Neuenbürg. Letzten Montag wurden die in voriger Wocke ang'kommenen Verwundeten des Ver- einslazarett Neuenbürg durch eine süße Gabe erfreut. Unter Leitung des Herrn Hauptlehrer Wacker sammel­ten die Schulkinder von Salmbach 3 große Körbe voll Biommbeeren und überbrachten sie den Ver­wundeten in's Lazarett, was natürlich mit großem Dank angenommen wurde. Nachdem die Kinder sich ausgeruht und gestärkt hatten, sangen sie noch einige schöne Vaterlands- und schwäb. Volkslieder, die viel Beifall bei den Soldaten fanden. Hochbefriedigt durch den Erfolg, zogen daun die Kleinen frohgemut ihrem Schwarzwalodölfiein zu, in dem Bewußtem, zu dem Wähle der K ieger auch das Ihre beige­tragen zu haben. Herzlichen Dank

Pforzheim. 20. Sep'. Die Stadtverwaltung Pforzheim hat sich für verschiedene Stiftungen und städtische Nebenkassen mit 200 000 Mark an der Zeichnung auf die dritte Kriegsanleihe beteiligt.

Hau denkt, muaßt doch dia Griebla zähl« Ond hau dazua mei Brill ufgsetzt Doch Leutla! Schätza ka au fehla Koi Griable Hot mei Aug ergötzt,

Daß i net lüag, am letschte Zipfel Schau hau i d' Hoffnong ganz usgea Hau endlich i a klei's weiß' Tüpfel So Henna fürs schiela seah!

Ganz einsam und ganz weltvergessa So muelterseela ganz allei Jscht endlich do a Griable g'sessa Wia a Klufaknöpfle munzich klei!

Wer ka des Griebles Schmerz ermessa, Mia mag des arm Deng gjohmert hau;

I' hau me drob erbarmt, hau's gessa Ond s' ander' Han e em Handle g'lau.

Wia ka mer so a Wurscht verhonza!

Ond Leutla, wia Han i erscht glotzt Wo mier dr Wirt sait, daß dr Blonza Beim Metzger sufzeh Psennich loscht'.

Ihr Metzger, die Ihr s'ganz Johr graunzet I' bitr' üch, deant em arme Ma'

Tna Würschtla wo Ihr zemaknauzert So macha, daß er's gnieße ka'.

Auskunft über die Reisebedingungen können sich bul­garische Staatsangehörige mündlich oder schriftlich an die Königlich Bulgarische Gesandtschaft in Berlin, Kurfürstendamm 37, wenden.

Konstantinoprl, 22. Sept. (WTB.)Turan" veröffentlicht eine lange Unterredung mit Dr. Ernst Jaeckh betieffend den Plan einer Festigung der deutsch-türkischen Freundschaft. Es handelt sich hauptsächlich um die Gründung eines deutsch-türki» schen Freundschaftshauses für Vorträge, Hochschule, Kunst, Ausstellungen und einen Klub. Die Kosten habe die deutsche Regierung aus Interesse an der Sache übernommen. Dr. Jaeckh betonte die Tat­sache, daß der Kaiser bereus vor 25 Jahren in einem entscheidenden Kronrat die Wichtigkeit der Pflege der deutsch-türkischen Beziehungen im Gegen­satz zu verschiedenen Ratgebern und Berichten fest­gestellt habe und seitdem ein Freund der Türkei ge­blieben sei.

(Vogelbeeren als Hühnerfutter.) Unser ! Bestand an Hühnern ist sehr vermindert, weil das s Futter sehr teuer oder gar nicht zu beschaffen ist; l deshalb haben auch die Eier einen ungewöhnlich hohen ' Preis. Für den kommenden Winter ist eine weitere ^ Verminderung der Hühoervötker m sehr vielen Fällen in Aussicht -genommen, die aber zwangsweise, aus Futtermangel einlieirn muß Kartoffeln genügen nicht, um das fehlende Körneifutter zu ertetz-n Sie können nur zusammen mit solchem gebraucht werden, denn st» stad sehr arm an Eiweiß Es ist bedauer­lich daß man die Hühner altschlachten will in Ge­genden. wo ein geeignetes Hühnerfutter in Mengen . unbeachtet und unvnwertet wächst, nämlich die sog. ! Vogelbeere, die Frucht der Eberesche und Verwandler, l Da die Frucht io Massen überall zu ernten ist, ist ! es unrecht, wenn kein Gebrauch davon gemach! wird. ! Die Hühner fressen sie ganz gern. Im Winter wird l diese Frucht rin schätzbares Futter sem. Da sich die ! Früchte im kühlen Raum lange Hallen und auch - trocknen lassen, sollten die Ebereschenbäume zur Zeit der Fruchlreife überall sorgfältig abgeerntet werden, z

Des mager' Kriagswürschtle".

Oh'längst hau i a Wurschtle gessa, a Griabawurscht Hots solla sei!

Des Deng wurd, mit am Moßstab g'messa, Fenf Centimeter lang gwe' sei!

Vielleicht ischt d' Qualität no besser Wenn d' Quantität könnt graißer sei',

So hau i denkt, lang noch am Messer Ond schneid mir do des Wurschtle klei'!

Bukarest. 21. Sept. (GKH.)Universal" meldet: Der Dumapräsivent protestierte bci Goremykin gegen die Inhaftnahme von Duma Abgeordneten, deren Mandate noch nicht erloschen seien. Die vom Duma­präsidenten nachgesuchte Audienz beim Zaren im Hauptquartier wurde mit Rücksicht auf wichtige mili­tärischen Geschäfte des Zaren abgelehnt.

London, 21. Sept. Lloyd meldet: Der eng­lische Dampfer Horden, 1434 Tonnrn groß, wurde durch ein Unterseeboot versenkt. Die Besatzung ist gerettet.

Wien, 21. Sept. (GKG.) DasVolksbl." meldet über Christiania: Grey wurde von seinem Landsitz telegraphisch zum König berufen. Grey über­nimmt gleichfalls das Ministerium des Aeußern bis zur Beilegung der Kabinettskrise.

Berlin, 21. Sept. (W.T B.) Die königlich bulgarische Gesandtschaft in Berlin bringt zur Kennt­nis aller im Deutschen Reich sich aufhaltenden bulgarischen Staatsangehörigen, daß die königlich bulgarische Regierung heute am 21. Sept. die all­gemeine Mobilmachung angeordnet hat. Infolgedessen werden sämtliche bulgarische Staatsangehörige, die sich in Deutschland befinden und militärpflichtig sind, aufgefordert sich unverzüglich nach der Heimat über Wien und Rumänien zu begeben. Um etwaige nähere

Den 22. September, mittags.

Berlin. (Priv.-Tel.) DasBerl. Tageblatt" berichtet aus Kopenhagen. Senator Henry Bäranger, der Vorsitzende des französischen Senatsausschuffes für Munitionsangelegenheit, veröffentlicht imTemps" eine Erklärung, daß der geschichtliche Augenblick jetzt gekommen sei, wo England und Frankreich den un­widerstehlichen Vorstoß beginnen würden, der Frank­reich, Belgien. Luxemburg und das rechts und links rheinische Elsaß-Lothringen befreien werde. Frank­reich habe genügend Truppen und die Waffen für diese Truppen seien jetzt geschmiedet.

Berlin. (Priv.-Tel.) DemBerl. Tagebl." wird aus Kopenhagen gemeldet: Römischen Nachrich­ten zufolge hält man auf der Consulta das Spiel um Bulgarien für endgültig verloren. Der letzte Versuch, den die bulgarische Opposition beim König Ferdinand unternahm, hält man in Rom für miß­glück!. Für die Verbündeten gebe es nur noch eine Hoffnung, Bulgarien vor einer verhängnisvollen Abenteurer-Politik zu bewahren, nämlich ein äußerst energisches Auftreten in Sofia.

Berlin. (Priv.-Tel.) DerBerl. Lokalanz " er­fährt aus Kopenhagen: Das örtliche Munitionskomitre pon Odessa ersuchte den Kriegsminifter alle fach­männisch auZgebildeten Arbeiter vom Kriegsdienst an der Front zu befreien, da es bei dem herrschenden Mangel an Arbeitern unmöglich sei, die Munitions­erzeugung so zu fördern, wie es das Interesse des Heeres verlange.

Mo

Bkkmtmchmil -es stell». GemMmmM.

Ich verbiete den Verkauf solcher Ansichtspostkarten, welche nach der besonderen Art ihrer Herstellung zur Ueber- miltlung versteckter Nachrichten geeignet find. Zuwiderhandlung wird gemäß Z 9 Buchst, b des Gesetzes über den Belagerungs­zustand vom 4. Juni 1851 in Verbindung mit Art. 68 der Reichsverfassung bestraft.

Stuttgart, den 18. Sept. 1915.

Der stellv. kommandierende General

von Marchtaler.

K. Aöeramt MuenSürg.

Hansbrol.

Die Bäcker und die Verbraucher werden hiemit in vorläufiger Weise darauf aufmerksam gemacht, daß am 1. Ok­tober 1915 an das Hausbrot nur in Stücken von 550 Gramm oder einem Vielfachen hievon (1100, 1660 Gramm), bei der Abgabe gewogen, hergestellt und abgegeben werden darf (zu vergl. Min.Vers, vom 15. 9. 1915, Staatsanz. Nr 218).

Den 21. Sept. 1915. Oberamtmann Ziegele.

K HSerarnt Yeuenöürg.

Errichtung eiurr Kezirksgetreidrstete.

Zur Unterstützung des Oberamtsvorstands oder seines Stellvertreters bei der Durchführung der Aufgaben der Amts­körperschaft (Kommunalverbands) hinsichtlich der Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl, mit Gerste, mit Hafer, mit Kraftsuttermitteln, mit zuckerhaltigen Futtermitteln und mit Hülsenfrüchten ist durch Beschluß des Bezirksrats vom 13. Sep­tember ds. Js. eine Bezirksgetreidestelle (B.G.) errichtet worden. Sie wird durch den Oberamtspfleger, der durch die nötigen Hilfskräfte unterstützt wird, geleitet. Die B.G. ist u.a. Mehlverteilungsstelle i. S. des 8 48 Buchst, b der Bundes- ratsverordnung vom 28. Juni 1915 (R.G.Bl. S. 363).

Den 20. Sept. 1915. Oberamtmann Ziegele.

K. GSeramL HleuenSürg.

Kkßelluug eiues KktttidtkWniWrs.

Der Bezirksral hat am 13. September ds. Js. den Lmd- wirt und Gärtner Erich Weist in Ottenhausen zum Getreide- kommissär für den Kommunalverband Neuenbürg bestellt. Seine hauptsächlichsten Obliegenheiten sind die Ueberwachung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl, mit Gerste, Hafer und sonstigen Futtermitteln, namentlich in den Mühlen, in den Ver­kaufsstellen und bei den Verbrauchern; ferner der Aufkauf von Brotgetreide, Hafer und Gerste für den Kommunalverband, die Lagerbestandsverkvaltuug und nötigenfalls die Be­ratung der Gemeindebehörden auf den bezeichneten Gebieten.

Die Gemeindebehörden und die Private« werden ersucht, den Getreidekommissär, der seine dienstliche Tätigkeit demnächst aufnehmen wird, hiebei zu unterstützen und zu fördern.

Den 20. Sept. 1915. Oberamtmann Ziegele.

K. Glieramt Veueuöürg.

Saatgut für Brotgetreide.

Gemäß Z 6 Abs. 3 der Bundesratsverordnung vom 28. Juni 1915 (RGBl. S. 363) hat die Reichsgetreidestelle be­stimmt, daß an Saatgut auf das Hektar verwendet werden dürfen: bci Winterroggen 155 leg Sommerroggen 160

Winterweizen 190

Sommerweizen 185

Spelz (Dinkel) 210

Bei Mischfrucht gelten diese Sätze nach dem Mischverhältnis der Früchte.

Ausnahmsweise kann die K. Zentralstelle f. d. Landwirt­schaft bei dringendem wirtschaftlichem Bedürfnis die Verwendung größerer Saatgutmengen unter Ueberschreitung der angegebenen Sätze bis zu 10 vom Hundert gestatten. Bei der Bewilligung von Ausnahmegesuchen wird der Gesichtspunkt maßgebend sein, daß mit dem Saatgut sparsam umgegangen werden muß, ohne daß hiedurch die künftige Ernte beeinträchtigt wird.

Den 18. Sept. 1915. Oberamtmann Ziegele.

K. Forstamt Herrenalb.

Ltimmhilz-Verkauf

im schriftlichen Aufstreich

aus Staatswald Gaissteig, Rennbergkopf, Nmsatzecheide, Großer Platz, Hirschwinkel und vom Scheidhol; der Hüten Dobel, Herrenalb und Gaistal:

Langholz (Normal und Aus­schuß) : 3603 Slückmit 220 Fm. I. Kl., 205 II. Kl., 281 III. K!.. 268 IV. Kl., 387 V. Kl., 270 VI. Kl.

Sägholz (Normal und Aus­schuß): 812 Stück mit 300 Fm. I.Kl., 238II. Kl., 65 III. Kl. Das Ausschußholz ist zum vollen Taxpreis berechnet.

Die bedingungslosen Angebote auf die einzelnen Lose, aus­gedrückt in ganzen und Zehntels­prozenten der Taxpreise wollen unterschrieben und verschlossen mit der AufschriftAngebot auf Stammholz" bis spätestens

Donnerstag, den 30. Sept. 1915

vormittags 9 Uhr

beim Forstamt Herrenalb ein­gereicht werden, um welche Zeit die Eröffnung der Angebote stattfindet, der die Bietenden anwohnen können. Losverzeich­nisse und Angebotsformulare vom Forstamt erhältlich.