Reihen durchgezogen, ermöglicht rasch die Oeffnung und Säuberung des Bodens. Eine Frau schafft in 1 Tag 25 s- °/4 Morgen; eine Frau und 1 Mann — wenn sie nicht zanken, 75 3 in 1 Tag. Dasselbe Resultat wird erreicht, wenn man mit verkehrt bespannter Egge bei trockenem Wetter die Frucht bei Breitsaat eggt. Nur die Flachwurzler, die oben drauf stehen und ohnehin nichts rechtes geworden wären, werden losgerissen und verderben; die tiefer wurzelnden Pflanzen bleiben unbeschädigt und gedeihen nachher umso besser.
Die Bodenkruste wird gebrochen und bringt die ersehnte Unkrautvertilgung. Bei dieser hilft nur gemeinsames Vorgehen aller Berufsgenossen. Ein Hederichkorn kann ein ganzes Menschenleben lang keimfähig bleiben, was an einem drastischen Beispiel in Hohenheim nachgewiesen wurde bei Ausfällen eines Grabens. Jedes Jahr ist die Hederichbekämpfung notwendig. Eine Hederichpflanze entzieht dem Boden so viel Nahrungsstoffe als 4 Haberpflanzen. Feingemahlener Kainit ist hiegegen das beste Mittel, das anzuwenden ist, wenn die Hederichpflanzen 3—4 Blätter haben, früh morgens, solange der Tau noch auf den Pflanzen liegt. Dazu braucht man 100—125 Pfd. pro Viertel — und erzielt nebenbei noch eine gute Düngung. Der Tau löst das Salz schnell auf und dadurch werden diese Blätter verbrannt, sterben ab und die Pflanze geht zu Grund.
Alle angeführten Maßnahmen seien nur Ratschläge, keine Rezepte. Wer sie anwende, habe den Nutzen selbst. Ohne dem Acker das Nötige zu geben, könne keine volle Ernte erwartet werden. Die ausgelegten Kosten verzinsen sich reichlich durch den erzielten Mehrertrag an Körnern, Stroh, Rüben, Grünfutter, Kartoffeln, Heu und Oehmd. Wir brauchen hohe Erträge, wenn wir durchhalten wollen — und durchhalten müssen wir, sonst sind alle bisher gebrachten blutigen Opfer an Menschenleben und Aufwendung von Kriegsanleihen umsonst. Dazu ist der Bauernstand bei den jetzigen guten Preisen aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse im stände und das Vaterland sowie dessen tapferen Söhne im Felde werden nicht umsonst hoffen, daß es geschieht. (Langanhaltender Beifall).
Dem über 1'/- Stunden währenden Vortrag, für den Oberl. Bürkle-Ottenhausen den verdienten Dank zollte, folgte noch eine längere Aussprache über Einzelheiten, so namentlich über Verhütung von Schneckenfraß, Ausfrieren der Saat, Düngung der Obstbäume, der Gartenpflanzen, sowie über die Frage: Warum bei uns das Kraut nicht in erwünschtem Maße gedeiht. Schätzenswerte Erfahrungen über Anwendung von Kainit konnte Kaufmann Roth in Ottenhausen mitteilen. lieber Düngungsversuche mit Kalk, Ammoniak, Superphosphat, Thomasmehl berichtete Vorstand Schüßler in
Schwann. Für alle vorgebrachten Fragen gab der Vortragende die praktischen Winke und wissenschaftliche Begründung, so daß die zahlreich Anwesenden sich erst mit einbrechender Nacht auf den Heimweg begeben konnten, sichtlich befriedigt von dem Gehörten und ,dem anregend verlaufenen Nachmittag. Möge der Vortragende sich bald wieder zu solcher Belehrung in unserem Bezirk einfinden.
LZ-ZlL Nachrichten u. Telegramme.
Karlsruhe, 11. Febr. Heftige Erdstöße, von unterirdischem Rollen begleitet, wurden gestern nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr in verschiedenen Orten Mittel-Badens verspürt.
Frankfurt, 11. Febr. (GKG.) Die „Franks. Ztg." meldet aus Basel: Von der französischen Grenze melden die Zeitungen: Die Franzosen haben die Ortschaften an'der Front längs der sundgauischen Grenze dieser Tage geräumt, nämlich Nieder-Sept und Psetterhausen.
Genf, 11. Februar. Der französische Admiral Dargap erklärt im „Petit Journal", daß er die Ueberzeugung habe, daß die Deutschen während der 18 Kriegsmonate große Fortschritte im Unterseebootkrieg erzielt haben und daß im Falle einer neuen Schlacht zwischen deutschen und englischen Streitkräften er es für wahrscheinlich halte, daß die Engländer sich auf unangenehme Ueberaschungen gefaßt machen können.
Berlin, 11. Febr. Von der russischen Grenze meldet die „Nat.-Ztg.": In Albanien haben die Bulgaren bereits Elbassan durchschritten und steigen in großen Kolonnen zur Küste hinab. Auch die Bulgaren bedienen sich der ortskundigen waffenfähigen Albaner als Erkundigungstruppen. — Die gegen Valona—Durazzo vorrückende bulgarische Armee steht unter dem Kommando des bekannten bulgarischen Generals Todorow.
Wien, 11. Febr. (GKG.) Das „Deutsche Volksblatt" meldet indirekt aus Petersburg über Kopenhagen: Die Verluste der vierwöchigen russischen Offensivversuche in Bessarabien werden nunmehr mit rund 100000 Mann beziffert. Diese Verlustzahl wird nicht einmal im Petersburger Kriegsministerium zu verheimlichen gesucht.
Berlin, 11. Febr. Die „Nat.-Ztg." meldet von der russischen Grenze: Russische Blätter berichten aus Saloniki, daß in den letzten Tagen größere Truppenformationen in Saloniki ausgeschifft wurden, so daß die gesamte Stärke des auf griechischen Boden befindlichen Expeditionsheeres nunmehr 230000 Mann betrage. Auch schwere Artillerie und Munition wurden im Hafen von Saloniki und in der Bucht von Orfäno gelandet.
Den 12. Februar 1916.
Von der schweizerischen Grenze. (Priv.-Tel.) In der französischen Presse macht sich lt. „Frkf. Ztg.- einige Beunruhigung bemerkbar über die verschiedenen deutschen Angriffe an der Westfront. Der „Temps" ist der Meinung, daß der deutsche Angriff im Westen von Vimy bereits zum Stillstand gekommen sei, aber die Kämpfe im Süden der Somme eine größere Bedeutung beanspruchen dürften. Das „Echo de Paris" bemüht sich, um die französischen Mißerfolge zu verkleinern, den Kämpfen eine rein lokale Bedeutung bcizumessen. Im „Petit Parisien" weist dagegen der Oberstleutnant Rousset darauf hin, daß die erfolgreiche Minenarbeit der Deutschen, wenn sie sich vervielfältigen sollte, gefährlich werden könnte. Der militärische Mitarbeiter des „Petit Journal", General Berthout, hält es für möglich, daß die Deutschen zu einer allgemeinen Offensive übergehen könnten, um die Kriegsentscheidung herbeizuführen. Zum Glück beweise die Tätigkeit der französischen Artillerie in den letzten Kämpfen, daß sich die französische Armee bereit halte.
Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Aus Budapest wird der „Franks. Ztg." gemeldet: Nach einer Bukarests! Meldung treffen die Russen in Bessarabien außerordentliche Vorbereitungen. Im Beisein des Kommandanten der russischen Truppen in Bessarabien fand gestern in Ismail eine militärische Beratung statt, nach deren Beendigung große Truppentransporte erfolgten. Die Verbindung mit Rumänien ist wieder unterbrochen. Auch die rumänische Post aus Rußland ist ausgeblieben. In Bessarabien verkehren nur Militärzüge.
Aus Paris. (Priv.-Tel.) Der Berichterstatter des „Petit Journal" in Rom warnt nach einer Meldung der „Frkf. Ztg." davor, den sensationellen Informationen Glauben beizumessen, nach denen Rumänien zu verstehen gegeben habe, daß es sich bestimmt auf die Seite der Alliierten stellen werde. Der Korrespondent will aus guter Quelle wissen, daß die Lage sich in diesen Tagen keineswegs zugespitzt habe. Was die Frage des Ankaufs rumänischen Getreides durch England betreffe, so habe Bratianu leicht Nachweisen können, daß dieser Verkauf nicht heimlich vorgenommen worden sei, und daß man darin keine feindliche Absicht gegen die Mittelmächte sehen könne.
(WTB.) Den 12. Februar, mittags 12.30 Uhr.
Berlin. (Amtlich.) Ein deutsches Unterseeboot hat am 8. Febr. an der Syrischen Küste südlich von Beirut das französische Linienschiff „Suffren- versenkt. Das Schiff sank innerhalb 2 Minuten.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
Bekanntmachungen und Privat-Knzeigen.
Neuenbürg.
Der auf Mittwoch den 16. Februar fällige
Weh- M Echm'm-Mrkt sindet nicht siatt.
Den 11. Februar 1916.
Stadtschultheißenamt.
Stv. Knödel.
Zwangs-Versteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Calmbach belegenen, im Grundbuch von Calmbach, Heft 828, Abteilung I Nr. 1, 2, 3, 4, zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen des jung Jakob Friedrich Seyfried, Maurers in Calmbach, und seiner Ehefrau Pauline Wilhelmine, geb. Barth, als Gesamtgut der Err.Gem. eingetragenen Grundstücke: Gemeinderätl Schätzung
vom 29. Februar 1912:
Parzelle Nr. 736: 11 3 50 qm Acker am Hengstberg
„ „ 121/1: 1 3 89 qm Gras und Baum
garten in Fuchsengärten,
„ „ 121/3: 31 qm Gemüsegarten daselbst,
Gebäude „ 286: 1 3 55 qm Wohnhaus und Hofraum an der Viehgasse ^
200 ^ zus.
9100^
9300 ^
sam Mittwoch den 5. April 1916,
vormittags 10 Uhr,
auf Hein Rathause in Calmbach versteigert werden.
Der Versteigerungsvermerk ist am 19. Mai 1914 in das Grundbuch eingetragen.
Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigernngsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor
der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.
Schömberg O/A. Neuenbürg, den 9. Februar 1916.
Kommissär:
Stv. Bezirksnotar Pieper.
Stellv. Generalkommando XIll. (K. W.) Armeekorps. Berichtigung der Bekanntmachung betreffend Beschlagnahme und Bestandserhebung von Web-, Wirk- und Strickwaren vom 1. 2.16 (W.M. 1006 11.15. K. R.A.)
Der Z 17 Absatz 5 der Bekanntmachung W.M. 1000 11.15. K.R.A., der jetzt wie folgt lautet:
„.Jeder Anfrage ist, soweit gemäß der Ueber-
sichtstafel bei der betreffenden Gruppe überhaupt Musterkarten zu übersenden sind, eine besondere Musterkarte (vgl. ß 14) beizufügen."
wird hierdurch aufgehoben und erhält folgende neue Fassung: „.Jeder Anfrage ist für jede Stoffart eine be
sondere Musterkarte beizufügen, die ibei den Handelskammern erhältlich ist; nicht zu verwechseln mit der Meldekarte (vgl. 8 14)."
Stuttgart, den 2. Februar 1916.
Der stellv. kommandierende General v. Schaefer.
Schömberg.
Ein kräftiger
Willige
kann unter günstigen Bedingungen sofort eintreten bei Metzgermeister Burkhardt.
MalS-Homg
kaust jederzeit Paul Waetzel, Freiburg i B. Angabe der Vorrats sowie Preises erforderlich.
Von
8vsn k-isclin
2U 1 Mk. 2U linden in cker