stand seine Frau, die er mit ihrem Kinde einst hilflos im fremden Lande verlaßen hatte. Sie kam jetzt als Rächerin, sie kam jetzt, um ihn zu vernichten. Der gewandte Weltmann war keines Wortes fähig. Die Erbärm- l lichkeit, die er damals begangen hatte, lastete schwer auf ihm, und zum ersten Male, seit er in die Welt gegangen war, schlug sein Gewissen. Wie ein schwerer Alp fiel es von ihm, als die Frau endlich zu ! reden begann.

!Sie haben ihren früheren Namen abgelegt, i Frhr. von Strüning," sagte sie leise, und aus ihrer i Stimme klang weder Hatz noch Groll. Feldern schob s ihr einen Stuhl zu.

!Nein, ich habe meine Staatsangehörigkeit ge- ! wechselt und bin durch die Gnade des Zaren ! Herr auf der baltischen Grafschaft Feldern ge- ! worden. Ich führe also diesen Namen neben dem ! des Frhrn. v. Strüning durchaus zu Recht."

Das alles ist ja ziemlich gleich. Ich habe nicht ! geglaubt, datz Sie Ihren Namen fälschen wollen, i Ich habe nur gehört, datz L>ie hier sind und im Begriff stehen, sich mit der schönsten Frau zu ver- ! mähten, die hier im Bade lebt."

Und nun sind Sie gekommen, um mein Glück.

, meine Existenz zu vernichten -"unterbrach er sie bitter, sAch nein." sagte sie matt.Die Zeit, wo solche Gedanken mich heimsuchten, ist längst vorüber. Ich

> wollte Ihnen eine ganz andere Mitteilung machen. Als mein Kind unser Kind fünfzehn Jahre alt war. habe ich die Todeserklärung beantragt."

Und?" In fieberhafter Ungeduld war Graf Feldern aufgesprungen.

Sie ist ein Jahr später eftolgt. Niemand weiß

> es außer mir. Ich komme also, um Ihnen die

Freiheit zu bringen. Sie sagten damals, Ihr Leben sei zerbrochen durch die Ehe mit mir. Vielleicht gibt Ihnen diese Mitteilung wieder neuen Lebens- mut. Nur eines mutz ich noch hinzufügen, das junge Mädchen, das sie auf Ihren Spaziergängen . öfter trafen und das sie durch Älumengeschenke er- ! freuten, ist Ihre Tochter." s

Graf Feldern war an das Fenster getreten. ! das den Blick aus die Natur, die draußen lag in > ihrer farbenschillernden Herrlichkeit, gestattete. Eine l tiefe Bewegung, deren er nicht Herr werden konnte, ) halte ihn erfaßt. Sein Kind hatte er ins Ver­derben stürzen, zur Teilnehmerin an einem gefähr- - lichen Wagestück machen wollen. So flog es ihm i durch den Sinn. Er kam sich in diesem Augenblick ganz hilflos vor wie ein Kind. Nach geraumer Zeit wandte er sich um.

Ihre Mitteilungen haben auf mich nicht den Eindruck gemacht, den Sie vielleicht erwarteten," sagte er ernst.Ich bin weder so leichtsinnig wie Sie glauben, noch so verworfen. Wohl habe ich , um Freifrau v. Herner geworben: aber unter ! der Voraussetzung, datz ich ein freier Mensch sei, ' so wahr ich hier stehe. Schon vor zwölf Jahren. > als ich mich zuerst daran erinnerte, daß ich auch Pflichten gegen mein Kind habe, wurde mir auf eine Anfrage aus Osaka von durchaus vertrauenswürdiger Seite mitgeteilt, daß ich Witwer sei und datz auch , Klara einem schweren Unfall bei der überfahrt nach . Wladiwostok zum Opfer gefallen sei. In diesem , Glauben lebte ich, und ich will ganz ehrlich sein ich hatte die leidenschaftliche Episode meiner voreilig geschlossenen Ehe vergessen, als ich hierher kam, , als ich um die Frau freite, die ich liebe. Nun - aber sind die Voraussetzungen gefallen. Ihr Ge- , schenk kann ich nicht annehmen." ,

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Berlin, 28. der kürzlich dein Vossische Zeitui gereist.

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Zürich, 27. hierher berichtet: Mission an der ita ist von der itali Italien zu Schritte unternon zu verheiraten un Konfession über; konnte lautSc, fizier in Japan London, 2l Der englische D< worden. Die B London, 2 heraus, daß der März im Mittel den Getöteten sii Berlin, 27, wird gemeldet: > erfahrt, daß 30 Lindsjeld" nach Tage an Bord de Da bisher niemc versenkten Fahrze wurde, schließt d, neu dieser neuen

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Freiherr vo kann tun und >a Doch nicht einem Spiel ern boten ist."

Ich verstehe unanfechtbar."

Der, den sie sich eines gemein neue Ehe eingeh Es braucht , niemand gewußi Das Gewiss trügen. Es gib die Scheidungski Ich bin auck Die Frau er! Sie werden Verzeihung, aus welchen Mit bestreiten?"

Durch mein aufrecht und o hinaus.

Graf Feldern . Ziele, das nun denn ihr Anerl Jetzt erst sah hatte. Zugleich Triumphes; de, die Anwesenheit es, was er al< wenn er nicht