In den Vogesen stürmten wir die seit Mo­naten heißumstrittene, die Stellung beherrschende Höhe 631 -ei Ban de Sapt. 193 Gefangene, 3 Maschinengewehre, 1 Minenwerfer und anderes Material war unsere Beute. Feindliche Wieder­eroberungsversuche blieben erfolglos.

Südlich Neuville brachte eines unserer Kampfflugzeuge ein feindliches Flugzeug zum Absturz.

Die amtlichen französischen Meldungen, daß sich belgische Truppen im Südwesten von St. Georges eines deutschen Schützengrabens bemächtigt hätten, ist glatt erfunden.

Oestlicher Kriegsschauplatz:

Nichts neues.

Südöstlicher Kriegsschauplatz:

Lemberg wurde gestern nachmittag durch österreichische Truppen im Sturm genommen; daran anschließend nachts die Szczerek- Stellung zwischen Dnjestr bei Mikolajow bei Lemberg.

Weiter nördlich ist in der Verfolgung die Linie östlich von LembergZoltanceTurynka (nördlich von Zolliew) erreicht.

Bei Rawaruska und westlich davon ist die Lage unverändert.

Im San-Weichsel-Winkel und links der oberen Weichsel beginnen die Russen zu weichen.

Oberste Heeresleitung.

(WTB.) Den 24. Juni 1915, nachm. 3.30 Uhr.

Großes Hauptquartier, 24. Juni, vorm. Amtl.

Westlicher Kriegsschauplatz:

Am Osthang der Lorettohöhe warfen wir den Feind aus einem von ihm vor einigen Tagen eroberten Grabenstück.

Südlich von Souchez wurden die Kämpfe für uns erfolgreich fortgesetzt.

Die Labyrinthstellung südlich von Neu­ville wurde gegen einen nachts einsetzenden starken Angriff in zähem Nahkampf gehalten.

Auf den Maas höhen kam es zu weiteren erbitterten Zusammenstößen. Wir nahmen noch 170 Franzosen gefangen. Der Feind erlitt bei zwei fehlgeschlagenen Angriffen starke Verluste.

Eine Unternehmung gegen die gestern von uns genommene Höhe bei BandeSapt wiesen wir ab. Die Zahl der Gefangenen erhöhte sich um 50.

Oestlicher Kriegsschauplatz:

Nordöstlich Kurschany ließen die Russen bei einem von uns abgeschlagenen Angriff über 100 Gefangene zurück.

Am Omulew führte ein deutscher Vorstoß zur Fortnahme des Dorfes Kopaezypka in Polen, südlich der Weichsel wurden mehrere feindliche Angriffe zum Scheitern gebracht.

Südöstlicher Kriegsschauplatz:

Die Armee des Generals v. Linsiugen hat den Dnjestr überschritten. Zwischen Halicz, das vom Feinde noch gehalten wird, und Zuraono steht sie im heftigen Kampfe auf dem Nordufer. Anschließend bis zur Gegend östlich von Lemberg- Zolkiew wurde die Verfolgung fortgesetzt.

Zwischen Rawaruska und dem San bei Ulanow hat sich nichts wesentliches ereignet.

Im San-Weichsel-Winkel sind die Russen bis hinter den Sanabschnitt zurückgegangeu. Auch auf dem linken Weichselufer, südlich von Jlza, weichen sie nach Norden aus.

Oberste Heeresleitung. Lstsis; NachriLyram ^ TsiHiMMUO.-

Berlin. 24. Juni. Aus Wien meldet die Nationalzeitung": Wie aus Petersburg über Stock­holm gemeldet wird, gehen Gerüchte vom Massen- verabsckikdungen russischer Heerführer um. Es ist Tatsache, daß eine große Anzahl in den Ruhestand ver'etzier älterer Generale des russischen Heeres nach Zarskoje-Selo berufen wurden, wohin sich auch der Knegsminister begeben hat. Der Zar empfing den Ptäsidenten der Duma in mehrstündiger Audienz. Wie dieMittags-Zeitung" aus Petersburg indirekt berichtet, nimmt die Garung in Rußland einen immer ernsteren Charakter an. Nach sehr zuverlässigen Be­richten greifen die Moskauer Meutereien weiter um sich. In Petersburg finden in den Kasernen Massen­untersuchungen durch die Polizei statt, wobei große Mengen fertiggestellter revolutionärer Aufrufe und große geheime Waffendepots entdeckt wurden.

Haag, 24. Juni. Die Wiedereroberung Lembergs macht lt.D. T." in den Entenlekreisen einen nieder­schmetternden Eindruck, vor allem befürchten Paris und London, daß dieser Sieg einen nicht unbedeuten­den Einfluß auf die Balkanstaaten ausüben werde. In der französischen und englischen Presse herrscht trotz der Bemühungen, die Bedeutung dieser ganzen Waffentat abzuschwächen, ein ausgesprochen pessi­mistischer Ton vor.

Bukarest, 24. Juni. Die Eroberung Lembergs . erweckt bei allen besonnenen Polikern Rumäniens , > ein Gefühl tiefster Befriedigung. Die Anhänger des I Vierverbands sind in gedrückter Stimmung. Man erwartet jetzt eine Klärung der Lage Rumäniens gegenüber den Kriegführenden und eine Stellungnahme der Regierung in einem der Besiegung der Russen entsprechenden Sinn.

Wien, 25. Juni. (WTB.) Aus dem Kriegs- pressrquartier wird gemeldet: Die Italiener fahren fori, die Bevölkerung in den von uns geräumten Grenzorten zu drangsalieren. So hat eine feind­liche Kompagnie den Bürgermeister und einige Ein­wohner von Brentonico als Geiseln festgenommen. Die Wirkung unserer schweren Mörser ist nach wie vor der Schrecken der Italiener. Als eine feindliche Batterie aus dem Val Buona, westlich von Campo

Molon, das Feuer auf unsere Befestigungen ans der Hochfläche von Folgaria eröffnete, wurde sie sofort beschaffen. Ein Mörsergeschoß erzielte einen Voll­treffer in die italienische Batterie und sprengte ein Munitionsmagazin, worauf ihr Feuer verstummte.

Berlin, 25. Juni. (WTB ) DieNorddeutsche Allgem. Zeitung" bringt unter dem TitelItalienische Lügenarbeit in Athen" eine Blütenlrsr charakteristischer Nachrichten, mit denen die Athener Zeitungen von Rom aus gespeist werden.

Berlin, 24 Juni. Aus Kopenhagen meldet derLokalanzeiger": Nach Meldungen aus Rom be­setzten die Serben gestern Durazzo. Effad Pascha ist nach Italien gestoben. Die Montenegriner be­setzten die Höhen des Taraboich vor Skutari. Andere Abteilungen sind auf dem Wege nach Skutari.

Berlin, 24. Juni. DieDeutsche Tageszeitung" erscheint seit heute morgen wieder.

Den 25. Juni 1915, mittags.

Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Aus Czernowitz meldet dieFrkf. Ztg.", die Russen haben in den letzten Tagen verzweifelte Anstrengungen gemacht, die verlorenen Stellungen im Dnjeftrgelände, in Beffarabien und auf den bewaldeten Grenzhöheu wieder zurückzugewinnen. In den letzten 4 Tage« und Nächten dauerten die Kämpfe ununterbrochen an. Die Russen scheinen kein Menschenmaterial zu schonen und senden große Menschenmengen in das feindliche Feuer vor. Vor den österreich.-ungar. Truppe« liegen die russischen Leichen unbeerdigt. Besonders heftig sind die Kämpfe östlich von Zalizyki an der Dnjestrfront. Dort wiederholen die Russen ununter­brochen ihre Sturmangriffe. An einigen Stellen gelang es den Russen, sich bis nahe an unsere Gräben heranzukämpfen, wobei sie furchtbare Verlust« erlitten und durch die Entschlossenheit unserer Truppen zurückgetrieben wurden. Auch in Beffarabien wieder­holen sich täglich die Anstürme der Russen. Die russischen Truppen bestehen hauptsächlich aus russi­scher Reichswehr aus den östlichen Provinzen.

Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) DieFranks. Ztg." meldet aus Paris: Nachdem die Pariser Presse gestern das Publikum auf den Fall von Lemberg vorbereitet hatte, behandelt sie heute das Ereignis als einen überwundenen selbstverständlichen Zwischenfall. Sie versucht, dem französischen Volk den Glauben beizubringen, daß die russische Armee sich unbeschädigt vor der Uebermacht zurückziehe, um sie für künftige große Taten aufzubewahren; aber gerade aus diesen künstlichen Beschönigungsversuche« kann man ohne Schwierigkeit die Besorgnis heraus­lesen, die ganz Frankreich in diesem Augenblick be­herrscht.

vekailMnmchungsn uns MiNM-KnMiW«-

K. Höeramt Weuenöürg.

Die Maul- uud Klauenseuche in Iffezheim ist erloschen. Das Gr. Bezirksamt Rastatt hat daher mit Wirkung von heute ab die anläßlich dieses Seuchensalls erlassenen Schutz- Maßregeln aufgehoben. !

^_Derlei. Juni-1915._Amtmann Häfele.

K. Höeramt Aeuenöürg

Verhalten bei Fliegergefahr.

Es ist, wenn auch nicht wahrscheinlich, so doch auch nicht ausgeschlossen, daß im Verlauf des gegenwärtigen Krieges Ort- Ichaiten unseres Bezirks durch feindliche Fliegerangriffe bedroht werden. Anlaß zur Beunruhigung besieht zur Zeit nicht; aber immerhin ist Vorsicht am Platze.

Die Bevölkerung wird daher dringend ermahnt, beim Nahen feindlicher Flugzeuge sofort einen sicheren Ort aufzusuchen und hier bis zur Beseitigung der Gefahr zu verbleiben. Der Aufenthalt in tiefer gelegenen Gebäudeteilen, namentlich im Keller und abseits von Fenster- und Türöffnungen, bietet den sichersten Schutz. Unter keinen Umständen sollte man sich durch eine in solchen Fällen ganz unangebrachte und äußerst gefährliche Neugierde oder vermeintliche Schneidigkeit verleiten lassen, bei Fliegergefahr im Freien oder an Fenstern und Türen zu ver­bleiben. Vor dem Berühren nicht geplatzter Bomben oder Ge­schosse wird gewarnt.

Die Ortspolizeibehörde« werden angewiesen, für den Fall der Annäherustg feindlicher Flugzeuge zum Voraus ein bestimmtes Waruuugszeicheu festzusetzen und der Einwohner­schaft bekannt zu geben. Das Warnungszeichen muß im Ernstfall

rasch gegeben werden können und darf nicht zu Verwechslungen (z. B. mit Feueralarm oder Siegesgeläute, welche Veranstaltungen erfahrungsgemäß die Einwohnerschaft erst recht auf die Straße locken) Anlaß geben.

Die Lehrerschaft wird nach Rücksprache mit dem K. Ev. Bezirksschulamt ersucht, die Schuljugend mit den angeführten Gefahren und den Schutzmaßregeln nachdrücklich bekannt zu machen, auch die rasche Flüchtung in geeignete sichere Räume vorzubereiten und einzuüben.

Den 23. Juni 1915.

Oberamtmann Ziegele.

K. HSerarnt Yerrenöürg.

Kackmarrnbrreitnug.

Gemäß 8 3 Absatz 2 der Bundesrats-Verordnung vom 31. März 1915 (Reichs-Gesetzbl. S. 204) wird hiemit bis auf weiteres bestimmt:

1. Bei der Bereitung von Weizeuhausvrot darf Weizen- mehl in einer Mischung verwenvet werden, die an Stelle eines Zusatzes von 30 Gewichtsteilen Roggenmehl unter 100 Teilen des Gesamtgewichts einen entsprechenden Zusatz von Kartoffeln, Kartoffelstärkemehl, Gerstenmehl, Maismehl, Hafer­mehl oder anderen mehlartigen Stoffen enthält;

2. bei der Bereitung von Weizeukleittbrot gilt Ziffer 1 mit der Maßgabe, daß der Zusatz der dort genannten Ersatzstoffe für Roggenmehl zu der Weizenmehlmischung 10 Gewichtsteile auf 100 Teile des Gesamtgewichts beträgt.

Den 24. Juni 1915.

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