begriffen und steht dem Abschluß nahe. Die ganze Frage soll sodann zufolge einer schon vor dem Er­scheinen der erwähnten Kundgebung der Enztal- interessenten getroffenen Vereinbarung mit dem K. Ministerium des Innern und der Finanzen einer Kommission von hervorragenden Sachverständigen zur Begutachtung unterbreitet und dadurch die Grund­lage für eine endgültige Beschlußfassung und das weitere praktische Vorgehen der Stadtverwaltung ge­schaffen werden. Auf etwaige weitere Einwendungen von Jnteressentengruppen, mögen sie nun in der einen oder anderen Form an die Oeffentlichkeit ge­bracht werden, soll von der Stadt öffentlich nicht mehr erwidert werden; vielmehr kämen sie nur als Material für jene Kommission in Betracht. So ist zu hoffen, daß das neue Jahr die endgültige Lösung in der für die Entwicklung der Stadt so überaus wichtigen Frage bringen wird. Gegen­über den Klagen über die bestehenden Wasserver­sorgungseinrichtungen, mit denen man noch eine Reihe von Jahren auskommen muß, ist wiederholt darauf hinzweisen, daß das Stuttgarter Quellwasser, das Brunnenwasser, von ausgezeichneter Beschaffenheit ist, und daß das in die Häuser geleitete, allerdings allmählich schlechter werdende Nutzwasser stets als solches und als für den menschlichen Genuß unge­eignet bezeichnet worden ist. Eine besondere Frage, mit der sich die Kollegien unter Umständen zu be­fassen haben werden, ist es, ob die Stadtverwaltung jetzt noch mit sehr erheblichen Kosten versuchen soll, für die Zwischenzeit die bestehende Neckarwasser­versorgung, von der feststeht, daß sie bald jedenfalls nur noch eine sehr untergeordnete Bedeutung haben wird, zu verbessern und auszudehnen."

Neuenbürg, 21. Januar. In der heutigen Schöffengerichtssitzung fand die in diesem Blatt bereits besprochene, von einem hiesigen Einwohner, dem bekannten L. B., verübte Ruhestörung in der Christnacht ihre Sühne. Er wurde wegen Ruhe­störung zu der Haftftrafe von 4 Wochen und wegen Widerstands, den er den Polizeidienern gegenüher geleistet hatte, zu der Gefängnisstrafe von 2 Wochen verurteilt. Der Amtsanwalt hatte wegen der er­heblichen Belästigung der Einwohnerschaft in der Christnacht die für Ruhestörung höchste Strafe von 6 Wochen.Haft beantragt. In derselben Sitzung kam auch die Anklage gegen etliche 30 Automaten- besitzer zur Verhandlung, über welche wir im nächsten Bl. näher berichten werden.

S Neuenbürg, 21. Jan. Seitens der Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel wird in näch­ster Zeit in Stuttgart unter Leitung der Berat­ungsstelle für das Baugewerbe ein Kurs für Hafner im Setzen von einfachen Kachelöfen veranstaltet. Der Kurs zerfällt in einen theoretischen und prak­tischen Teil. Ein Unterrichtsgeld wird nicht erhoben. Auch kann auswärtigen minderbemittelten Teil­nehmern auf Ansuchen ein Beitrag zur einmaligen Hin- und Rückreise gewährt und außerdem besonders bedürftigen Teilnehmern eine Unterstützung gereicht werden. Das Nähere kann aus der im Inseraten­teil ds. Blattes enthaltenen Bekanntmachung ersehen werden. Es sei hier noch besonders darauf auf­merksam gemacht, daß dieser Kurs eines der Mittel ist. die dazu dienen sollen, dem besonders darnieder­liegenden Hafnergewerbe die erforderliche staatliche Förderung innerhalb der möglichen Grenzen zuteil werden zu lassen. Der Kurs ist für die Beteiligten zurzeit namentlich auch deshalb von Bedeutung, weil neuerdings das Setzen von Kachelöfen in steigendem Maße aufkommt.

Neuenbürg, 22. Jan. Das lange Regen­wetter, das auch uns im Enztal beinahe ein gefähr­liches Hochwasser gebracht hätte, will nun allmählich in Schneefall übergehen, wie dies aus dem Oberland, vom bayr. Allgäu und von Tirol seit 2 Tagen ge­meldet wird. Die letzte Nacht brachte auch uns eine, wenn auch noch nicht vollkommene Schnee­landschaft. Augenblicklich schneit es bei 1 Grad U. über Null. Der dichtverhängte Himmel läßt weitere Schneefälle erwarten.

Alten steig, 19. Jan. ImHochgericht" beim Bernecker Bahnhof hat der starke Sturm heute nacht einen ganzen Waldteil niedergeriffen, 4050jährige Tannen. Es ist dies der letzte Rest eines großen Waldteiles, derBrandhalde", der vor etwa zehn Jahren vom Siurm innerhalb weniger Stunden niedergerissen wurde.

In Pforzheim richtet man sich, wie schon mitgeteilt, wieder zum größten Ball der Faschings­saison, das ist der am 29. Januar statlfindende große städtische Maskenball, der wiederum im dortigen Saalbau in allen festlich und anhei­melnd ausgestatteten Räumen veranstaltet wird. Von Jahr zu Jahr bei Heimischen und Fremden beliebter geworden, wird auch diesmal alles aufge- boten, um den Besuchern einen fröhlichen Abend zu sichern. Die ausgesetzten Geldpreise von mindestens

1000 ^ in bar für die schönsten und originellsten Gruppen und Einzelmasken bieten schon die Gewähr, daß niemand den Besuch bereuen wird, der mit lustiger Fastnachtslaune dabei war. Eine große An­zahl eingebauter Lauben bieten mitten in all dem Trubel gemütliche Sitzplätze in Menge und in den erweiterten Räumen des Tagesrestaurants wird für die Besucher gesorgt, die sich dem tosenden Leben in den Festsälen auf kurze Zeit entziehen wollen. Alle Festräume sind für Ballbesucher reserviert und durch den Haupteingang oder bei Anfahrt mit Wagen am Seitenportal zugängig. Der Ballbeginn ist wie immer auf 8 Uhr festgesetzt, und ein Vorausbelegen von Tischen und Stühlen nicht eingeführt. Masken, die sich um Preise bewerben wollen, müssen bis spätestens 10 Uhr im Saale sein.

Neuenbürg, 21. Januar. Auf dem heutigen Schweinemarkt, welchem 20 Stück Milchschweine zugeführt waren, kostete das Paar 25 bis 36 Mk.

Anhaltende frostsrcie Witterung ist vielen Land­wirten zustatten gekommen, um die Felder noch vor Winter für die Frühjahrskulturen in rauhe Furche zu legen. Soweit es noch nicht geschehen, ist es hoch an der Zeit, diese sowie die Wiesen, Viehweiden, Klee- und Luzernefelder jetzt zu düngen. Bei den diesjährigen billigen Thomasmehlpreisen verdient dieser Phosphorsäuredünger ganz besondere Beacht­ung. Auch bei Sommergetreide steht die Thomasmehl­phosphorsäure der wasserlöslichen Phosphorsäure an Wirk­samkeit nicht nach.

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Unter der Voraussetzung genügender Beteiligung findet in der Zeit vom 7. Februar bis 5. März in Stuttgart ein Kurs für Hafner im Setzen von einfachen Kachelöfen statt. In einem theoretischen Teil werden die Teilnehmer durch den Kurs lehrer, Hrn. Ingenieur A. Mayer in Stuttgart, über das Wesen der Feuerung und Heizung, sowie über die wesentlichen' Bestandteile der häuslichen Feuerstätten unterrichtet werden. Der praktische Teil zerfällt in vier Unterabteilungen:

g.) Erläuterung der einzelnen Teile und der Konstruktion eines Kachelofens, Zurichten, Behauen und Schleifen der Kacheln.

d) Zusammensetzung mehrerer Kacheln in Senkel und Blei.

o) Setzen von Kachelöfen.

ä) Kostenberechnung.

Während des Kurses werden geeignete Besichtigungen stattfinden.

Den praktischen Unterricht hat Hr. Hafnermeister A. Steinbach, Stuttgart, übernommeu. Die Oberleitung liegt in den Händen der Beratungsstelle für das Baugewerbe.

Zu den Kursen werden im Lande ansässige selbständige Handwerker und ältere Gesellen zugelassen. Ein Unterrichtsgeld wird nicht erhoben. Auswärtigen minderbemittelten Teilnehmern wird auf Ansuchen ein Beitrag zur einmaligen Hin- und Rück­reise gewährt. Besonders bedürftigen auswärtigen Teilnehmern kann außerdem noch eine Unterstützung zu ihrem Mehraufwand für den Aufenthalt am Kursorte gereicht werden, wenn ihre besondere Bedürftigkeit nachgewiesen wird.

Gesuche um Unterstützung sind bei der Anmeldung anzu­bringen.

Anmeldungen sind bis spätestens 1. Februar an die K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart einzu­reichen. Aus den Anmeldungen soll ersichtlich sein: Namen, Beruf, Berufsstellung (ob selbständig oder Geselle), Wohnort und Alter der Angemeldeten.

Die gewerblichen Vereinigungen werden ersucht, die Be­teiligten auf den Kurs aufmerksam zu machen.

Stuttgart, den 13. Januar 1910.

K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel.

Mosthaf.

Forstamt Liebenzell.

Weg-Sperre.

Kiefersweg und Denn­jächthaldeweg sind infolge von Erdrutschungen unfahrbar und daher bis auf Weiteres

gesperrt.

K. Forstamt Hirsau.

Krk«»hol!-NkrLa«s

am Mittwoch den 26. Januar,

vormittags 9 Uhr im Gasthaus zumRößle" in Hirsau aus Staatswald V Lützenhardt Abt. 1 Brandhalde: Rm.: Buchen: 66 Scheiter, 170 Klotzholz, 116 Anbruch; Nadelholz: 6 Anbruch; ferner 5 Flächenlose geschätzt zu 510 buchenen und 240 Nadelholzwellen.

Sämtliches Holz sitzt im Tal mit äußerst bequemer Abfuhr.

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ÜVilbvIm 63 . 1188 .

K. Höeramt Meuenöürg.

Hekanutnmchuug.

Der Architekt Robert Speidel in Calmbach beabsichtigt auf Parz. Nr. 362/1, 362/2, 362/3, 362/4 und 362/5 im Würzbachtal, Markung Calmbach, unter streckenweiser Verlegung des Würzbachbetts eine Fischzuchtanlage mit 52 Fischteichen und 20 Brutrinnen zu errichten. Das für die Anlage erforder­liche Betriebswasser soll dem Würzbach bei Parz. Nr. 1652/1, Markung Calmbach, entnommen und durch eine Steinzeugrohr­leitung der Anlage zugeführt werden.

Gleichzeitig ist von Architekt R. Speidel die Errichtung eines Wassertriebwerks mit einem Stauwehr im Würzbach bei Parz. Nr. 1652/1 der Markung Calmbach und einer Tnrbineuaulage zwecks Gewinnung von Wasserkraft für die Zwecke des Betriebs der Fischzuchianstalt geplant.

Einwendungen gegen dieses Unternehmen sind binnen 14 Tage», vom Tag nach Ausgabe dieses Blattes an gerechnet, hier anzubringen. Nach Ablauf dieser Frist können Einwend­ungen, sofern sie nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, nicht mehr berücksichtigt werden.

Pläne und Beschreibung der Anlage sind in der Oberamts­kanzlei zur Einsicht aufgelegt.

Den 20. Januar 1910. Amtmann Gaiser.

Gräfeuhause«.

Langholz - Verkauf.

Aus dem Gemeindewald Abt. Kopf und Reutwald kommen

am Freitag den 28. Januar 191V,

vormittags von 1V Uhr a«

im hiesigen Rathaus zum Verkauf:

417 Stück tannene Stämme I.VI. Kl. mit 414 Fm.,

115 forchene Stämme IV.VI. Kl. mit 79 Fm.,

6 Eichen mit 4 Fm.,

25 Baustangen.

Den 20. Januar 1910. Schnltheißenamt.

Kircher.