Vermischtes»
Das Geld liegt noch immer auf der Straße, man muß es nur zu finden wissen. Der Reichtum der Stadt Charlottenburg spiegelt sich sogar in den Kästen wieder, die zur Beseitigung des Hausmülls dienen. Die großberliner Vorstadt verwertet bekanntlich den Hausunrat, nachdem sie ihn in eigens dazu errichteter Anstalt im sogen. Dreiteilungsverfahren hat sortieren lassen, bis auf das kleinste, einigermaßen Wert besitzende Teilchen. Bei dieser genauen Durchforschung kann es nicht aus- bleiben, daß gelegentlich recht wertvolle Gegenstände, wie silberne Löffel, Gabeln. Schmuckgegenstände rc. aufgestöbert werden, deren Verschwinden die Eigentümer sich nicht erklären konnten. Kürzlich hat man sogar zwei Tausendmarkscheine im Mülleimer finden können. Ein Herr, der auf eigenartige Weise diese braunen Lappen verloren haben muß. vermutete, sie wären in den Müllkasten gekommen. Im guten Vertrauen auf die Ehrlichkeit der städtischen Müllsortierer und auch aus Bequemlichkeitsgründen nahm er die Durchstöberung seines häuslichen „Allerleis" nicht selbst vor, sondern ließ in der Sortieranstalt nach Bezeichnung der Zeit und des Ortes nach den 2000 ^ suchen. Auf Grund der Systemeinteilung wurde die betreffende Waggonladung mit Erfolg durchgesucht. Die beiden braunen Lappen wurden aus dem Müll ans Tageslicht geholt und haben sich wieder gut erholt.
Warnung. In jüngster Zeit sind mehrfach Todesfälle dadurch erfolgt, daß nach Genuß von unreifem Obst und Gurkensalat Wasser getrunken wurde. Es ist daher nur aufs dringendste vor Wassergenuß sofort nach Genuß von Gurkensalat und unreifem Obste zu warnen. Hat man Obst und Gurkensalat genossen, so hat man im allgemeinen gar kein Bedürfnis mehr nach Wasser. Aber besonders Kinder und jüngere Leute lieben es doch, sofort Wasser, und zwar in reichlicher Menge, nachzutrinken. Diese sind daher auch ganz besonders gerade jetzt darauf aufmerksam zu machen, daß solche Handlungsweise sogar den sofortigen Tod herbeiführen kann.
Das Beißen der Pferde im Stalle ist eine sehr üble Angewohnheit, die meist im Futterneid und in der Bosheit ihre Ursache hat. Nicht selten ist aber auch eine schlechte Behandlung in der Jugend daran schuld. Im allgemeinen ist den Pferden das Beißen schlecht abzugewöhnen. Zwar wird empfohlen, den Beißern eine gekochte, heiße Rübe auf einer Gabel vorzuhalten, damit sie sich das Maul ordentlich verbrennen. Indes ist dieses Verfahren sehr tierquälerisch und zudem wenig erfolgreich. Daher empfiehlt sich auf alle Fälle ein Maulkorb, wenn man nicht das Tier dem Roßschlächter übergeben will. Das ist das beste.
Menschenfresser geraten sind?" — Herr: „Ja. ich war schon für einen Hochzeitsschmaus bestimmt!,, — Dame: „Und wie sind sie ihrem Schicksal entgangen?" — Herr: „Sehr einfach, die Verlobung ging zurück."
sJm Restaurant.) Gast: „Kellner, mir ist schlecht geworden; rufen Sie mir doch gefälligst den Geschäftsführer an den Tisch." — Kellner: „Ja, was kann denn der Geschäftsführer dazu tun?" — Gast: „Na, erlauben Sie mal, hier steht doch ausdrücklich auf der Karte: Bei Beschwerden wolle man den Geschäftsführer rufen lassen."
(Gut gegeben.) Ein englischer Botschaftssekretär war bei einem russischen Großfürsten zum Diner geladen. Dabei passierte ihm das Versehen, ein Glas Rotwein über das Tischtuch zu gießen. Spöttisch bemerkte der als taktlos gefürchtete Großfürst: „Tut man das in England öfter?" — „Jawohl. Hoheit." sagte der Engländer, „aber niemand nimmt Notiz davon!"
voraussichtliche Witterung.
Das Hauptteil des Niederdrucks ist nach Mittelschwcden gewandert, was kühlen Nordwestströmungen den Weg nach Deutschland frei macht. Diese werden aber nun bald Nachlassen und nach anfänglichem trübem und regnerischen Wetter wird etwas Aufheiterung eintreien, womit mäßig kühle Temperatur verbunden sein wird. Doch ist beständige Witterung noch keineswegs in Aussicht.
sRetiung.) Dame: „Jst's wahr, Herr Mayer, daß Sie auf Ihren großen Reisen einmal unter
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Mer?, für den Inseratenteil: G. Conradi in Neuenbürg.
Kmtliche Sekanntmachllngsn und privat-KnzeigSK»
Bekanntmachung der Königliche« Baugewerkeschule, die Anmeldnng betreffend.
Die Anmeldungen für das Wintersemester haben vor dem 1. September zu erfolgen. Später eintreffende Aufnahmegesuche haben keinerlei Anspruch auf Berücksichtigung.
Die Direktion der K. Baugewerkeschule:
, Schmohl.
K. Aöerarnt Weuenöürg.
Formalin zum Beizen der Saatfrucht.
Die K. Anstalt für Pflanzenschutz in Hohenheim übernimmt auch Heuer wieder die Vermittlung von gutem Formalin zum Beizen des Saatguts. Die Vorzüge des Formalins gegenüber der Kupfervitriolbeize sind: einfachste Handhabung, sichere Wirkung und billiger Preis; ein besonderer Vorzug ist sodann noch,, daß die Formalinbeize vorschriftsmäßig angewendet niemals die! Keimfähigkeit des Saatguts beeinträchtigt, während gerade bei der Notreifen Frucht des Vorjahrs durch die Kupfervitriolbeize sehr häufig die Keimfähigkeit vollständig vernichtet worden ist., Die Ortsvorstehrr werden unter Hinweis auf den ihnen! zugegangenen gedruckten Bestellschein ersucht, die allgemeine An-^ Wendung der Formalinbeize ihrerseits in geeigneter Weise dringend! zu empfehlen, Bestellungen entgegenzunehmen und binnen 10 Tagen! hieher zu senden. i
Den 21. August 1912. i
Regierungsrat Hornung. !
K. Forstamt Neuenbürg.
Schichlderdholr-Nkllms
am Dienstag den 3. Sept. 1912,
vormittags 9 Uhr in Dobel (Rathaus) aus Staats wald Reutbronnen, Mönchswald, Gengenbronn, Hirschtrieb, Hub. Volzemerstein, Hirtentann, Sausteig, Hummelstein, Hohriß, Scheppele, Lindenberg, Mißlesgrund. Horntannkopf, Bügel, Erdfall und vom Scheidholz sämtlicher Hüten: Eicheuaubruch: Rm.: 5 bessere Qual, (darunter 2 zu 1,2 w), 37 II. Qualität; Buchrnanbruch: 66 Rm.; Nadelholzanbruch: 1223 Rm Losverzeichnisse unentgeltlich vom Forstamt zu beziehen.
K Amtsgericht Neuenbürg.
am
Im Handelsregister, Abt. für Einzelfirmen. ist 15. August 1912 nachstehende Firma eingetragen worden:
„Ernst Ochner fe«. in Neuenbürg", Inhaber Ernst Ochner fen. in Neuenbürg.
Den 20. August 1912. Amtsrichter Brauer.
Landwirtschaft!. Bezirks-Verein
Neuenbürg.
Die schlechte Einbringung der Getreideernte gibt dem Verein Veranlassung, den Mitgliedern einen Saatgutwechsel für die Herbstsaat dringend zu empfehlen.
Der Verein ist im Besitze folgender Saatgutangebote:
1) Petknfer Wiuterroggen, F. v. Lochow's Original
von der K. Saatzuchtanstalt Hohenheim für alle Bodenverhältnisse und als sehr ertragsreich bestens empfohlen, Preis 13.25 pro Ztr.
2) Strube's 8<zznar«-lLe»Ä Wiuterweizen in Korn- und Strohertrag sehr gut, Preis 14 ^ pro Ztr.
3) Lanpheimer roter Kolbendinkel, Korn- und Strohertrag sehr befriedigend, sehr winterfest und für alle Bodenverhältnisse paffend. Preis 11.50 ^ pro Ztr.
Wir bitten unsere Mitglieder, ihre Bestellungen längstens bis 8. Sept. Vs. Js. bei Oberamtstierarzt Böpple einzureichen. Da der Versand in Ztr.-Säcken erfolgt, sind die Bestellungen stets auf Ztr. abzurunden.
Den 20. August 1912. Vereinst» erstand:
Regierungsrat Hornung.
Dennach.
ZmW'VerstkigttW.
Im Wege der Zwangsvollstreckung werde ich am
Samstag den 24. d. Mts.,
vormittags 9 Uhr 1 Pferd (Rotschimmel), ca. 30 Zentner Hen «nd eine Futterfchneidmaschiue
öffentlich gegen Barzahlung versteigern.
Zusammenkunft beim Rathaus. Hrrrenalb, den 22. Aug. 1912. Gerichtsvollzieher Ecker.
Tüchtiges, fleißiges
Mädchen,
das selbständig kochen kann, gesucht. Zu erfragen !
Billa Eilbert, Hrrrenalb.
Zu »erkaufen billig:
8 junge, 8 Wochen alte de Nische P Schäferhunde
mit vorzüglichem Stammbaum. Vater ausgebildeter Polizeihund mit I. Preisen.
Anton Lechinger,
Wirt zum „Barbarossa", Karlsruhe, Luisenstraße 38.
Neuenbürg.
Das heurige
Bezirksmisstonsfest
findet Sonntag de« 1. September hier statt. Beginn: nachmittags 2 Uhr. Redner: Pfarrverweser Reusch-Feldrennach (früher Missionar in Indien), Missivnsprediger Muuj (Afrika), Missionar Zwißler (China).
Die Festlieder werden in der Kirche ausgeteilt werden. Eröffnen wird der Posaunenchor des hiesigen Jünglingsvereins.
Zur Teilnahme aus Stadt und Bezirk wird herzlich eingeladen.
Den 22. August 1912. Dekan Uhl.
OtirkKrilkll» Der Gesangverein der Nähmaschineubauer srurrx'ruye. Junker L Ruh von Karlsruhe, welcher
beim Konkurrcnzsingen am letzten Sonntag in der Abteilung Kuustgesang den la-Prns nebst Ehrenpreis (silb. Bowle der Stadt Neuenbürg) errang, war im Gasthaus z. „Anker", Besitzer Ernst Ochuer, untergebracht. Den Sängern der badischen Residenz gefielen allgemein die schönen, freundlichen Räume und es herrschte nur eine Stimme des Lobes über die vortreffliche Bewirtung und gute Bedienung. Deshalb sei auch an dieser Stelle Hrn. Ochner bester Dank ausgesprochen. Auch unserm Festführer Hrn. Ade, der mit großer Liebenswürdigkeit seines Amtes waltete, sei freundlicher Dank gesagt. Der Liederkranz Neuenbürg darf mit Stolz auf sein glänzend verlaufenes Jubiläum zurückblicken; kein Mißton störte das gut arrangierte Fest und es war gewiß allen Sangesbrüdern eine rechte Freude, in dem herrlich gelegenen Schwarzwaldstädtchen Neuenbürg einen genußreichen Tag verlebt zu haben.
ÜMiiieksn-
Kelller
VN pünlrü. AnsrMer in 8e- iräZen von mindestens 1000IAK. an per sokort unck später gut I. und II. ktecki
Witter,
8tntlAS,r1, Lücksensir. 101. lelepk. 6503.
LonntsZs Aeökknet rviscken II und 12 Ukr.
ZN Klinischen!
sowie
KalW-PerMknlMitt
zu haben in der
C. Meeh'scheu Buchhandlg.
AilU-I euWM.
Sonntag-Nachmittag 3 Uhr.
Abmarsch: Gurnhakke.
Neuenbürg.
Eine Anzahl Exemplare der
zum 75 jährigen Jubiläum des Liederkranzes
ist noch vorhanden und wird zum ermäßigten Preis von 2V pro Exewpl. abgegeben in der
c. Meeh'scheu öllchhümilmg.
Eine guterhaltene
FnttnsihnkidWslhme
hat zu verkaufen
G. Wett, Aufseher, Größeltal bei Neuenbürg.
Druck und Verlag der C. Mrrh'schrn Buchdruckrrri de» LnMierl (Inhaber G. Louradi) in Neuendüre.