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Extrablatt des Eaztilcrs.

Ausgegebe«: Reuenbürg, den 22. Oktober 1914, mittags 12 Uhr.

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Das Kommando.

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tilien von ins Feld ge- Mannschaftm, betr. tzuugeu, für Pfarr- und ißenämter sind zu haben

lteeh, Buchhandlung.

Telegramm des Wolff'schen Büros an denEnztäler".

(WTB.) Den 21. Okt. 1914, 2.40 Uhr nachm.

Großes Hauptquartier, 21. Okt., vorm. Amtl.

Am User-Kanal stehen unsere Truppen noch in heftigem Kampfe. Der Feind unter­stützt seine Artillerie vom Meere, nordwestlich Nieuwport, aus. Ein englisches Torpedoboot wurde dabei von unserer Artillerie kampf­unfähig gemacht. Die Kämpfe westlich Lille dauern an. Unsere Truppen gingen auch dort zur Offensive über und warfen den Feind an mehreren Stellen zurück. Es wurden etwa 2000 Engländer zu Gefangenen gemacht und mehrere Maschinengewehre erbeutet.

Auf dem östlichen Kriegsschauplatz ist keine Entscheidung gefallen.

Drr Krieg.

Wie man vom westlichen Kriegsschauplatz erfährt, hat der Kaiser eine ganze Anzahl Armeekorps neuerdings in ihren Stellungen vor dem Feinde in­spiziert und ist überall mit großer Begeisterung ausgenommen worden. Der Kaiser konnte sich auch von dem guten Gesundheitszustände der Truppen überzeugen.

Berlin, 21. Okt. DemBerl. Tagbl." wird aus Stockholm gemeldet: Holländischen Blättern zu­folge haben die Deutschen die Vorstöße der Ver­bündeten bei Arras und Roye erfolgreich ab­gewiesen. Desgleichen schreitet der deutsche Vor­marsch bei Dixmuide trotz der Mitwirkung der britischen Schiffsgeschütze von der Seeseite her un­aufhaltsam fort.

Amsterdam, 21. Okt. (WTB.)Nieuws van den Dag" meldet aus Vlissingen: In Brügge beweise die starke deutsche Besatzung ausgesprochenes Wohlwollen gegen die Bevölkerung. Es herrsche dort völlige Ruhe. Die Deutschen erhielten be­deutende Verstärkungen.

Amsterdam, 21. Okt. (GKG.) Nach einer den Zeitungen zugestelltcn halbamtlichen Kundmachung beläuft sich die Gesamtzahl der auf holländischem Boden internierten englisch-belgischen Truppen auf 32800, darunter 1430 Offiziere.

London, 21. Okt. (WTB.) Der Befehl, daß alle ausländischen Flüchtlinge binnen einer Woche die Stadt Dover zu verlassen haben, ist, wie ange­nommen wird, durch die Vermutung veranlaßt worden, daß mit der großen Zahl von Flüchtlingen auch Spione nach Dover übergesiedelt sind.

Graz, 21. Okt. DieGrazerTagespost"schreibt: Die Vorteile, die wir bisher an der südlichen Front bei Sryj gewonnen haben, sind sehr wesentlich und die Entscheidung dürfte bald fallen. Diese Kämpfe dürften bestimmend für die Lage auf dem ganzen galizischen Kriegsschauplatz werden. Die strategische Lage der Russen ist nicht günstig. Sie sind mit starken Kräften an der Weichsel gebunden, während ihre galizischen Streitkräfte von unseren Truppen erfolgreich angegriffen werden. Sie können daher diesem bedrohten Teile ihrer Truppenmacht keine ausgiebige Hilfe leisten. Man darf daher ans eine entscheidende Wendung zu unseren Gunsten rechnen.

Kopenhagen, 21. Okt. DemObserver" wird aus Petersburg gemeldet, Großfürst Nicolai habe beschlossen, die Entscheidungsschlacht auf russischem Gebiet zu schlagen. Dies sei der Grund, weshalb die russischen Truppen sich bis zur Weichsel und zum San zurückgezogen haben. (Das ist eine Be­stätigung der obigen Nachricht.)

Bud apest, 20. Okt. Nach neuerlichen erbitterten Kämpfen bei Körösmezö ist es heute gelungen, die letzten Reste der in Oberungarn eingebrochenen russischen Truppen über den Tatarpaß hinaus zu verjagen. Die Russen, die auch heute bedeutende Verluste erlitten, flüchteten gegen Galizien, von

unseren Truppen verfolgt. Vor der Flucht steckten die Russen den Bahnhof Körösmezö und andere Gebäude in Brand.

Die russische Regierung hat in Rußland und auch dem Auslande gegenüber erklären lassen, daß dir richtigen Kämpfe in dem Kriege gegen Deutschland und Oesterreich jetzt erst losgingen und nun so geführt werden sollten wie im Jahre 1812 gegen Napoleon. Die Deutschen und Oesterreicher stünden ja mit ein und einer Viertel Million Sol­daten zwischen Warschau, Joangorod, dem Sanfluffe und dem Dnystre, aber die Russen würden diesem großen Heere der Deutschen und der Oesterreich» mindestens das Doppelte entgegenstellen. Man darf ja abwmten, wie sich dieses russische Maulheldentum in den Schlachten in Russisch-Polen bewähren wird.

Stockholm, 21. Okt. (GKG.)Dagbladed" meldet aus Petersburg: Der Zar hat durch einen Ukas in sämtlichen russischen Gouvernements den Landsturm aufgeboten.

Konstantinopel, 20. Okt. (Priv.-Tel.) Das RegierungsblattTanin" erhält Telegramme aus Wan, wonach russische Truppen gegen den mächtigen persischen Stamm Karidar marschieren. Die Ort­schaft Koni wurde von russischer Artillerie eingeäschert. Mehrere andere Stämme sind jetzt in die Kämpfe hineingezogen worden. Bei Mawana mußten die Russen unter großen Verlusten zurückweichen; wäh­rend eines anderen Scharmützels bei Terkuvar wurden die Russen zur aufgelösten Flucht gezwungen. In der Gegend von Urmia herrscht zunehmende Auf­regung und unglaubliche Unsicherheit. Die Russen verhafteten das Haupt des Stammes der Zerza und mehrere andere Kurdenführer als Geiseln. Die Lage in den ruffisch-persisch-türkischen Grenzgebieten wird als höchst kritisch beurteilt.

Budapest, 20. Okt. Die ins Marmaroser Komitat eingedrungenen Russen haben in den Petroleumanlagen von Szecsel, die Eigentum ameri­kanischer und englischer Kapitalisten sind, denen der Weiterbetrieb von der ungarischen Regierung in zuvorkommender Weise gestattet worden war, in besonders vandalischer Weise gehaust und ohne Rücksicht auf die englische Bnndesgenoffenschaft alles zerstört und ausgeraubt.

Christiania, 21. Okt. (Priv.-Tel.) Aus Stavanger wird soeben telegraphiert: Zwölf See­meilen 'won der norwegischen Küste wurde der eng­lische DampferGritre", der Salvesen Leith Linie zugehörend, von einem deutschen Unterseeboot in den Grund gebohrt, nachdem zuvor die Mannschaft in Sicherheit gebracht worden war.

London, 21.Okt. (WTB. Nichtamtlich.) Das Reutersche Bureau meldet aus Tokio von gestern: Das Marineministerium gibt bekannt, daß die Marschallinseln, die Marianen- und Karo- linen-Jnseln aus militärischen Gründen besetzt worden sind.

Berlin, 21. Oklbr. (GKG.) Die Mailänder Stampa" meldet die Mobilisierung italie­nischer Landwehr und Einberufung der Jahres- klaffe 1894.

Rom, 20. Okiober. DerMeffaggero" gibt ein Extrablatt aus, wonach Valona durch eine Matrosen- kowpagnie des KreuzersAgordat" und des Torpedo­bootzerstörersDardo" besetzt wurde. Das In­fanterie-Regiment 47 aus Leccr sei gleichfalls dorthin unterwegs. Die Regierung gibt zwar ein Dementi aus, doch höre ich aus bester Quelle, daß das Dementi nur kurze Zeit aufrecht erhallen wird, weil man bald vor einer vollendeten Tatsache stehen wird.

Saloniki, 21. Okt. (WTB.) Bei der Be­setzung von Verrat sind die Bewohner verschiedener Orte nach Elbaffan geflüchtet. Serbisches Militär drang vorübergehend in jene Orte ein und plünderte. Bulgarische Banden sind an das serbisch-bulgarische Grenzgebiet eingedrungen, meiden aber sorgfältig die griechische Grenze.

München, 21. Okt. Das stellvsrtr. General­kommando des 1. bayerischen Armeekorps hat das Erscheinen derAugsburger Postzeitung" wegen schwerer Störung.des konfessionellen Friedens auf 3 Tage verboten.

Mülhausen i. Elf.. 21. Okt. (WB.) Der Großherzog von Baden ist heute zum Besuche der in den Lazaretten liegenden Verwundeten ein- gctroffen. Er begab sich dann zu seinen in der Feuerlinie befindlichen Truppen.

Stuttgart, 20. Okt. Beim Passieren des Hauptquartiers hat der Abgeordnete Haußmaim, der seinen in der Schlacht von Albert verwundeten Sohn zurücktransportierte, den Reichskanzler ge­sprochen. Der Reichskanzler nahm damals, am 4. Okt., den Fall Antwerpens für die allernächsten Tage in bestimmte Aussicht. Die Haltung des Volkes sei so ausgezeichnet, wie die der Truppen. Die Einigkeit der Nation habe sich nicht blos be­währt, sondern unlöslich befestigt, die große Zeit werde auch eine neue Zeit bringen. Bei der Zahl und Tapferkeit der Gegner werde Deutschland in dem ihm anfgedrungenen Krieg den seinen An­strengungen entsprechenden Erfolg nicht von wenigen Wochen, sondern von dem ruhigen festen Durchhalten zu erwarten haben. Der Geist der Truppen, die er an der ganzen Westfront gesehen habe, sqi überall gleich. Er habe sich persönlich davon überzeugt, wie vortrefflich sich auch die württembergischen Truppen geschlagen haben. Der Reichskanzler selbst war, wie dieFrankfurter Zeitung" schreibt, frisch und zuversichtlich.

Marbach. 21. Okt. Nach einem Feldpostbrief hat der Güterbeförderer Kümmerten von Beilstein, ein alter Ulan, der als Meldereiter beim Stab eines Infanterieregiments eingeteilt ist, eine Heldentat vollbracht, die im ganzen Regiment große Freude erregte. Er ritt beim stärksten Granatfeuer und Kugelregen über einen Kilometer weit, wurde vor den Augen seiner Vorgesetzten samt seinem Pferd vom Luftdruck einer Granate zu Boden geschleudert, schwang sich aber sofort wieder auf sein Pferd und holte.ein Bataillon im Sturm herbei. Da dieses noch rechtzeitig eintraf, rettete er viele seiner Kame­raden, die von einer feindlichen Uebermacht in einen Wald gedrängt worden waren, das Leben. Viele französische Gefangene wurden gemacht. Kümmerten erhielt eine öffentliche Belobung und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Gmünd, 21. Okt. Hauptmann und Kommer­zienrat Karl Bader, ein geborener Gmünder, ist in einem Gefecht südlich von Ostende durch Arm- schüffe verwundet worden.

Neuenbürg, 22. Okt. In der heute im Staats­anzeiger erscheinenden 43. württ. Verlustliste ist aus dem Bezirk Neuenbürg folgender Namen auf­geführt:

Infanterie-Regiment 127, Ulm.

2. Kompanie:

Musketier Konrad Roth, Birkenfeld, verw.

Leiste Nachrichten u» TelLHraMML

Den 21. Oktober 1914, mittags.

Berlin. (Priv.-Tel.) DieVossische Zeitung" berichtet aus dem Haag: Nach einer Meldung der Times" wurden 2 englische Kanonenboote, die am Montag die deutschen Batterien an den Küsten beschossen, von deutschen Unterseeboten angegriffen. Diese wurden jedoch von plötzlich auftauchenden englischen Torpedobooten verjagt. Gestern abend dauerte noch die Beschießung der deutschen Batterien durch die englischen Kanonenboote fort.

Berlin. (Priv.-Tel.) Die Festsetzung von Höchstpreisen für Getreide und Kartoffeln, hat der Reichsverband deutscher Städte bei der preußischen Staatsregierung beantragt.

Berlin. (Priv.-Tel.) Ein Erlaß des Kriegs­ministeriums genehmigt die Auszahlung einer Ent­schädigung an diejenigen Offiziere, die für die Dauer des Krieges in ih en Standorten zurückgeblieben sind und auf die ihnen zustehenden Burschen verzichteten.

Stuttgart, 22. Okt. Nach einer Verfügung des Ministeriums des Innern haben nach den gesetz­lichen Bestimmungen die Bürgerausschußwahlen im Dezember ds. Js. stattzufinden; es wird aber nicht beanstandet, wenn in einzelnen Gemeinden, in denen in Folge des Krieges die Vornahme der Wahl im Dezember nicht tunlich erscheint, auf Grund eines Beschlusses der Gemeindekollegien die Wahl verschoben wird.

Druck und Verlag der C. Meeh'schen Buchdruckerei des Enztälers. Verantwortlicher Redakteur C. Meeh in Neuenbürg.