höchste Berg in Württemberg?" Niemand wußte es: Doch zuletzt hebt einer die Hand empor und rief:Ich weiß es, Herr Lehrer: Der Hohen- asperg!, meine Mutter hat mir erzählt, daß mein Vater zwei Jahre gebraucht hat, bis er wieder her­untergekommen ist." Im Jahre 1849, als alle Bürger als Bürgerwehr das Vaterland zu beschützen suchten, wurden überall Wachtposten, hauptsächlich von abends bis morgens aufgestellt, und so war es auch in der Stadt F., wo zufällig ein Jsraelite den Posten besetzt hielt. Der Kommandant der Bürgerwehr, welcher sich von der Bereitschaft seiner Bürger überzeugen wollte, ries die Schildwache an: Warum rufen Sie nichtHeraus", wenn der Kommandant kommt?"Nutzt nichts, Herr Kom­mandant", erwiderte dieser trocken. Der Komman­dant, entrüstet über die Gleichgültigkeit der Schild­wache, befahl ihm sofortHeraus" zu rufen. Die Schildwache bestand darauf, daß dies wertlos sei. Warum denn", fragte der Vorgesetzte.Weil nie­mand drin ischt", gab die Wache harmlos zur Ant­wort,aber daß der Herr Kommandant sieht, daß ich weiß, wo sie sind, will ich Ihnen sagen: sie sind drüben im Rosenwirts-Garten beim Kegelspiel!"

Wie ein Wunder entsteht. Aus Paris wird geschrieben:Ein junges Bauernmädchen ging eines Tages in der Nähe des alten Klosters des Städtchens Voutrv durch den Wald; da öffnete sich plötzlich die Rinde eines alten Baumes und hervor trat die Jungfrau Maria . ." Es darf den Leser nicht wundern, wenn er jetzt, früher oder später diese Geschichte liest; denn es ist etwas Wahres daran und wir können erklären, wie dieses kommende Wunder entstanden ist. Im Jahre 1840 kam ein Einwohner von Voutrö auf den Einfall, in einen alten Baum eine Nische zu hauen und dort ein Bildnis der Jungfrau Maria aufzustellen. Dies schadete dem Baum durchaus nicht, er wuchs ruhig weiter, die Wunde verheilte und die Rinde wuchs allmählich zu, so daß nach 32 Jahren nur noch die Hälfte der Jungfrau zu sehen war. Das Wachs­tum schritt immer weiter fort und die Nische ist heute vollständig wieder zugewachsen, so daß also von der Jungfrau nichts mehr zu sehen ist. Man weiß zwar nicht, was aus dem alten Baum ge­worden ist. Er muß jedoch noch leben; nur ist der Ort nicht ganz sicher. Wenn aber eines schönen Tages die Holzfäller kommen und ihn umhauen, wird das prophezeite Wunder zur Wahrheit werden und Frankreich wird um einen neuen Wallfahrtsort reicher geworden sein.

(Einen beim Schlaffittchen kriegen.") Woher diese Redensart kommt? Dr. F. Söhns kriegt sie in derZeitschrift für den deutschen Unterricht" beim Schlaffittchen und gibt uns genaue Auskunft über ihr Herkommen. Früher wollte man es, das Schlaf­fittchen nämlich, ähnlich wie den Schlafrock, auf sloufen", was schlüpfen bedeutet und sich im Köl­nischen als Schluffe Hausschuh und im Hollän­dischenSlof" findet, zurückführen und so dem Worte die Bedeutung eines Kleides geben, in das man schlüpft. Für den zweiten Teil bleibt dann die unklare DeutungFittich". Dieselbe Deutung dieses >

Entfernung drei Fenster, aus denen man mit einem scharfen Fernrohr die Vorgänge in Ihrem Zimmer wahrnehmen kann. Mein Verdacht lenkte sich sofort dahin und richtig, dort fand ich eine Gesellschaft mit stark entwickelten astronomischen Neigungen. Seit vierzehn Tagen hatte der Bewohner eines Zimmers dort alle Ihre Bewegungen verfolgt und notiert. Da der Mann das Zimmer jetzt aufgegeben, konnte ich es eingehend untersuchen, fand auf dem Teppich, ungefähr drei Fuß vom Fenster ab, den Abdruck eines Dreifußes und unter dem Bett sah ein Stück eines messingnen Gestelles aus Packpapier hervor. Beides veranlaßte mich, die Abreise des betreffenden Herrn zu vereiteln in dem behaglichen Gefühl, einen der losen Vögel festgesetzt zu haben. Es mußten aber mehrere sein wenigstens noch zwei, die Sir John Harveys Verhältnisse genau kannten. Ich fragte darum telegraphisch auf seiner Besitzung an, ob in den letzten Tagen ein Wechsel in der Diener­schaft staltgefunden habe. Die Antwort war: Nein, doch der Aufwärter war an demselben Morgen wegen des plötzlichen Todes seines Vaters nach London gefahren. Das Uebrige ist sehr einfach, Mr. Cohen. Ich hatte schnell herausgefunden, daß ein Professor Cornvallis in der angegebenen Wohn­ung nicht existiert und daß jenes Jndividium die gefährliche Aufgabe hatte, das Feld für den Dieb­stahl vorzubereiten. Als Sie die Brosche unter­suchten, ritzten Sie sich die Hand."

Wahrhaftig, Sie haben recht. Ich erinnere mich, daß derProfessor" mich an den Ellenbogen

zweiten Teiles gibt auch Weigand an, der es aus Schlagfittich entstanden sein läßt. Nach meiner An­sicht, sagt Dr. Söhns, ist es das in der Gauner­sprache des Mittelalters vielgebrauchte WortKlaf­fst" Kleid, Rock, das dem HebräischenktiLIik" seinen Ursprung verdankt. Die Verkleinerung hier­von würde Klafottchen heißen und daraus Klafitt- chen entstanden sein, wie man es tatsächlich in einigen niederdeutschen Gegenden hört, z. B. im Braun­schweigischen. Dieses Wort hat offenbar die größte Aehnlichkeit mit dem in ganz Deutschland verbrei­teten Schlaffiltchen und ist also seine wahre Quelle.

20300 Meter über der Erde! Die ge­waltige Höhe von 20 300 Metern erreichte ein mit registrierenden Instrumenten versehener unbemannter Doppelballon -er schweizerischen Meteorologischen Zentralstation in Zürich. Nach einer Reise von kaum zweieinhalb Stunden stieg er wieder zur Erde hernieder und wurde bei Bürgten im Kanton Thur­gau gefunden und sorgfältig geborgen. Um bis zu jener kolossalen Höhe emporzudringen von der man einen Gesichtskreis von mehr als 1000 Kilo­metern überblicken könnte brauchte der Registrier­ballon wenig mehr als 60 Minuten, wobei er die tiefste Temperatur ( 58 Grad Celsius) schon in einer Höhe von 11700 Metern registrierte. Da­rüber zeigte sich das Vorhandensein einer rätselhaft warmen" Schicht, die auch wiederhol! schon früher beobachtet worden ist. In der Marimalhöhe von 20 000 Metern betrug die Kältenur" 44 Grad Celsius, während normal gegen 80 Grad zu er­warten gewesen wären. Bis in die allerhöchsten Höhen ergab sich ein tadelloses Funktionieren der feinen Registriermechanismen, ebenso auch wieder beim Abstieg. Zum erstenmal ist es bei diesem Aufstieg auch gelungen, den Registrierballon durch einen mächtigen Gewittercyklon bis zu jener riesigen Höhe zu bringen und gleichzeitig damit die Ver­änderungen der Luftfeuchtigkeit ebenfalls durch alle die tiefen und hohen Schichten hindurch aufs ge­naueste zu verfolgen.

VomNovember. Die Wetterpropheten stellen dem November keine günstige Witterungsprognose. Vom 17.20. November steht trübes, regnerisches Wetter in Aussicht. R. Falbs Nachfolger, der Meteorologe Bürgel, prophezeit einen im allgemeinen warmen, aber auch sehr stürmischen November, dem es auch an Nebel und Niederschlägen nicht mangeln soll. Während der genannte Gelehrte im 20. d. M. einen kritischen Termin von mittlerer Stärke erblickt, bezeichnet er den 4. November als starken kritischen Tag, der schwere Unwetter mit sich führt und Erd­beben, sowie Grubenkatastrophen befürchten läßt.

Die Zeit des Einheizens ist da. Nun ist den Zimmerpflanzen besondere Sorgfalt zu wid­men, denn deren größter Feind ist die trockene Luft des Zimmers. Je stärker geheizt wird, desto höher die Temperatur steigt, um so mehr leiden die Ge­wächse. Unter Einwirkung trockener Luft werden die Blattspitzen der Palmen und anderer Gewächse dürr; man schneidet sie ab, aber damit ist nur scheinbar geholfen, die Blattränder trocknen rasch weiter und > schließlich bleibt vom stolzen Palmwedel nur noch

stieß, als wir zusammen die Brosche untersuchten. Es war nur ein Ritzchen, aber war die Nadel vergiftet?"

Natürlich! Man rechnete mit Ihrer Schwäche für antike Kleinodien und baute darauf den ganzen Plan."

Aber der eigentliche Diebstahl, wie wurde der bewerkstelligt?"

Das war Sache des Verbündeten am Fern­rohr. Es ist ja gar nicht weit von dort zu Dr. Alle», und dessenVertreter" kam gerade zur rechten Zeit, um Ihren Gehilfen an der Tür abzufangen. Der angebliche Dr. Paterson war der einzige Mensch, der zwischen der Annahme und dem Verschwinden des Edelsteins allein in Ihrem Zimmer war und so'konnte auch er allein ihn genommen haben, so­bald Martin das Zimmer verlassen. Dr. Paterson ist, nebenbei gesagt, ein kleiner untersetzter Mann, der gar keine Aehnlichkeit mit dem Menschen hat, der seinen Namen mißbrauchte. Diesen letzteren werden Sie morgen als den eifrigen Mann am Fernrohr Wiedersehen. Sie haben ihm eigentlich Ihr Leben zu verdanken, denn ohne die Anwendung des Gegenmittels wären Sie zweifellos an dem Gift gestorben. Die Wertsachen fanden sich bei ihm, und auch den entflohenen Diener haben wir er­wischt; nur unser Freund, derProfessor", ist leider bis jetzt noch nicht eingefangen. Der ganze Plan war erstaunlich klug ersonnen und zugleich erstaun­lich einfach. Er hatte nur einen schwachen Punkt.

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der Stil, der natürlich auch abgeschnitten werden muß, denn er verunziert die Palme. Um dies zu vermeiden, sorge man stets für eine feuchte Zimmer­luft. Man stellt deshalb während der Heizperiode ein flaches stets mit Wasser gefülltes Gefäß auf den Ofen und einige ebensolche zwischen die Blumen­töpfe, oder beschaffe sich eine selbsttätige Zimmer­fontaine, die bekanntlich auch für den Menschen von außerordentlicher Wohltat ist.

Tuchkleider zu waschen. Um Tuchkleider gut zu reinigen, nimmt man 50 Gramm Rauchtabak, der in 2^23 Liter Regenwasser aufgekocht wird. Dann taucht man eine feste Bürste in die Brühe und bürstet das Kleidungsstück, welches vorher tüchtig ausgeklopft worden ist. Wenn die Flüssigkeit gut in das Tuch eingedrungen ist, so bürstet man es nach seinem Farbenstrich und hängt es zum Trocknen im Schatten auf. Das Tuch wird rein und glänzend und nimmt keinen Tabakgeruch an.

Damenhüte sind meist an und für sich nicht billig, wenigstens behaupten das viele Ehemänner; aber den Rekord hat jüngst eine hübsche junge Frau in Berlin aufgestellt, freilich sehr wider ihren Willen. Sie bezahlte ihren Hut mit einem Lotterielos, das der Modist an Zahlungsstatt anzunehmen sich erbot. Das Los kam später mit 30 000 Mk. heraus. Die Dame wollte nun wenigstens etwas von dem Reich­tum abbekommen, allein der Hutmacher kannte wenig Erbarmen, fertigte sie mit 500 Mk. ab und erhielt so für seinen Hut 29 500 Mk.

ZahleEätsel.

1 5 6 6 7 Dichtung

2 7 4 3 5 6 griechischer Gott

3 4 6 7 Flüßchen im Harz.

4 3 117 Teil des Gesichts

5 2 3 5 Fluß in Nordamerika

6 5 1 2 3 7 weiblicher Vorname

5 16 römische Göttin

1 2 3 4 3 1 1 männlicher Vorname

2 5 6 7 Kleidungsstück

3 6 3 6 ägyptische Gottheit

7 4 3 6 7 weiblicher Vorname.

Die Anfangsbuchstaben bezeichnen eine Wissenschaft.

Auflösung des Betonungs-Rätsels in Nr. 174.

Gebet gebet.

Dr. Oetker's Marmorkuchen.

Zutaten:

250 § Buttter, 500 ss Zucker, 6 Eier, das Weibe zu Schnee geschlagen. 250 g Mehl, 250 § Dr. Oetker's Gustin, 1 Päckchen Dr. Oetker's Vanillin-Zucker, 1 Päckchen Dr. Oetker's Backpulver, 3 Eßlöffel voll Kakao, 1 kleine Tasse Milch oder Rahm.

Zubereitung:

Die Butter rühre zur Sahne, gib Zucker, Eigelb, Vanillinzucker, Milch, Mehl, Gustin. Backpulver da­ran und zuletzt den Schnee der 6 Eiweiß.

Teile die Masse, menge unter die eine Hälfte den Kakao, fülle den Teig abwechselnd in die gefettete Form und backe den Kuchen 1Ifts Stunden.

Sehr gut sieht dieser Kuchen mit Schokolade oder Wasserglasur aus.

Wenn Ihr Gehilfe zufällig zu einem anderen Arzte ging, wäre alles fehlgeschlagen."--

Die in Berlin vorgenommenen Untersuchungen über die Haltbarkeit des Druckes auf unseren modernen Holzpapieren haben ein sehr negatives Resultat gegeben. Man glaubt, daß unsere mo­dernen Bücherdrucke sich in 200 Jahren verwischen und daß die Zeitungen schon vorher von diesem Schicksal ereilt werden. Es wird daher von Berlin aus vorgeschlagen, eine gewisse Anzahl von Exem­plaren einer jeden Druckausgabe auf ein Papier von besserer Beschaffenheit für Bibliotheken und Archive zu drucken. Daß die Schreibmaschinenschriften schon viel früher dem Untergang geweiht sind, ist längst bekannt. Bekannt ist ferner, aber beachtet wird nicht die Tatsache, daß alles mit violetter Farbe Geschrie­bene oder Gestempelte, dem Sonnenlicht ausgesetzt, schon nach kurzer Zeit verbleicht. Im amtlichen Verkehr sollte die Anwendung dieser nicht lichtechten Farbe verboten sein.

(Unbedacht.) Schwiegermutter (die vom Fami­lienphonographen ihre Stimme aufnehmen läßt): Wird das nicht schön sein, wenn Ihr selbst nach meinem Tode noch meine Stimme hören könnt?" Schwiegersohn:O, darauf freue ich mich-schon riesig!"

(Schneidiges Kompliment.) . . . Aber Fräu­lein Hedwig, wie Sie von Tag zu Tag hübscher werden das ist bald nicht mehr schön I" (Fl) Bl.)