vermischtes.

Eine rohe Reklame. Eine eigentümliche Reklame wurde in Köln in einer Drogerie gemacht. Es wurden lebende Ratten im Schaufenster vergiftet, um so die Wirkung des Giftes dem Publikum vor Augen zu führen. Es fanden sich andauernd große Menschenmengen vor dem Schau­fenster ein, die sich über die Reklame empörten. Die Polizei erschien und stellte die Sache ab.

Dieheilige Einfalt auf Reisen*. Ein Neuling im Reisen war in Norwegen mit seinem Gelds derart aufs Trockene geraten, daß ihm nichts weiter übrig blieb, als ungesäumt nach Hause zu reisen. Beim Ueberzählen seiner Barschaft fand er. daß sie noch genau so viel betrug, um die Reise­kosten zu decken. Für Verpflegung indessen reichte es nicht mehr, und so fand er sich denn in den Ge­danken. während der lleberfahrt, die nur wenige Tage dauern würde, hungern zu müssen. An Bord angelangt, blieb er taub gegen die lockenden Töne der Frühstücksglocke, und als zur Mittagszeit ein ein Passagier ihn aufforderte, lehnte er höflich, aber bestimmt ab, unter dem Vorwände, während einer

Seereise überhaupt nicht essen zu können. Am, nächsten Morgen täuschte er sich Über die Frühstücks­zeit hinweg, indem er sie verschlief, und mittags blieb er in seiner Kabine, aber zur Abendzeit fühlte er einen derartigen Heißhunger, daß ihn gegen alles andere stumpfe Gleichgültigkeit überkam. Er wollte und mußte essen, und wenn sie ihn dann wegen seiner Zahlungsunfähigkeit über Bord warfen, so würde das noch leichter zu ertragen sein, als der Hungertod. Er ging also zu Tische und verschlang alles, was in seinen Bereich kam. Dann forderte er kühn die Rechnung.Die Rechnung?" sagte der Stewart erstaunt.Rechnungen gibt's hier nicht, die Mahlzeiten sind doch immer in dem Fahrpreis mit eingeschlvssen."

Schiller und der Alkohol. Man sagt oft, Schiller hätte niemals das leisten können was er geleistet hat, hätte er sich nicht durch den Alkohol Schwung und Kraft zu dichterischen Produktionen verschafft. Wie wir in Wahrheit über Schillers Alkoholgenuß und dessen Wert für seine dichterische Produktion zu denken haben, geht unzweideutig hervor aus einer Bemerkung seines großen Dichterfreundes Goethe über diesen Gegenstand. Goethe sagt in

i seinen Gesprächen mit Eckermann (Reclam-Ausg. Bd. I, S. 220):Schiller hat nie viel getrunken, er war sehr mäßig; aber bei seiner vergrößerten Familie in den letzten Jahren mußte er der Existenz wegen jährlich 2 Stücke schreiben, und um dieses zu vollbringen, trieb er sich, auch an solchen Tagen und Wochen zu arbeiten, in denen er nicht wohl war; sein Talent sollte ihm zu jeder Stunde gehorchen. In solchen Augenblicken körperlicher Schwäche suchte er dann seine Kräfte durch etwas Likör oder ähn­liches Spirituoses zu steigern. Dies aber zehrte an seiner Gesundheit und war auch den Produktionen selbst schädlich. Denn was gescheite Köpfe an seinen Sachen aussetzen, leite ich aus dieser Quelle her." Zapieuti sät.

Wovausfichttich« Witterung.

Von Westen her breitet sich Hochdruck über Westdeutsch­land, später auch Oesterreich und Oberitalien aus, wo nach starken Morgennebeln heiteres, trockenes, warmes Wetter zur Herrschaft kommen wird.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Me eh, für den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg.

amtlich« Sakanntmachungan i»nS privat-anzsigem-

K. Oberamt Weuenöürg.

Schutz der Stechpalme.

Die Stechpalme, diese charakteristische Pflanze des Schwarz­walds, wird allmählich immer seltener und geht stellenweise sogar der Ausrottung entgegen, weil ihre Reiser ir?übermäßigen Mengen von Spaziergängern, die sie meist nach kurzer Zeit wieder weg­werfen, oder von gewerbsmäßigen Sammlern, namentlich für gärtnerische Zwecke, geplündert werden. Besonders bedauerlich ist diese Erscheinung bei den ohnehin besonders seltenen älteren und höheren Stöcken, deren Fruchtansatz durch die Verstümmel­ungen beeinträchtigt oder verhindert wird.

Den Gemeinde« wird im Interesse des Naturschutzes dringend empfohlen, gegebenenfalls alles zu tun, was in den Gemeindewaldungen die Erhaltung dieser seltenen Zierde des Waldes fördern kann. Namentlich sollte eine Verwertung des Stechlaubs zu geschäftlichen Zwecken bei stammartigen Pflanzen unter allen Umständen hintangehalten werden, wogegen eine solche bei kleinen Büschen (ohne Fruchtbildung) nur unter sorgsamer Aussicht des Forstschutzpersonals und im Benehmen mit dem zuständigen Forstamt zugelaffen werden sollte.

Im übrigen wird auf die bestehenden gesetzlichen Bestimm­ungen über Forstdiebstahl und Forstbeschädigungen (Art. 6 Ziff. 4 und Art. 16 des Forststrafgesetzes vom 2. September 1879, Reg.Bl. S. 277) und über den Schutz der Walderzeugnisse (ins­besondere Art. 22 Ziff. 2, 4, 5 und Art. 23 des Forstpolizei­gesetzes vom 19. Februar 1902, Reg.Bl. S. 51) hingewiesen, die ein strafrechtliches Einschreiten gegen die massenhafte und vor­schriftswidrige Entnahme von Reisern der Stechpalme ermöglichen und deren Einhaltung durch die Lrtspolizeidiener, Feld- und Waldschützen, besonders an Sonn- und Feiertagen und in der Zeit vor Weihnachten nachdrücklich zu überwachen ist. Vor­kommende Zuwiderhandlungen sind bei der zuständigen Amts- anwaltschast für Forstrügesachen (Forstamt) zur Anzeige zu bringen.

Den 20. August 1913.

Oberamtmann Ziegele.

Neuenbürg.

K. Cv. Dekarmtaml.

Die heurige Pfarrkoufereuz findet statt Montag den 1. September, vorm. 10 Uhr.

Den 20. August 1913. Dekan U h l.

Zwangs-Versteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Conweiler belegenen, im Grundbuch von da, Heft 351, Abt. I Nr. 913, zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungsvermerks

auf den Namen des Wilhelm Freh, Zimmermanns in Conweiler, eingetragenen Grundstücke: Gemeinderätl. Schätzung

vom 27. Februar 1913:

Geb. Nr. 176: 2 g, 83 gm Wohnhaus mit Stall,

Scheuer-Anbau und Hosraum in breiten Acckern am Ortsweg Nr. 2,

Buckelweg . .. 6400 ^

Parz. Nr. 317/3: 3a 29 gm Baumgartn in breiten Aeckern,

317/4: 37 gm Zufahrt allda, zusammen 335: 22 a 95 gm Baumacker in breiten

Aeckern.

337/1: 37 a 33 gm Baumacker allda . .

600 ^

1200 -^ 1600 ^ zusammen: 9800 ^

am Donnerstag den 9. Oktober 1913,

nachmittags 2 Uhr,

auf dem Rathaus in Conweiler versteigert werden.

Der Versteigerungsvermerk ist am 15. August 1913 in das Grundbuch eingetragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Bersteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgcsetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden ausgesordert, vor der Erteilung des Zu­schlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs­erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.

Neuenbürg, den 19. August 1913. Kommissär:

Bezirksnotar Reuß.

I K. Forstamt Enzklösterle.

Keigholj-Nerkaiif

aus I. Wanne 13, IV. Hirfch- kopf 13, VI. Langehardt 21, VII. Kälberwald 15, ^1 und Scheidholz aus sämtlichen Di­strikten :

i Rm. Eichen 4 Anbruch; Buchen ! 2 Scheiter, 84 Anbruch;Nadel-

! Holz 2 Roller, 2 Scheiter, 899 ! Anbruch.

Die bedingungslosen Angebote sind in Geld für 1 Rm. aus­gedrückt vom Bietenden unter­zeichnet und verschlossen, mit ,der AufschriftAngebot auf l Beigholz" bis spätestens Freitag den 29. August vorm, vor 10 Uhr beim Forstamt einzureichen. Die Eröffnung der Angebote erfolgt unmittelbar darauf im >Waldhorn" in Enzklösterle.

! Abfuhrtermin 1. Jan. 1914.

! Losverzeichnisse und Ange­botsformulare unentgeltlich vom Forstamt.

! Neuenbürg.

! Auf 1. oder 15. September könnte ein

Kochsräulein

eintreten.

! Frau E. Burgharv

zumBären".

Neuenbürg.

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gesucht auf 1. Oktober.

Zu erfragen in der Geschäfts­stelle ds..Blattes.

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Eintrittspreise:

Loge 3.30, Sperrsitz u.I. Platz 2.20,

II. Platz 1.65, III. Platz 1.10,

Stehplatz 60

Kartenvorverkaus:

Pforzheim: M. Walz. (Fa. Herrn.

Meyle), Zig.-Jmport, Schloßberg 1,

Telephon 2491.

Dietlingen: Theaterbüro,

Fernsprecher 1152.

öklilM 5 Adr. Ende aeaell ü Adr Zugverbindnugen: Pforzheim-Dietlingen, Brötzingen (Mbtalbahn) ab 2.52. 4.12, zurück 9.25, 9.50 Uhr. v s ^ Karlsruhe-Dietlingen, Karlsruhe (Albtalbahn) ab 2.14, zurück 9.59 Uhr.

2a«t Bekanntmachung des Bürgermeisteramts Dietlingen ist das Betreten des «inliegenden Geländes, sowie der Feldwege durch Unbefugte ver- _ boten. Zuwider handlungen werden «ach Z 145 P.St.G.B. streng bestraft.

Druck und Verlag der C. Meeh'schen Buchdruckerei des Enztälers (Inhaber G. Conradi) in Neuenbürg.

Montag de« 25. August: verbunden mit DM- Brillant- «ud ttmittttm Kriegs-Feuerwerk,

sowie bengalischer Beleuchtung der gesamten Szenerie und des Römerberges.