von der Festgabe rund 1000 ^ an Württemberg, 15000 nach auswärts fließen, wurde genehmigt. Die große Liebesgabe mit 3500 ^ erhielt mit 71 Stimmen Bietenhausen. Abends war Familienabend im Spritzenhaussaal und im Dreikönig. Den Mittelpunkt des zweiten Tages des Würlt. Gu­stav Adolf-Festes bildete ein Fest gottes dien st, bei welchem Hofprediger Dr. Hoffmann den Jahres­bericht vortrug, wobei er u. a. die Tatsache hervor­hob, daß die letzte Adventskollegte erstmals den Be­trag von 40 ^ überschritten habe. Pastor Mode- row von Haifa gab eine Uebersicht über deutsch­evangelisches Leben im heiligen Lande und Pastor Dedekind von der Barmer Missionsgesellschaft machte Mitteilungen über die deutschen Kolonisten in Brasilien. Bei dem nachfolgenden gemeinsamen Festmahl im Spritzenhaussaal brachte Kolonialprä­sident Dr. v. Habermaas einen Trinkspruch auf das Königspaar aus und später wurde noch ein Spaziergang nach Unterrombach gemacht, wo in dem dortigen neuen Kirchlein die Besucher ein Kirchen­konzert erwartete. Auf das an ihn gerichtete Hul­digungstelegramm hat der König erwidert:Von Herzen danke ich der 69. Hauptversammlung des Gustav Adolf-Vereins für ihre freundliche Begrüßung und erwidere dieselbe mit dem warmen Wunsche: Gott segne und leite ihre Verhandlungen zum Heile unserer teuren Kirche und aller Glaubensgenossen. Wilhelm".

Ellwangen, 10. Juli. Ministerialrat Michel und Baurat Groß aus Stuttgart kamen gestern hier­her, um über den Anschluß der Riesgemeinden, die schon lange unter schlechten Nutzwasserverhältnissen leiden, an die Wasserversorgung des Landes zu beraten. Es handelt sich um 17 Gemeinden, die sich wohl alle dem Projekt anschließen werden.

Ellwangen, 11. Juli. Der Ein- und Aus­brecher Schwarz, der vor kurzem zu insgesamt 14 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, ist heute früh 5 sis Uhr aus dem Landesgefängnis Hall, in dem er untergebracht war, wiederum entwichen. Ein Oberaufseher, der Schwarz das Essen brachte, hatte vergessen, die Türe wieder zu schließen. Der Einbrecher benützte die Gelegenheit, zu entfliehen. Um sein Entweichen nicht ausfällig zu machen, ging er langsam davon. Bis jetzt ist es noch nicht ge­lungen, seiner habhaft zu werden.

Tübingen, 9. Juli. (Schwurgericht) In der Strafsache gegen Georg Müller, Taglöhner von Mössingen, wohnhaft in Willmandingen, wegen Brandstiftung, wurde heute verhandelt. Die Frage auf Schuldig wurde bejaht und der Angeklagte wegen eines Verbrechens der vorsätzlichen Brandstiftung zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Erschwerend wirkte, daß die Tat gegen die eigene Mutter gerichtet war.

Aus StaSt» Bez irk u nS Umgebung.

* Neuenbürg, 11. Juli. An Stelle des auf 31. ds. Mts. zum Pfarrer in Unterdeufstetten er­nannten seitherigen Stadtvikars Mammel ist der bisherige Pfarrverweser von Unterdeufstetten, Rein­hold Paulus, zum Stadtvikar hier bestellt worden.

Neuenbürg, 10. Juli. Bei einem Unterhalt­ungsabend des Schwarzwaldvereins in Stuttgart wurde mitgeteilt, daß die Bemühungen des Aus­schusses. noch einmal eine Floßfahrt zustande zu bringen, von Erfolg begleitet wurden. Am nächsten Sonntag den 14. ds. soll die Floßfahrt stattfinden und zwar wie früher auf derkleinen Enz" von der Agenbacher Wasserftube nach Calmbach.

** Feldrennach, 8. Juli. Nachdem er vor 5 Jahren einen größeren Ausflug nach Straßburg gemacht hatte, unternahm gestern der hiesige Lieder- kranz einen solchen nach Mannheim und Heidelberg. Früh 4 Uhr stellten sich 46 Personen zur Fahrt mit den hier schön geschmückten 2 Autos ein, und als ein frisches Lied auf dem Marktplätze verklungen war, ging die Fahrt lustig in den Morgen hinein. Eine unvorhergesehene Bereicherung des Früh-Pro- gramms bot bei Forst ein auf einem Fahrrad sitzen­der, von einem Pferde gezogener Mann, der offenbar auf der Ebene bequem das Radfahren lernen wollte, und ein Radler bei Mannheim (im Festanzug und hohem Zylinder), zwei komische Bilder. Im Rhein­hafen Mannheim wurde sofort ein Motorboot be­stiegen und in 2 ständiger Fahrt erfolgte eine gründliche Besichtigung der Hafenanlagen im Rhein und Neckar dort. Nach einem kurzen Frühschoppen im bayerischen Hiasel in Ludwigshaben a./Rh wurde durch den schönsten Teil von Mannheim nach Heidel­berg gefahren. Dort wurde das einfache Mittagessen gemeinschaftlich eingenommen. Die Schloßbesichlig- ung dauerte wieder mehr als 2 Stunden, so daß hierauf eine kräftige Stärkung der Teilnehmer not­wendig wurde, die hinsichtlich der Nahrungsaufnahme an diesem Tage bislang entschieden zu kurz gekom­men waren. Mittlerweile war es höchste Zeit zur Heimfahrt geworden, die über Wiesloch, Durlach, Karlsruhe. Ettlingen, Marxzell erfolgte. Das tadel­lose Funktionieren der 2 Neuenbürger Autos und deren sichere, umsichtige Leitung durch ihre 2 Führer während der ca. lOstündigen Fahrtdauer darf unein­geschränkt hervorgehoben werden. Alles in allem genommen darf gesagt werden, daß unser Gesang­verein aus einen gelungenen, glücklich verlaufenen Ausflug zurückblicken darf und Dank und Anerkenn­ung gebührt neben der Vorstandschaft vor allem dem Spiritus rector der Veranstaltung. Hrn. Oberlehrer Ulrich hier.

Calw, 10. Juli. Die 30jährige Frau des Zigarrenarbeiters Knörri in Neuhengstett wurde dieser Tage nach langem Suchen in der Scheuer tot auf dem Heustock gefunden. Es zeigte sich, daß sie sich mit Lysol vergiftet hatte, wahrscheinlich in einem Anfall von Geistesgestörtheit. Zuerst scheint sie den Versuch gemacht zu haben, sich die Pulsadern auf­zuschneiden.

Alten steig, 9. Juli. Die Heidelbeerpreise be­wegen sich zwischen 10 und 14 das Pfund. Zum Mittelpreis von 12 werden wohl z. Zt. die meisten Heidelbeeren gekauft.

Pforzheim, 8. Juli. Kaum war letzten Herbst das neue hiesige Großh. Kunstgewerbeschulgebäude eröffnet, so starb der langjährige Direktor A. Waag, und seither war die Anstalt ohne Leiter. Jetzt ist endlich ein Nachfolger bestellt, und zwar hat der Großherzog auf diesen wichtigen Posten den Archi­tekten F. W. Jochem in Kiel ernannt. Dem Ge­nannten geht ein guter Ruf voraus. DieKieler Ztg." schreibt: Jochem ist seit 6 Jahren Lehrer für Architektur, Raumkunst und Kunstgewerbe an der Handwerkerschule in Kiel. Vorher war er in Mainz, Darmstadt, Dresden und ein Jahr in Italien. Erst kürzlich erhielt er beim Wettbewerb für den Tietz- schen Warenhausbau in Köln einen Preis zuerkannt. Die Schule verliert in ihm einen hervorragenden Lehrer, der auch als Künstler in Kunstgewerbekreisen einen ausgezeichneten Ruf genießt.

Pforzheim, 9. Juli. Vor einiger Zeit war hier in der weiten Umgebung kein Gartenhaus mehr

sicher. Die oft sehr schönen und teuren Häuser wurden nachts von Einbrechern heimgesucht und be­raubt, wobei oft wertvolle Geräte, Kleider, Garten­gewehre usw. gestohlen wurden. Soeben hat das Gericht wieder zwei Haupteinbrecher abgeurteilt, die gegen 40 Einbrüche verübt haben. Es sind dies der Gärtner Friedrich Stepper aus Wildbad und der Hausbursche Karl Ludwig Kühlwein aus Her­bolzheim. Elfterer erhielt 3 Jahre Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust. Letzterer 1 Jahr Gefängnis

und 3 Jahre Ehrverlust.-Der 21 Jahre alte

Buchhalter Emil Oskar Schierer hatte einen be­sonderen Trick, um die zwei Goldwarenfabriken zu betrügen, bei denen er in den letzten drei Jahren tätig war. Beim Aufzählen der Löhne rechnete er eine höhere Gesamtsumme und behielt dir Differ- renz für sich. Die eine Fabrik schädigte er um 5110 Mark, die andere um 1660 Mk. Er erhielt soeben

I?/s Jahre Gefängnis.-Im Walde nördlich

von Pforzheim fand man einen ganzen Haufen Männerkleider und Wäsche nebst Reisetasche usw. In den Kleidern befand sich eine Strafoerfügung des Sladtpolizeiamts Stuttgart gegen Fuhrmann Friedrich Mackenmull, Stuttgart-Berg. Poststr. 44. Die Staatsanwaltschaft erläßt Fahndung.

Pforzheim, 10. Juli. Der heutige Schweme- markt war befahren mit 16 Ferkeln. Verkauft wurden alle zum Preis von 4043 Mk. pro Paar.

Eingesandt von Neuenbürg.

Für eingefendtete Mitteilungen übernehmen wir nur die preßgefetzliche Verantwortung.

Der Schulhausanbau geht nun seiner Vol­lendung entgegen, und wenn noch fleißige Hände sich regen, so wird derselbe auf seine bestimmte Zeit be­zogen werden können. Wer hätte aber gedacht, daß unser seither so gern gesehenes, schönes Schulhaus durch den nun in einem andern Stil erfolgten An­bau so entstellt werden könnte. Allgemein war man der Ansicht, daß es selbstverständlich ist, daß bei dem Baustil derselbe eingehalten werden muß, wie er an dem älteren Bau ist. Die Ausführung gegen­über dem alten macht keinen guten Eindruck. Wenn man auch zur jetzigen Zeit einen anderen Baustil einhält, so hält man dies aber hier bei dem Anbau für nicht angebracht und verfehlt. Das Pforzheimer Rathaus ist beispielsweise auch vergrößert worden, aber voll­ständig harmonisch mit dem alten Teil gehalten. Aber nicht nur daß der Neubau für das Auge nicht günstig wirkt, namentlich auch wegen der anderen Fenstergestelle und der kleineren Fensteröffnungen. Solch kleine Fensterscheiben mag sich ein Privat­mann machen lassen, sie passen aber entschieden für ein Schulllokal nicht, wo Licht und Reinlichkeit be­ansprucht wird. Hoffen wir nun aber, daß die inneren Einrichtungen und Ausstattungen voll und ganz ihrem Zweck und zur Zufriedenheit, sowie der Heranwachsenden Jugend lange Zeit entsprechen mögen.

Worcrusfictztkiche Witterung.

Das Tief bleibt hinter Irland stehen, so daß in Mittel­europa der Hochdruck die Oberhand behalten und sonach vorwiegend heiteres, trockenes, heißes Wetter eintreten wird. Etwas gewitierhafte Wolken werden zwar entstehen, aber leine ernstlichen Entladungen herbeiführen.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil: C. Meeh, für den Inseratenteil: G. Conradt in Neuenbürg.

»W- Hi«,« zweite« «litt. -WU

Amtliche Bekanntmachungen unS Privat-Knzsigen.

K. Höerarnt WeuenSürg.

Die Gemeilldtbehörde«

werden veranlaßt, Anträge auf Verleihung des Feuerwehrdieust- ehreuzeicheus spätestens bis 1. August ds. Js. beim Oberamt einzureichen.

Bei Behandlung der Anträge ist der Minist.Erlaß vom 1. November 1906, A.Bl. S. 321, zu beachten.

Den 9. Juli 1912.

Regierungsrat Hornung.

K. Höeramt Hleuerröürg.

Dik NkiAalti»>Mkt«m und die Genieindc- llihmmgsbrmie«

werden hiemit auf die Vorschrift in H 196 Abs. 1 der B.V. z. G.O. hingewiesen, wonach die Rechnungen vom Jahre 1911 spätestens bis 1. Oktober ds. 3s. abzuschließen sind.

Den 11. Juli 1912.

Regierungsrat Hornung.

W ü r z b a ch.

Das Ktkmsllmmtln

jeglicher Art in den Gemeinde- und Privatwaldungen ist für Auswärtige bei Strafe Ver­bote«.

Gemeiuderat.

Ein tüchtiger

Brettersortierer

sowie einige tüchtige

Platzarbeiter

können sofort oder später ein­treten bei

Rob. Bürkle, Sägewerk, PforzheimWürmlal.

Mach langem Kampf ist meine Frau Barbara Reich, geb. Bölstler, aus Oberlengen­hardt am Samstag den 6. Juli, abends 8 Uhr spurlos verschwunden. Der redliche Finder möchte Mitteilung machen und sie behalten. Um stille Teilnahme bittet

der Hinterbliebene Gatte:

keorg kvlvd, Luokbilläsrsi, vornkLM.

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