Hausherrn auszubringen. Und so kam es, daß der Malersmann tatsächlich am Schluß des Essens das Mundspülglas ergriff, es mit Begeisterung erhob, den Prinzregenten dreimal leben ließ und die lauwarme Flüssigkeit in einem Zuge hinabstürzte, — zur sprachlosen Verblüffung aller Anwesenden.
Der Hase. Eine Leserin übermittelt dem Frankfurter „General-Anzeiger" folgenden Schüleraufsatz: „Der Hase. Der Hase hat ein Maul wie ein kleiner runder Apfel. In dem Maule hat er zwei Zähne, die wuchsen immer nach. Wenn er einen Tag nicht frißt, wächst er raus. An den 4 Ekken hat er vier Beine. Der Hase jungt sehr oft, manchmal bis 20. Der Jäger schißt ihn nicht gern, weil er so oft jungt. Er hat einen kurzen Schwanz, was dahinter ist, nennt man eine Blume. Der Jäger nennt ihn ein Lampe. Seine Ohren sind Löffel. Er frißt aber mit die Zähne."
(Wenn man im Schlaf gestört wird.) Wir lesen in der „Berliner Börsenzeitung": Ein Zwischenfall, der aber eine gewisse Heiterkeit auslöste, weil er harmlos verlief, ereignete sich dieser Tage während einer Zirkusvorstellung in Libau. Im Zirkus erschien kurz nach Beginn der Vorstellung der Kommandeur der zweiten Minenkreuzer-Abteilung des Kriegshafens, Kapitän Wassiljew, als Zuschauer. Der rauhe Seemann, dem man aus den ersten Blick ansah, daß er sich einen Rausch zugelegt hatte, nahm in der ersten Zuschauerreihe Platz. Bereits nach wenigen Minuten neigte sich sein Oberkörper auf die Seite, die Mütze rutschte ihm aufs Ohr, und lautes Schnarchen verkündete, daß er sich im Reich der Träume befand. Aber er wurde jäh aus seinen: Schlafe erweckt. Ein Artist gab in der Arena während seiner „Arbeit" ein paar Pistolenschüsse ab. Der Kapitän reckte sich empor und sah mit verglastten Augen dorthin. Offenbar befürchtete er einen Anschlag auf sich oder eine Meuterei, und in dieser Verkennung der Lage zog er seinen Revolver und gab ebenfalls ein paar Schüsse ins Blaue ab. Im ersten Augenblick waren die Zuschauer starr; als man aber sah, daß keinerlei Unglück angerichtet war, daß man dem Offizier die Waffe sofort abnahm und ihn dann unter den Klängen der Zirkuskapelle an die Luft setzte, gewann doch die Heiterkeit die Oberhand.
Der Einfluß des Hciratens auf die Lebensdauer. Arme Junggesellen! Nun wird ihnen statistisch nachgewiesen, daß sie eine kürzere Lebensdauer haben müssen, dieweil sie eben Junggesellen sind. Dies zeigt ein bekannter Arzt an der Hand statistischen Materials, indeni er nachweist, daß die Ehe auf die Erhaltung und Fortdauer des Lebens höchst günstig einwirke. Ja nach dem französischen Statistiker Devay gewinnt sogar ein Mann, der mit 30 Jahren heiratet, dadurch an seinem Leben elf Jahre. Wer mit 35 Jahren heiratet, gewinnt acht, und wer mit 40 Jahren heiratet, sechs Jahre. Nach dem 50. Lebensjahre aber hört dieser Gewinn auf. Hiernach kann ein jeder unserer verbeirateten Leser selbst feststellen, wieviel er seither schon an Jahren profitierte. Für alle noch Unverheirateten liegt also
einem zwanglosen Zusammensein mit unseren Wil- helmshavener Führern. Diese folgten unserer Einladung bereitwilligst und so feierten wir noch einen gemütlichen Abschied mit den uns lieb gewordenen Seeleuten. An ihnen hatten wir eine ganz besondere Freude. Man sieht ihnen auf den ersten Blick an, daß sie ganze Männer sind, Männer, die die Welt gesehen und meist auch dem Tod schon ins Antlitz gesehen haben. Reden und Toaste, allgemeine Gesänge und vor allem das meisterhafte Spiel einiger Leute von der Musikkapelle sorgten dafür, daß die Abendstunden nur zu schnell zerrannen und die Fröhlichkeit einen hohen Grad erreichte.
Am Sonntag den 5. August, morgens 5 Uhr, begleitete uns die Musik auf den Bahnhof, woselbst wir um 6 Uhr in unseren zwei württembergischen Wagen den Rückweg antraten. Unterwegs benützten wir den Aufenthalt in Hannover und Frankfurt zur Entgegennahme kräftiger Mahlzeiten. Bei dieser Gelegenheit möge gesagt werden, daß die Verpflegung während der ganzen Reise eine vorzügliche war. Am Montag den 6. August, morgens 3 Uhr, fuhren wir in den Hauptbahnhof in Stuttgart ein. Schnell war die ganze Reisegesellschaft zerstoben, denn jeder sehnte sich nach der 21stündigen Eisenbahnfahrt nach Ruhe.
Bei der Kürze der Zeit und der großen Ent- ' sernung des Endziels der Reise konnte diese natür- ! lich keine Erholungsreise sein. Das war ja auch § nicht der Zweck. Aber im übrigen wurde den '
darin eine freundliche Mahnung, sicheren Gewinn an Lebensjahren schleunigst zu sichern.
(Wozu sind die wilden Kastanien gut.) Der Kastanienbaum wird bekanntlich bei Anlegung von Alleen, größeren Spazierwegen und dergleichen mit Vorliebe auf beiden Seiten gepflanzt, weil er ziemlich rasch wächst und, einmal groß geworden, unter allen bei uns bekannten Bäumen den dichtesten Schatten, ja sogar Schutz vor nicht allzu starkem Regen gewährt. Wenn dies nicht wäre, möchte man fragen, warum man zu diesem Zweck nicht lieber die weit schönere Ulme, deutsche Pappel, Linde oder andere Zierbüume pflanzt, da der wilde Kastanienbaum außer der etwaigen Benutzung seines Holzes zum Brennen leider keine Verwendung hat. Trotzdem ist die wilde Kastanie ein äußerst fruchtbarer Baum. So ziemlich Jahr aus Jahr ein hängen die Kastanienbüume voll großer runder, von außen stacheliger, von innen prächtig rotbrauner Früchte, die gewöhnlich ungefähr gleichzeitig mit den Wallnüssen in der zweiten Septemberhälfte reifen. Um diese Zeit werden sie von den Gassenjungen mit Steinen herabgeworfen (obwohl sie vollständig gereift, von selbst abfallen) und in kleinen Säcken und Körben fortgeschafft. Fragt man die Jungen, was sie mit den Früchten anfangen, so antworten sie mitunter: „S' ist für die Säu'." Sachverständige stellen dies jedoch in Abrede. Was die Roßkastanie ftVeseulus U.) selbst für das Vieh ungenießbar erscheinen läßt, ist die große Härte der Frucht und ihr bitterer Geschmack. Sie wird aber dennoch, wie ihr Name andeutet, von Pferden gefressen und da man sie selbst auf Stärkemehl verarbeitet, enthält sie nachweisbar ein bedeutendes Quantum Nahrungsstoff. Warum soll also dieses an die Frucht des Oelbaumes erinnernde Gewächs nicht selbst dem Menschen als Nahrungsmittel dienen können? Es vergingen viele Jahrhunderte, ehe man heraus fand, daß die Olive nicht nur Oel liefert, sondern auch als Frucht genießbar ist, wenn man sie mit Lauge, Salz und Gewürzen behandelt. Man entziehe also der Kastanie ihre Bitterkeit, gebe ihr auch sonst schmackhafte Zutaten und man wird sehen, daß sie bei der jetzigen Verteuerung aller Lebensmittel eine billige und nicht ungesunde Nahrung abgeben wird. — Mein Vater verwendet seit Jahren die wilden Kastanien im Gartenland als Schutzmittel gegen Regenwürmer und gleichzeitig als Dünger. Er zerschneidet die braunen Früchte, grübt sie über das Land verteilt ein und hat gefunden, daß die Regenwürmer, wahrscheinlich ebenfalls von dem bitteren Kastanienextrakt vertrieben, vollständig verschwinden; die Pflanzen gedeihen aber stets prächtig.
Beiträge zur Chemie und Technologie des Malzkaffees brachte Dr. Junghahn, Privatdozent an der kgl. technischen Hochschule in Charlottenburg, in seinem bei Gelegenheit der diesjährigen Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte gehaltenen Vortrage. Bei der immer größeren Rolle, die der Malzkaffee in unserem täglichen Leben zu spielen beginnt, muß dieser Arbeit eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung zugesprochen werden. Der
Reisenden des Sehenswerten und Belehrenden bei verhältnismäßig geringem Kostenaufwand so viel geboten, daß sicher jeder Teilnehmer auf seine Rechnung kam und daß gewiß jeder eine Erinnerung mit nach Hause genommen hat, deren Wert nicht zu unterschätzen ist. L-n.
Teure Zeiten! hört man von allen Seiten klagen; und diese Klagen sind nicht unbegründet. Unsere Lebensmittel haben infolge verschiedener Ursachen, die an dieser Stelle aufzuweisen zu weit führen würde, fast durchweg eine, zum Teil sehr erhebliche, Preissteigerung erfahren. Am meisten werden davon, infolge der noch immer herrschenden Fleischnot, die Fette betroffen. Butter ist zur allgemeinen Verwendung selbst für die feinste Küche unerschwinglich geworden. Die sparsame Hausfrau — und welche Hausfrau wäre nicht sparsam, müßte nicht sparsam sein — ist genötigt, sich nach einem Ersatz umzusehen. Nicht jede sparsame ist aber zugleich eine kluge Hausfrau. Manche greift unbesehen nach irgend einem Fett, wenn es nur billiger ist als Butter, ohne zu bedenken, daß sich die Verwendung eines geringen Fettes bitter rächt. Die kluge Hausfrau aber kennt ein Fett, das die Kuhbutter für alle Küchenzwecke nicht nur vollkommen ersetzt, sondern in mancher Beziehung sogar noch übertrifft,
' dabei ein reines Naturprodukt und kein Kunsterzeug- I nis ist: das Pflanzenfett Palmin, das infolge seiner ! hervorragenden Eigenschaften und seiner Billigkeit § ' erfreulicher Weise immer mehr Aufnahme findet und
Redaktion, Vnuk und Verlag »»« L. Meeh t» Nrsendürg
Redner^faßte sein Thema in drei Hauptfragen zusammen Hl. Welches Produkt kann in Wahrheit als Malzkaffee bezeichnet werden? 2. Ist Malzkaffee koffeinfrei? 3. Was beweist die chemische Analyse? Auf Grund eingehender wissenschaftlicher Untersuchungen zeigte der Vortragende, daß der Genußwert des Erzeugnisses erst durch einen ganz bestimmten Mälzungs- und Keimprozeß der Rohgerste seine höchste, vollkommenste Stufe erreichen könne und daß daher außerordentlich zahlreiche Produkte, die unter der Bezeichnung „Malzkaffee" im Handel sind, minderwertig seien und in bezug auf ihre Er- nährungs- und Geschmackseigenschaften hinter den mit allen Hilfsmitteln einer vollendeten Technik hergestellten wirklichen Malzkaffee-Marken weit zurückstehen. Die Analysen zur Beantwortung der zweiten Frage ergaben, daß unter den verschiedenen Malzkaffeesorten selbst derjenige koffeinfrei ist, der durch Bearbeitung mit Stoffen aus der Kaffeepflanze ein kaffeeähnliches Aroma und einen kaffeeartigen Geschmack erhalten hat. Die dritte Frage wurde dahin beantwortet, daß die chemische Analyse keinen direkten Schluß auf den Gebrauchswert, d. h. auf die eventuelle Nährkraft des Präparates zulasse, da für die Beurteilung dieser Eigenschaft nicht die objektiven Analysenzahlen, sondern ein subjektives Moment, nämlich die Genußmittelqualitäten, entscheidend sind. Der Redner faßte schließlich das Resultat seiner Untersuchnngen dahin zusammen: „Den Wert des Malzkaffees sehe ich hauptsächlich darin, daß er ein leicht auf Reinheit zu kontrollierendes Material ist, welches bei richtiger technischer Durcharbeitung ein bekömmliches, kaffeeartiges, aber koffeinfreies Getränk gibt."
(Kindermund.) „Was Hütte Eva der Schlange sagen müssen, als diese ihr den Apfel anbot?" — „„Sie hätte sagen müssen: Ich will erst mal mit meinem Mann darüber sprechen; das tut Mutti immer!"
(Drohung.) „Här'n Se, wenn Se sich so was noch ümol erlob'n, da gänn Se och ümol von mir Ausdrücke zu här'n begomm', wie m'rsche sonst blos in d'r Familie gebraucht!"
(Bilderreich.) Richter (beim Verhör): „Nun, da will ich Ihnen einmal gerade das unter die Nase halten, was Sie soeben dem Klüger in den Mund legten und auch vorhin dem Hauptzeugen in die Schuhe schieben wollten."
Citatcn. Rätsel.
1. Vom Eise befreit sind Strom und Bäche.
2. Bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt.
3. Da fällt von des Altans Rand Ein Handschuh von schöner Hand.
4. Ein ehrenwerter Meister, gewandt in Rat und Tat.
5. Kein Mensch muß müssen.
Aus jedem der obigen fünf Dichterstellen ist ein Wort zu entnehmen. Wer die richtigen fünf Wörter gefunden hat, kann sie so ordnen, daß ein bekanntes Sprichwort entsteht. Welches Sprichwort ist gemeint?
bereits in jedem Kolonialwaren- und Delikateß- geschäft zu haben ist.
Einen Rekord im Backen von Brot hat ein englischer Bäcker namens Herbert Proffer in Edington geschaffen. Die Aufgabe, die sich dieser unternehmungslustige Alarm stellte, war keine geringe. Er suchte nämlich ein ganzes Feld Weizen, das noch in Aehren stand, so schnell in Brot zu verwandeln. Er kaufte das ganze Feld, wie es dastand, schnitt es, drosch das Korn, verwandelte es in Mehl und dieses dann in Brot, alles mit Maschinen. Von dem Augenblick an, wo das letzte Korn auf dem Felde geschnitten wurde, bis zu dem Moment, wo das fertige Brot den Ofen verließ, vergingen nur drei und eine halbe Stunde. Das ist, wie Mr. Proffer wahrscheinlich mit vollem Recht behauptet, der neue Weltrekord. Uebrigens ist vor 3 Jahren ein ähnliches Experiment in England zur Ausführung gebracht worden, aber damals nahm die Prozedur doch noch etwas längere Zeit in Anspruch. Während der beiden letzten Jahre konnte der Versuch nicht wiederholt werden, weil die Saisons zu naß waren und der Weizen erst getrocknet werden mußte, ehe man ihn mahlen konnte.
(Bedenkliche Antwort.) Herr: „Mein Fräulein, ich bin bis über die Ohren in Sie verliebt!" — Fräulein: „Ach, das hat mir Herr Lehmann gestern ! abend auch gesagt!" — Herr: „Ja, aber meine Ohren sind länger, liebes Fräulein!"