Bus StaSt, Bezirk unS Amgebung.

Aus der aintl. württ. Verlustliste Nr. 335.

Ersatz-Jnf.-Regt. Nr. 51, 2. Komp.

Gotthilf Pfrommer, Dennach, leicht verw.

Jnf.-Regt. Nr. 126, Straßburg, 10. Komp. Ernst Wolfinger, Obernhausen, nicht gefallen, ver­wundet in Gefangenschaft.

Gren.-Regt. Nr. 119, Stuttgart, 11. Komp. Adolf Reißer, Kapfenhardt, bisher verw., gestorben.

Neuenbürg, 20. Jan. Wo man geht, macht sich das milde Wetter bemerkbar viel zu früh­zeitig, denn wenn noch Kälte einsetzt, gibts einen Rück­schlag. Der Saft schießt zu bald ins Holz. Das Wetter ist so mild, daß man den Bäumler schon nach Edelreisern schneiden gehen sieht und der Gartenfreund schort, als ob er schon viel versäumt hätte. Wenn es so bliebe, wie Anno 1617, dann wär es gut. Da war ein sehr früher Jahrgang. In der fünften Woche hat man das Feld mit Pflügen, Hacken und Habersähen angegriffen. Es war köstlich Wetter bis zur Blüte. Dann kam Regen und vermischter Sonnenschein, Wein gab es so überflüssig viel, daß man ihn aus Mangel an Faß in den Zuber einschlagen müssen: er war aber so sauer, daß er vor drei Jahren nicht zu genießen gewesen. Anno 1328 war es noch viel bester. Da war ein so warmer und gelinder Winter, daß die Bäume im Jänner rnd die Weinreben im Apriler geblüht haben. Um Pfingsten war Ernte, 14 Tag nach Jakobi Herbst und ein so reiches Jahr, daß an Wein und Frucht, dazu ein Ausbund auch an allem Obst und anderen Erdgewächsen, ein großer Ueberfluß erwachsen.

Neuenbürg, 20. Jan. Die Heeresange­hörigen im Felde erhalten häufig Zusendung aus der Heimat mit beigefügten Zahlkarten, die größten­teils schon durch Druck oder handschriftlich mit Aufschrift versehen sind. Diese Zahlkarten werden von den Feldpostanstalten bei dem Versuche der Einzahlung zurückgewiesen, weil der Zahlkartendienst im Feldpostverkehr nicht hat zugelassen werden können. Die Uebersendung von Zahlkartenvordrucken an Heeresangehörige gibt daher nur zu Weiterungen Veranlassung und ist völlig zwecklos.

Engels brand, 20. Jan. Bei der am letzten Samstag stattgehabten, von den Gemeinderäten voll­zogenen Wahl eines Schultheißenamtsverwesers wurde Ludwig Merz, früher Landjäger, jetzt Bauer, für den zum Heer eingezogenen Amtsverweser Hart­mann von Neuenbürg mit 3 gegen 2 Stimmen ge­wählt. Die Herrschaft auf dem hiesigen Rathaus wurde dadurch von den 3 sozialdemokratischen Ver­tretern in die Hand des Vorstandes des Bürger­vereins gelegt.

Nagold, 20. Jan. Die Abhaltung des Vieh­marktes am 31. Januar gilt als gesichert, wenn die Maul- und Klauenseuche sich nicht noch mehr aus­breitet.

Pforzheim. Vor der Karlsruher Strafkammer nahm dieser Tage der Prozeß gegen die ehemaligen

Direktoren des Pforzheim er Bankvereins sei­nen Anfang. Auf der Anklagebank sitzen der45jähr. Kaufmann K. F. Herrmann aus Pforzheim, der 42jähr. Kaufmann F. Krämer aus Ulm und der 50jähr. Buchhalter Jakob Philipp aus Darmstadt. Den: Hauptschuldigen Herrmann wird zur Last ge­legt, daß der Pforzheimer Bankverein durch seine Spekulationen insgesamt 6'/- Millionen Mark eigenen Vermögens verbrauchte und außerdem rund 7'/,Mill. Mark schuldig wurde. Die beiden anderen Ange­klagten sind der Beihilfe beschuldigt. Der Pforz­heimer Bankverein war 1871 als Kommanditgesell­schaft von August Kayser und Becker mit einem Kapital von 900000 Mark gegründet worden. Im Jahr 1899 wurde der Bankverein in eine Aktien­gesellschaft umgewandelt und das Kapital auf 2 Mill. Mark erhöht. Die weiteren Kapitalerhöhungen, wie sie in den folgenden Jahren vorgenommen wurden, erreichten schließlich 6°/, Mill. Mark. In den letzten Jahren zahlte der Bankverein eine Dividende von 8"/»; bei Kriegsbeginn, Ende Juli 1914, stellte er seine Zahlungen ein. Die Angeklagten gaben im Wesent­lichen die ihnen zur Last gelegten Beschuldigungen zu. Der Sachverständige äußerte sich dahin, daß durch die unordentliche Buchführung der wirkliche Stand des Geschäfts in der Bilanz nicht ersichtlich war und ein ganz falsches Bild von der Organisation und Geschäftsführung gegeben worden ist. Die eigentliche Schuld an dem Zusammenbruch sei auf die mangel­hafte Kontrolle durch die Organe des Aufsichtsrats zurückzuführen.

Pforzheim, 20. Jan. Der Pforzheimer Millionen - Bankprozeß wurde heute abend 9 Uhr nach 3tägiger Verhandlung vor der Karlsruher Straf­kammer zu Ende gebracht. Das Urteil lautete gegen den Hauptangeklagten Herrmann auf 5 Jahre 3 Monate Gefängnis, abzüglich 1 Jahr 3 Monate Untersuchungshaft, 6000 Mark Geldstrafe sowie fünf Jahre Ehrverlust, gegen Krämer auf 2 Jahre Ge­fängnis abzüglich 1 Jahr 5 Monate Untersuchungs­haft, gegen Philipp auf 4 Monate Gefängnis ab­züglich 1 Monat Untersuchung. Die Angeklagten haben sämtliche Prozeßkosten zu tragen.

Letzte Nachrichten u. Telegramm«.

Sofia, 20. Jan. (WTB.) Die Bulgarische Telegr.-Agent. meldet noch über den Aufenthalt des deutschen Kaisers in Nisch: Gegen 3 Uhr fand ein Essen zu 46 Gedecken im Großen Palast statt. Am Abend war intime Tafel im kaiserlichen Wagen, worauf der Kaiser um 7L- Uhr wieder nach Deutsch­land abreiste. Während des ganzen Nachmittags wurden die beiden Monarchen von der Bevölkerung herzlichst begrüßt. Die Zusammenkunft in Nisch wird als ein Ereignis angesehen. Die ganze Presse hebt die hohe politische und militärische Bedeutung des Kaiserbesuchs hervor.

Berlin, 20. Jan. Aus Rotterdam meldet die Deutsche Tagesztg": Ein Exchange-Telegramm meldet aus Rom, daß dortselbst eine drahtlose Nachricht aus Cetinje eintraf, derzufolge die weiße

Fahne über Grahovo wehe. Dort habe König Nikita seinen Degen dem General von Koeveß überreicht. Zwei montenegrinische Generäle weiger­ten sich, sich zu übergeben und entwichen zu den Serben.

Haag, 20. Jan.Daily Expreß" meldet dem Lokalanz." zufolge aus Rom: Die Kapitulation Nikitas hat eine« Bruch innerhalb der weitverzweigten königlichen Familie verursacht. Prinz Danilo. der mit seiner deutschen Gemahlin (Herzogin Jutta von Mecklenburg) vor 6 Monaten aus Montenegro ausgewiesen wurde, soll zurückkehren, während Prinz Mirko und Gemahlin, die beide großslavische Gefühle hegen, jetzt als Gäste der Königin Helena in Italien weilen. Welch tiefen Eindruck die Kapitulation auch in Paris macht, beweist eine amtliche Erklärung der serbischen Gesandtschaft in Paris, die nachdrücklich die bisher noch gar nicht behauptete Einleitung von Friedensverhandlungen zwischen Serbien und den Zentralmächten dementiert.

Den 21. Januar 1916.

Berlin, 20. Jan. Aus Wien meldet die Deutsche Tagesztg.": DasNeue Wien. Journal" berichtet aus Saloniki: Die Flotte des Vierverbands ist vor dem Hafen von Saloniki in Schlachtreihen aufgestellt. Die Flotte besteht aus 10 bis 12 großen Einheiten und aus 15 bis 20 kleineren Kriegs­schiffen, worunter sich auch der russische Kreuzer Askold" befindet. Das ganze Geschwader hat gegenüber der Stadt in einer Entfernung von vier Kilometer Aufstellung genommen. Die Absperrung des Hafens gegen den Ein- und Auslauf von Schiffen, sowie zum Schutze gegen Unterseebootan­griffe ist außerordentlich scharf und wird sogar durch ein Drahtnetz bewirkt.

Frankfurt a. M' (Priv.-Tel.) Aus London wird derFranks. Ztg." gemeldet: Reuter meldet aus Paris: Nach einer Athener Meldung sind Truppen der Verbündeten auf Mytilene ge­landet.

Berlin. (Priv.-Tel.) Aus Amsterdam wird gemeldet: Der Berichterstatter derVossischen Ztg." erfährt aus London, daß man in dortigen politischen Kreisen allgemein der Meinung sei, Griechen­lands letzte Friede ns st un de habe ge­schlagen. Der König halte es mit den Mittel­mächten und fürchte den Krieg, weil ihm die Zukunft zu ungewiß erscheine, aber eine Regierung zu schaffen, die an der Seite des Vierverbandes in den Krieg ziehe, wäre gar nicht schwer.

Newyork. (Priv.-Tel.) Die amerikanische Re­gierung hat lautFranks. Ztg." die Fassung des deutschen Vorschlags über die rechtliche Zulässigkeit der Versenkung derLusitania" ab gelehnt, aber eine halbamtliche Note, welche die Regierung veröffentlicht, erklärt, daß die Erledigung dieser Frage für einen späteren Zeitpunkt verschoben wird. Deutschland erklärt sich bereit, Scha­denersatz zu leisten.

Keka

-es stellv. Generalkou Verbot des Haust

Ausgeschlossen vo vergl. Titel III der Gew

Das Feilbieten r Bestellungen auf Warer Waren oder gewerbliche ungehörige oder an gefal sind. (Gedenkblätter, rungen usw.)

Zuwiderhandlunge keine höhere Freiheitsstr über den Belagerungszu bestraft.

Stuttgart, den 13 T

K. c

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I. Gemäß M 4? 28. Juni 1915 (Reichs vom 15. Januar 190 änderung der oberamtl. (Enztäler Nr. 155) für mit Wirkung vom 1. Fe

1. Jeder Versorc bevölkerung gehörige P> (zu vergl. Ziffer 1 der Nr. 203) ist bis auf Mehl täglich oder de

2. 3) Eine Mehl Marken, und zwar 2 Weizenauszugmehl ode zum Bezug von je 71 Kleinbrot und 3 Marke mehl oder 1100 Grai 31 Tagen (für März die zweite Hälfte des f karten weitere 3 Narb mehl oder 100 Gramn

Bezugsmarken füi Bezug von Brotmehl. 100 Gramm Kleinbrot von 1100 Gramm bez

b) Auf Grund ei Personen an Stelle eii 35 Marken ausgegeber je 75 Gramm Weizen, von je 75 Gramm berechtigen.

Die auf 75 Grc tigen bei genügendem Weizenmehl und West

6s brault ein K.uf.

30 f Erzählung von Max Arendt-Denart.

(-Vornetzung.',

Martin Wehrlin sab den Besucher im ersten Augenblick erstaunt an. als ob er ihn nicht verstände, dann aber stieg eine leise Scham in ihm auf. So weit war es also gekommen, daß man ihn als Spion gebrauchen wollte. Und mit grellem Blitzschein >uhr die Erkenntnis über ihn hin, daß er den Franzosen nur nachgelaufen war, um eines Tages mit ihrer Hilfe seine Rache an Anton Ferch Hammer zu nehmen. Und mit Feuerleitern brannten die Worte seines Todfeindes in seiner Seele:Martin Wehrlin. bist doch ein schlechter Kerl." Nein, sagte er sich selber, sein Haß gegen Anton Ferchhammer war gerecht, und jedes Mittel, dem Verhaßten -u schaden, war recht, aber deshalb durste er sich nicht zum Spion, zum Angeber erniedrigen. Was er mit dem Einödhof abzumachen hatte, das ging nur ihn und Anton Ferchhammer an, und niemand sollte da als dritter ein Werkzeug sein.

So mußte denn der Offizier ohne jeden Erfolg wieder in das Hohenlindower Herrenhaus zurück­kehren. Der Kriegsrat dort begnügte sich inzwischen mit dem Erlaß von Verfügungen, die der deutschen Herrschaft im Elsaß für immer ein Ende machen sollten.

In der blumenreichen Sprache, die man noch von dem ersten Napoleon für den Kriegsfall behalten zu haben scheint, nur daß sie den Zwergen nicht so­wohl ansteht als dem Riesen von Korsika, wurde darauf hingewiesen, daß jetzt endlich nach dreiunü- vierzig Jahren der Tag der Erlösung gekommen sei. Der rote Anschlag wurde an allen Mauerecken der vier Dörfer weithin stcktbar angeklebt. Aber man beachtete ihn wenig. Nur war man ernannt, baß die Elsässer zu den französischen Fahnen einberusen wurden.

Niemand aber leistete dem Ruse Folge. Es war, als ob die waffenfähigen Männer die Dörser bereits verlassen hatten. Vier, fünf Lage gingen so dahin, und man merkte fast gar nicht, daß über Europa der gewaltigste Krieg hereingebrochen war. den es seit Jahrhunderten gesehen hatte, wenn es nicht überhaupt der gewaltigste aller Zeiten war.

Am sechsten Tage änderte sich plötzlich das Bild. Aus den starken Verschanzungen, die die Franzosen jenseits von Neuendori. dort, wo sich der Böhenzug aus der Gemariung Hohenlindow hinabsenk>e in die weite Ebene, angelegt hatten, kam beim Morgen­grauen eine Kavalleriepatrouille angesprengt und machte anscheinend eine wichtige Meldung. Das ganze Lager geriet darob in große Aufregung. Durch alle Dörier klang der Alarm, und die Be­wohner iamen ängstlich vor die Türen.

Bald wußte man, um was es sich handelte. Die Deutschen hatten sich am Rande der Ebene ge­zeigt, und es hieß, sie hätten starke Artillerieab­teilungen herangebracht, um die Franzosen wieder aus dem Elsaß zu werfen. -

Der Gemeindediener Lernens, der sich seit dem Einfall der Franzosen ungeheuer viel auf seine sran- zösische Abstammung zugute hielt, ging in den Dörfern mit einer Bekanntmachung umher, die folgenden Wortlaut hatte:

Bewohner des Elsaß! Das siegreiche Frank­reich, das die Deutschen, unter deren Knechtschaft ihr dreiundvierzig Jahre geschmachtet habt, .zurückge­worfen hat, wird in diesen Tagen mit dem Gegner die Entscheidungsschlacht schlagen. Wir werden auch weiterhin siegreich bleiben und den Gegner zurück­weifen. Bereits ist die russische Armee im Anmarsch aui seine Hauptstadt. Ihr könnt also den Waffen Frankreichs ! trauen. Es wird sich vor allem darum handeln, da'; rhr ! in dielen kommenden Tagen ruhiges Blut vewahrt, l

daß ihr nie vergest, wie sehr Frankreich euch liebt, und daß es das ungeheure Opfer dieses Krieges mit einem grausamen Gegner nur auf sich genommen hat, um euii aus seiner Knechtschaft zu erlösen. Bewohner des Elsaß! Frankreich, das ruhmreiche, zählt auf euch. Eure Liebe und Treue und unsere Waffen werden den Sieg erfechten helfen, der euch für immer die er­sehnte Freiheit dringen soll."

Martin Wehrlin las den Anschlag an seinem Haufe mehrmals. Er glaubte nicht recht an all' das. was da auf dem geduldigen Papier stand. Er er­innerte sich noch sehr gut. daß sein Vater, der den Krieg 1870/71 mitgemacht hatte, sehr häufig von der allgemeinen Freude im Elsaß gesprochen hatte, die sich iundgab, als es unter deutsche Verwaltung kam, oenn man wußte sehr wohl, daß Frankreich sich um die Grenzproomzen fast nie gekümmert hatte. Sie waren ihm eigentlich erst lieb geworden nach dem Frankfurter Frieden.

Und mit dem Buchwaldbauern waren viele der Meinung, daß die Ausführungen der französischen Machthaber eitel Trug seien, denn man kannte doch schließlich das deutsche Heer. Es war wohl schlechthin unmöglich, daß dieses Heer den Feind in so wenigen Tagen nach der Hauptstadt kommen ließ, wenn er überhaupt dahinkam.

Von Grabow her erscholl Musik, die Truppen rückten an, um die Vorposten hinter Neuendorf zu verstärken. Die Leute machten ernste Gesichter: denn sie wußten wohl, daß jetzt der Siegesmarsch, der sie im ersten Anlauf über die Vogesenpässe hinter sich ge­führt hatte, aus den ernstesten Widerstand stoßen würde. Sie sangen gleichwohl die Marseillaise und Spottlieder auf Deutschland. Plötzlich ging ein Aufhorchen durch ihre Reiben.

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