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Samsiag, den 11. Juni 1904.

NbonnementSpr. in d. Stadt pr. Biertclj. Mk. 1.10 incl. Trägerl. Lierieliährl. PostbczugSpreiS ohne Bestellg. f. d. OrtS- u. Nachbar- ortSverkehr 1 Mk.. f. sonst. Verkehr Mk. 1.10. Bestellgeld 20 P-g.

Amtliche NeL»vrrtmach«irgerr.

Bekanntmachung.

In Gemäßheit der im Amtsblatt des K. Ministeriums des Innern vom 28. Dezember 1898 und im Wochenblatt für Landwirtschaft vom 8 . Januar 1899 veröffentlichten Grundbestimmungen für die staatlichen Bezirksrindviehschauen findet am Mittwoch, den LS. Juni 1904, vormittags 7'/- Uhr, auf dem Brühl in Calw eine staatliche Bezirksrindviehschau statt.

Zugelaffen werden zu der Schau Zuchttiere des Roten und Fleckviehs, nämlich:

a. Farren, sprungfähig, mit 26 Schaufeln, d. Kühe, erkennbar tragend oder in Milch mit höchstens 3 Kälbern.

Preise können bei der Schau in nachfolgenden Abstufungen zuerkannt werden:

». für Farren zu 140, 120, 100, 80 d. für Kühe zu 120, 100, 80, 60, 40 ^ Uebrigens wird bemerkt, daß die Höhe, wie auch die Zahl der zu vergebenden Preise jeder Ab­stufung erst bei der Schau selbst unter Berück­sichtigung der Beschaffenheit der vorgesührten Tiere endgültig festgesetzt wird.

Diejenige«, welche sich um Preise be­werben wolle«, haben ihre Tiere minde­stens 10 Tage vor der Schau bei dem K. Oberamt unter Benützung der von die­sem zu beziehenden Anmeldeformulare an- zumelden und spätestens bis zu der oben angegebene« Zeit auf dem Musterungsplatz aufzustellen. Farren müsse« mit Nasenring versehen sein und am Leitstock vorgeführt werde«.

Vorstehendes wird hiemit zur Kenntnis der Landwirte des Bezirks gebracht unter Hinweisung darauf, .daß verspätet angemeldete Tiere zur Teil­nahme an dem Preisbewerb nicht berechtigt sind und daß Farren ohne Nasenring zurückgewiesen werden.

Calw, 6 . Juni 1904.

K. Oberamt.

I. V. Amtm. Ripp mann.

Eagesnemgkeiten.

* Calw, 9. Juni. Bei der Versteigerung der städtischen Häuser am Schfißberg wurden für das obere Haus von Stadiacciser Haller 11000 Mark und für das untere Haus von Telegraphev- aufseher Beutler 10500 geboten. Wie wir hören, hat der Verkauf die Genehmigung durch die bürgerlichen Kollegien erhalten. Zum Verkauf ist noch die Genehmigung der Kreisregierung einzuholen.

* Calw, 10. Juni. Am nächsten Sonntag wird der Stuttgarter Bezirksverein des Schwarzwaldvereins eine Floßfahrt von Wildberg nach Calw machen. Zu der Floßfahrt werden an die Mitglieder der Bezirksvereine Karten L 50 5 ). ausgegeben. Ohne Floßkarte hat niemand Zutritt auf dem Floß und am Sonntag werden keine Floßkarten mehr abgegeben. Das Programm des Stuttgarter Vereins lautet: Abfahrt in Stutt­gart 5 Uhr 39 nach Nufringen; Wanderung über Kuppingen, Sulz a. d. Eck nach Wildberg; gemein­schaftliches Essen im SchwarzwaldbräuhauS um 11 Uhr. Gedeck 1,30 Abfahrt des Floßes um 1 Uhr, Ankunft in Calw um 4'/» Uhr. Gesellige Zusammenkunft im badischen Hof; Abfahrt mit der Bahn nach Stuttgart um 7 Uhr.

-e. So mmen Hardt, 5. Juni. Vom schönsten Wetter begünstigt hielt der hies. Krieger- vercin seine Fahnenweihe ab. Des Morgens bewegte sich ein stattlicher Zug nach dem festlich geschmückten Städtchen Zavelstein, woselbst der dortige Kriegerverein die Kameraden erwartete und in festlichem Zug zur Kirche geleitete. Hr. Stadt­pfarrer Kies hielt eine treffliche Ansprache und sprach über die Fahne die Wuhe in kernigen Worten. Nach beendetem Gottesdienst kehrte der Verein auf schönem Waldweg in den Festort zurück. Mittags stellten sich die zahlreich erschienenen Vereine zum Festzuge auf. Den Zug eröffnten 12 Festdamen, in gediegene Vauerntracht gekleidet, ferner die weiß­gekleideten Festdamen des Militärvereins Stamm­heim. Nach Ankunft auf dem Festplatz begrüßte der Vorstand, Hr. Reulen, die teilnehmenden Vereine und Fcstgäste mit warmen Worten und brachte ein Hoch aus auf Kaiser und König. Die Festrede hielt Hr. Sägwerkbesitzer Wagner von Ernstmühl. Derselbe vertrat den verhinderten Be­zirksobmann Herrn Stadtschultheiß Conz von Calw. Redner hob in schlichten Worten die Be­deutung des Tages hervor und schloß mit einem begeisterten Hoch auf den Landesfürsten. So­dann trugen einige Festjungfcaucn passende Ge­dichte vor, worauf die Fahne dem Fahnenträger Georg Proß übergeben wurde. Zur Verschönerung des Festes sangen der Liederkranz Holzbronn und Würzbach mehrere Lieder. Das Fest verlief in schöner, harmonischer Weise und zur vollkommenen Zufriedenheit der Teilnehmer.

Unterreichenbach, 9. Juni. Neben den sonstigen Verbesserungen von Wegen und Ruhe­plätzen re. zur vermehrten Belebung des Verkehrs von Touristen und Luftkurgästcn unseres an Aus­sichtspunkten und romantischen, idyllischen Plätzen so reichen Ortes, ist nun seit einigen Tagen eine bequeme, nahe am Ort sich befindliche, mit allen notwendigen Erfordernissen versehene Badeanstalt zum Genuß von Fluß-, Luft- und Sonnenbädern errichtet worden, für Damen und Herren. Manch müdem, sonnverbrannten Wanderer, der unser heimisches Plätzchen betritt, wird ein so sehr er­frischendes und erquickendes Flußbad recht willkom­men sein und zu statten kommen. Drum sei es reger Benützung empfohlen. Anerkennung und Dank allen denen, die sich darum verdient gemacht haben.

Schafhausen, 8 . Juni. Von einem schweren Unglücksfall wurde am letzten Sonntag ein Radfahrer aus Stuttgart betroffen. Auf der Magstadter Steige verlor derselbe die Leitung seines Rades, dasselbe fuhr in rasendem Tempo die Steige herab und der bedauernswerte junge Mann (ein Schlosser Müller) wurde mit solch schrecklicher Ge­walt an eine Mauer in der Nähe des Pfarrhauses geschleudert, daß er einen Ellenbogenbruch und sonstige ernstliche Verletzungen davontrug.

Stuttgart, 9. Juni. Die Eingabe der Vereinigung württ. Verkehrsbeamter des mittleren Dienstes bctr. Neuorganisation der Per- sonalverhältuisse der Postbeamten ist am 25. Mai dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten und am 26. Mai den beiden Generaldirektionen vorgelegt worden.

Stuttgart, 9. Jm>.. Die heutige Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde durch die Beratung über den Antrag Tauscher, betreffend die Abschaffung der Akkordarbeit in den StaatL- werkstätten und die Einführung des Neunstunden- tags in denselben, ausgefüllt. Das Ergebnis der

Beratung war die Annahme der gestern schon mit­geteilten Kommissionsanträge und die Ablehnung der auf Berücksichtigung des Antrags Tauscher lautenden, heute eingcbrachten, sozialdemokratischen Anträge. Die Debatte setzte mir einer scharfen Rede des soz. Abg. Tauscher ein, der sich gegen die gestern von Staatsrat v. Balz gegen ihn er­hobenen Vorwürfe zu verteidigen suchte. Er erklärte sich mit dem Verlauf der Debatte, die gezeigt habe, daß die Arbeiter gar nichts bekommen sollen, un­zufrieden und sprach zum Schluß die Drohung aus, daß die Arbeiter aus ihrer jetzigen harmlosen Or­ganisation eine Kompforganisation machen könnten, was für den sozialen Frieden von unheilvollen Folgen wäre. Diese Drohung bezeichnte StaatSrat v. Balz in einer sofortigen, geschickten Erwiderung als mindestens deplaciert. Er warf dem Abg. Tauscher vor, daß er nicht den mindesten Versuch gemacht habe, seine Behauptungen vom Jahr 1903 zu beweisen. Unter diesen Umständen hätte es dem Abg. Tauscher wohl angestanden, sich wegen seines damaligen Vorbringens zu entschuldigen. In den Werkstätten herrsche kein Unfrieden; das sei eine absolut unrichtige Darstellung Täuschers. Die Lohnsätze unserer Arbeiter in den Eisenbahn- Werkstätten gehören zu den besten in Deutschland. In der weiteren Debatte trat Käß für die Beibehaltung der Akkordarbeit, aber für die Ver­kürzung der Arbeitszeit ein. R e m b 0 l d-Aalen würde die Abschaffung der Akkordarbeit und die Verminderung der Arbeitszeit im Interesse der Arbeiter der Wasseralfinger Hüttenwerke aufs tiefste bedauern. Oberbäurat Klüpfel und Baurat Stöcker beteiligten sich ebenfalls an der Debatte, v. Geß bedauerte die drohenden Worte, die Tau scher gesprochen und mit denen er der Sache der Arbeiter nicht genützt habe. Die nächste Sitzung wird voraussichtlich erst am Dienstag oder Mitt­woch statifinden, da man zuerst den Kommissionen Zeit zu ihren Beratungen lassen muß.

Stuttgart, 9. Juni. Der Württ. Schutzverein für Handel und Gewerbe hält am Sonntag, den 12 . Juni ds. Js., im Stadt­garten in Stuttgart seine ordentliche Mitglieder­versammlung mit nachfolgender Tagesordnung ab. Um °/»10 Uhr vormittags: Versammlung der Vor­stände und Delegierten der Rabattvereine Württem­bergs. 1 ) Begründung des Verbands der Rabatt­vereine Württemberg; 2 ) Austausch der gemachten Erfahrungen. Um '/'H vormittags: Beginn der Mitgliederversammlung mit nachfolgender Tages­ordnung: 1) Jahresbericht (Berichterstatter Adolf Stübler-Stuttgart); 2) Kassenbericht (Berichterstatter Albert Schöck-Stuttgart); 3) Aenderung der Satz­ungen (Berichterstatter Gemeinderat Fink-Stuttgart); 4) Ergänzungswahl des Ausschusses; 5) die Kon­sumvereins- und Warenhausgcfahr, unsere Abwehr und Selbsthilfe (Berichterstatter Karl Frobenius- Stuttgart); 6 ) die Durchführung der Unfallversicher­ung für Lagereibetriebe (Berichterstatter G. Pfleiderer- Tübingen; 7) vom Hausterunwesen (Berichterstatter Hermann Hiller-Stuttgart.

Stuttgart, 9. Juni. (Wochenmarkt). Auf dem Engrosmarkt waren heute ca. 1000 Körbe Kirschen zugeführt. Man verkaufte das Pfd. im großen zu 1218 A im einzelnen zu 1622 Prcstlinge kosteten im großen 3045 H das Pfd., grüne Stachelbeeren 1215 das Pfund.

Tübingeu, 9. Juni. Gestern Abend ge­rieten Ziegclarbetter aneinander. Auf dem Heim­weg wurde der 39jährige Gustav Reiter aus Gem-