Mitleidsvoll Lbersebe ich nochmals die schreckliche Wirkung. Der Sachse blinzelt mich durch das halb» offen« linke Auge an, und stockend kommts ans dem verschwollenen, kaum zu öffnenden Munde heraus: „Das franzes'sche Lumbenzeich doocht schonne garnischil Wenn das enne deitsche Handgranade gewäsen wäre, nach« hätte doch mei kanzer Gopp futsch sein missen!"
Die deutschen 42-Zrntimeter-Mörser haben begreiflicherweise eine gewaltige Erschütterung der Luft auf weile Strecken im Umkreis zur Folge. Durch die im neuesten Hrfl der „Meteorologischen Zeitschrift" niedergrlrgtcn Beobachtungen des Niederländischen Meteorologischen Instituts und anderweitig gewonnenes Material ist es ermöglicht, die ganz erstaunliche Hörweite des Möcserdonners vor Antwerpen ziffernmäßig anzugeben. Ihre äußersten Punk e liegen etwa in einer Entfernung von 235 brs 230 Klo neter Luftlinie. Aber es sind dabei höchst merkwürdige Einzelheiten zum Teil roch unerklärt. So unterscheidet man bis auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometer das innere Schallgebie«. dem sich eine etwa 60 Kilometer breite „Zone des Schweizers" anpegliedert. in der nichts von den grcßen Erschütterungen vernommen wurde, während dann bis 230 Kilometer ein äußeres Schallgebiet den Abschluß bildet. Und gerade an der inneren Grenze des äußeren Schallgebieles also in rund 160—170 Kilometer Entfernung, war die Stärke des Kanonen« donners besonders heftig. Besonders rätselhaft, aber auch ebenso wichtig ist die „Zone des Schweigens", von deren Bestehen man lange keine Ahnung hatte. Mehrfach haben 1866 und 1870 Armee Unterführer die Weisung erhallen, gegebenenfalls auf den Kanonendonner hin loszumarschieren und in die Schlacht einzugreifen — und sie blieben aus und niemand glaubte ihnen, als sie kein Geschützten« gehört haben wollten. In der Schlacht bei Sptchern hätte nach Moltkes Darstellung z. B. ein Eingreifen der auf dem Anmarsch befindlichen 13 Div sion das ganze Gefecht früh und schnell beenden können. Aber sie kam nicht: „Im dortigen Waldgelände soll Geschützfeuer nicht hörbar gewesen sein, man hielt den Kampf für beendet und die Division bezog Biwackr" — man fühlt in der klassisch-ruhigen Erzählung Moltkes den leisen skeptischen Untertan hinsichtlich des „Nicht-Gehört Habens" durchklingen. Kein Mensch wußte eben 1866 und 1870, von früher ganz abgesehen, etwas von der rätselhaften Zone des Schweigens.
Ein Riesenmensch läßt sich gegenwärtig in Aarau sehen. Derselbe, ein Amerikaner namens Teddy Bobs, hat die respektable Höhe von 2.68 Meter und wiegt 170 Kilo; seine Schuhnummer ist 72. die Handschuhnummrr 17^/n. Derselbe ist ohne Zweifel zurzeit der größte Mensch der Welt und da er erst 19 Jahre alt ist, so kann er in seinem Wachstum noch ziemlich Fortschritte machen.
Telegramm des Wolff'schen Büros an den „Enztäler".
<WTB.) Den 17. Juni 1915, nachm. 6.00 Uhr.
Großes Hauptquartier, 17. Juni, vorm. Amtl.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Nördlich des Teiches von Bellewaarde wurden die vorgestern verlorenen Grabenstücke zum großen Teil zurückerobert.
Die Engländer und Franzosen setzten gestern ihre Durchbruchsversuche fort. Nördlich des Kanals von La Bassöe wurden die Engländer
von Westfale« und Sachsen im Handgemenge überwältigt und zum schleunigsten Rückzuge in ihre Stellungen gezwungen. Gegen die Front von westlich Lievieu bis Arras richteten die Franzosen fortgesetzt neue Angriffe.
Au -er Lorettohöhe wurde ihnen ein völlig zerschossener Graben überlassen.
Südlich Souchez gelang es ihnen in unserer Stellung in einer Breite von 600 Metern Fuß zu fassen. Dort wird noch gekämpft.
An allen anderen Stellen wurden sie blutig abgewiesen.
Mit dem gleichen Mißerfolg endeten ihre Angriffe bei Moulin sous Ions les vents. Wir nahmen dort 3 Offiziere, 300 Franzosen gefangen.
In den Vogesen tobten die lebhaften Kämpfe zwischen Fecht- und Lauchtal gestern weiter, kamen aber abends zum Stillstand. Abgesehen von einem Geländeverlust nordöstlich Mezeral haben wir alle unsere Stellungen behauptet. 100 Gefangene fielen in unsere Hand.
Die unter größtem Munitionseinsatz und ohne Rücksicht auf die schwersten Verluste geführten Angriffe haben somit wiederum mit einer Niederlage der Franzosen und Engländer geendet. Die für uns siegreichen Nahkämpfe legen erneut Zeugnis ab von der glänzenden Tapferkeit und unerschütterlichen Ausdauer unserer Truppen.
Oestlicher Kriegsschauplatz:
Mehrere russische Angriffe wurden abgewiesen. Sonst keine besonderen Ereignisse.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nördlich Sieniawa zwangen die Angriffe der verbündeten Truppen die Russen zur Aufgabe ihrer Stellung und zum Rückzug aus Tornogrod. Die Armee des Generalobersten v. Mackensen drängte in scharfer Verfolgung dem Feinde nach. Dachnow und Lubazow wurden gestürmt. Das südliche Smolinka-Ufer wurde vom Gegner gesäubert, bei Niemirow der russische Widerstand schnell gebrochen, die Straße Niemirow-Jaworow überschritten. >
Weiter südlich gingen die Russen gegen die Wercszyca zurück.
Südöstlich der Dnjestrsümpfe ist die Lage unverändert.
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Die Behauptung im amtlichen französischen Bericht vom 16. Juni, 11 Uhr abends, daß die Kathedrale von Reims von uns mit Brandgranaten beschossen worden sei, ist unwahr. Unser Feuer richtete sich vielmehr gegen die Ostkaserne, sowie gegen die Batterien am Gleisdreieck nördlich von Reims, die lebhaft auf unsere Stellung gefeuert hatten.
Oberste Heeresleitung.
LLMro Nüchkicytenl U» LslEWWS-
London, 18. Juni. (WTB. Reuter.) Der britische Dampfer „Trafford", von Cork nach Sydney bestimmt, wurde vorgestern von einem deutschen Unterseeboot in der Irischen Ser versenkt. Die Besatzung wurde gerettet.
Berlin, 17. Juni. Aus Stockholm meldet das „Berliner Tageblatt": Aus Paris meldet „Stockholms Tidningen", daß Prinz Georg von Griechenland, der bekanntlich mit einer Prinzessin Bonaparte vermählt ist und nun nach längerem Aufenthalt in Paris Heim
gekehrt ist, zu Vertretern italienischer Zeitungen seine freundschaftlichen Gefühle für Italien ausgedrückt und sogar den Wunsch ausgesprochen habe, an Italiens Seite kämpfen zu dürfen.
Paris. 18. Juni. (WTB.) „Petit Journal" meldet: Der Kammerausschuß für Gesundheitswesen ließ Versuche von Leichenverbrennungen vornehmen, um eventuell in der Kammer einen Gesetzentwurf einzubringen, wonach die Gefallenen auf den Schlacht» feldern verbrannt werden sollen. Da die Versuche befriedigend ausfielen, wird der Ausschuß einen Gesetzentwurf ausarbeiten und der Kammer unterbreiten.
Paris, 18. Juni. (WTB.) Blättermeldungen aus London zufolge werden in England augenblicklich Riesenflugzeuge nach dem Muster der russischen Flugzeuge hrrgrstrllt.
Den 18. Juni 1915, mittags.
Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Aus Budapest meldet die „Franks. Zeitg.": Die Russen haben «ach dem Bukarester Blatte „Dimineata" die Grenzorte in Bessarabien geräumt. In Beffarabien versuchen die Russen verzweifelten Widerstand zu leisten, müssen jedoch ununterbrochen den Rückzug antreten. Unter dem Schutz der schweren Artillerie rücken die österreich-ungarischen Truppen vor und find bereits 15 Kilometer weit auf beffarabischrm Gebiet vorgedrungen.
Frankfurt. (Priv.-Tel.) Nach dem Bukarester Blatte „Dimineate" hat der russische Gesandte laut „Frkf. Ztg." dem Minister Bralianu mit Zustimmung Sasfanows eine neuerliche Mitteilung gemacht. Es sei wahrscheinlich, daß der Ministerat zu einer abermaligen Beratung zusammentreten wird.
Berlin. (Priv.-Tel.) Nach dem „Berl.Lokalanz." entfallen von den etwa 40 000 Gefangenen der Armee Mackensen etwa 13000 auf das KorpS Francois. Unter diesen Gefangenen befindet sich die Tochter eines russischen Obersten, die in Einjährigen- Uniform den Krieg mitmachte.
Athen. (Prioat-Tel.) Hiesige Blätter melden, daß der Stützpunkt für die Verproviantierung der im Aegäischen Meere operierenden deutschen Unterseeboote Aivali sei, wo große Vorräte von Benzin und Lebensmitteln aufgestapelt seien. Ein Angriff auf diese sei wegen der getroffenen Vorsichtsmaßregeln unmöglich.
Athen. (Priv.-Tel.) Aus Korfu wird gemeldet, daß rin Segelschiff unter albanischer Flagge mit 1000 Sack Mehl für Esfad Pascha auf offenem Meer von einem italienischen Kreuzer feftgenommen und nach Tarent geführt wurde. Nach Verständigung zwischen der italienischen Regierung und Esfad Pascha wurde das Schiff trotz der Blockade der Adria frei- gelassen und fuhr nach Durazzo.
Basel. (Priv.-Tel.) Den Baseler Nachrichten zufolge teilt die Agencr jStefani mit, es werde kein Vertreter neutraler Staaten zur Verfolgung der militärischen Operationen bei den italienischen Oberkommandos zugelasfen.
Bergen. (Priv.-Tel) Der durch die Affäre mit Sir Rober Casement schwer kompromittierte englische Gesandte Findley verläßt am 1. Juli Norwegen.
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Feldrennach.
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K. Höerantt Mumöürg. z
Die Maul- und Klauenseuche in Schwan« ist er- l ^ ^
lösche« und ist damit der hiesige Bezirk wieder seuchensrei. 1MN
Die anläßlich dieses Seuchenfalls erlassenen Schutzmaßregeln -"UM«»"« -«» K»""« werden hiemit aufgehoben.
Neuenbürg, den 16. Juni 1915.
Amtmann Häfele.
Schichtnntz- und Breunholzversteigeruug des Aorstamts Kaltenbronn in Gernsbach. Samstag, de« S. Juli d. I., vormittags 1L Uhr im Gasthaus z« Kaltenbronn. Aus den Domänenwaldabteilungen: 3, 8, 16, 18, 23, 38, 42, 61. 62, 94, 99. 100: 422 Ster Papierholz (berindet), 1211 Ster Nadelholzscheiter und -Prügel und 114 Ster Nadelholzreisprügel. Die Forstwarte Lauer in Dürreych, Rheinfchmidt in Brotenau und Schultheiß in Rombach zeigen das Holz vor.
jeder Arc ist in unseren Waldungen streng
verboten.
Den 15. Juni 1915.
Schultheißenamt:
Rapp.
Schwann.
Zwei gute
WIM
P. Egger.
SetmillitMtziW.
Wegen Vornahme von Arbeiten an unserem Hochspannungsnetz sind unsere Hochspannungsleitungen
am Sonntag» den 20. ds. Mts.
von morgens 6 Uhr bis abends 6 Uhr
airgeschaltet.
Gemeinbeverkand Elektrizitätswerk Teinach-Station.
Station Tein ach.
verkauft