Fußwaschung in der königlichen Residenz staltgefunden. Der Vorgang war früher gewissermaßen ein Staatsakt. und die Kosten dafür wurden auch von der Staatskasse getragen. In der letzten Zeit hat sie sich mehr zu einer Tradition des Hauses Wittelsbach ausgewachsen. Der Ausdruck „Fußwaschung" ist nicht wörtlich zu verstehen, sie wird vielmehr nur angedeutet, und der ganze Akt symbolisiert nach dem Vorbild Christi vor seinem Leiden und Sterben einen Akt der Selbsterniedrigung des Höchstgeborenen im Lande vor den Ehrwürdigsten seiner Untertanen. Für die Feier besteht ein streng vorgeschriebenes Zeremoniell, das gewissenhaft eingehalten wird. Schon Monate vorher werden dem Hofmarschallamt Vorschläge unterbreitet, welche Personen aus den einzelnen Gegenden des Landes für würdig erachtet werden sollen, an der Fußwaschung teilzunehmen. Ausgesucht werden die 12 ältesten Männer des Königreichs, soweit sie einen einwandfreien Lebenswandel geführt haben und sich in einem Zustand gewisser Dürftigkeit befinden. Auck ein bestimmtes Maß von körperlicher Rüstigkeit muß bei den Greisen noch vorhanden sein, doch dürfen sie sich von Verwandten auf der Reife begleiten lassen. Seit 43 Jahren war es diesmal das erste Mal, daß wieder ein regierender König die Fvßwaschung vornahm. Die zwölf Apostel versammelten sich mit den zwölf sogenannten Sklavenmädchen in der Peterskirche zu einem feierlichen Hochamt, wobei sie kommunizierten.
Hierauf wurde den Greisen ein Frühstück gereicht. Im goldenen Saal legten sie dann das violette Apostelkleid an und setzten die gleichfalls violette Apostelmütze auf. Im Herkulessaal nahm der König, nachdem er den Säbel abgelegt hatte, in Gegenwart seines Hofstaates die Zeremonie vor. Nach Beendigung der Feier hängte der Monarch jedem Apostel einen seidenen Beutel mit 40 Mark Inhalt um den Hals. Gewöhnlich erkundigt sich das Hofmarschallamt auch noch nach den Liebhabereien der alten Leute und beschenkt sie mit Rauch- und Schnupftabak. Die diesjährigen Apostel zählten zusammen 1119 Jahre. Der älteste von ihnen war der Invalide Kuchenreuther, der auf der Fahrt nach München zum ersten Mal in seinem Leben die Eisenbahn benutzte. Der Jüngste von ihnen zählte „nur" 92 Jahre. Den Aposteln wurden noch auf Kosten des Königs verschiedene Sehenswürdigkeiten der Residenz gezeigt, worauf sie in die Heimat zurückkehrten.
(Gutmütigkeit.j Junger Mann, der in einem Wirtshaus ein Stelldichein verabredet hat: „Nun habe ich des Wartens halber schon drei Schnitzel gegessen; nun bestelle ich mir noch eins . . . wenn sie dann aber immer noch nicht da ist, dann geh' ich!"
AltteiULL müssen — um noch Aufnahme zr finden - längstens bis 8 Uhr morgens aufgegeben werden.
Hab sie lieb.
Wo Busch und Wiesen knospend grünen;
Wo Himmelsschlüsseln neu erblühen;
Dir Veilchen blau und Osterglocken
Zulächeln, ist es Frühling worden.j
Doch hör' der Blümchen leises Sprechen
Erzählen von der schönen Erden,
Der Flora unserer Natur.
Geh' hin, bewundere die Flur.
Gibt wunderbarer's es zu seh'n
Als all' dies Leben und Ersteh'n?"
Beobachte, dann tu Dich prüfen;
Und Du wirst sehen. Du mußt sie lieben.
Kl. Beck. Schömberg.
Wc>rcrvl»fi<HM«H«r Witterung.
Der bisherige Lustwirbel zieht über Lappland ab, während im Westen Hochdruck entstanden ist. Dieser Hochdruck dringt gegen Deutschland vor und breitet sich namentlich über Nordwestdeutschland aus, wird aber bald auch unser Gebiet erreichen, wo sich daun das vorwiegend heitere, trockene und warme Wetter wieder Herstellen wird, und wenn auch zeitweise Gewitterwolken auftreten werden, so werden diese doch ohne ernstliche Entladungen bleiben.
Verantwortlich für Len redaktionellen Teil: C. Me ei, für das Feuilleton und den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg.
Amtliche GLkarmtmaetzungw rmG priNM-AnILiMM
Gemeinde Conweiler.
KoLz-Werkcruf.
Aus verschiedenen Abteilungen des hiesigen Gemeindewalds kommt am
Montag den 29. April 1914,
vormittags S Uhr,
auf dem Rathaus das angefallene Scheidholz, nämlich:
435 Stück tavnenes Stammholz I.—VI. Kl. mit 310 Fm.
28 „ Eichen IV.—VI. Klasse
20 „ Buchen IV.—VI. Klasse .
30 „ Baustangen II. Klasse,
44 „ Gerüststangen,
6 „ Hagstangen II. Klasse,
8 „ Hopfenstangen II. Klasse,
4 „ eichene Pfosten,
47 „ tannene Ausschußstangen,
3 „ eichene „
31 Rm. buchenes Brennholz,
13 „ eichenes „
5 „ tannenes Scheiterholz
zum Verkauf.
Den 13. April 1914.
17,79 13,96 „
Gemeinderat.
Gräsenhaufe«.
Stammholz-Verkauf.
Aus verschiedenen Abteilungen des oberen Waldes kommen
im schriftliche« Aufstreich zum Verkauf:
1428 St. tannenes u. sorch. Langholz I.—VI. Kl. mit 856 Fm.
13 „ Eichen.. 5 „
9 „ Buchen.. 6 „
181 „ Baustangen I.—IV. Kl.
86 „ Hagstangen I.—IV.
46 „ Hopfenstangen I.—QI. „
Die bedingungslosen Gebote auf die einzelnen Lose, in ganzen und Zehntelsprozenten der Anschlagspreise ausgedrückt, wollen verschlossen mit entsprechender Aufschrift bis spätestens
Freitag den 24. April, vormittags 9 Uhr,
beim Schultheißenamt eingereicht werden.
Bei guter Bürgschaftsleistung wird Borgfrist bis 1. August ds. Js. erteilt.
Auszüge werden durch Waldmeister Kappler gefertigt. Gräfeuhauseu, den 14. April 1914.
Schultheitzenamt.
Bon Selbstgeber auf ein Grundstück
-o «M,
gesucht als 1. Hypothek innerhalb 50 Prozent.
Gefl. Offerte wollen an die Geschäftsstelle ds. Bl. gerichtet werden.
Zum baldigen Eintritt als
Lehrling
junger Mann mit guter Schulbildung, Sohn achtbarer Eltern, gesucht. Kost und Wohnung im Hause.
Rettig L Köhler,
Eisenhandlung, Ettlingen.
K. Forstamt Hofstett.
Stnmmholz-Vkrdnns
Samstag, 18. April,
vormittags 9 Uhr, auf der Forstamtskanzlei vom Scheidholz der Hüten Agenbach und Hofstett:
89 Stück Bauholz mit 71 Fm. II.—VI. Klasse.
K. Forstamt Stammheim
OA. Calw.
Nxdelstmmhch-Verkauf
im fchriftliche« Aufstreich
aus Staatswald Dickenerwald, Stammheimermark, Weiler, Wasserbaum und Lärchenhäule, und Scheidholz vom ganzen Fovt- bezirk:
Langholz, Normal u. Ausschuß: 4120 Fi., 2211 Ta.. 115 Fo. mit Fm 7311., 1264II., 1313 III., 718 IV., 638 V., 95 VI. Klasse, einschließl. Drauiholz. Sägholz, Normal u. Ausschuß: 86 Fi., 46 Ta., 20 Fo. mit Fm. 57 I., 53 II., 19 III. Klasse.
Die bedingungslosen Angebote in ganzen und Prozenten der Taxpreise sind verschlossen mit der Aufschrift „Gebot auf Nadelstammholz" bis
Montag de« 27. April, vormittags 9 Uhr, dem Forstamt Stammheim zu übergeben. Gebotseröffnung um diese Stunde im „Waldhorn" in Calw. Losverzeichnisse von der K. Forstdirektion und dem Forstamt.
K. Grundbnchamt Wildbad.
lMW emes
Im Auftrag der Erben des Bäckermeisters Albert Schmid hier bringe ich dessen Anwesen
Nr. 16 an der Ludwig Seeger-Straße hier 73 gm Wohnhaus mir gemeinschaftlichem Gang,
98 gm Remise, westlich von Gbde. 14, mit Schweinstall und Hofraum
am kommenden Samstag den 18. April 1914 erstmals und am Mittwoch den 22. April 1914 letztmals,
je Vormittags 11 Uhr, auf der hiesigen Notariatskanzlei öffentlich zur Versteigerung. Auf dem Anwesen wurde bisher die Bäckerei betrieben; es eignet sich auch zu einem anderen Gewerbebetrieb.
Den 14. April 1914.
Stv. Bezirksnotar Huppenbauer.
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