Eisenbahnen vielfach Verkehrsstockungen hervorgerufen wurden. Viele Züge blieben im Schnee stecken, von mehreren derselben hat man noch jetzt keine Nachricht.

Württemberg.

Stuttgart, 17. Jan. Zu Beginn der heutigen Nachmittagssitzung wurde der sozialdemokratische Abg. Hornung-Heilbronn für legitimiert erklärt, in das Haus eingeführt und durch den Präsidenten vereidigt. Hieraus wurde in die erste Lesung des Gesetzent­wurfs über die Berufsvormundschast eingetreten, der vom Justizminister kurz begründet wurde.

Stuttgart, 17. Jan. DerStaalsanzeiger" schreibt: Während der Vorbereitung der neuen Ord­nung der Gehalte der Staatsdiener sind dem Staatsministerium und den einzelnen Ministerien zahlreiche hierauf bezügliche Eingaben vorgelegt worden. Die Stellungahme der Regierung zu den geäußerten Wünschen ergibt sich aus den nun ver­öffentlichten Entwürfen der neuen Gehaltsordnungen für die Beamten, die Lehrer und Lehrerinnen an den höheren Knaben- und Mädchenschulen, an Ge­werbe- und Handels- und an Frauenarbeitsschulen und den dazu gehörigen Uebergangs- und sonstigen Bestimmungen. Besondere Bescheide auf die ein­zelnen Eingaben werden deshalb nicht erteilt werden.

Stuttgart, 16. Jan. Eine K. Verordnung ermächtigt die Großherzoglich badische Staalseisen- bahnoerwaltung zur Erwerbung des für die Er­weiterung des Bahnhofs Mühlacker auf der Gemeinde­markung Dürrmenz erforderlichen Grundeigentums im Wege der Zwangsenteignung.

Stuttgart, 16. Jan. Der verdiente frühere Stadtvorstand von Stuttgart, Oberbürgermeister Dr. v. Hack ist im Alter von 67 Jahren gestern in Urach gestorben. Hack hat 20 Jahre lang (von 1872 bis 1892) die Stuttgarter Stadtverwaltung geleitet. Er war früher auch Landtagsabgeordneter für Stuttgart-Stadt (18821884).

Stuttgart, 16. Jan. Am nächsten Sonntag wird in Eßlingen unter dem Vorsitz von Maler­meister Rommelsbach der 6. Württ. Malertag gehalten. MaleKneister Schindler-Göppingen wird über die Regelung des staatlichen und kommunalen Submisstonswesens und Reichstagsabg. Malermeister Irl-München über die Reichsversicherungsordnung sprechen.

Stuttgart, 16. Jan. Der BallonStutt­gart" des Württ. Vereins für Luftschiffahrt unter­nahm gestern vormittag kurz vor '/-II Uhr unter Führung des Hauplmanns v. Aberccon vom Füll­platz Gaisburg aus einen Aufstieg. Infolge der kalten Witterung war das Gas sehr komprimiert und es konnte deshalb eine größere Menge Gas in die Ballonhülle ausgenommen werden, wodurch die Tragfähigkeit erhöht wurde. Fünf Herren konnten im Korbe Platz nehmen, darunter als Milfahrende Verlagsbuchhändler Kröner-Stuttgart, Bruckmann- Heilbronn, Gesenius Tübingen und Leutnant Justi- Stuttgart, sämtlich Führer des Württ. Vereins für Luflschiffahrt. Der Ballon, der sich auf feiner ganzen Fahrt stets in Höhen von 700 bis 1000 Meter bewegte, fuhr über den Bopser und den Hasenberg- lurm hinweg. Nach vierstündiger wunderbarer Fahrt Über Schwarzwald und Vogesen landete der Ballon um 2'/- Uhr in Dieuze an der französischen Grenze. Die in der Luftlinie von dem Ballon zurückgelegte Strecke betrug 170 Kilometer; darnach ist der Ballon mit ziemlicher Geschwindigkeit gefahren. (Anm. der Red. Der Ballon wurde hier von der Richtung Pforzheim kommend in der Richtung nach Westen (gegen Schwann) ziehend gegen 12 Uhr über der Wilhelmshöhe schön gesehen.)

Stuttgart,16. Jan. Der französische Kapitän Lux, der vor mehreren Wochen in Friedrichshafen unter dem Verdacht der Spionage von einem höheren Straßburger Polizeibeamten verhaftet wurde und sich seither hier in Haft befand, wurde dieser Tage von 2 Polizeibeamten nach Straßburg ver­bracht. Die Untersuchung wird dort weitergeführt werden.

Cannstatt, 16. Jan. Eine gestern hier ab­gehaltene Vertrauensmännerversammlung der Natio­nalliberalen Partei stellte Medizinalrat Dr. Kreuser in Winnenden als Kandidaten für den 2. Reichs­tagswahlkreis auf. nachdem der frühere Kandidat, Ziegeleibesitzer Oettinger - Endersbach, die Wieder­annahme der Kandidatur abgelehnt hat.

Tübingen, 16. Jan. Auszug aus der Spruch­liste der Geschworenen für das I. Quartal: Wilh. Dittus. Schuhm. und Gemeindepfleger in Salm­bach; Emil Sprößer, Privatmann in Liebenzell; Friedrich Deyle. Kaufmann in Calw; Karl Seufer. Kaufmann in Birkenfeld; Philipp Schlecht, Gemeinde­pfleger in Neuweiler; Karl Güthler, Flaschnermstr. in Wildbad.

Kus StaSt, Bezirk unS Umgebung.

Die evangelische Pfarrei Aichelberg, Dekanats Calw wurde dem Stadtvikar Heim. Holzapfel in Geislingen übertragen.

Neuenbürg, 17. Januar. Am letzten Sonntag abend hielt Hr. Missionar Iannasch der Herrn­huter Brüdergemeinde, jetzt in Stuttgart wohnhaft, in der Stadtkirche einen sehr interessanten Vortrag über ein Land, das bei uns fast unbekannt ist und das für uns Europäer wenig Verlockendes bietet, das von der Natur so stiefmütterlich bedachte, fast das ganze Jahr mit Eis umpanzerte Labrador an der Nordwestküste des nordamerikanischen Kon­tinents. Es liegt etwa unter demselben Breitengrade wie Grönland, das für uns meist als der kälteste bewohnte Erdstrich gilt. Labrador ist noch kälter, da es von den kalten Meeresströmen, die vom Nor­den her die Küste Labradors bespülen, kälter wird als die von einem Ausläufer des warmen Golf­stroms bespülte Küste von Grönland. Temperaturen von weit über 40 Grad Kälte, wo das Quecksilber im Thermometer gefriert, sind nicht selten. Man sollte kaum glauben, daß in einem solch unwirtlichen Lande Leute leben könnten, wo der Winter 9 Mo­nate dauert und der Sommer nur einige Wochen, wo das Pflanzenreich fast gar nichts zur Nahrung bieten kann, wo der Mensch ganz allein auf das Tierreich, Fische und Seehunde, angewiesen ist. Und doch leben in diesem unwirtlichen Lande wie in Grönland einige Taufend Menschen, die Eskimos, weit zerstreut an den Küsten, die einst in grauer Vorzeit aus Asien über die Beringstraße nach Nord­amerika herüberkamen; sie gehören zur mongolischen Rasse. Unter diesen Eskimos unterhält schon seit vielen Jahren die Herrnhuter Brüdergemeinde eine segensreiche Missionstätigkeit, so daß fast alle Es­kimos der Labradorküste Christen sind. Das Leben der Missionare in diesem schrecklichen Klima ist äußerst entsagungsreich. Sie sind fast von aller Welt abgcschnitten. Nur alle Jahre einmal kommt das Missionsschiff der Brüdergemeinde, dieHar­monie" in den wenigen Wochen, in denen das Meer offen ist. auf die Missionsstationen und bringt Kunde von der Welt draußen. Hr. Missionar Jannasch lebte 25 Jahre in diesem unwirtlichen Land und kennt Land und Leute zur Genüge. Er wußte sehr viel und sehr interessant von diesem Lande zu er­zählen, so daß gewiß niemand die 2'/- Stunden zu lang geworden sind. Seine Schilderungen waren vortrefflich unterstützt durch Lichtbilder, die nach eigenen Aufnahmen gefertigt waren und die uns deutliche Einblicke ir- das Leben und Treiben der Eskimos und in die klimatischen und landschaftlichen Verhältnisse des uns so fremden Landes tun ließen. Die Ausnahmen waren sehr scharf und gut gelungen. Sie wurden durch den neuen Lichtbilder-Apparat des Schwarzwaldvereins, der zum erstenmal funk­tionierte, sehr deutlich auf die weiße Leinwand ge­worfen. Hr. Apotheker Bozenhardt gab sich sehr viel Mühe, daß alles so gut funktionierte. Der Vortrag war sehr gut besucht und hat sicher auch der Missionstätigkeit neue Freunde zugeführt.

Wildbad. 17. Jan. Die Eisenbahnverwaltung soll von hier aus um Einlegung vonWinter- sportzügen" angegangen werden, denn die Frequenz steigert sich täglich und die fahrplanmäßigen Züge können insbesondere Sonntags den Verkehr kaum mehr überwältigen. Zur Zeit wird zur Erbauung eines Sprunghügels eine Uebungswiese abgeholzt, wozu Pforzheim 300 Mark Beitrag gab. Bergbahn und Sommerbergwirt habengute Tage".

(Unlieb verspätet.) Am 29. Dezember, nach­mittags 2 Uhr hielt der Bezirks-Wirtsverein Neuenbürg bei seinem Mitglieds Nicht z. Sonne in Calmbach eine gut besuchte Versammlung ab. Auf ergangene Einladung waren auch mehrere Kol­legen von Wildbad mit dem Vorstand des dortigen Wirtsvereins, Hrn. Direktor Bopp erschienen. Vor­stand Kienzle begrüßte die erschienenen Kollegen und eröffnete die Versammlung. Hierauf berichtete Schriftführer Bubeck eingehend über den Stand der Verhandlungen mit den Bierbrauern. In der nun folgenden Diskussion wurde einstimmig beschlossen, den Ausschuß mit der weiteren Behandlung dieser Angelegenheit zu beauftragen. Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf die praktische Anleitung zur Anlage der Weinbücher. Diese erfolgte durch den Schriftführer auf einer großen Schulwandtafel, wobei der Vortragende ausführte, daß die Führung der Bücher für den süddeutschen Wirtsstand eine sehr zeitraubende und komplizierte sei. Allein, nachdem nun einmal das Gesetz die Buchführung vorschreibe, auch eine Eingabe des Landesverbands der Wirte

Württembergs an das K. Ministerium des Jnne rn anstatt der vorgeschriebenen Muster L und 0 das einfache Formular k führen zu dürfen abschlägig be- schieden worden sei, so könne den Kollegen nur empfohlen werden, um sich vor Strafe zu schützen, die Bücher anzulegen. Während von Anfang an die Formulare 1/ L und 6 je in besonderem Ein­band einzuführen waren, wurde nun plötzlich ange­ordnet, daß für die Wirte im diesseitigen Bezirk fast ausschließlich die Formulare L, 6 und 6 in einem Band vereinigt zur Einführung kommen sollen. Zum 3. Punkt der Tagesordnung führte der Schriftführer etwa folgendes aus:Der Zweck der Organisations­bestrebungen ist in erster Linie darauf gerichtet, durch eine Zentralisation einen Zusammenschluß möglichst aller Berufsangehörigen zu einem festen in sich ab­geschlossenen Ganzen eine Macht zu schaffen, die in der Lage ist, die Berufsinteressen mit dem nötigen Nachdruck zu vertreten und das Ansehen und die soziale Stellung der Berufsangehörigen zu heben und zu fördern. Große Aufgaben können nur in der Gesamtheit gelöst werden. Von lauen teilnahms­losen Kollegen kann man so oft die Frage hören: Was hilft denn uns ein Wirtsverein? Mit einigen Schlagwörtern ist für sie die Bedeutung der Organi­sation abgetan. Wenn nicht gleich mit dem ersten Schritt in die Oeffentlichkeit alle Wünsche in vollem Umfang erfüllt werden, dann sagen diese Kollegen, die Organisation habe keinen Wert. Wie gut zahlen solche ihre Beiträge noch an i>en Verein lediglich um keine Ausnahme zu machen, denn nach ihrer Ansicht ist dieses Geld doch hinausgeworfen. Versammlungen besuchen sie überhaupt nie. Solche und ähnliche Kollegen haben wir leider eine Menge. Die Vereine haben darum leider auch die Aufgabe, in erster Linie gegen innere Feinde anzukämpfen, d. i. die Jnteressen- losigkeit und Gleichgültigkeit so vieler Kollegen. Ohne Opfer an Zeit und Geld ist nichts erreichbar und durch momentane Mißerfolge darf man sich nicht entmutigen lassen. Ausdauer führt zum Ziele. Nicht etwa Gesang-, Turn- und andere Gesellschaften fördern die beruflichen und sozialen Interessen. Jeder muß sich vielmehr vor allem an den Veran­staltungen seiner Berufsvereine beteiligen. Die Masse nur im wirtschaftlichen Kampfe stehend spielt eine Rolle. Dabei ist wohl zu bedenken, daß jede Zer­splitterung, jedes Zerwürfnis ein unberechenbarer Schaden ist. Kommen wir zurück auf die 80er Jahre, welch bescheidene Stellung hat hier die Ar­beiterpartei eingenommen, und wenn man heute sieht, daß sie nicht nur in Parlamenten, sondern auch bis in die kleinsten Gemeindeverwaltungen herunter mit­unter führende Stellungen sich errungen hat, so wird man den Wert und die Bedeutung der Organisatinn nicht mehr bestreiten können. Auch der Wirtestand kann eine vorzügliche Organisation aufweisen. Der Landesverband der Wirte Württembergs ist von jeher bemüht gewesen, die Interessen seines Standes energisch zu vertreten und er hat schon viele Erfolge zu verzeichnen. Wenn er da und dort erfolglos be­müht gewesen ist, so ist daran vor allem der Um­stand schuld, daß eine große Anzahl von Kollegen ihrer Organisation noch fernstehen. Erinnern wir uns des langgehegten Wunsches des Wirtestandes, der Abschaffung des Umgeldes, dieses alten, längst nicht mehr zeitgemäßen Zopfes. Das aus dem Jahre 1827 stammende Gesetz hat bis heute wesent­liche Aenderungen nicht erfahren und warum? weil/ wie ein Finanzminister seiner Zeit sagte, der Landes­verband der Wirte Württembergs könne nicht als Vertreter des gesamten württ. Wirtsstandes angesehen werden, da ja die Mehrzahl der Wirte dem Ver­bände nicht angehören. Wie beschämend muß eine derartige Aeußerung auf die noch Fernstehenden wirken! Die Lauheit und Jnteressenlosigkeit so vieler Kollegen äußert sich auch vielfach im Nichtlesen der Fachpresse, deren Aufgabe doch hauptsächlich darin besteht, den Einzelnen über Berufsfragen auf dem laufenden zu erhalten. Für die Fernstehenden ist es höchste Zeit, sich unter der Berufsfahne zu sammeln, um mit den übrigen Kollegen gemeinsam den Kampf ums Dasein zu führen." In dankenswerter Weise führte auch noch Hr. Bopp den Werl der Organi­sation den Erschienenen vor Augen, er ermahnte dieselben zu kräftiger Mitarbeit und Aufmunterung der noch nicht Organisierten. Auch andere sprachen in gleichem Sinne. Das Andenken des ff Kollegen Ochner zum Ochsen in Arnbach wurde durch einen sehr warmen Nachruf und Erheben von den Sitzen geehrt. Gegen 6 Uhr abends schloß der Vorsitzende die alle Anwesenden gleich befriedigende Versamm­lung, nachdem noch mehrere Kollegen von Calmbach und Birkenfeld sich zum Beitritt gemeldet hatten und in den Verein ausgenommen waren. In verschiedenen Gruppen löste man sich auf, um den Calmbacher

Kollegen noch Besuche sogar noch etliche mit aber nicht mehr vie sehn das nächste Mal!

** Feldrennach, hatte der Liederkran Weihnachts Unterhaltung anderen Vereine anwest zielbewußter Leitung d Ulrich, wickelte sich das ab, so daß der Verein zurückblicken darf. Den genußreichen Abend brac Verein in hübsch gewäh!

Calw, 16. Jan. s größere Schlägerei, wob. Oberreichenbach schwer dem Haufen Angreifer r mittelt und nun in Haft

Kriegschroni!

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Aus der 161. Dep. platz. Der Kaiserin baki hat nach dreitägig!

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Neuwahlen zr

Die Neuwahl der wurde auf

Dienstag d«

festgesetzt.

Die Wahl erfolgt Herreualb und Wildbad vormittags.

Zum Abstimmungsb Herrenalb, Bernbach, Do! stimmnugsbezirk Wildbad Enzklöstcrle und Höfen; sämtliche übrigen Gemeind Wahlvorsteher ist i, dessen Stellvertreter, in Wildbad Stadtschultheiß I Aus der Handelskan. Gesetzes vom 30. Juli 18

1. Commerell, Kar

2. Lutz, Wilhelm i

3. Wagner, Georg

4. Wagner, Otto,

5. Zöppritz, Emil, Diese fünf Mitgliedei

zu ersetzen. Die jetzt austrc In der Handelskamr

1. Dreiß, Eugen, Kaust

2. Koch, Albert, Fabrik.

3. Münster, Wilhelm 2

4. Rüdiger, Hermann, Die Wahl, sowie die

öffentlich.

Das Wahlrecht wir! niederzulegende Stimmzette Stimmzettel müssen von w äußeren Kennzeichen versetz. Den 13. Januar 191

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am Mittwoch de vormi

auf dem Rathaus in Höf. Waldungen Distrikt I und I Nadelholz-Stammholz: Z zusammen 140,4 und Fichten VI. Banstangeu: 512 St.

Tannen InIII Hagstaugeu: 777 St.

Tannen I.III. Hopfenstangen: 617 St.

Tannen I. und Beigholz-Anbruch : 324 ! Den 16. Januar 1911