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len 3 . Februar 1914 .

assv, den 4. Februar 1914.

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ielen Beweise herzlicher Teil- n uns so schwer betroffenen s lieben Gatten, unseres treu- ters, Bruders, Schwagers, l und Onkels, sowie für die rg von nah und fern, nament- sigen Militärvereins, und für sagen wir herzlichen Dank.

rden Hinterbliebenen:

gsb. Fretz, und Familie.

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> frei, 8iut1gsrt, Lroimstr. 46. !

Kräftiges, gewandtes

Mädchen

für Patientenziminer und Haus zum 15 . Februar gesucht.

Arnold,

Schömberg, Liebenzellerstr. 142.

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(Auszug a. d. Gagbuch) - sind zu haben bei

C. Meeh'sche Buchdr.

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Neuenbürg, Samstag den 7. Februar 1814. 72. Jahrgang.

RunSschau.

Der Reichstag leistet sachliche Etatsarbeit und selbst in Elsaß Lothringen renken sich die Dinge langsam wieder ein. Die neuen Staats- und Unter- staatssekretäre sind ernannt und lassen gutes erhoffen. Oberst v. Reuter wurde nach Frankfurt a. d. Oder. Leutnant v. Forstner nach Bromberg versetzt. Der Statthalter bleibt vorläufig noch einige Zeit im Amt und wird wohl den früheren preußischen Minister und jetzigen Obrrpräsidenten der Rheinprooinz. Frhrn. v. Rheinbaben, zum Nachfolger erhalten. Daß General v. Deimling geht, glaubt kein vernünftiger Mensch. Weshalb auch? Dagegen ist der diner­frohe Kreisdirektor von Zabern nach Thann im Oberelsaßbefördert" worden, aber man hat. wie es heißt, das Disziplinarverfahren, das er gegen sich selbst beantragt hatte, wieder eingestellt. Die weitere Entwicklung der Dinge muß nun eben ab- gewartek werden.

Berlin. 5. Febr. (Reichstag.) Am Bundes­ratstisch ist Staatssekretär Dr. Delbrück erschienen. Präsident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 1.15 Uhr. Bei der Beratung des Etats für daS Reichsamt des Innern wird die Besprechung über Fragen des Vereinsrechts fortgesetzt. Junck (natl): Der Ton der diesjährigen Debatte über das Reichsvereinsgesetz ist mit Ausnahme der Rede des Vertreters der Polen wesentlich milder als im vorigen Jahr. Wenn auch die Ausführung des Gesetzes durch die preußischen Behörden zu wünschen übrig läßt, so haben wir doch durchaus keinen Anlaß, den Sprachenparagraphen aufzuheben. Es ist nicht zu bestreiten, daß die Arbeiterturnvereine sozialdemo­kratisch sind, wenn es auch rein turnerisch genommen keinen sozialdemokratischenAufschwung" gibt. (Heiter­keit.) Wenn auch die Freien Gewerkschaften eben­falls Tendenzen verfolgen, die mit der Sozial­demokratie an sich nichts zu tun haben, so kann man doch nicht leugnen, daß sie sozialdemokratische Organi­sationen sind. Das haben Bebel und Bömelburg klar ausgesprochen. Früher sprach man von Miß­griffen der Verwaltungsbehörden, beute werden der Justiz Vorwürfe gemacht. Das Reichsvereinsgesetz betrachten wir als eine große Errungenschaft und hoffen, daß es sich immer mehr einbürgert. Eine schikanöse Auslegung sollte unterbleiben. Sie schadet der Autorität des Staates. Die Anträge lehnen wir ab. Abg. Müller-Meiningen (F. V.): Wir freuen uns, daß wir damals das Vereinsgefetz ge­macht haben. (Zurufe bei den Soz.) Die Sozial­demokratie genießt doch auch die großen Vorteile des Gesetzes. Die Ausführungsbestimmungen sind gut, nur pfeifen leider einzelne Behörden der Einzel­staaten, namentlich Preußens, auf die einzelnen Be­stimmungen des Gesetzes. Dem Sprachenparagraphen haben wir bei der Beratung des Gesetzes zugestimmt, damit das Gesetz überhaupt zustandekomme. Wir halten uns aber nicht für alle Zeiten daran gebunden. Der § 12 des Vereinsgesetzes spricht von einem Ver­bot fremdsprachlicher Verhandlungen, also einer gegenseitigen Aussprache, nicht aber von einem ein­seitigen fremdsprachlichen Vortrag. Daß das Ge­setz an sich gut ist, beweist, daß aus ganz Süd- deutsckland keine einzige wesentliche Klage gekommen ist. Es liegt lediglich an der schlimmen Auslegung des Gesetzes in Ostelbiern Delsor (Elf.): Wenn es möglich ist, daß in unseren Kolonien die Ein­geborenen in ihrer Muttersprache unterrichtet werden, so sollte dies doch auch bei uns erlaubt sein. Wir haben besonderen Anlaß zum Mißtrauen, weil die elsässtsche Regierung auf Drängen von Berlin aus eine Vorlage gemacht hat, durch die uns das Ver­einsrecht und die Pressefreiheit beschnitten worden ist. Die Grenzbevölkerung versteht nicht so viel deutsch, um einem politischen Vortrag folgen zu können. In Zabern ist der oft genannte Redakteur ein Altdeutscher, der kein Wort französisch versteht.

Direktor Dr. Lewald: Hauptzweck bei Schaffung des Reichsvereinsgesetzes war die Vereinheitlichung der einzelstaatlichen Gesetze. Daß einzelne Behörden auf die Bestimmungen des Gesetzes pfeifen, muß ich zurückweisen. Das würde bedeuten, daß sie bewußt rechtswidrig handeln. Das ist nicht der Fall, wenn auch einzelne Mißgriffe vorgekommen sein mögen. Verhandlung und Vortrag sind identisch. Auch ein Kongreß kann ohne Diskussion verlaufen, dabei bleibt er doch eine Verhandlung. Im Gegensatz zu den sozialdemokratischen Jugendvereinen treibt der Jnng- deutschlandbund keine Politik. (Lachen links, bravo rechts.) Er will die Jungen zu guten Deutschen erziehen und ihnen Patriotismus beibringen. Irgend welche Parteipolitik wird nicht getrieben. Nach weiteren mehr persönlichen Auseinandersetzungen zwischen dem Abg. Dr. Müller-Meiningen und dem Abg. Gröber schließt die Debatte. Das Gehalt des Staatssekretärs wird bewilligt. Die Abstimmung über die Resolutionen erfolgt morgen. Der Präsident teilt mit. daß Abg. v. Walem (Rpt ) sein Mandat niedergelegt hat. Nächste Sitzung: Freitag 1 Uhr.

Berlin. 6. Febr. (Reichstag.) Am Bundes- ratstisch sind Kommissare erschienen. Präsident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 1 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen zunächst kurze Anfragen. Daraus wird die zweite Beratung des Etats des Reichsamts des Innern fortgesetzt. Es ent­spinnt sich zunächst eine Geschäflsordnungsdebatte darüber, ob die Abstimmung über alle Resolutionen heute stakifinden soll. Las Haus beschließt dies. Alle Resolutionen über das Vereinsgesetz, sowohl die des Zentrums, wie die der Sozialdemokratie, werden angenommen, wobei ein großer Teil der Volkspartei mithilft. Die Resolution des Grafen Westarp gegen das Streikpostenstehen wird gegen die Stimmen der Konservativen und der Reichs- partei abgelehnt. Dann wird dis. Einzelbe­sprechung fortgesetzt. Man unterhält sich über Kleinigkeiten, die oft kaum der Rede wert find. Bei den Unterstützungen für die Familien einbernfenrr Mannschaften pflichtet Herr Erzberger dem sozial­demokratischen Sprecher bei, daß die Regierung An­gesichts der großen Summen des Etats nicht klein­lich dem Wunsch nach einer Erhöhung jener Unter­stützung widerstreben solle. Der fortschrittliche Ab­geordnete Sivkowich wünscht, daß die Reichs­schulkommission zu einem Reichsschulamt aus­gebaut werde. Starke Heiterkeit erweckten seine Mitteilungen über mecklenburgische Schulzustände. Für das Zentrum erklärt sich der Abgeordnete Marx aus begreiflichen Gründen gegen die eingebrachte Resolution. Das Reichsamt der Fortschrittler würde lediglich einem ausgeblasenen Ei gleichen. Vor allem aber soll die bewährte Schulhoheit der Einzel­staaten aufrecht erhalten werden, die dem Zentrum günstiger ist. Der fortschrittliche Oberstudienrat Dr. Kerschen st einer hofft von einem Reichsschulamt, daß es den vielfachen Reformbestrebungen eine ge­meinsame Stoßkraft geben werde. Nach einigen Be­merkungen des Sozialdemokraten Schulz wird die fortschrittliche Resolution angenommen, die sozial­demokratische aber abgelehut. Dann wandte man sich wieder der Einzelberatung zu. die ohne größeres Interesse weilerging, und um Kffr Uhr vertagte sich das Haus auf morgen.

Nach übereinstimmenden Meldungen aus ver­schiedenen Quellen unternimmt Kronprinz Wilhelm noch im Laufe des jetzigen Jahres eine Reise nach Deutsch-Ostafrika; ihren äußeren Anlaß bildet die Uebernahme des Protektorats über die in Dar-es-Salarn statlfindende koloniale Ausstellung seitens des Kronprinzen.

Berlin, 6. Febr. Nach einer oberflächlichen Beleuchtung der bisher für die Wehrsteuer einge­gangenen Einschätzungen haben die Dezernenten der Berliner Steuerveranlagungskommission festgestellt, daß mindestens 4 Millionen Mark an Steuern

mehr eingehen werden, als nach der vorjährigen Veranlagung zur Staatseinkommenfteuer zu erwarten war. Die Ergänzungsfteuer wird vermutlich noch einen erheblich höheren Betrag ergeben.

Berlin. 5 Februar. Unter dem Vorsitz des Generaldirektors Ball in Hamburg fand heute im Hotel Esplanade in Berlin eine Besprechung von Vertretern der zentralen Organisationen des Handels und der Industrie statt, die grundsätzliche Ueberein- stimmung über die Begründung einer deutschen Ge­sellschaft für Welthandel ergab, die sich die Aufgabe stellt, die Bestrebungen zur Förderung der deutschen Aus- landsintereffen zusammenzufassen. Dir Begründung der Gesellschaft ist für den 26. Februar ds. Js. in Berlin in Aussicht genommen.

Karlsruhe. 6. Febr. Infolge des überaus günstigen Abschlusses der Stadthauptkasse Karls­ruhe für das Jahr 1913 kann von der in Aussicht genommenen Umlageerhöhung für das laufende Jahr abgesehen werden. Die Einnahmen haben um etwa eine halbe Million den Voranschlag überschritten, während die Ausgaben um 600000 zurück­geblieben sind.

Deutschlands Jugend. Auf der Tagung des hessischen Verbands gegen den Alkoholismus in Worms hielt Professor Dr. Niebergall (Heidel­berg) eine Festrede über Deutschlands Jugend und Deutschlands Zukunft, die durch ihre begeisterte und begeisternde Sprache und ihren zukunftsfreudigen Ausklang auch bei denen Widerhall finden wird, die nicht die völlige Enthaltsamkeit predigen, denen es aber auch am Herzen liegt, daß der Alkohol nicht die Jugend vergifte. Hier einige Satze von Nieber­gall: Wir sehen unter uns eine Jugend heran­wachsen, die umkehlt zum deutschen Idealismus, zu echter Tatbegeisterung. Der Geist der Großen vor 100 Jahren wird lebendig. Wir wollen keine wilde Jugend, dis ihr Lebensglück verwüstet, aber auch keine brave Jugend, die stumpfsinnig das Leben lebt. Wir grüßen die Jugend, die nicht mehr säuft, die Deutschland durchdenkt und Deutschland durch- läusi. Die braucht keine durch Bier und Wein an- gequälte armselige Begeisterung. Darum weg mit den Rauschgetränken aus dem Leben unserer Jugend. Weg dir Rauschgetränke aus den Lebensgewohnheiten der Erzieher der Jugend, die im Beispiel das beste Erziehungsmittel in der Hand haben. Wir wollen eine Jugend, die unter sich das Gemeine bändigt und über sich lebendige Autoritäten fühlt- die sich in den Dienst des Schönen und Idealen stellt in wahrhaftiger Begeisterung.

Von der Vollendung eines Kulturwerks, das in wirtschaftlicher und oerkehrspolitischer Beziehung von tiefgreifender Bedeutung ist und ebenso auch für deutsche Tatkraft ein Ruhmesblatt einzeichnet, haben wir in den letzten Tagen Kunde erhalten, von der Schlußführung der Tanganjigabahn, womit unser ostafrikanisches Schutzgebiet den Tan- ganjika-See mit einer gegen 1300 Kilometer langen Eisenbahnlinie erreicht hat. Damit werden nicht nur die angrenzenden Gebiete unserer Kolonie mit ihren Handelsgütern dem Verkehr erschlossen, sondern ihm auch derjenige des langgestreckten Tanganjika-Sees angegliedert. Der letztere Moment ist deshalb be­sonders zu bewerten, weil der belgische Verkehr sich seit Jahren schon darum bemüht hat. Schon lange strebte Belgien mit einer Bahn dem See zu, der dieses Jahr erreicht werden sollte, es ist aber damit soweit im Rückstand geblieben, daß es vor Jahren nicht daran denken kann, während deutsche Technik und deutsche Tatkraft es fertig gebracht haben, den Bahnbau, dessen Vollendung erst für das Jahr 1916 vorgesehen war, heute schon durchzuführen und damit, wie gesagt, den Verkehr des TanganjikaSees an sich zu ziehen und darüber hinaus auch noch einen großen Teil der belgischen Kongolinie. Die Bahn hat also die aussichtsreiche Zukunft, nicht nur den zentralafrikanischen Handel nach der Endstation Dar-