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Sonntag den 28. Jannar:
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Montag den 29. Januar:
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Dienstag den 39. Jan.:
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Freitag de« 2. Februar:
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Der ledige Gatte.
Rundschau.
Karlsruhe, 25. Jan. Das 18jährige Dienstmädchen Margarete Bentz, welches der 21 Jahre alle Hilfstrompeter Prüfer aus Eifersucht durch Reoolverschüsse schwer verletzt halte, ist seinen Verletzungen erlegen. Prüfer, der nach der Tat einen Selbstmordversuch machte, liegt hoffnungslos im Garnisonslazarett darnieder.
Baden-Baden, 23. Jan. Die hiesige Stadtgemeinde hat unter den Gemeinden des Landes den größten Waldbesitz. Die städtischen Waldungen umfassen über 5100 Hektar Fläche und haben einen Sleuerwert von nahezu 7 Millionen Mark. Der Gesamtholzbestand des Stadtwaldes ist auf 1830 520 Festmeter geschätzt und der für die Waldungen der früheren Gemeinde Lichtental auf 394740 Festmeier, zusammen also 2 225 260 Festmeter. Der jährliche Holzabgabesatz beträgt 41000 Festmeter.
In bedenklicher Weise und in heftiger Form grassiert zur Zeit in Mannheim die Influenza. In den Volksschulklassen fehlen zahlreiche Kinder, in der Töchterschule mußten sogar 2 Klassen geschlossen werden.
Singen, 24. Januar. Auf was für Manöver die Schmuggler bei Ausübung ihres unsauberen Handwerks manchmal verfallen, ist oft unglaublich. Ganz schlau wollte ein Italiener sein, um eine Portion Stumpen-Päckchen unverzollt hereinzubringen. Beim Passieren des Zolles zeigte er seine Ziehharmonika vor; die Revision hätte nun gern einen Beweis des musikalischen Genies gehabt, aber der Sohn des Südens konnte seinem Instrument keine Töne entlocken, weil die Ziehharmonika ganz mit Stumpen (Cigarren) ausgelegt war!
Herne, 25. Jan. Mit einem gefälschten Scheck erschwindelten sich vorgestern hier zwei junge Leute 20000 Mark. Erst einige Zeit nach Auszahlung der Summe wurde der Betrug entdeckt. Geschädigt ist angeblich die Herner Brauerei. Die Schwindler haben die Flucht ergriffen.
Auf das Postamt der Altstadt von Innsbruck kam ein Mann in der Kleidung der Postamtsdiener und holte auf einem Postwagen einen Teil der zu expedierenden Post ab, einen weiteren Teil brachte er etwas später auf einem gewöhnlichen Holzkarren weg. Es gelang ihm, auf diese Weise die Summe von 17180 Kronen in seinen Besitz zu bringen. Bis jetzt konnte er noch nicht ermittelt werden, doch bewegt sich der Verdacht bereits in bestimmter Richtung.
Aus Kuldscha, dem zur Dsungarei gehörigen chinesischen Gebiet an der russischen Grenze, wird gemeldet: In Altsuidun erfolgte in einem Pulverkeller eine Explosion. Etwa hundert Häuser sollen zerstört und viele Personen getötet und verletzt worden sein. Weitere Meldungen stehen noch aus.
Po st lagernd „verboten"! Die Bürger von New Aork und vor allem die jungen Damen werden künftig in der amerikanischen Metropole keine postlagernden Korrespondenzen mehr führen können: der Postmeister Morgan hat erklärt, daß die Institution postlagernder Briefe in New-Iork jetzt abgeschafft wird, und nur noch in beschränktem Maße für Fremde und Durchreisende fortbesteht. Der Postmeister scheint um die Seelenruhe der amerikanischen Jugend sehr besorgt zu sein, denn er erklärte: „Dieser Schritt war unerläßlich in Anbetracht der außerordentlich großen Zahl von Schulmädchen und minderjährigen jungen Damen, die auf postlagerndem Wege heimlichen Briefwechsel führten". Ein Erlaß des Postmeisters kündet an, daß alle jungen Damen, die künftig an den Postschallern nach postlagernden Briefen fragen, ihren Namen angeben müssen, worauf die Briefe direkt den Eltern zugestellt werden. Auch die Einrichtung eigener Briefkästen auf dem Postamt, die für die Geschäftswelt getroffen wurde, wird künftig streng überwacht werden. Eine Revision hat ergeben, daß nicht weniger als 50 Mädchen, Schülerinnen einer vornehmen Töchterschule gegen die vorschriftsmäßige Gebühr von 2 ^ im Monat ein eigenes
Postfach mieteten, um so ungestört Briefe empfangen zu können.
Württemberg.
Stuttgart, 25. Jan. Die Kaiserlichen Konsularbehörden in Frankreich werden nach wie vor in weitgehendem Umfang mit Vermittlungsanträgen deutscher Dienstboten befaßt, die sich durch ungerechte Behandlung seitens ihrer französischen Dienst- Herrschaft beschwert fühlen. Deutsche Mädchen, die nach Frankreich in Dienst gehen wollen, sollien sich vor allem vor Annahme ihrer Siellung über die Persönlichkeit der Dienstherrschaft — erforderlichenfalls unter Inanspruchnahme der zuständigen Konsulats — erkundigen. Vor Antritt des Dienstes sollten sie sich mit einem Geldbetrag versehen, der es ihnen, wenn sie die Stellung etwa aufgeben, ermöglicht, heimzureisen oder sich zu behelfen, bis sie eine andere Stelle oder fremde Hilfe gefunden haben. Vor Annahme sogen. Stellungen „au pair", d. h. ohne Bezahlung nur gegen freie Wohnung und Kost, ist grundsätzlich zu warnen. Ein neuerlicher Erlaß der Oberschulbehörden in dieser Angelegenheit beauftragt auch die Lehrer an oberen Mädchenklassen der Volks- und Mittelschulen und an Sonntags- und Mädchenfortbildungsschulen, die Schülerinnen in den letzten Monaten vor der Schulentlassung in diesem Sinne zu belehren.
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