Zufolge der Vorkomm»
1 Stockheim und Löch- Jahr so hohe Kosten «-Verwaltung ein Ver- nten als Vorstandseiner Genossenschaft, ihr. Betroffen werden des Bezirks, auch der »ezüglich seines Neben-
Daß die Stelle des
mit dem Amt eines ieamten nicht verträg-
2 ein, daß aber auch r Kassenführung direkt
neuen Bestimmungen ?ärte aufgefaßt.
. Eine Vereinbarung der Staatseisenbahnen )ie Leistung von Bei- igen-Renningen ist beteiligten Gemeinden rderlichen Grund und . zu den Baukosten 0 Mk. zu leisten und e Wasser unentgeltlich bungskosten sind ver- >00 Mk. Nach den den gepflogenen Vergingen 36 000 Mk.. Sindelfingen 126 500 Henningen 58000 Mk. n wird einen Beitrag
S Umgebung.
Eine stattliche Zahl rtte sich am Samstag immengefunden, um iern. Stadtschultheiß willkommen und ge« > des Tages. Das >ene Lied „Es braust ie Wacht am Rhein) i die rechte patriotische er Volz, Leutnant markigen, wohldurch- »olle Festrede, die in won ausgehend, daß sei, seit im ganzen Wiederkehr des Tages s neue deutsche Reich Versailles begründet die Weihe des heu- ltschen Kaiser. Nach habe man sich zu- ^stagsfeier des Kaisers !3 Jahre lang unser de sich während seiner iner und Hort des he dies dem Kaiser r. als seine Neigung »f des Soldaten hin- rsten Kriegsherrn, in gung über die gewal- ie Hand gegeben sei. res Kaisers verdanke Entwicklung, welche Zeitgeschichte dastehe, der Intelligenz, des lännischen Wagemuts geworden, welche mit rbefleißes auf allen . Der Deutsche habe striellen umgewandelt r Ausfuhr von Jahr n, und die deutsche ^ Schutz der neuge- eine solche Höhe er- gland ein gefürchteter geworden sei. Wer halten in dem stolzen Pung in Handel und hützung für ein nicht en habe? Und heute kräftigsten Abwehr- 'ür sie so unbequem verbs zu erwehren, das vor 40 Jahren te in der Fülle seiner he, und wie es mit en Platz unter den e, wie Handel und cmehren, wie sich die >er mehr ausbreiten
und wie alle Künste miteinander wetteifern, um uns das Leben zu verschönen und zum Glanz der deutschen Kaiserkrone das ihrige beizutragen. Er schildert dann den Träger der Krone als einen kraftvollen Regenten von weitem, staatsmännischem Blick und reichem schöpferischem Geist, der ein leuchtendes Beispiel treuester Pflichterfüllung sei, sowohl in der Familie, wie in allen Zweigen seines hohen Berufes. Mit dem Wunsche, daß uns der äußere Friede bewahrt bleibe und daß im Innern die Politik des Kaisers und der verbündeten Regierungen auch weiterhin erfolgreich und fruchtbringend sein möge, schloß der Redner seinen mit lebhafter Zustimmung aufgenommenen Trinkspruch auf unfern Kaiser Wilhelm II. Mil Begeisterung sang die Festversammlung „Deutschland, Deutschland über Alles". Nach weiteren stimmungsvollen Liedervorträgen des Turnergesangvereins ergriff Hr. Stadtvikar Stübler das Wort zu etwa folgender Rede: Als am 18. Januar 1871 das neue deutsche Kaiserreich aufgerichtet wurde, hätte kein Staatsmann Europas diesem Reich zuge traut, daß es 40 Jahre Frieden halten würde. Ob das Ideal eines unbewaffneten Friedens jemals verwirklicht werden kann, muß gerade auch einem Christen zweifelhaft sein, da leider christliche Nächstenliebe nimmer eine solch allgemeine Macht ist in der Welt, daß ein Volk dem guten Willen der andern rückhaltlos vertrauen könnte. Sehr zu schätzen ist, zumal in den Jahren, da der Ausbau der deutschen Flotte allmählich der Vollendung entgegengeht, die Tatsache, daß das Verhältnis zu Eiland sich zu bessern beginnt; man möchte meinen, jeit dem Tod Eduards VII., der bei uns ebensowenig für den Friedenskönig galt wie unser Kaiser drüben, ganz entgegen den Ueberzeugungen im eigenen Volk. Es scheint drüben fast ebensoviel Wunsch und Bedürfnis nach Frieden und freundschaftlichen Beziehungen vorhanden zu sein wie hüben. So gewiß darum alles unnötige Säbelrasseln zu vermeiden ist und auch eine künftige allseitlge Beschränkung der Kriegsrüstungen zu begrüßen wäre) so wird doch auch in Zukunft dem Deutschen eine schwere Kriegsrüstung nicht erspart bleiben; er ist nun einmal in die Mitte Europas hineingestellt. Daß es aber im deutschen Heere noch Soldaten gibt, die der Kämpfer von 1870 wert sind, dafür war das Verhalten der Männer, die dem jüngsten Marineunglück zum Opfer fielen, ein schöner Beweis. Das Hoch auf unser Heer und unsere Flotte fand ebenso begeisterten Widerhall. Die Reden waren trefflich umrahmt von gemeinsam kräftig gesungenen, patriotischen Liedern, wie von den markigen Vorträgen des Turnergesangvereins, der sich auch diesmal wieder bereit gefunden hatte, die patriotische Feier zu verschönen. Dem Dank der Versammlung für die prächtigen patriotischen Lieder gab Hr. Major Göz noch in herzlichen Worten Ausdruck, indem er die Turner und ihren sangeskundigen Meister hochleben ließ. Noch manches schöne Lied erklang, bis zuletzt die weichen Klänge des „Gute Nacht und süße Ruh" den gelungenen Abend beschlossen.
§ Neuenbürg. Wir möchten an dieser Stelle noch darauf aufmerksam machen, daß morgen Dienstag den 31. d. M. in der Zeit von 9 bis 12 Uhr vormittags im Oberamtsgebäude (Zimmer des Amtmanns) die Abstimmung über den Antrag auf Einführung des Achtuhrladenschlusses für die offenen Verkaufsstellen (mit Ausnahme der Bäcker und Metzger) in Neuenbürg stattfindet. Besonders sei darauf hingewiesen, daß bei der Feststellung der für die Einführung des Achtuhrladenschlusses erforderlichen Mehrheit von zwei Dritteln nur diejenigen Geschäftsladeninhaber gezählt werden, welche innerhalb der genannten Zeit ihre Stimme für oder gegen den Antrag abgegeben haben werden. Die früher gegebenen Sammelunterschriften bleiben also hier außer Betracht. Es wird deshalb allen beteiligten Geschäftsinhabern hier, welche ein Interesse daran haben, daß der Achtuhrladenschluß eingeführt oder daß er nicht eingeführt wird, dringend empfohlen, an der Abstimmung teilzunehmen.
Neuenbürg, 27. Jan. In dem kürzlich erschienenen Verwaltungsbericht der Verkehrsanstalten ist auch eine Ertragsberechnung der württ. Post gegeben und als Resultat festgestellt, daß über eine 4prozentige Verzinsung des Anlagekapitals hinaus noch ein Reinüberschuß von 8 617 961 Mk. verblieb. Wie demgemäß die Rente war, ist bescheidenerweise nicht gesagt, läßt sich aber leicht feststellen. Da das Anlagekapital mit 45 720000 Mk. vermerkt ist und da der Betriebsüberschuß ohne die 4prozentige Verzinsung des Anlagekapitals 10446 761 Mk. betrug, ergab sich in Wirklichkeit bei der württ. Post eine Rente von 22,85 Proz., womit die Post sich als die weitaus bestrentierende Staatsanstalt erwies.
Auch trotz der nun nicht mehr so günstigen Wirkung des Postmarkenabkommens wird die Postrente noch befriedigend sein. Bisher hat das seinerzeit von Hrn. v. Soden und Hrn. v. Balz abgeschloffene Postmarkenabkommen Württemberg insgesamt eine Mehreinnahme von mindestens 10—12 Millionen Mark gebracht.
§ Wildbad, 29. Januar. Gestern Samstag 8'/- Uhr abends brach in dem Wohngebäude des Fuhrmanns Johannes Seyfried jun. in Nonnen- miß ein Brand aus. Das Gebäude wurde erheblich beschädigt. Die Brandursache soll auf einen Kamindefekt zurückzuführen sein.
Neuenbürg, 26. Januar. (Warnung.) Nach einer Mitteilung sucht die M. A. Winter-Company in Washington zahlreiche Agenten in Deutschland, um für das von ihr vertriebene Heilmittel „Natürlicher Gesundheitshersteller" den Absatz im Reichsgebiet zu erweitern. Dieses Mittel in gleicher Zusammensetzung sucht sie neuerdings auch unter dem Namen „Nalther-Tabletten" in Verkehr zu bringen. Der Vertrieb des als Universalmittel angepriesenen Geheimmittels erfolgt unter ausdrücklich angegebener Umgehung der Apotheken ausschließlich durch Agenten, obwohl es nach der kaiserlichen Verordnung, betr. den Verkehr mit Arzneimitteln, vom 22. Oktober 1901, eine den Apotheken vorbehaltene Zubereitung darstellt, die als Heilmittel außerhalb der Apotheken nicht feilgehalten oder verkauft werden darf. Die genannte Firma weist auf ihr Mittel in marktschreierischer Weise hin und sucht auch Württemberg als Absatzgebiet zu gewinnen. Es handelt sich bei dieser Arznei um ein gewöhnliches Abführmittel, das für hohen Preis verkauft wird, aber keineswegs das leisten kann, wie die Firma Wimer u. Co. verspricht Das ganze Unternehmen läuft offenbar auf eine Ausbeutung des Publikums hinaus. Vor dem Bezug des Mittels wird nachdrücklich gewarnt. Agenten machen sich durch den Vertrieb des Mittels strafbar.
Ettlingen, 27. Jan. Auf der Eisenbahnstrecke Busenbach-Jttersbach fanden gestern zur Prüfung des elektrischen Betriebs mehrere Probefahrten statt, deren Ergebnisse befriedigten. Auf der eigentlichen Albtallinie Ettlingen-Herrenalb verkehren bereits die elektrisch betriebenen Züge, doch fährt am Vormittag und Nachmittag noch je ein Zug mit Dampflokomotive.
vermischtes»
Berlin hat seinen ersten Wolkenkratzer bekommen. In dem Industrieviertel des Ostens, in der Rotherstraße, ragt er empor. Mit seinen 10 Stockwerken steht er wie ein Riese unter den übrigen Nachbarbauten. Allerdings, ein Wolkenkratzer, wie die berühmten 35stöckigen Gebäude in Newyork, ist der Berliner Bau nicht. Aber auch schon 10 Stockwerke bilden für unsere Verhältnisse ein Wunderwerk. In grau und rot, teils verputzt, teils das blanke Mauerwerk zeigend, steht der Riese da. Die ersten fünf Stockwerke liegen in regelmäßiger Bauart, im Fabrikstil, übereinander. Mit dem sechsten Geschoß beginnt schon das Dach. Hier hört die glatte, senkrechte Front auf und ein gewaltig hoher, schräg aufsteigender Dachbau ist ausgeführt. Dieser enthält nun die restlichen fünf Stockwerke, die nach Art einer Mansarde ausgebaut sind. Die Rückwand des Gebäudes aber ist in der vollen zehnstöckigen Höhe in gewaltiger Fläche senkrecht emporgeführt. ebenso behalten die beiden Seitenmauern die volle Breite bis zur oberen Kante bei. Sie stehen ganz isoliert, hoch in den Himmel ragend, und wirken in ihrer schmalen Ausführung, da nur Treppen darin enthalten sind, äußerst unsicher. Auf der Kante ist ein Laufsteg angebracht, der um drei Fronten des Giganten herumläuft und eine große Anzahl Blitzableiter sollen ihn schützen.
München, 28. Januar. Jüngst saßen einige Münchener Bürger recht gemütlich im Augustiner beisammen, als sich zu ihnen an den Tisch ein Herr gesellte, der gerade aus Würzburg mit der Bahn angekommen war. Gerade wollte ein Münchener seinem Schnauzl das Brotessen beibringen, welche Kunst zu lernen aber der kluge Schnauzl hartnäckig sich weigerte, als der Fremde eine schön getrocknete Traube aus der Tasche zog und meinte: „Sie, Herr Nachbar, dös möchte Ihr Hund wahrscheinlich auch lieber als das Brot." Der Münchener meinte, sein Hund sei doch nicht unter die Vegetarianer gegangen, und „bal er koa Brot mag, frißt er koane Traub'n net". Da jeder der Streitsteile uf seinem Standpunkte bestehen blieb, wurde eine Wette auf zehn Mark vorgeschlagen und angenommen. Ein Kreis von Zuschauern hat sich mittlerweile gebildet, denn alle wollten einen traubenfreffenden Hund I
sehen. Doch siehe, welch ein Ereignis! Kaum hatte der Schnauzl die Traube vorgehalten bekommen: da ein Schluck, ein Druck — und verschwunden war sie auch schon. Sprachlos starrte alles den g'schleckaten Schnauzl an, der nichts als ein künstliches Traubenblatt und einen Stil zurückgelaffen hatte und wohl oder übel mußte der Hundebesitzer das Hundemenü mit zehn Mark berappen. Wie der Fremde sein Geld hatte und gefragt wurde, wie denn solches Wunder sich ereignet habe, sagte er lächelnd im besten Unterfränkisch: „Sehe Se, daS sen Würzburger Metzgerspäßle. Die Traube macht der Metzger aus Leberwürst und bindet se so ab, daß mer sie für e Traube halte ka." Nach dieser Aufklärung verschwand der Provinziale und ließ die Gesellschaft mit langen Gesichtern zurück. Der Hundebesitzer wußte aber jetzt, wie man einem Hund das Traubenfressen beibringen kann.
Auch eine Zentenarfeier. Das Jahr 1811, also vor hundert Jahren, war das beste Wein- und Erntejahr des ganzen 19. Jahrhunderts. Der beste Wein gedieh in solcher Menge, daß man das halbe Liter zu 1—2 Kreuzer erhielt (o gute, alte Zeit!). Die Witterung war ganz außergewöhnlich, zu Weihnachten Gewitter, im März blühten Kirsch- und Apfelbäume, Anfang April wurde Klee geschnitten und Ende April das Wiesenheu eingebracht. DaS gute Wetter hielt den ganzen Sommer an, sodaß die Ernte schon anfangs Juni im vollen Gang war und am Johannistag (24. Juni) gab es schon neues Brot.
Ein wahres Raubzeug-Eldorado muß das Jagdrevier Kallmünz in der Oberpfalz sein. Im vergangenen Jahre brachte der Kgl. Förster Schmidl von Wolfsegg unter Beihilfe der 25 ständig beschäftigten Holzhauer zur Strecke: 510 Füchse, 20 Edel- und 10 Steinmarder, 190 Katzen, 110 wildernde Hunde, 70 Wanderfalken, 920 Raben, 160 Elstern, 490 Eichhörnchen, 320 Wiesel und 10 Dachse. Dieses für ein verhältnismäßig kleines Revier große Ereignis läßt die Vermutung aufkommen, daß es in der dortigen Gegend Schluß ist mit der Jagd. Denn es ist klar, daß eine solche Menge gemeingefährlicher Räuber den Nutzwildstand radikal vernichtet.
Kriegschronik von 1870171.
30. Januar.
Gefecht bei Frausne. Uebertritt der französischen Ost-Armee auf Schweizer Gebiet.
176. Depesche vom Kriegsschauplatz. Die
Avantgarde der Südarmee (14. Division) erreichte gestern nachmittag die abziehende französische Armee eine Meile westlich von Pontarlier an der Schweizer Grenze. Die Dörfer Sambocourt und Choffois mit Sturm genommen, gegen 3000 Gefangene und 6 Geschütze erobert. Graf Wartensleben.
17 5. Depesche vom Kriegsschauplatz. Versailles. An die Kaiserin und Königin in Berlin. Die Uebergabe aller Forts hat incl. St. Denis im Laufe des gestrigen Tages ohne alle Widersetzlichkeit und Störung stattgefunden.
Von unseren Belagerungsbatterien aus sah Ich die preußische Fahne auf Jssy flattern.
Heute Schnee und Tauwetter.
Eben rückte das 5. Jäger-Bataillon ein, das seit dem 19. September auf Vorposten stand und doch excellent aussah; es verlor bei dem letzten Ausfälle 5 Offiziere und 80 Mann. Wilhelm.
Versailles. Vor Paris nahm am 30. die Durchführung der Konvention ungestört ihren Fortgang. v. Podbielski.
177. Depesche vom Kriegsschauplatz. Die
Aaantgarde der 14. Division erreichte am 29. Jan. die Queue der französischen Armee und warfen sie, unter Erstürmung der Dörfer Samberourt und Choffois, auf Pontarlier zurück, der Feind verlor 6 Geschütze und 3000 Gefangene. Im Norden und Westen Frankreichs ist die Durchführung des Waffenstillstandes im Gange. v. Podbielski.
Reklametetl.
Die zunehmende Verteuerung
der Lebenshaltung macht die Empfehlung gesunder und billiger Genußmittel besonders wertvoll. Eines der besten Getränke bietet zweifellos Meßmer's Tee (per Pfd. ab 2.60), der Wohlgeschmack und Bekömmlichkeit mit außerordentlicher Ausgiebigkeit verbindet. Meßmer's „London-Tee" stellt sich auf nur 1 Pfg. pro Taffe, Meßmer's „Englische Mischung" (-K! 3.20 per Pfd.) auf nur einen Bruchteil höher.