Altenfteig, 28. Mai. Dem gestrigen Vieh­markt waren zugeführt: 107 Paar Ochsen und Stiere. 23 Kühe. 36 Stück Jung- oder Schmalvieh. Es galten Ochsen und Stiere 10002292 Mk. pro Paar. Kühe 230610 Mk. pro Stück. Jung- oder Schmalvieh 180690 Mk. pro Stück. Dem Schweinemarkt waren zugeführt 62 Stück Milch­schweine. Preis pro Paar 5281 Mk.

Telegramm des Wolff'schcn Büros an de»Enztälec".

(WTB.) Den 28. Mai 1915, 4.40 Uhr nachm.

Großes Hauptquartier, 28. Mai, vorm. Amtl.

Westlicher Kriegsschauplatz:

Von dem im Brennpunkte des feindlichen Durchbruchs-Versuches nordöstlich der Loretto- Höhe stehenden Armeekorps sind seit dem 9. Mai 14 Offiziere. 1450 Franzosen gefangen genommen und 6 Maschinengewehre erbeutet worden.

Südöstlich des Loretto-Höhenrückens setzten gestern gegen abend die Franzosen zu erneuten Teilangriffen, die abgeschlagen wurden, an.

Bei Ablain ist das Gefecht noch im Gange.

Auch im Priesterwald griff der Feind gestern 7 Uhr abends nach längerer Artillerie­vorbereitung an. Es kam zu erbitterten nächt­lichen Kämpfen, die mit einer schweren Niederlage der Franzosen endeten.

In den Vogesen gelang es dem Feinde, in einem kleinen Grabenstück südwestlich von Mezeral sich festzusetzen.

Ein französischer Angriff am Reichsackerkopf nördlich von Mühlbach wurde leicht abgewiesen.

18 französische Flieger griffen gestern die offene Stadt Ludwigshafen an. Durch Bomben­abwürfe wurden mehrere Zivilpersonen getötet und verletzt. Materialschaden aber nur in ge­ringem Maße angerichtet. Das gepanzerte Führerflugzeug wurde östlich von Neustadt an -er Hardt zum- Landen gezwungen. Mit ihm fiel ein Major, der Kommandant des Flugzeug­geschwaders von Nancy, in unsere Hände.

Unsere Flieger brachten im Luftkampfe bei Epinal ein französisches Flugzeug zum Absturz und setzten die Kaserne in Gerardmer in Brand.

Oestlicher Kriegsschauplatz:

An der Dubissa nahmen unsere Truppen erneut die Offensive aus. Ein zu beiden Seiten der Straße Rossienie-Eiragola geführter

Angriff war von gutem Erfolg begleitet. Er brachte uns 3120 russische Gefangene ein.

Im übrigen wurden an verschiedenen Stellen russische Nachtangriffe abgewiesen.

Berlin, 28. Mai. Aus Wien meldet dieKreuz« zeitung": Nach zuverlässigen römischen Meldungen beabsichtigt Italien vorläufig nicht, der Türkei de» Krieg zu erklären. Dies scheint hauptsächlich in den Ereignissen und Vorgängen in Libyen begründet zu sein.

Südöstlicher Kriegsschauplatz:

Um den Vormarsch der verbündeten Truppen zum Stehen zu bringen, versuchte der Feind mit frischen Kräften, die er von anderen Kriegs­schauplätzen herangeführt hatte, rechts des Sans an verschiedenen Stellen zum Angriff überzugehen. Die Versuche scheiterten. Nur in der Gegend von Sieniawa wurden schwächere Abteilungen auf das linke Sanufer zurückgedrückt, wobei etwa ' 6 Geschütze nicht rechtzeitig abgeschoben werden ! konnten.

! In der Gegend nordöstlich von Przemysl zu beiden Seiten der Wisznia sind wir in gutem Fortschreiten geblieben.

Zu der am 25. Mai veröffentlichten Beute sind etwa 9000 Gefangene, 25 Geschütze und 20 Maschinengewehre hinzugekommen.

Oberste Heeresleitung.

Rom, 28. Mai. Die italienische Regierung trifft umfassende Vorbereitungen, um nicht gleich zn Beginn des Kriegs an schwerem Mangel an Kriegs­material und Munition zu leiden. Sie hat an­geordnet, daß alle Arbeiter der Waffen- uud Munitionsfabriken vom Dienst befreit bleiben.

Berlin. 28. Mai. Nach demBerliner Tage­blatt" ist der in Chiasso lebende Korrespondent deutscher Blätter Otto Kahn gestern morgen, als j er aus Unvorsichtigkeit die Grenze zwischen Chiasso und Ponta-Chiasso überschritt, von italienischen Zoll­wächtern übermannt, fürchterlich mißhandelt und in das Gefängnis nach Como geschleppt worden.

Rom. 29. Mai. (WTB.) Die der Staatsbahn­verwaltung aehörenden PassagierdampferCitta Palermo",C'tta Catania",Citta Messina" und C'tta Syracusa" werden amtlich als Kriegsschiffe erklärt.

London, 29. Mai. (WTB) Alle konservativen Blätter brachten gestern Leitartikel, in denen sie darauf dringen, daß die Regierung die allgemeine Wehr­pflicht einführt.

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Berlin, 28. Mai. Aus München meldet das Berliner Tageblatt": Im Bereich des Innsbrucker Ortsbezirk haben sich seil Pfingstsonntag, wie berichtet wird, über 10000 Kriegsfreiwillige gemeldet. Der Landsturm von Kärnten und Tirol ist bereits vom 1. Mai 1915 ab einberufen und auch die 18 jährigen wie die 4350 jährigen, die als militärtauglich be­funden wurden, haben sofort einzurücken. Wir sehen in dieser großen Zahl von Kriegsfreiwilligen, von denen 4000 längst das militärpflichtige Alter hinter sich haben über 1000 davon stehen zwischen 65 und 70 Jahren ein Zeichen dafür, mit welcher Begeisterung die Tiroler ihr Land verteidigen wollen.

Aus Wien meldet dasselbe Blatt: In Laibach haben sich bisher 3000 Männer im Alter von 50 bis 60 Jahren als Kriegsfreiwillige gegen Italien gemeldet.

Basel, 28. Mai. Wie nach demLok.-Anz." denBasler Nachrichten" gemeldet wird, drängt die italienische Presse darauf, daß Italien auch an Deutschland den Krieg erkläre, weil es gleich sei. ob Deutschland direkt gegen Italien kämpfe, oder es den Oesterreich«« ermögliche, die Karpathen- armee gegen Italien abzuziehen.

Genf. 28. Mai. (GKG.) Wie der Pressedienst aus Chiasso meldet, wurde der italienischen Presse durck Verfügung des Ministeriums der fernere Ab­druck der deutschen und der österreichisch-ungarischen Generalstabsberichte, auch auszugsweise, verboten. Die Zuwiderhandlung wird mit Gefängnis bestraft.

Der sozialdemokratischeAvanti" wurde von der Militärbehörde seit drei Tagen verboten.

Den 29 Mai 1915, mittags.

Lugano. (Priv.-Tel.) Nach einer Pariser Meldung sollen die Verhandlungen zwischen Rumänien, Italien und demDreiverband als gescheitert zu betrachten sein. Der Streit­gegenstand soll angeblich die Bukowina sein.

Wien. (Priv.-Tel.) Der griechische Minister­präsident erklärte, die Politik Venizelos könne nicht mehr maßgebend sein. Griechenland werde auf keinen Fall seine Neutralität aufgeben.

London. (Priv.-Tel.)Daily News" schreibt über die Gefechte zu Lande auf den Dardanellen, daß der Kampf an der Landung von Gallipoli jetzt den Charakter eines Laufgrabenkrieges angenommen habe, der jedoch unter ungünstigeren Umständen als in Nordfrankreich und Belgien geführt werde.

Sofia. (Priv.-Tel.) Der bulgarische General Dimitriew, der die 3. russische Armee in Galizien befehligt, ist für die Uebernahme des Kommandos eines russischen Expeditionskorps ausersehen, das nach der Türkei abgehen soll.

Zürich. (Priv.-Tel.) Die Pariser Zeitungen geben zu. daß die Anwesenheit deutscher Unterseeboote im Mittelmeer eine ungemein ernste Gefahr darstelle.

Basel. (Priv.-Tel.) Der Austausch Schwer­verwundeter aus den französischen und deutschen Armeen durch die Schweiz wird in den nächsten Tagen wieder ausgenommen.

K. Höeramt Neuenbürg.

Auf die Bekanntmachung der K. Zentralstelle für die Land­wirtschaft vom 18. ds. Mts., (Staatsanzeiger Nr. 120) wird hingewiesen.

Den 27. Mai 1915.

Oberamtmann Ziegele.

Bekanntmachung

des Ministeriums des Inner», betr. die Anbringung von Reklamations-, Zurückstellungs- «ud Urlaubs­gesuchen für Mannschaften des Feld- «nd Be­ tz «« g s h e e r e s.

Die bei dem K. Kriegsministerium und dem Reichsmarine­amt eingehenden Reklamations-, Zurückstellungs- und Urlaubs­gesuche auf Grund häuslicher und gewerblicher Verhältnisse für Mannschaften des Feld- und Besatzungsheers haben einen der­artigen Umfang angenommen, daß sie eine große und vorwiegend unnötige Belastung der genannten Behörden bilden, indem sie von ihnen aus den zuständigen Stellen zugeleitet werden müssen. Die Meinung, daß solche Gesuche wirksamer und schneller ihr Ziel erreichen, wenn sie an das Kriegsministerium oder Reichs­marineamt gerichtet werden, ist irrig.

Auf Ersuchen des K. Stellv. Generalkommandos des XIII. (K.W.) Armeekorps wird daher darauf aufmerksam gemacht, daß

Gesuche der bezeichneten Art stets an den Zivilvorsitzenden der Ersatzkommission zu richten sind. Zugleich wird bemerkt, daß Entlassungen nur ausnahmsweise im Kalle eines drin­genden Notstands Aussicht ans Berücksichtigung habe«.

Stuttgart, den 26. Mai 1915.

Fleischhauer.

Schömberg O.-A. Neuenbürg.

Kclirs-Aerkcruf.

Auf Antrag der Erben des verstorbenen Jakob Koppler, Hausmeisters und Witwers hier, wird am

Montag, den 7. Juni 1915, vormittags 11 Uhr

im einmaligen öffentlichen Aufstreich auf dem hiesigen Rathaus verkauft:

von Gebäude Nr. 73 im Oberdorf 21 gm Wohnungsanbau mit einem Drittel an 34 gm Hofraum und 30 gm Hof­raum ganz (früher Parz. Nr. 33/1).

Parz. Nr. 33/2 1a 26 gm Gemüsegarten und Backofen im Oberdorf.

Brandvers.-Anschlag 1720 Steuer-Anschlag 2600 ^ Kaufsliebhaber sind eingeladen. Auswärtige Käufer haben sich durch amtliche Zeugnisse neuesten Datums über ihre Ver­mögens-Verhältnisse auszuweisen.

Den 27. Mai 1915. Natsschreiberet:

Hermann.

K. Forstamt Laugenbrand. Am Dienstag, den 1. Zuni

vormittags 10 Uhr werden auS Staatswald IV Weißenstein

»7 Km. buchener Andrnch

zum Verkauf gebracht.

Zusammenkunft an der Halte­stelle Grunbach-Salmbach.

Neuenbürg.

Zum sofortigen Eintritt wird ein kräftiger zuverlässiger

vleMrei

gesucht.

K. Schumacher

Bierniederlage.

Dietlingen b. Pforzheim.

trächtig, zu verkaufen wegen Ein­berufung.

Erfragen Oestliche 42.