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Unterniebelsbach, den 1 . Mai 1912.
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Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die traurige Nachricht, daß unser lieber, treubesorgter Vater und Großvater
Christian Kieselmm,
Gemeindepfleger,
nach kurzem, aber schwerem Leiden im Alter von 67 Jahren sanft in dem Herrn entschlafen ist. Um stille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Beerdigung findet am Samstag den 4. Mai, nachmittags 3 Uhr statt.
Pforzheim.
fürs Aushauerfach wird bei gründlicher, vielseitiger Ausbildung unter günstigen Bedingungen sofort oder später angenommen.
Otto Benkendörfer,
Pforzheim, Bleichstr. 29, part.
Calmbach.
ttVtache hiermit bekannt, daß Tlla meiner Frau ohne Geld oder auf meinen Namen nichts mehr gegeben werden darf, indem ich für nichts aufkomme.
Fr. Seyfried, Maurer.
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Gesang an den Schmarrwald!
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Zs«rrvi»1t»ÄrK, 1. Nai 1912.
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O Schwarzwald, wie bist du jo schön Mit deinen dunklen Tannen,
Mit deinen Tälern, deinen Höh'n! Könnt' ich dich ganz umspannen!
Viel schöne Plätzchen, das ist wahr, Kannst, Schwarzwald, du aufweisen; Drum möcht'ich einmal ganz und gar Im Lied dich heute preisen.
Zuerst dich einz'ges Herrenalb,
Das Heimat mir gewesen; Umgegend dorten allenthalb — Könnt' ich dich je vergessen?!
Bernstein und Schweizerkops, sodann Der Aussichtspunkt noch viele, Darauf ich oftmals stand und sann, Auch auf der Teufelsmühle.
Den schönsten Rundblick man dort hat Und sieht weit in die Ferne;
Drum weilen hier auch in der Tat Touristen viel und gerne.
Wildbad bekannt in weiter Welt, Kurort mit warmen Quellen. Naturschönheit wohl auch nicht fehlt — Enz mit rauschenden Wellen.
Dann Sommerberg mit Drahtseilbahn Der neu'sten Reize einer.
Biel tausend Fremde lockst du an, Im Enztal gleicht dir keiner.
Folgt Calmbach, Höfen, Neuenbürg Im schönen Tal und droben Der Dobel noch, auch im Bezirk: Euch alle muß ich loben.
Datz Neuenbürg mit seinem Schloß In reizendvoller Lage,
(Man kennt als Amtsstadt dich nicht bloß)
Das ist wohl keine Frage.
Romantisch liegst du da, beglückt, Von Bergen rings umgeben.
Die Fremden sind von dir entzückt; Sie bringen in dich Leben!
Und dann am Trauf — ein Paradies, Wo wächst der Gräfenhäuser. — Edler Tropfen —man stets ihn pries - Produkt der Rebenreiser!
Am schönsten aber ist es noch Im Tannenwald, dem Lüstern.
Gern lausche ich, ihr Tannen, doch Dem g'heimnisvollen Flüstern.
Rast aber Sturm durch das Geäst, Wie donnerähnlich Brausen,
Dann duckt der Vogel sich ins Nest Aus Furcht vor'm wilden Sausen.
Darauf nach dem Gewittersturm Herrscht neues Leben wieder.
Am Boden kriechen Schneck u. Wurm Und Vögel singen Lieder.
So ist's ein lieblich Waldkonzert, Das tief dringt zu Gemüte,
Wenn einsam — nichts die Ruhe stört. O trauter Waldesfriede!
Wer redet dadurch uns ins Ohr? Ich denke: Gottes Stimme.
Ja, Dank erschallt durch Waldeschor Allein dem Schöpfer, ihme!
Ozonreich ist dein Tannenduft, Heilkräftig für die Kranken.
Schon viele, die in deiner Luft Genesen sind, dir danken.
Viel' Luftkurort' sind überall Wie Pilze aufgeschossen,
Daß manchem wird recht schwer die Wahl,
Bts endlich er entschlossen.
Mir hast du's, Wald, auch angetan. Schon mehr als dreißig Jahre Als Heimat sehe ich dich an.
Gott ferner uns bewahre!
Schwarzwaldgebirg', ja du bist schön Mit deinen dunkeln Tannen,
Mit deinen Wäldern, deinen Höh'n! Ich möcht' dich ganz umspannen! Obh. Bdr.