größten Künstlern so viel Mühe und Arbeit macht. Aber der Kirchenchor unter seinem tatkräftigen Leiter, Herrn Hauptlehrer Walz, und unter frdl. Mitwirkung verschiedener musikalisch begabter Kräfte ließ sich die Mühe nicht verdrießen, um uns diesen seltenen Genuß zu bereiten. Als Solisten traten auf Frl. Thekla Schund, Frl. Schwäble, Herr Baddiener Seyfert (als Meister), Herr Hauptlehrer Kühefuß aus Calmbach und Herr Lehrer Reicher aus Sprollenhaus (als Gesellen). Von Herrn Musikdirektor Wörner meisterhaft begleitet, wußten die Sänger und Sängerinnen ihre schwierige Aufgabe trefflich zu lösen. Der Chor (aus Kirchenchormitgliedern und Soldaten gebildet) hat wohl besonders durch seinen Schlußgesang: Holder Friede, süße Eintracht, weilet freundlich über dieser Stadt!" in dieser ernsten Zeit einen tiefen Eindruck bei den Zuhörern hinterlassen. Der zweite Teil des Abends war durch Solo- und Chorgesänge, Gedichtvorträge und Aufführungen ausgefüllt. Frl. M. und F. Bott, Frl. Zinser, Frl. Pfeifer, Herr Baddiener Seyfert und Herr Lehrer Reyher gaben ihr Bestes dabei, um gerade auch noch den Krieg in Wort und Lied zur Darstellung zu bringen. Und die wohl gelungenen Chorgesänge legten Zeugnis ab von guter Schulung durch den Herrn Dirigenten. Mit besonderem Beifall wurden auch die beiden, der Zeit so geschickt angepaßten Aufführungen ausgenommen. Die „Kriegsküche" gab uns ein beruhigendes Bild zu der jetzt so brennenden Frage der Volksernährung. Denn die frisch gesungenen Vaterlandslieder der 8 Kochfräulein, ihr gewandter Umgang mit dem Kochlöffel und nicht zum wenigsten ihre genaue Kenntnis der 10 Küchengebote ließen in uns den Eindruck zurück: So lange es noch solche deutsche Mädchen gibt, so lange heißt es: „Lieb Vaterland magst ruhig sein!" Das zweite Stück „Helden der Heimat" wirkte ergreifend durch seinen lebenswahren Ernst. Wer konnte ohne tiefe innere Bewegung den meisterhaft dargestellten Fieberträumen der sterbenden Gattin und Mutter folgen, über die der Krieg mehr Leid gebracht hat, als sie tragen konnte? Und wenn wir dann nachher sehen durften, wie die Waisen treue Fürsorge bei mitfühlenden Frauen- und Mädchenherzen fanden, hat sich da nicht in uns allen der feste Wille geregt, auch selbst wieder auf's neue zu jeder Kriegshilfe bereit zu sein? In einem eindrucksvollen, durch köstlichen Humor gewürzten Schlußwort sprach Herr Stadtpfarrer Rösler den Dank aller Anwesenden aus, der allen Mitwirkenden, ganz besonders aber dem Herrn Hauptlehrer Walz gebühre. Mit Recht wies Herr Stadtpfarrer darauf hin, daß den Zuhörern durch den Kirchenchor Schillers „Glocke" in ihrer vollendeten Formschönheit und ihrem reichen Gedankengehalt wieder neu groß geworden sei. Wie wir hören, sind an dem Kriegsabend 160 Mark ersammelt worden. Wir beglückwünschen den ev. Kirchenchor zu diesem schönen Erfolg. Besondrer Dank sei ihm auch noch im Namen der l. Feldgrauen unsrer Stadt ausgesprochen, die am Samstag Abend zur Hauptprobe geladen waren. Ihnen, die schon zum großen Teil draußen in blutiger Schlacht standen, tat
l Erzählung von E. Frhr. v. Skarfegg.
Die Gedanken jagten sich in dem Hirn des Mannes, r scheinbar gleichgültig wieder auf dem Sessel inem alten Freunde gegenüber Platz genommen hatte.
Nikolai Petrowitsch atmete schwer.
.Mir ist," sagte er nach einer Weile, „als ob's noch beute losgebt."
Aber Steffanow war noch zu sehr mit den letzten Worten des Alten beschäftigt. Er unterbrach ihn deshalb: „Erzellenz, auf was warten Sie noch, wenn nach Ihrer Meinung alles fertig ist?"
Aus das Gellcht des Russen trat ein breites verschmitztes Lächeln.
„,üt Geheimnis. Bruüder," grinste er, „mußt nick bös lein, aber is ganz wahrhaftig tiefes Geheimnis. In ein paar Tagen kannst du wissen, was ist. wann ich abreise."
Steffanow war so leicht nicht zufrieden. Er kannte Nikolai Petrowitsch viel zu genau, um nicht zu wissen, daß ein guter Tropfen ihm die Zunge löste. Er trat an den Klingelzug, als er aber im begriff war, dem Kellner zu läuten, klopfte es an der Tür. und auf des Generals lautes Herein trat Sergei Prmatiew über die Schwelle.
Sergei Pugatiew. der in der Balkandiplomatie einen nicht gerade einwandfreien Ruf hatte, seit man wußte, daß er in der Mordnacht des Juli, die Alexander und seiner Gemahlin Thron und Leben kostete, in der Nähe des Belgrader Königsschlosses gewartet hatte, um als erster dem neuen Herrscher huldigen zu können, dieser Sergei Pugatiew war gleichwohl ein vielumworbener Mann, weil es bekannt war, daß er die Politik seines Landes wie so leicht kein zweiter kannte.
dieser Genuß für Herz und Gemüt besonders wohl. Möge dem hiesigen evang. Kirchenchor auch künftighin ein reiches Arbeitsfeld und viel Arbeitsfreudigkeit beschieden fein, unsrer evang. Gemeinde Wildbad zum Segen!
Kriegstagebuch 1Y1415.
März 1913.
13. Bei Neuve-Chapelle Artilleriekämpfe. — In den Vogesen neue Kämpfe. — Zurückschlagen russischer Vorstöße an der unteren Nida sowie bei Gorlice. — Scheitern heftiger russischer Angriffe in den Karpathen zwischen Lupkow und Uzsoker Paß, im Oportal und bei Witzkow.
Letzte Nachrichten u. Telegramme.
Köln, 11. März. (GKG.) Die „Köln. Ztg." meldet aus Berlin: Die Führer der Reichstagsfraktionen sind auf Dienstag den 14. März zu einer Besprechung vom Reichskanzler eingeladen. Eine solche vertrauliche Aussprache pflegt vor jeder neuen Kriegstagung ftattzufinden.
Berlin, 13. März. (WTB.) Eine Genfer Depesche des „Bert. Lokalanz." besagt: Die gestrige Joffre-Note erwähnt keine Namen in dem wichtigen Abschnitt von Bethincourt, der für die französische Verteidigung als verloren gilt. Die Erwartung einiger Fachkritiker, daß die Joffre-Note eine beruhigende Ergänzung bezüglich der unangenehm gewordenen Lage nordöstlich Reims enthalten werde, blieb unerfüllt.
Paris, 13. März. (WTB.) Infolge Nebels ist ein Personenzug auf der Fahrt von Brest nach Chartres in der vorigen Nacht bei Laloupe mit einein Güterzug zusammengestoßen. Zwei Wagen wurden beschädigt. 7 Personen wurden getötet und gegen 50 verletzt.
Berlin, 12. März. Aus Christiania wird der „B. Z." gemeldet: Aus Lissabon wird unter dem 10. gemeldet: Die portugiesische Regierung hat heute demissioniert. Alle Reservisten sämtlicher Jahrgänge wurden einberufen. Das Parlament tritt heute zu einer außerordentlichen Tagung zusammen.
B eira (Portug. Ostafrika), 12. März. (WTB.) Reuter meldet: Alle Deutschen sind interniert worden. Die deutschen Schiffe und Schleppboote wurden beschlagnahmt.
Budapest, 12. März. Heute früh 4 Uhr 24 Minuten 30 Sekunden wurde in Agram, Zengg und Fiume, im Küstenlande und in Lika ein Erdbeben verspürt. In Zengg wurde Schaden angerichtet. Die Mauern mehrerer Häuser sprangen. Das Erdbeben wurde in fast ganz Kroatien und Slavonien verspürt.
Berlin, 13. März. (WTB.) Aus Lugano erfährt der „Bert. Lokalanz.", daß in der italienischen Provinz Belluno bei Falcade die Elektrizitätszentrale und mehrere Häuser von Lawinen wcggeriffen wurden, wobei 25 Personen ums Leben kamen.
Berlsin, 13. März. (WTB.) Laut „Berliner Tageblatt" meldet die „Kölnische Zeitung", daß
Als er die alte Exzellenz in dem Setzet hocken sah, iam er mit überschwenglicher Herzlichkeit heran.
„Ich bin überglücklich, daß ich Sie hier finde. Exzellenz, bin schon den ganzen Nachmittag auf ihrer Spur gewesen, kam aber immer zu spät, immer waten Sie schon fort, wenn ick ankam."
„Ist eilig?" fragte Petrowitsch, aus kleinen Augen blinzelnd.
„Sehr," antwortete Pugatiew, einen bezeichnenden Blick aus Steffanow werfend.
Steffanow hatte das stumme Spiel bemerkt und erklärte höflich, wenn auch ein wenig verletzt: „Wenn ich die Herren störe, werde ich hinabgehen in den Festsaal."
Er wandte sich bei diesen Worten schon zur Tür. Aber mit einer Schnelligkeit, die man dem alten Herrn gar nicht zugetraut hätte, war er neben Steffanow und bat ihn:
„Brudderherz. Seelchen, was ist, warum willst du so schnell davon? Vor dir Hab' ich kein Geheimnis. nein" — er wandte sich damit zu Pugatiew, „vor ihm Hab' ich wirklich kein Geheimnis."
Pugatiew verbeugte sich vor dem jungen Diplomaten und setzte^ sich neben den General in einen Sessel, während Steffanow dem eintretenden Kellner seine Bestellung machte.
„Also, Brudderherz. schieß los," lachte Petrowitsch, als der Kellner den Woiogdana gebracht hatte, den der General lieber trank als Wein.
„Ich Hab' noch immer keinen Kerl gesunden." erzählte Pugatiew."
Petrowitsch schlug sich aui die Knie.
„Pech, ist ungewennlich Pech. Brauch' ich doch -Schriftstück, wenn ich heimfahre. Denn erstens Hab' ich Schulden, was muß bei Beginn von Krieg unbedingt bezahlt sein, und zweitens, wie soll ich führen Regiment oder gar Dioinon, wenn ich nicht
es trotz der außerordentlichen Sicherung Salonikis zur See seitens des Vierverbands einem deutschen Tauchboot gelang, ein großes Lastschiff bei Kathe- rina zu torpedieren. Das Schiff strandete, wobei das mitgeführte Vieh und wahrscheinlich auch ein Teil der eingeschifften Truppen umkamen.
Berlin, 12. März. Aus Athen wird der „B. Z." unterm 11. gemeldet: Der griechische Ministerrat beschloß, die jüngsten Forderungen der Entente nach Ueberlassung der mazedonischen Bahn und Zurückziehung der griechischen Truppen von Kavalla und Florina, sowie die Ueberlassung der Zugänge zu der Meerenge von Korinth ab zu lehnen. Wenn die Entente versuchen sollte, diese Wünsche zu verwirklichen, so müsse Griechenland dies als eine unfreundliche Handlung betrachten, besonders wenn England Funkenspruchstationen bei Korinth errichten würde. Die griechischen Kommandanten haben Anweisung erhalten, solche Versuche, sowie eine weitere Besetzung des Landes oder der Inseln energisch zurückzuweisen. Der Kriegsminister erteilte die erforderlichen Befehle und machte die Kommandanten persönlich für deren Durchführung verantwortlich.
Den 13. März 1916.
Paris. (Priv.-Tel.) „Echo de Paris" schreibt lt. „Franks. Ztg.": Man hat uns im Kriegsministerium gesagt, man dürfe hinter der Verhinderung des Generals Galliern keine anderen Gründe suchen, als seinen Gesundheitszustand. Der Kriegsminifter rechnet damit, die Leitung seiner Dienste wieder aufnehmen zu können, sobald er wieder hergestellt sei.
Berlin. (Priv.-Tel.) Das „Bert. Tageblatt" meldet aus Lugano: Wie die Kriegsberichterstatter der „Corriere della Sera" und der „Stampa" ankündigen, steht eine große italienische Offensive bevor, vor der die Oesterreicher, wie die Berichterstatter behaupten, eine gewisse Angst empfinden. Italien wolle trotz der Jahreszeit in seiner Offensive keine Pause eintreten lassen, da es sich um eine gewaltige Hilfeleistung für das französische Heer bei Verdun handle.
Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Aus Paris meldet die „Franks. Ztg.": General Porro ist in Paris angekommen und beabsichtigt 4 Tage zu bleiben, um an mehreren Besprechungen im großen Hauptquartier teilzunehmen.
Petersburg. (Priv.-Tel.) „Djen" entnimmt der „Information" eine Mitteilung über den günstigen Verlauf der Verhandlungen über eine neue 3jährige russische Anleihe in Amerika. Die Höhe der Anleihe betrügt lt. „Franks. Ztg." 60 bis 100 Millionen Dollars.
Paris. (Priv.-Tel.) Der „Temps" zitiert lt. „Frkf. Ztg." den tz 79 des jüngsten Jahresberichts des Chefs des Artillerieamts des amerikanischen Marinedepartements, worin Vorbereitungen und entsprechende Anweisungen zur Bewaffnung der amerikanischen Handelsschiffe mit Kanonen erwähnt werden. Angesichts dieser Vorbereitungen habe Wilson nicht anders können, als das Recht der Handelsschiffe auf Bewaffnung zum Zwecke der Verteidigung zu bestätigen.
bringe Plan, für was Sie haben schon große Summen bezahlt?"
„Ich hätte einen Gedanken," sagte Pugatiew zögernd, wieder Steffanow mit langem Blick musternd. „Wenn Exzellenz vielleicht einen Freund hätten, der längere Zeit in Österreich gelebt hat —"
„Glänzend." fiel ihm der General ins Wort, „ausgezeichnet glänzend. Hab' ich Freund'. Hab' ick, hier unser lieber Steffanow war drei Jahre m Wien und Budapest, kemst jede österreichische Kanone und Maschinengewehr. Er muß machen Plan."
Steffanow horchte hoch am.
Der General nahm einen tüchtigen Schluck des dickflüssigen Woiogdana, wischte sich umständlich den Mund und Hub dann an:
„Also, lieber Steffanow, ist ein wunderbar glattes Geschäft zu machen. Soll ich nämlich bringen Aufstellung von deutsche Geschützzahl mit Erklärung. Kann ich nicht bringen. Werde ich also bringen österreichischen Plan. Verdien' ich 50 000 Rubel, d. h. verdien' ich die Hälfte, weil ich gebe 25 000. Steffanow sah den Alten verständnislos an.
„Du verstehst nicht, Brudder? Denkst ich bin zum Baden hier?" Und als der andere immer noch nicht antwortet, wurde er ärgerlich:
„Ist doch hier kein Kinderspiel, Donnerwetter, 60 000 Rubel. Hast du 25 000 schnell verdient."
„Ich?" fuhr Steffanow aus.
„Ja. Brudder. du. Hast du ganz schnell verdient, wenn du mir eine Plan machst von österreichischen Geschützpark." ,
Steffanow sah eine Weile vor sich nieder. Er wußte nicht recht, ob er seine wahre Meinung sagen oder ob er die ganze Geschichte als eine Ausgeburt der Stimmung seines alten Freundes halten sollte.
Li >4 (Fortsetzung folgt.)
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